Schloss Rümligen

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Schloss Rümligen
Schloss Rümligen von Südosten (2011).

Schloss Rümligen von Südosten (2011).

Staat Schweiz
Ort Rümligen
Entstehungszeit um 1100
Erhaltungszustand erhalten
Ständische Stellung Adel
Geographische Lage 46° 50′ N, 7° 29′ OKoordinaten: 46° 49′ 45,4″ N, 7° 29′ 23,6″ O; CH1903: 603911 / 186461
Schloss Rümligen (Kanton Bern)
Schloss Rümligen (Kanton Bern)

Schloss Rümligen ist ein Schloss in der Gemeinde Rümligen, Kanton Bern, Schweiz. Schloss, Gutsbetrieb und Park befinden sich in Privatbesitz und sind nicht öffentlich zugänglich.

Geschichte

Die Burg Rümligen entstand Ende des 11. Jahrhunderts als Sitz der Freiherren von Rümligen am östlichen Hang des Längenbergs über dem oberen Gürbetal. Den ältesten Teil bildet der Bergfried, der heute von einem Mansarddach gekrönt ist. 1515 gelangte Rümligen an Burkhard Schütz und 1634 an Hans Rudolf von Erlach.

1684 wurde Rümligen vom späteren Berner Schultheissen Samuel Frisching aus der Patrizierfamilie Frisching erworben.[1] Dieser liess um 1710 die Wohngebäude errichten und die Burg zu einem Barockschloss umbauen. Seither wurde Schloss Rümligen bis heute stets in der Familie weitervererbt. Johann Rudolf von Frisching (1761–1838), Sohn des Franz Rudolf Frisching (von Schlosswil), gelangte durch Heirat mit Elisabeth Sophie von Frisching (von Rümligen) (1773–1813) in den Besitz von Schloss Rümligen. Nach seinem Tod im Jahre 1838 fiel es an seine Tochter Sophie Rosine von Frisching und deren Ehegatten Friedrich Ludwig von Wattenwyl.

Von 1927 bis 1980 gehörte das Schloss Elisabeth de Meuron-von Tscharner, Tochter des Ludwig von Tscharner und der Anna (geb. von Wattenwyl), von 1980 bis 2012 ihrer Enkelin Sibylle von Stockar-Scherer-Castell.[2] Ende 2015 wurde bekannt, dass Schloss Rümligen zum Verkauf steht.[3]

Bau

Der Bau erhebt sich auf einem unregelmässigen Viereck, der nördliche, teilweise aus dem Hochmittelalter stammende Turm mit sieben Stockwerken hat ebenfalls einen rechteckigen Grundriss. An den Bergfried angebaut ist der als Putzbau ausgeführte Wohnstock aus dem Spätmittelalter, mit neuzeitlichem, nach 1615 entstandenem Pultdachanbau.[4] Schloss Rümligen erfuhr 1650 eine erste Barockisierung und 1709 sein heutiges äusseres Aussehen. Im Innern wurde das Wohnhaus 1882 grundlegend renoviert, bewahrt jedoch Oberflächen aus dem Mittelalter und insbesondere Tapeten des frühen 19. Jahrhunderts im dritten Geschoss.

Quellen

Herrschaft Rümligen

Literatur

  • Barbara Braun-Bucher: Der Berner Schultheiss Samuel Frisching (1605–1683). Schrifttum, Bildung, Verfassung und Politik des 17. Jahrhunderts auf Grund einer Biographie. Stämpfli, Bern 1991, ISBN 3-7272-0495-8 (= Diss. Bern 1987).
  • Wolf Maync: Bernische Wohnschlösser. Ihre Besitzergeschichte. VDB, Bern 3. verb. A. 1981, ISBN 3-7280-5337-6.
  • Bernhard Schmid und Franz Moser: Burgen und Schlösser der Schweiz, Bd. 10, Basel 1942, S. 14–17.
Commons: Schloss Rümligen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Herrschaftsarchiv Rümligen, Gerichtssatzung ab 1615 (in Privatbesitz)
  2. Hans-Ueli Schaad: Die Schlossherrin ist gestorben. In: Berner Zeitung vom 25. Januar 2012, abgerufen am 13. Mai 2018.
  3. Christoph Lenz: Schlossherr gesucht. Berner Barock-Palast kommt unter den Hammer. in: Blick vom 29. Dezember 2015, abgerufen am 13. Mai 2018.
  4. Herrschaftsarchiv Rümligen, Gerichtssatzung ab 1615, Titelblatt (in Privatbesitz)