Satu Mare

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Satu Mare
Sathmar
Szatmárnémeti
Satu Mare (Rumänien)
Satu Mare (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Sathmar
Kreis: Satu Mare
Koordinaten: 47° 47′ N, 22° 52′ OKoordinaten: 47° 47′ 5″ N, 22° 52′ 25″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 127 m
Einwohner: 91.520 (1. Dezember 2021[1])
Postleitzahl: 440xxx
Telefonvorwahl: (+40) 02 61
Kfz-Kennzeichen: SM
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart: Munizipium
Gliederung: 1 Gemarkung/Katastralgemeinde: Sătmărel
Oberbürgermeister : Gábor Kereskényi (UDMR)
Postanschrift: Piața 25 Octombrie, nr. 1
loc. Satu Mare, RO–440026
Website:
Blick über die Stadt, links das 1984 erbaute, 97 Meter hohe Rathaus
Dreisprachiges Schild einer Behörde in Sathmar: auf Rumänisch, Ungarisch und Deutsch
Museum im Zentrum von Sathmar

Satu Mare (deutsch Sathmar, jiddisch סאטמאר Satmar, ungarisch Szatmárnémeti) ist die Kreishauptstadt des gleichnamigen Kreises in Rumänien. Sie ist der Sitz des Bistums Satu Mare.

Geographische Lage

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Satu Mare liegt in der historischen Region Sathmar dicht an der Grenze zu Ungarn am Fluss Someș (Somesch).

Archäologische Funde aus Țara Oașului, Ardud, Medieș usw. zeugen von der Besiedlung der Gegend um Satu Mare bereits während der Stein- und Bronzezeit. Viele der Funde können den ehemals hier lebenden Geten und Dakern zugeordnet werden. Bewohnt blieb die Gegend auch nach der Eroberung durch die Römer. Urkundlich wird Satu Mare erstmals unter dem Namen Castrum Zothmar in einer ungarischen Chronik im 10. Jahrhundert erwähnt. Zu der Zeit war sie als Festung Teil einer Woiwodschaft, die von Menumorut regiert wurde. Auf dem Gebiet der Festung wurden im Jahr 1006 deutschstämmige Siedler von der Gattin des ungarischen Königs Stephan I. der Heilige, Königin Gisela angesiedelt. Zur gleichen Zeit bewohnten deutsche Siedler die damals noch selbstständige Stadt Mintiu auf der anderen Seite des Flusses Someș.

Nach 1543 war die Festung in den Händen der Bathory-Familie. Sie wurde verstärkt und ein Burggraben gebaut. Unter der Belagerung durch die Osmanen 1562 und später durch die Habsburger wurde sie zerstört. Der österreichische General Lazarus von Schwendi ließ sie von dem Architekten Ottavio Baldigara im italienischen Stil in Form eines Pentagons wieder aufbauen.

Am 29. April 1711 schlossen in der Stadt die Konfliktparteien des Kuruzenaufstands den Frieden von Sathmar.

1721 wurde Sathmar mit Mintiu als königliche Freistadt vereinigt und blühte als Zentrum für Handel und Handwerk. Im 18. Jahrhundert wurde ein Großteil der Stadt neugebaut.

Seit dem Vertrag von Trianon von 1920 gehört die früher mehrheitlich von Ungarn bewohnte Stadt und ihr östliches Hinterland zu Rumänien. Nach dem Zweiten Wiener Schiedsspruch vom August 1940 gehörte Sathmar wieder zu Ungarn. Das nationalsozialistische Deutschland hatte seinen Bündnispartnern Ungarn und Rumänien in Zusatzprotokollen zugesichert, dass die Sathmarer Volksdeutschen nicht in den Bevölkerungsaustausch einbezogen werden. Vielmehr dürften sie dafür optieren, „heim ins Reich“ umzusiedeln, und zwar unter Mitnahme ihres ganzen Vermögens.[3] Im Herbst 1944 wurde die Stadt durch sowjetische Truppen eingenommen und gehört seither wieder zum rumänischen Staatsgebiet. Seit dem Zweiten Weltkrieg hat sich die ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung durch den Holocaust an den Juden, den Zuzug von Rumänen und die Flucht bzw. Auswanderung fast aller Deutschen nachhaltig verändert.

Die heute zahlenmäßig stärkste chassidisch-jüdische Gemeinschaft der Satmarer entstand hier. Sie hat seit dem Holocaust ihren Hauptsitz in New York City.

Die Bevölkerung des Ortes entwickelte sich wie folgt:[4]

Volkszählung Ethnische Zusammensetzung
Jahr Bevölkerung Rumänen Ungarn Deutsche andere
1880 20.531 1.736 17.555 759 481
1930 53.010 17.679 21.940 944 12.447
1977 103.544 52.855 48.861 993 835
1992 131.987 72.677 56.955 1.833 522
2002 115.142 66.638 45.298 1.607 1.599
2011[5] 102.411 55.509 35.441 1.044 10.417
2021[1] 91.520 47.995 28.152 820 14.553

Kunst und Kultur

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  • Philharmonie Dinu Lipatti
  • Deutsche Jugendorganisation „Gemeinsam“
  • Theater Teatru de Nord
  • Jüdischer Friedhof

Durch Satu Mare verläuft die Europastraße 81 und hier endet auch die Europastraße E 671 von Timișoara (Temeswar) kommend. Der Flughafen Satu Mare (IATA: SUJ, ICAO: LRSM) liegt etwa 14 km südlich der Stadt. Er gehört zu den ältesten Verkehrsflughäfen Rumäniens. In der Stadt selbst verkehrte zwischen dem 8. November 1900 und 1920 die Straßenbahn Satu Mare, vom 15. November 1994 bis zum 9. März 2005 existierte außerdem ein Oberleitungsbus-Betrieb.

Die Stadt ist ein Eisenbahnverkehrsknoten. Hier laufen die Strecken Satu Mare–Baia Mare und Debrecen–Sighetu Marmației (mit Verbindungen nach Ungarn und die Ukraine) zusammen. In Satu Mare sind nur Normalspurgleise verlegt. Breitspurige Züge aus der Ukraine erreichen Satu Mare somit nicht.

Der Rüstungskonzern Rheinmetall eröffnet im April 2023 ein Wartungs- und Logistikzentrum für westliche Waffen aus der Ukraine und für NATO-Staaten.[6]

Städtepartnerschaften

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Satu Mare unterhält Städtepartnerschaften mit:[7]

Die Partnerschaft mit Zutphen (Niederlande) wurde 2018 von der dortigen Seite gekündigt.[8]

Persönlichkeiten

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Commons: Satu Mare – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Satu Mare – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. a b Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei Biroului Electoral Central, abgerufen am 30. März 2021 (rumänisch).
  3. Götz Aly: "Endlösung": Völkerverschiebung und der Mord an den europäischen Juden, (Kap. IV.) S. Fischer, Frankfurt am Main 1995, ISBN 3-10-000411-6.
  4. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1850–2002 in Rumänien bei kia.hu, letzte Aktualisierung am 3. März 2010 (PDF; 633 kB; ungarisch).
  5. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1852–2011 in Rumänien bei nepszamlalas.adatbank.ro (ungarisch).
  6. Rheinmetall übernimmt Wartung westlicher Waffen in Ukraine. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 4. April 2023]).
  7. Angaben zu den Partnerstädten auf der Website von Satu Mare
  8. Misha Hofland in de Stentor, 21. August 2018: Zutphen beëindigt alle stedenbanden (niederländisch)
  9. Great Leaders of our People Joel Teitelbaum bei www.ou.org, abgerufen am 10. Februar 2021 (englisch).
  10. Ernest Klein bei www.sefaria.org, abgerufen am 10. Februar 2021 (englisch).
  11. Sándor Halmosi bei oszk.hu (ungarisch; PDF).