Schmal-Beerbach
Schmal-Beerbach Gemeinde Lautertal (Odenwald)
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Koordinaten: | 49° 45′ N, 8° 42′ O |
Höhe: | 309 m ü. NHN |
Fläche: | 83 ha[1] |
Einwohner: | 50 (30. Juni 2013)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 60 Einwohner/km² |
Postleitzahl: | 64686 |
Vorwahl: | 06254 |
Schmal-Beerbach ist der nördlichste Ortsteil der Gemeinde Lautertal und zugleich die nördlichste Ortschaft im südhessischen Landkreis Bergstraße.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Weiler Schmal-Beerbach liegt nördlich des Hauptortes Reichenbach im Vorderen Odenwald an einem Quellarm des Wurzelbachs, der bei Hoxhohl in die Modau mündet. Schmal-Beerbach ist mit dem südlich angrenzenden Weiler Wurzelbach zusammengewachsen.
Schmal-Beerbach liegt in der ehemaligen Gemarkung Ober-Beerbach. Diese bildet ein Dreieck, in dessen Südostecke der Weiler liegt. Nach Nordwesten steigt die fast ausschließlich landwirtschaftlich genutzte Gemarkung zu dem einen Kilometer entfernten bewaldeten Höhenzug an, über den die Hutzelstraße als Höhenweg führt. Die höchste Erhebung erreicht dort in der Nähe der Bergkuppe Auf dem Steigerts 430 Meter.
Die nächstgelegenen Ortschaften sind im Süden – hinter Wurzelbach – Beedenkirchen, im Westen Staffel, im Nordwesten Steigerts und Ober-Beerbach, im Nordosten Allertshofen und im Südosten Brandau.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der früheste erhalten gebliebene urkundliche Nachweis belegt das Bestehen des Ortes unter der Schreibweise Scmalberbach seit dem Jahr 1561. Der Namensbestandteil „Schmal-“ gibt die noch mittelhochdeutsche Bedeutung des Wortes „schmal“ im Sinne von „klein“ wieder.[2] Schmal-Beerbach war ursprünglich ein aus nur drei Bauernhöfen bestehender Weiler, der zur Gemarkung Ober-Beerbach gehörte.
Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1829 über Schmal-Beerbach:
„Schmalbeerbach (L. Bez. Bensheim} luth. Filialdorf; liegt 3 St. von Bensheim und besteht aus 9 Häusern mit 56 Einw-, die bis auf 1 Kath. lutherisch sind. Der Ort kam mit der Burg Frankenstein 1662 durch Kauf an Hessen.“[3]
Im Jahr 1854 wurde Schmalbeerbach kirchlich noch als Filialdorf ausgewiesen und 1872 wurde es als „zu Ober-Beerbach gehörig“ angegeben.
Für Rechtsprechung und Verwaltung war hier in der Frühen Neuzeit das Amt Seeheim zuständig. Bei der Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung im Großherzogtum Hessen 1821 ging die erstinstanzliche Rechtsprechung in Schmal-Beerbach auf das neu eingerichtete Landgericht Zwingenberg über. Ab 1879 war das Amtsgericht Zwingenberg zuständig, das 1934 aufgelöst wurde. Seitdem ist das Amtsgericht Bensheim zuständig.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde Schmal-Beerbach zugleich mit Ober-Beerbach am 31. Dezember 1971 zu einem Teil der Gemeinde Seeheim. Am 1. Januar 1977 wurde der Südzipfel der Gemarkung Ober-Beerbach, in dem der Weiler Schmal-Beerbach lag, kraft Gesetzes aus der Gemeinde Seeheim und der Gemarkung Ober-Beerbach herausgelöst.[4] Damit wechselte auch die Kreiszugehörigkeit vom Landkreis Darmstadt zum Landkreis Bergstraße. Seitdem bildet Schmal-Beerbach eine eigene Gemarkung in der Gemeinde Lautertal, die dem Ortsbezirk Beedenkirchen und dem dortigen Ortsbeirat und Ortsvorsteher zugeordnet wurde.[5]
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Schmal-Beerbach 42 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 6 Einwohner unter 18 Jahren, 12 zwischen 18 und 49, 15 zwischen 50 und 64 und 12 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 21 Haushalten. Davon waren 3 Singlehaushalte, 12 Paare ohne Kinder und 3 Paare mit Kindern, sowie 3 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 3 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 12 Haushaltungen lebten keine Senioren.[6]
Einwohnerentwicklung
Quelle: Historisches Ortslexikon[7] | |
• 1629: | Hausgesesse | 3
• 1829: | 56 Einwohner |
• 2011: | 42 Einwohner[6] |
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für den überörtlichen Verkehr ist Schmal-Beerbach durch zwei Landesstraßen erschlossen, die sich in der Ortsdurchfahrt Schmal-Beerbach vereinigen. Die L 3098 schafft über Beedenkirchen eine Verbindung zum Hauptort Reichenbach im Tal der Lauter und dort zu der als Nibelungenstraße bekannten Bundesstraße 47. In der anderen Richtung führt sie weiter nach Ober-Beerbach und Darmstadt. Die L 3101 schließlich kommt über Staffel von Balkhausen und führt weiter über Allertshofen nach Hoxhohl.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortsteil Schmal-Beerbach. In: Webauftritt der Gemeinde Lautertal.
- Schmal-Beerbach, Gemeinde Lautertal (Odenwald). Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 8. November 2010). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Institut für Landesgeschichte, abgerufen am 6. Dezember 2011.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Ortsteil Schmal-Beerbach. In: Webauftritt der Gemeinde Lautertal. Abgerufen im August 2020.
- ↑ Der Große Duden. Herkunftswörterbuch, Mannheim 1963, S. 612
- ↑ Georg W. Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Starkenburg, Band 1. Oktober 1829, S. 212 (Online bei Google Books)
- ↑ Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Darmstadt und Dieburg und der Stadt Darmstadt (GVBl. II 330–334) vom 26. Juli 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 22, S. 318, §17 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,5 MB]).
- ↑ Hauptsatzung. (PDF; 22 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Lautertal, abgerufen im April 2022.
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 10 und 64, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021 .
- ↑ Schmal-Beerbach, Landkreis Bergstraße. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 24. Februar 2022). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).