Schlehdorf
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 47° 39′ N, 11° 19′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Bad Tölz-Wolfratshausen | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Kochel am See | |
Höhe: | 604 m ü. NHN | |
Fläche: | 25,39 km2 | |
Einwohner: | 1319 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 52 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 82444, 82439 (Kreut) | |
Vorwahl: | 08851 | |
Kfz-Kennzeichen: | TÖL, WOR | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 73 142 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Kocheler Straße 22 82444 Schlehdorf | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Stefan Jocher | |
Lage der Gemeinde Schlehdorf im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen | ||
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![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/cb/Schlehdorf_chapel.jpg/170px-Schlehdorf_chapel.jpg)
Schlehdorf ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. Sie liegt am Kochelsee und beherbergt ein Kloster der Missions-Dominikanerinnen, das Kloster Schlehdorf. Schlehdorf ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Kochel am See. Im Jahr 2013 feiert die Gemeinde ihr 1250-jähriges Bestehen.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung in einer Gründungsurkunde des Klosters Schlehdorf-Scharnitz stammt aus dem Jahr 763. Dieses Kloster stand am Eichelspitz am Kochelseeufer und wurde im Jahr 907 durch die Awaren zerstört. Ein zweites Kloster wurde am südlichen Ortsrand von Schlehdorf errichtet und brannte 1784 fast vollständig ab. Ein dritter Klosterbau auf dem sogenannten Kirchbichl ist heute noch vorhanden und seit 1904 im Besitz der Missions-Dominikanerinnen von King-Williams-Town.
Der Ort Schlehdorf gehörte von 1597 bis zur Säkularisation zu einer geschlossenen Hofmark, deren Sitz das Kloster Schlehdorf war. 1818 wurde Schlehdorf im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern eine selbstständige politische Gemeinde.
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/6b/Schlehd2.jpg/220px-Schlehd2.jpg)
Politik
Gemeinderat
Nach der letzten Kommunalwahl am 2. März 2008 hat der Gemeinderat zwölf Mitglieder. Die Wahlbeteiligung lag bei 67,4 %. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:
Wählergruppe Loisach | 6 Sitze | (53,9 %) | |
Freie Wähler Schlehdorf-Unterau | 6 Sitze | (46,1 %) |
Weiteres Mitglied und Vorsitzender des Gemeinderates ist der Bürgermeister.
Wappen
Das Wappen der Gemeinde Schlehdorf ist dreigeteilt. Die Blaue Hacke rechts und das Rote Kreuz links jeweils auf silbernem Grund sind dem Wappen des ehemaligen Augustiner-Chorherrnstifts Schlehdorf entnommen. Die weiße Schlehdornblüte auf blauem Grund am Fuß des Wappens ist redendes Symbol des Ortschaftsnamens.
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Mittelstr. 30
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Raut 15
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Raut 30
Kultur und Sehenswürdigkeiten
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/2/2c/Walchensee_und_Kochelsee.png/220px-Walchensee_und_Kochelsee.png)
Die Seestraße in Schlehdorf mit ihren 12 aneinander gereihten und annähernd gleichen Bauernhäusern steht als Ensemble unter Denkmalschutz. Ihre einzigartige Bauweise ist auf die fast vollständige Zerstörung des Ortes durch eine verheerende Brandkatastrophe im Jahr 1846 zurückzuführen. Die Neuerrichtung des Dorfes erfolgte auf Anordnung der Regierung in München, in der Baulinien, Straßenführung und Kanäle exakt vorgeschrieben wurden. Im März 1847 erfolgte die Absteckung der Bauplätze. Gerade, rechtwinkelig aufeinander zustoßende Straßenzüge, Scheunen, Ställe und Wohnhäuser von gleicher Bauart, ohne Erker, Balkon und vorspringendes Dach, dazu gleich große Gärten verliehen dem Dorf ein völlig verändertes und heute einzigartiges Aussehen.
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Seestr.
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Mittelstr.
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Karpfseestr.
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Kocheler Str.
Die zum Kloster gehörende Pfarrkirche verfügt über die einzige noch erhaltene Orgel des Orgelbauers Franz Thoma aus Aitrang/Allgäu; sie wurde 1783 eingeweiht.
Das Schlehdorfer Kreuz in der Heilig-Kreuz-Kirche mit einer lebensgroßen Figur des Christus ist um das Jahr 970 entstanden und gehört damit zu den ältesten Monumental-Kruzifixen der Christenheit.
Siehe auch Liste der Baudenkmäler in Schlehdorf
Persönlichkeiten
- Hilarius (Benedikt) Hoiß (* 27. Juni 1888 in Unterau; † 12. Dezember 1950 im Gefängnis von Manpo, Nordkorea), Missionsbenediktiner, Märtyrer von Tokwon [2]
- Friedrich Forster (* 1895; † 1958), Schriftsteller
- Andrea Sawatzki (* 1963), Schauspielerin
Einzelnachweise
- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Die Märtyrer von Tokwon, Bruder Hilarius (Benedikt) Hoiß – (Missionsbenediktiner)
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Schlehdorf
- Eintrag zum Wappen von Schlehdorf in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte