Wikipedia:Kurier/Wikimania 2014

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Wikimania – der Reader

Wikimania – der Reader versammelt Texte der deutschen Community von der Wikimania.

Nach der Wikimania ist nach der Wikimania; Zeit zurückzublicken, noch einmal die Geschehnisse passieren zu lassen und mit anderen darüber zu reden. Das ist hier und an anderen Stellen bereits fleißig geschehen und geschieht noch immer. Verschiedene Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben teils bereits im Vorfeld berichtet, auf der Wikimania von einzelnen Veranstaltungen geschrieben oder Tagebuch geführt, und nun sind auch diverse zusammenfassende Rückschauen geschehen. Diese finden sich teils hier, teils in Blogs auf Mailingliste oder Wikimania-Nutzseiten.

Um alle diese Berichte zusammenzustellen, handhabbar zu machen und vielleicht um dann im Herbst einen gemütlichen Wikimania-Kaminabend zu machen, hat Wikimedia Deutschland alle diese Texte in einem übersichtlichen Reader zusammengestellt. Er sammelt Texte vom Stipendiumsverfahren über Tipps & Tricks zur Wikimania, den Prä-Wikimania-Workshop, Tagebücher vor Ort, lässt den Vortrag von Diego Delso noch einmal nacherleben ebenso wie den von Tobias Lutzi. Er sammelt Tweets, Einschätzungen, Mitschriften und Veranstaltungseinreichungen der größten Wikimania aller Zeiten mit der größten deutschen Communitybeteiligung aller Zeiten. Der Reader liegt als pdf vor hier in der 72-Seiten-auf-einmal-Variante, auf der Wikicon wird es aber auch gedruckte Exemplare geben - Interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen am besten zur Wikimania-Nachbetrachtung am Samstag. df (wmde) 2. 10.

Wikimania 2014: Ein Bericht

Planung

Für mich war der positive Bescheid wegen dem Wikimania-Stipendium ein erfreuliches Ereignis! Leider musste ich gleich am Anfang meiner Planungen feststellen, dass das quasi vom Wikimania-Staff vorgeschlagene Hotel sehr teuer ist. Das nächste ernüchternde war die Übernachtungssuche. Hotels sind wie die ganze Metropole an der Themse enorm teuer. Am Ende meiner Suche fand ich in der Nähe vom British Museum ein preislich akzeptables Zimmer.

Anreise

Los ging es vom Flughafen Memmingen - wenn man etwas zwangsweise mit Steuergeldern indirekt subventionieren muss, dann nutzt man es doch auch. Die Fluggesellschaft hat den berüchtigten Namen Ryanair. Ich erkannte schnell, dass es sich beim Vergleich mit der Lufthansa um die Holzklasse handelt, aber man fliegt nur zwei Stunden, mit der Bahn bräucht man deutlich länger. Auch das unterbezahlte Personal zeigte sich von seiner Schokoladenseite - nicht!

Ankunft und die Stadt

Angekommen in London merkte man, dass dort alles viel schneller läuft als bei mir. Die Leute sind hektisch, haben keine Zeit und finden sich durch Touristen und Reisende nur gestört. Spätestens nach zwei Tagen fand ich mich in diesem flotten Rythmus ganz gut zurecht. Als Hindernis empfand ich mich nicht mehr. Die U-Bahn ("tube") bewies sich als exzellentes Fortbewegungsmittel. Mein Hotelzimmer war, naja, "very british" könnte man es nennen: Zwei getrennte Wasserhähne (um sich entscheiden zu können, ob man sich die Hände nun einfriert oder verbrüht), sehr primitive Schiebefenster die immer eine kühle Briese ins Zimmer ließen - britischer Standard einfach.

Wer was sehen will, sollte früh aufstehen um lange Warteschlangen zu vermeiden. Tower, Westminster Abtei, Tower Bridge, Shard und einige andere Sachen sind in London ein Muss. Eintrittsgelder sind in London naturgemäß überdurchschnittlich teuer. Wenn man schon dort ist, lohnt sich der Besuch der Klassiker ohne Wenn und Aber.

Wikimania!

Das Barbican Centre hat den Charme von der Eisernen Lady. Das ganze Tagungszentrum wirkte sehr düster und bunkerartig. Die Anlage war gepflegt, aber beim genaueren Hinsehen doch mittlerweile ein wenig heruntergekommen.

Interessant waren die einzelnen Stände, die reichhaltig Informationen bereithielten. Das war für mich persönlich eine der interessantesten Sachen der ganzen Veranstaltung. Es konnten neue Ideen erschlossen werden, damit natürlich auch die Leute hinter den Projekten.

Das Spektrum der Vorträge war breit gestreut. Sprachlich hatte ich bis auf ein Englisch mit asiatischem Akzent keine Verständnisprobleme. Inhaltich konnten mich drei Beiträge im Programmplan begeistern, zwei davon waren sehr gut und bei einem habe ich vorzeitig abgebrochen. Einige Referenten hielten sich offensichtlich an die bekannten Ratschläge des alten Tucholsky. Inhaltich kann aus meiner Sicht die Wikimania mit der Wikicon nicht mithalten. Mein Empfinden zeigte, dass viele Vorträge nicht direkt projektbezogen waren - kann auch nur meine Ansicht sein. Zugeben muss ich, dass mich technische Angelegenheiten (Programmierung von Tools, diverse Skripte, Bots etc.) mangels Zeit nicht interessieren.

Die Versorgung war sehr unkonventionell. Die Mitarbeiter bzw. deren Vorgaben von Vorgesetzten des Barbican ähnelten stark denen von Carol Beer. Als Standardgetränke wurde stilles Wasser bereitgestellt. Aber auch dieses nicht immer. Es schmeckte wie abgestandenes Wasser aus einem Regenfass und war nicht wirklich erfrischend. Wenn es Heißgetränke gab, nur für eine kurze, gefühlt auf die Minute abgestimmte Zeit. Danach wurde alles weggeräumt, obwohl in den Behältern sicherlich noch etwas war.

Essenstechnisch bin ich völlig enttäuscht! Dass man für eine so hohe Teilnehmeranzahl keine (wirklich) warmen Mahlzeiten anbot, liegt wohl an den Gewohntheiten der Inselmenschen, die sich offensichtlich nur von fertigem Schnellfraß ernähren. Die Papiertaschen zum "Lunch" waren mit einem trockenem Sandwich, einem Stückle Obst, einem süßen Stückle und einer kleinen Tüte Chips nicht sonderlich nahrhaft. Dass ein Großteil dieser Lebensmittel aber im Müll landete, da die Leute die Sachen nicht wollten, ist eher schlecht gewesen. Abgesehen vom riesigen Müllaufkommen durch Verpackungen...

Ansonsten waren die planmäßigen Lebensmittel sehr knapp bemessen und einige, wie auch ich, bekamen bspw. am letzten Abend nichts mehr zum Beißen, weil die Teilnehmer in langen Schlangen eine lange Zeit im Vorraus anstanden und sich dann wie Hyänen über das Buffet hermachten. Betriebskantinen zeigen doch ganz klar, dass es auch mit so vielen Teilnehmern gehen muss. Bei dem Teilnahmebeitrag erwartet man eigentlich eine ausreichende und durchdachte Versorgung.

Fazit

Die örtlichen Gegegebenheiten hatten in London ein riesiges Potenzial. Organisatorisch war vieles supoptimal ausgeführt und nicht durchdacht. Das Beste an der Wikimania waren aber - eigentlich wie bei jeder Veranstaltung - die Menschen und deren aufopferndes Engagement. Ich halte nicht viel vom us-amerikanischen, oberflächlich wirkenden Fangedusel und -geschreie wie man es aus pubertären College- und Highschoolfilmen kennt. Da habe ich um bestimmte WMF-Beiträge einen großen Bogen gemacht. Mir haben die intensiven, informationsreichen, aber auch amüsanten Gespräche mit den zahlreichen internationalen Teilnehmern gefallen. Viele Projekte haben mich inspiriert und beeindruckt, ich habe sie im Geiste weiterentwickelt um sie eines Tages lokal zu realisieren. Für mich ist dies der Sinn der Wikimania! Danke für die tolle Erfahrung! Hilarmont, 25.9.

Keep calm and be inspired: Als afrikaanser Wikipedianer in Wikimania-London

Das Hauptzielgebiet der afrikaansen Wikipedia liegt nicht nur geografisch sehr weit entfernt von Europas Metropolen. Auch wenn man in beiden Welten zu leben gelernt hat, wird man insgeheim doch immer wieder den Überfluss an Informationsmöglichkeiten, den leichten - und vor allem bezahlbaren - Zugang zu modernen Massenmedien wie dem Internet und die ungeheure Vielfalt an Publikationen bewundern, die Europäern zur Verfügung steht - und das in ihrer eigenen Sprache.

Leider hat mein Vortrag, der die Entwicklung und Herausforderungen des afrikaansen Wikipedia-Projektes beleuchten sollte, keinen Platz im offiziellen Programm der Wikimania gefunden. Vielleicht nicht ganz unbegründet - viele Wikimania-Teilnehmer aus Ländern ohne engere kulturelle und sprachliche Bande mit Südafrika und Namibia konnten sich wenig Konkretes unter der Sprache vorstellen, die meist irgendwo in der Nähe zu Swahili verortet wurde.

Die vor und nach der Wikimania oft geäußerte Kritik, dass die redaktionelle Arbeit in den Wikipedia-Projekten - das hehre Schreiben von Artikeln also - nur am Rande des offiziellen Programms Beachtung gefunden hat, ist sicher berechtigt - und schafft auch gleich den Bezug zu meiner Hauptprojektsprache. Dass Afrikaans stets in Konkurrenz zur globalen lingua franca und Wissenschaftssprache Englisch steht, ist eine besonders große Herausforderung für die Autoren dieser Wikipedia - man muss lernen, immer etwas besser zu sein als der "große Bruder". Wie man sich dieser Herausforderung stellen kann, war für mich der Leitfaden für die Wikimania-Konferenz.

Die erste Idee war, einfach selbst einen informellen Workshop für das Schreiben von Artikeln zu organisieren. Die zweite, endlich einen Bezug zum Veranstaltungsort herzustellen. Die dritte, neugierige Nicht- und engagierte Neu-Wikipedianer für das Artikelschreben zu interessieren. Die vierte, eine völlig andere Atmosphäre zu schaffen. Irgendwo zwischen hypermodernen Wolkenkratzern und historischen Bauwerken, zwischen großartigen Museen und BIbliotheken ein Gefühl für die Bedeutung von Wissen zu bekommen - wie man es zusammenstellt, speichert, zugänglich macht.

Teil des geplanten Vortrages war eine Zeitreise in das 19. und frühe 20. Jahrhundert, als selbst kleinere Sprachgemeinschaften große National-Enzyklopädien als "Kathedralen des Wissens" und kulturelle Vorzeigeprojekte zusammengetragen haben. Die Frage, ob ein kleines Wikipedia-Projekt in einem zweisprachigen Kontext, insbesondere neben Englisch, überhaupt seine Berechtigung hat, sollte damit beantwortet sein.

Eine andere Problematik ist das geringe Interesse vieler Nutzer, selbst Artikel zu verfassen. Die Antwort darauf könnte aktives Content Development sein. Selbst Akademiker müssen wissenschaftliches Schreiben oft erst erlernen. Aktives Content Development soll neue und versierte Autoren und Nutzer bei der Entwicklung enzyklopädischer Standards (Literaturrecherche, Aufbereitung, inhaltliche Gliederung, Layout-Gestaltung, Fotoauswahl und Illustration, dem inhaltlichen und qualitätsmäßigen Abgleich mit bestehenden Artikeln in professionellen Enzyklopädien wie der (kostenpflichtigen) Encyclopaedia Britannica usw.) unterstützen und zusammenführen.

Das Argument, dass eine größere Nutzer- oder Leserzahl automatisch für eine bessere Qualität bürgt, wie von Jimmy Wales zumindest indirekt in einer seiner Reden während der Wikimania-Konferenz angedeutet wurde (der Vergleich der Nutzerzahlen von Wikipedia und Encyclopaedia Britannica, wobei erstere deutlich besser abschneidet), ist nicht überzeugend - schließlich ist ein Tabloid wie etwa The Sun nicht deswegen besser als eine Qualitätszeitung, weil es von mehr Lesern gekauft wird.

Hier gab es viele interessante Fragen - etwa in bezug auf persönliche und selbst intime Daten von enzyklopädisch behandelten Persönlichkeiten. Müssen zeitweilige Alkoholabhängigkeit oder sexuelle Orientierung wirklich explizit in einem enzyklopädischen Artikel behandelt werden (Beispiel: der englische Wikipedia-Artikel zu Peter Ackroyd)? Wie behandelt eine professionelle Redaktion solche Themen?

Daneben gab es auf der Wikimania viele weitere spannende Diskussionen. Im Gespräch mit Education-Experten ist die Idee entstanden, die gesamte jeweils relevante Fachliteratur zu einem Thema/Themengebiet im Anhang von Wikipedia-Artikeln aufzuführen - und für eine entsprechende Bearbeitung dieser Anhänge vielleicht sogar universitätsnahe Akademiker (Dozenten und Studenten) zu gewinnen.

Die Fair Use-Problematik ist ein weiterer wichtiger Streitpunkt, der auch in einem der Wikimania-Vorträge besprochen wurde (Welches Recht gilt für die Wikipedia?). Für die afrikaanse Wikipedia ist die Verwendung nicht-freier Inhalte nicht abschließend geklärt. Einerseits ist das (strengere) Urheberrecht Südafrikas maßgeblich, andererseits besteht das Problem, dass in der englischsprachigen Wikipedia auch solche Nutzer und Leser in den Genuss der Fair Use-Regelung kommen, die sich zum Zeitpunkt des Artikelaufrufs gar nicht in deren Geltungsbereich aufhalten. Voyageur, 22. 9.

Bericht über eine Projektgruppe in Frankreich

Da ich selbst im Projekt Sauerland mitarbeite, interessierte ich mich auf der Wikimania u. a. Vorträge für die Arbeit lokaler Gruppen. Den einzigen Vortrag über eine lokale Gruppe besuchte ich dann natürlich. Fünf jüngere Franzosen berichteten unter dem Titel „Cabal for Dummies“, übersetzt etwa „Klüngel für Anfänger“, über ihre Gruppe in Rennes. Bei Rennes handelt es sich um eine Stadt mit ca. 200.000 Einwohnern in der Bretagne. Sie erzählten am Anfang, dass es in ganz Frankreich nur 10 lokal arbeitende Projekte gibt. In Deutschland dürfte es dagegen eine Vielzahl von Gruppen geben. Die Schilderungen der Arbeit ergaben aus meiner Sicht kaum Unterschiede zu einer in Deutschland arbeitenden Gruppe. Größter Unterschied ist, dass sich die Gruppe jede Woche in einer Kneipe zum Stammtisch trifft. Die Teilnehmerzahl wurde mit fünf bis zwanzig angegeben. Ferner ist die Gruppe sowohl bei Facebook als auch bei Twitter aktiv. Dies wurde gestartet, um einen noch besseren und schnelleren Informations­austausch zu haben und den Zusammenhalt zu stärken. Die Gruppe führt ungefähr alle zwei Monate eine gemeinsame Aktion durch, wie Museumsbesuch oder Tour zum Fotographieren in Rennes bzw. in der Bretagne. Falkmart, 21. 9.

Am Freitag hörte ich den zwischen zwei eher technischen Vorträgen etwas deplatziert wirkenden, jedoch sehr verständlichen Vortrag von Pgallert. Er drehte sich darum, weshalb wir alle (in allen Sprachversionen) die OR-Regel zwangsläufig brechen (müssen).

Dabei fand u. a. Erwähnung, dass die deutschsprachige WP-Version an (mindestens zwei Stellen) angemessenere Wörter für WP-Tätigkeiten gefunden hat: Bei „uns“ sind Editoren (und Editorinnen) nämlich Autor_innen. Was ja schon das ist, worum es bei Wikipedia geht. Schließlich werden Bücher gleich welcher Art von Autor_innen geschrieben, so wie Häuser von Architekt_innen entworfen werden. Es geht schließlich beim Zusammentragen des Wissens über Personen/Inhalte/Dinge gerade NICHT darum, Texte 1:1 zu kopieren, sondern das Wissen über sie samt den dazu existierenden Quellen zu veröffentlichen. Einer der wesentlichen Vorzüge von Wikis sei es, möglichst viel Nutzen davon zu haben, dass es eine Art Schwarmintelligenz gibt. Diese kann durch das Veröffentlichen von (Teil-)Wissen zur Verknüpfung und Erweiterung eben jenes Wissens führen. Was ja durchaus wünschenswert ist, jedoch mit dem Begriff des „Editierens“ deutlich ungenauer wiedergegeben wird als mit dem Begriff der Autorin bzw. des Autors.

Zudem wird in der deutschsprachigen WP – wenn es denn passiert – die Theoriefindung zwar mit OR bezeichnet, meint jedoch eher das, worum es mindestens nach Ansicht des Vortragenden bei OR geht: um die Abwandlung von Wissen weg vom Original hin zur (eigenen) Meinungsverkündigung.

Es folgte ein Plädoyer für weniger Regeln zumindest in der englischsprachigen WP – allerdings vorwiegend im Gardenroom in eher kleinem Kreis. Dabei wurde unter anderem auf den mir wenig glaubwürdig erscheinenden Artikel mit den Toilettenpapier-Rollenaufhängungsarten Bezug genommen. Wieder mal war ich dankbar für das fast im ganzen Haus verfügbare W-Lan, was eine direkte Überprüfung auf die Existenz des besagten Artikels erlaubte. Ich ergänzte dieses „Relevanz-Beispiel“ mit dem Verweis auf die immerhin nicht im ANR verfügbare Beschreibung der Schraube an der hinteren linken Bremsbacke am Fahrrad von Ulrich Fuchs.

Wir redeten dann noch darüber, inwiefern davon auszugehen ist, dass angesichts des großen Angebots von ca. 200 Vorträgen/Workshops plus Ad-Hoc-Sitzungen und „Nebenbei-Gesprächen“ überhaupt eine Chance besteht, dass die „Zielgruppe“ überhaupt die Chance bekommt, den für sie gedachten Vortrag auszuwählen. Was in Teilen vermutlich über Medien wie den Kurier oder die Veröffentlichung der Life-Mitschnitte erfolgt. Und in anderen Teilen hingenommen werden muss, dass es ist, wie es ist. Ich fand es jedenfalls gut, wie es war. Das ist auch wa(h)r. fctb, 18. 9.

Was der Preisträger von seinem Preis hatte

Flyer meines Projekts habe ich auch bekommen …

Ich wäre ja nie auf die Idee gekommen, nach London zur Wikimania zu fahren. Allein schon wegen meiner Sparsamkeit und London habe ich auch schon ein paar Mal gesehen. Dann gewann aber „mein“ Wikiprojekt Osttimor den Zedlerpreis 2013 und ich hielt einen Gutschein in der Hand. Was soll’s? Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Ich dachte mir, ist doch sicher nett mal zu gucken, was andere Autoren so machen. Und dann bekam ich kurz vor der Abreise eine Anfrage aus Osttimor, dass man dort für Wikipedia werben wolle. Ich hatte da mit einem Interview anscheinend bei einem lokalen Telekom-Mitarbeiter das Interesse geweckt. Die Wikimania müsste doch eine gute Gelegenheit sein, ein paar Leute aus San Francisco zu treffen, nachdem es mit Mails etwas zähflüssig weiterging.

Mein Resümee meiner ersten Wikimania war dann insgesamt etwas zwiegespalten. Mir fehlten Programmpunkte für Autoren. Der Schwerpunkt der Veranstaltungsthemen lag aus meiner Sicht mehr auf Organisation und Software. Ich fühlte mich in dieser Hinsicht etwas fehl am Platze. Die Autoren fand man woanders. Ich kam mit vielen außerhalb der Konferenzräume ins Gespräch, aber zum wirklichen Fachsimpeln reichte oft die Zeit nicht. Während des Essens und der Abendveranstaltungen ging fast gar nichts mehr, weil die Livemusik alles überdröhnte. Also bin ich zu den qualitativ wechselnden Auftritten der Comedians geflohen.

Amüsiert habe ich mir den Kurs „Wikipedia für Anfänger“ der UK Wikimedia angeschaut. Es lag wohl nicht nur an der schlechten Internetverbindung in dieser Ecke des Gebäudes allein, dass die Neulinge nicht viel weiter als über das Einrichten ihrer Benutzerseite kamen. An einem Stand, an dem man technische Neuerungen testen und bewerten konnte, hatte ich Gelegenheit, auf einige Defizite hinzuweisen (z.B. die zukünftig rahmenlose Japanflagge). Zumindest nach außen hin war die Reaktion offen interessiert.

Aber das Treffen mit den Leuten aus der Zentrale klappte. Es stellte sich heraus, dass die Sache mit den Osttimoresen am Gedeihen war. Wikipedia Zero ist seit Ende August in Osttimor Wirklichkeit. Die Timor Telecom stellt nun den Zugriff auf Wikipedia-Seiten kostenlos und startete eine Werbekampagne zum Gebrauch von Wikipedia. Ein Motivationsschub auch für mich. Ich versuche gerade, die Tetun-Wikipedia zu unterstützen, und suche unter meinen Bekannten dort Interessierte als Autoren, bzw. biete meine Hilfe Neuautoren an. Um den Start zu erleichtern, soll zudem ein Bot einige Geographieartikel des Landes schreiben. Dazu habe ich bereits Kontakt mit einem Botschreiber aufgenommen. Auch eine Anfrage an das nationale Spracheninstitut ist raus. So gesehen, habe ich dank der Wikimania ein neues Projekt, auf das ich mich mit voller Begeisterung stürze. Ein Projekt, das bereits erste Früchte trägt. jpf, 7.9.

Ein kleiner Rückblick aus dem Team Communitys

Session mit Tobias Lutzi

Crossposting mit dem Blog von Wikimedia Deutschland

Wikimedia Deutschland vergab Stipendien zur Teilnahme an der Wikimania. Insgesamt erhielten 47 der 58 Bewerberinnen und Bewerber ein Stipendium, das von 43 Personen tatsächlich in Anspruch genommen wurde. Aktivitäten und Eindrücke der dort Anwesenden waren natürlich ebenso vielfältig wie die Anwesenden selbst. Als großer Erfolg erwies sich die von WikiAnika vorgeschlagene Buttonmaschine, die nicht nur wirksam das Projekt Persönliche Bekanntschaften promotete, sondern auch die ganze Wikimania über ein gelungener Gesprächs- und Bekanntschaftsaufhänger war.

Mitglieder der deutschen Community nahmen an verschiedenen Workshops teil. Einige Teilnehmende aus der Community hielten interessante Präsentationen, wie etwa Tobias Lutzi, dessen Which Law Applies to Wikipedia als eine der besten Darbietungen der ganzen Konferenz genannt wurde. Andere Präsentationen kamen zum Beispiel von Bene* und Vogone, die zu Structured Wikiquote – the future of the free quote compendium that anyone can edit referierten, von Diego Delso, der erklärte wie Commons aus ihm einen guten Fotografen gemacht hat, oder von Manuel Schneider und Olaf Kosinsky, die zu dem Projekt Wiki Loves Parliaments vortrugen. Das Videos-auf-der-Wikimania-Projekt wurde von .js initiiert, der die Wikimania mit einem Workshop zum Thema begann und anschließend mit anderen Freiwilligen zusammen Videos drehte.

Berichte von der Wikimania stehen im Kurier-Extrablatt, wobei weitere in den nächsten Wochen folgen werden. Einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben außerdem gebloggt (Ireas und Matthias Süßen) oder getwittert. Vor allem aber wurden sehr viele Bekanntschaften geschlossen, neue Perspektiven gewonnen und neue Eindrücke aus dem internationalen „Movement“ mitgenommen.

Volunteer Support Group auf der Wikimania

Das Team Communitys war ebenfalls auf der Wikimania präsent. Neben den obligatorischen Gesprächen mit Menschen zu verschiedensten Anlässen und Gelegenheiten veranstaltete das Team, vor allem im Rahmen der Pre-Conference, den Volunteer Support Workshop und hielt zwei Vorträge: Community empowerment through professional Community involvement (kurz: The Community is your friend) und Engineering volunteering – what’s this volunteer support all about anyway? df (wmde), 2.9.

Wikimania-Splitter

Jimmy Wales (links) stellte den Wikipedian-in-Residence Andy Mabbett vor, der vom britischen Verein eine Ehrenhafte Erwähnung für das Jahr 2014 erhielt. Anerkennung steigert das WiR-Gefühl.

Mehr als nötig. Jimmy Wales klagte in seinem State of the Wiki, dass die Wikipedia zwar viele gute Regeln zum Nettsein hat, die aber nicht gehandhabt werden. „Wie übel muss man sein, damit man rausgeworfen wird?“ Wir begrenzen uns auf einen kleinsten gemeinsamen Nenner. Der wird dann zum Vorbildverhalten. Wenn es aber über Biografien Lebender Personen geht, da wollen wir doch auch mehr erreichen als bloß im Gesetz steht? Da haben wir internalisiert, was wir richtig finden. Was ist mit den Ansprüchen an uns selbst, wenn es um einen anständigen Umgang miteinander geht?

Enthaltsamkeit. Wenn eine attraktive Person auf dem bean bag von Wikimedia UK sitzt – lohnt es sich, sich zu blamieren und ein Foto zu machen? Kann man ja später auf Wikimedia Commons finden.

Treppenhäuschen im Barbican Centre.
Historische Bausubstanz in der verwinkelten Altstadt..

Brutal. Das Konferenz-Zentrum, das Barbican Centre im Herzen Londons, wurde in den 1970er-Jahren im Stil des Brutalismus gebaut. An den riesigen Komplex schließen sich auch ein Gewächshaus, Wohnanlagen sowie schließlich das Museum of London an. Man könnte sich hier locker ein Remake von Clockwork Orange, Eroberung vom Planet der Affen oder Flucht ins 23. Jahrhundert vorstellen. Man könnte auch an den Spruch von Bertolt Brecht denken, dass man mit einer Wohnung jemanden genausogut umbringen kann wie mit einer Knarre.

Wieso besser? In einer Mittagspause Gepräch mit einem Engländer, der aus Südasien stammt, neu ist, auf der Wikimania einen Wikipedia-Kurs besucht hat und viele Möglichkeiten sieht, sich thematisch einzubringen. Er fragte, ob die vorherigen Wikimanias besser gewesen seien. Es gelang nicht herauszufinden, was er genau damit meinte.

Monkeys see, monkeys do.

Eine Otrsbegehung. Keegan Peterzell macht seit 2009 beim OTRS mit, dem Auffangsystem für Emails an die Wikipedia. Größte Kategorie der Einsendungen? Spam, trotz Filter. Aus bestimmten Gründen will man ja nicht zuviel filtern. Danach kommen schon Vorwürfe wegen umstrittener Darstellungen in der Wikipedia: Japanische See oder Östliche See, Danzig oder Gdansk, Landkarten von Indien usw. Da will dann jemand, dass das OTRS-Team Partei ergreift. Das Monkey-Selfie war übrigens 38mal das Email-Thema, zwischen dem 6. und 9. August.

Bitte mehr davon! Unspektakulär wie der Titel Fixing grammar errors semi-automatically war auch der Vortrag von Daniel Naber. Ruhig, sachlich, verständlich und dennoch engagiert stellte er das LanguageTool vor, das er mit einem polnischen Kollegen erarbeitet hatte. Solche sympathischen Vorträge sollte man vielen Beiträgern gerade aus der technischen Ecke zum Vorbild machen.

„My name is Bart. Jan-Bart. I have a licence to share.“ Der WMF-Vorstandsvorsitzende (links) dankt hier dem Wikimania-Hauptorganisator Ed Saperia.

Ein Bleiberchen. Hinter der Personalie Lila Tretikov ist oft übersehen worden, dass Jan-Bart de Vreede ein weiteres Jahr Vorsitzender des WMF-Vorstandes sein wird. Der Niederländer begründete das unter anderem mit den Veränderungen, die er in der Zukunft erwartet. Blijvertje nennt man das anerkennend in seinem Heimatland.

Vorstand wechsel dich (nicht). Alice Wiegand wurde zwar nicht mehr von den nationalen Vereinen nominiert, wurde aber vom WMF-Vorstand kooptiert und gehört dem Gremium damit weiterhin an. Bishakka Datta hingegen hat angekündigt, dass sie zum Jahresende aus dem Vorstand ausscheidet, aus Zeitgründen.

Verdauliches Sandwich. Im Train the trainers vor der eigentlichen Wikimania ging es unter anderem um das richtige Feedback-Geben. Man empfahl die Sandwich-Methode: Erst einmal mit dem weichen Brot beginnen und damit dem, was der Gefeedbackte richtig gemacht hat, dann das nicht zu würzige Fleisch mit dem Verbesserungswürdigen, dann wieder viel Brot.

Meet the press (team). Leider hat Wikimedia Commons noch keine Category:People looking at their own blog.

Session hosts. Die Räume mit Beiträgen wurden von session hosts betreut. Einige dieser jungen Menschen hielten die Zeit und Redelust der Beiträger gut im Auge, andere weniger. Ein Punkt für die künftige Freiwilligen-Ausbildung?

Reinfall durch Wasserfall. Die zweitägige Education Pre Conference kann leider nur als Reinfall beschrieben werden. Wenig inspirierend, schlecht strukturiert, die Lightning Talks und weitere Programmpunkte sind eben mal ausgefallen. Wasserfall-Sprecher mit Maschinengewehr-Speed; eine Amerikanerin verhaspelte sich öfter, schob das aber auf den Jet lag. Und wenn man hinterher ergründen wollte, woran es lag, hatte der Misserfolg viele Väter (bzw. Mütter).

Das Wiki ist ein seltsames Spiel. Der Game Designer Raph Koster hielt einen packenden Vortrag zur Wikipedia als Spiel und darin der Community einen Spiegel vor. Deren Abwehrhaltung halte viele Beiträger vom Beitragen ab: „Ihr treibt die Leute zum Spiel, aber dann killt ihr die Fancraft“. So werde die Wikipedia zum Museumsstück. Problem erkannt, aber was ist seine Lösung? Lockerer mit Fehlern umgehen. Mal ältere Artikel löschen und damit einen Neuanfang ermöglichen. Was der Game Designer mit seiner Spiele-Analogie aber übersieht: Wenn in World of Warcraft ganze Welten kollidieren, dann juckt das die Außenwelt nicht. Wenn in der Wikipedia ein Prominenter spaßeshalber zum Mörder gemacht wird, sehen viele das zurecht nicht ganz so spielerisch.

Stroopwafels keep me in shape, lehnte ein stämmiger Teilnehmer dankend ab.

Lekker Holli-Day. Die kalorisch andauerndste Begegnung machten die Teilnehmer am niederländischen Stand im Chapters Village. Wikimedia Nederland hatte zweitausend Stroopwafels mitgenommen (langes o, nicht Strupwäfels, lieber Jimmy!). Mit einem Nasch-Selfie konnte man dann ein thematisch passendes T-Shirt gewinnen. So eines, wie Jimmy Wales es in seiner State of the Wiki dann trug. Der niederländische Verein verdankt den PR-Coup seinem Mitarbeiter und Fotografen Sebastiaan ter Burg.

Hallo, haben wir einander schon mal in der Wikipedia beleidigt? Der gute Umgang miteinander bleibt ein beherrschendes Thema in allen Diskussionen. Wie wäre es in Zukunft mit einem Beitrag „Bully on board“, um mit diesem Scheinwerfer auch einmal die nationalen Vereine zu beleuchten? Oder vielleicht mal die einfachen Mitglieder?

Nicht dein Job? Luis Villa, ein WMF-Berater, kann über manche Museen nur den Kopf schütteln, die auf ihrem Content sitzen, weil sie hoffen, damit noch Geld verdienen zu können. Dabei machen sie mit ihren Lizenzsystemen so gut wie keine Einnahmen. Beim Rijksmuseum Amsterdam sind es nur Null-Komma-Nochwas Prozent. „Und die haben Rembrandts!“ Und dann sagt manchmal ein Typ von einem Museum, dass dieses Teilen des Wissens der Welt ja ganz schön, aber nicht sein Job sei. „Äh, doch, das ist die Aufgabe deiner ganzen Organisation hier. Steht sogar in eurer Satzung!“

Comedy-Publikum in der Barbican Hall.

Haha Hitler. Die britischen Comedians, die uns die Abende erheitern sollten, kamen nicht ganz so gut an. Eher wenige Wikimania-Besucher wollten oder konnten die oft sehr landesspezifischen Anspielungen und Pointen nachvollziehen; besser lief es, wenn ein Comedian selbst Geek war oder mit fun facts spielte. Nach wie vor ist die britische Comedy sehr Adolf Hitler verpflichtet, bis hin zur ach so lustigen SS-Sklavenarbeit.

Visual heißt nicht ersichtlich. Wer ist die Zielgruppe des Beitrags der Visual-Editor-Leute? Nichtinformatiker wohl kaum. Dabei hat der Herr zuvor, von The Wikipedia Adventure, die Anwesenden nicht nur gedanklich an seinem Projekt teilhaben, sondern auch begeistern können.

Wo nichts ist, gibt’s kein Plagiat? Was kann man besser machen in Wikipedia-Bildungsangeboten? LiAnna Davis gab uns Tipps, naheliegende (gut vorbereiten, keine Kurse mit über 300 Studis) und weniger naheliegende (Studis sollen Fragen auch per Email stellen können). Einen Hoffnungsschimmer sah sie in Bezug auf die virulierenden Plagiate: Studies kopieren ja oft aus der Wikipedia. Wenn sie also einen Artikel schreiben sollen, den es noch nicht gibt, dann ist das schon mal gut. Außerderm ist die Wikipedia öffentlich, das erhöht das Risiko, erwischt zu werden.

„Na warte, wenn wir wieder in San Francisco sind.“

Wer nicht lacht, hat verloren. Eine Art Software-Rockstar ist Brandon Harris, der vielen Menschen von einer Fundraiser-Werbung vor einigen Jahren bekannt her sein dürfte. In London bespielte er seine code-freudige Fangemeinde mit der Einleitung: „Hallo, mein Name ist Erik Möller. Ich bin hier um euch zu sagen, dass mir alles egal ist.“ Der Chef saß im Publikum und lachte mit.

App-träglich. Die Wikimania App war lieb gemeint, aber wenig ausgereift. Selbst während der laufenden Wikimania gab es noch ein Update. Klickte man beispielsweise auf „Starting soon“, weil da möglicherweise die nächsten Vorträge angekündigt wurden, passierte nichts. Etwas respektlos wirkte manche Antwortmöglichkeit bei der Frage, ob einem ein Vortrag gefallen hat, darunter „dull“ (etwa: dumpf, blödsinnig, geistlos, öde).

Ein Tütchen gefällig?

Very fast, very British. Über Geschmack lassen sich bekanntlich viele Diskussions-Seiten vollschreiben. Die Mittagstüte bestand aus einem Sandwich-Päckchen, einem Stück Obst, einer Chips-Tüte sowie einem süßen Teilchen. Wegen des Tüten-Systems muss man befürchten, dass sehr viel Inhalt weggeworfen wurde.

Noch’n Meetup. Kleine Treffen gab es zuhauf am Rande der Wikimania, auch von Esperanto kaj Libera Scio (ELiSo), einer anerkannten Wikimedia-Benutzergruppe. Man sprach darüber, dass die WMF grundsätzlich bereit ist, Reisekosten zu erstatten, und dachte über Programm-Beiträge auf dem Esperanto-Weltkongress nächstes Jahr in Lille nach.

„Hallo. Du kluge Frau.
Lad nicht allein.
Lad mich doch ein.
Ich kenn den Weg ins Paradies genau.“
(Aus dem USB-Musikfilm Die Drei an der Daten-Tankstelle.)

Auch den Stick wischen? Eigentlich zur Selbstbedienung gedacht war die Daten-Tankstelle von Wikimedia Deutschland im Chapters Village. Ab und zu fand sich aber auch ein freundlicher Tankwart, der erklärte, wie man hier gemeinfreie und freilizensierte Bilder, Musikstücke und Daten allgemein herunterladen kann.

Helle Augen am letzten Tag. Der Film von Victor Grigas über die „Wikipedia Zero“-Petition emotionalisierte die Wikimaniacs. Was bedeutet die Wikipedia für Kinder in einem Slum bei Kapstadt? So lächerlich erscheinen manche Diskussionen in der Wikipedia, wenn man deren Probleme auf dem Bildungsweg erlebt.

Gedankenspiele im Luftloch. Im Flugzeug von London City Airport nach Amsterdam Schiphol befanden sich über fünfzehn Menschen von Wikimedia Nederland. Es wurden bereits makabre Witze gemacht, was ein eventueller Absturz für den Verein bedeuten würde, wer neuer Vorsitzender und wer Bürochef werden würde.

English for runaways. 2011 Haifa (Israel), 2012 Washington, 2013 Hong Kong. Die Wikimania fand in den letzten Jahren in Ländern statt, die einen engen Bezug zur englischen Sprache haben. Dieses Jahr waren wir in deren Quasi-Hauptstadt. Das macht es für Nicht-Muttersprachler nicht unbedingt leichter. Das nächste Ziel, Mexiko-Stadt, wird den Reigen erst einmal unterbrechen.

(Z., 15.8.)

Israel, Island – Hauptsache USA!

Ein weiterer Wikimania-Höhepunkt war für mich Toblus Vortrag „Welches Recht gilt auf Wikipedia?“. Dabei kam die Antwort auf die Frage im Titel gleich in der ersten Folie: Abhängig vom Einzelfall kann nämlich das Recht jedes Staates auf Wikipedia Anwendung finden. Damit wurde gleich klar, dass es sich (offenbar anders als bei früheren Vorträgen zum selben Thema) um einen juristischen Fachvortrag handelte. Tobias ist Mitarbeiter am Institut für internationales und ausländisches Privatrecht der Uni Köln.

Tobias’ äußerst anschauliche – und höchst unterhaltsame – Vortragsweise lenkte das Augenmerk der zahlreichen Zuhörer zunächst auf die juristischen Kernfragen des Themas, nämlich die Grundlagen und besonders die wichtige Unterscheidung zwischen der internationalen Zuständigkeit (Welches Gericht darf über einen Rechtsstreit entscheiden?) und des internationalen Privatrechts (Das Recht welches Staates findet auf die Beantwortung einer Rechtsfrage Anwendung?). Wenn zum Beispiel eine spanische Wikipedianerin einem französischen Wikipedianer auf der Wikimania im Vereinigten Königreich einen Laptop verkauft, dann kann ein daraus erwachsender Rechtsstreit nach den Regeln der internationalen Zuständigkeit vor Gerichten in Spanien, Frankreich und im Vereinigten Königreich verhandelt werden – alle drei Gerichte dürfen jedoch aufgrund der jeweiligen nationalen Bestimmungen zum internationalen Privatrecht nicht ihr eigenes, sondern müssen spanisches Kaufrecht anwenden.

Diese Elemente wendete Tobias im nächsten Schritt auf zwei häufig diskutierte Fälle an. Zunächst ging es um defamation, also Persönlichkeitsrechtsverletzungen, zum Beispiel in Biografieartikeln. Hier wurde schnell klar, dass Wikipedianer vor jedem Gericht der Welt verklagt werden können – weil Wikipedia-Artikel über das Internet aus jedem Staat der Welt abrufbar sind. Hinsichtlich der Frage des anwendbaren Rechts konzentrierte sich Tobias dann auf das (in Deutschland und den USA gültige) Prinzip der closest connection. Hier ist seiner Ansicht nach die jeweilige Sprachversion entscheidend – italienische Artikel werden nach italienischem und griechische Artikel nach griechischem Recht entschieden. Hinsichtlich der englischen (und wohl auch der deutschen) Wikipedia sieht es da schon komplexer aus. Im ersten bekannten Fall, in dem es hier zum Schwur gekommen wäre, zog der Kläger seine Klage jedoch kürzlich zurück.

Spannend wurde es dann abschließend bei der Frage, wie die Situation im Urheberrecht aussieht – schließlich werden aufgrund der international bedeutend unterschiedlichen Rechtssysteme immer wieder neue Server und andere Konstellationen außerhalb der USA diskutiert, um Inhalte zugänglich machen zu können, die das US-amerikanische Urheberrecht nicht zulässt. Anders als bei Persönlichkeitsrechtsverletzungen gilt im Urheberrecht jedoch das Schutzlandprinzip, so dass der Kläger unabhängig von der Position oder dem Betreiber des Servers Ansprüche nach jedem Recht der Welt geltend machen kann, aus dem die betreffenden Inhalte abrufbar sind – und damit immer auch nach US-Recht. Als einzigen Ausweg stellte Tobias die Möglichkeit vor, den Abruf bestimmter Inhalte in den USA zu blockieren.

Das Publikum zeigte sich überzeugt von diesen Ausführungen – wer (verständlicherweise) mit diesem Kurzabriss der Forschungsergebnisse nicht zufrieden ist, kann sich hier den Vortrag auf Video anschauen. Im Anschluss gab Toblu der BBC ein rechtspolitisches Interview. Gnom, 14.8.

Vorgriffe auf Bildungsrevolutionen

Die Operationsfelder von Martin Poulter und C. Scott Ananian unterscheiden sich völlig, auch wenn sich beide Wikimania-Referenten mit der Wikipedia in Bildungssystemen beschäftigen. Ihre Vorträge aufeinanderfolgen zu lassen war eine glückliche Entscheidung. Dies gilt umso mehr, als beide Welten letztlich vor den gleichen strukturellen Problemen stehen.

Martin Poulter

Martin Poulter ist für Wikimedia UK tätig. Er schilderte seine Erfahrungen damit, die Wikipedia in der Hochschullandschaft des Vereinigten Königreichs zu verankern. Für Poulter begann alles mit den Schmerzen, die er angesichts der Unwissenschaftlichkeit mancher Psychologie-Artikel in der englischsprachigen Wikipedia verspürte: einer Pop-Psychologie, für die nicht die wohlmeinenden Artikelautoren verantwortlich zu machen sind, sondern die Es-besser-Wissenden aus universitärer Forschung und Lehre, die nicht in der Wikipedia schreiben. Um diese Kräfte zu gewinnen, sind die Rahmenbedingungen günstig. Die Universitätslandschaft ist im Umbruch. Sie bewegt sich weg von akademisch dominierten Betrieben hin zu einem Verständnis von Universitäten als Verwaltungsapparaten. Dort nehmen lehrende Universitätsassistenten, Bibliothekare und externe Evaluierer immer wichtigere Rollen ein. Diese Funktionsträger will Poulter gewinnen. Sie bekommen Broschüren, werden in Workshops oder Konferenzen eingebunden. Manchmal entstehen dabei auch schon von Studierenden geschriebene Wikipedia-Artikel. Was Poulter aber eigentlich erreichen will ist ein universitärer Mainstream, in dem das Wikipedia-Bearbeiten eine selbstverständliche Option geworden ist. Auf diesem Weg sollen eines Tages wohl auch die schmerzbehafteten Psychologie-Artikel wissenschaftlichen Standards entsprechen.

C.Scott Ananian

Für C. Scott Ananian, der für die Wikimedia Foundation und die One Laptop per Child Foundation arbeitet, geht es weniger um das Schaffen als um das Vermitteln von Inhalten. Wie kann „die Welt“ unsere Inhalte lesen und damit Wissen erwerben? Die fehlende Kompetenz zum Lesen (und Schreiben) ist im globalen Süden besonders ausgeprägt. Ananian stellte mehrere Projekte vor, die dem entgegenwirken sollen. Die Initiative One Laptop per Child stellt Kindern unter anderem in Uruguay Laptops zur Verfügung, deren Software besonders für nicht lesen könnende Kinder einfach zu verwenden ist. Inkludiert ist ein Offline-Auszug aus der spanischsprachigen Wikipedia. Ein ähnliches Pilotprojekt in Äthiopien zielte auf das Erlernen von Lesen und Schreiben mittels technischer Ressourcen in einem Umfeld mit Lehrermangel.

Es sind weit weg scheinende Ziele, dass Universitäten wie selbstverständlich zur inhaltlichen Verbesserung der Wikipedia beitragen und dass weite Bevölkerungsteile des globalen Südens unsere Inhalte erfassen können. Sind Martin Poulters und C. Scott Ananians Initiativen visionäre Unterfangen, die radikale Umgestaltungen vorwegnehmen, erproben und damit für die breite Mehrheit ermöglichen? Oder sind es punktuelle Ansätze, die angesichts der Realität verpuffen werden? Beide Referenten wissen, dass sie mit ihren Aktivitäten nur selten sofortige, unmittelbare Erfolge in Hinblick auf die Wikipedia vorweisen können – und dass sie viele Verbündete brauchen. --rl (wmat) 12.8.2014

Wikireaders 4 Kids

Unter diesem Titel arbeitete Aislinn Dewey an einem Projekt, um die Wikipedia in armen Ländern zur Verfügung zu stellen. Hier einige Notizen.

Das Gerät, das als Wikireader vertrieben wurde, hatte anfangs einen hohen Preis, 99 Dollar. Das ist dann auf 25 Dollar gesunken. Ich habe mir gedacht, dass es im reichen Norden nicht sinnvoll ist, wo die Menschen Laptops usw. haben. Ein Gerät, auf dem man die Wikipedia-Texte lesen kann, über eine Speicherkarte und mit Batterie, müsste im Süden Verwendung finden. Ich habe ein Grant von der WMF bekommen und in einem Video um Spenden gebeten (crowd sourcing).

Was wäre billiger als 25 Dollar?

  • Man hätte z.B. WikiPock auf einem Mobiltelefon verwenden können. Aber die Kosten für die Speicherkarte waren damals teuer als der WR.
  • Es gibt Kiwix als Offline-Version der Wikipedia auf PCs und Tablets. Aber damals gab es keinen PC in vielen afrikanischen Klassenräumen. Tablets können keinen USB-Stick lesen usw.
  • E-readers, Kindle.

Für den WR haben wir je einen Ort in Mexiko, Indien und Südafrika ausgesucht. 25 Dollar, das heißt inklusive Transport. Manchmal drohte das Projekt an Zollproblemen zu scheitern.

Es war niedlich zu sehen, wie die Schüler in Südafrika ihren WR dekoriert haben. Er war ihnen viel wert, sie haben gut auf ihn aufgepasst. Nachgeschaut haben sie vor allem Themen aus dem Schulunterricht.

Das Projekt wurde sehr gewürdigt. Ob es Probleme gab, ihn zum Laufen zu bringen? Im Feedback sahen wir Schwierigkeiten vor allem in Indien. Es stellte sich heraus, dass die WR beim Transport versehentlich aktiviert wurden, und dann war die Batterie leer. Die Kosten für Batterien, die die Familien meist nicht aufbringen konnten, blieben ein Riesenproblem.

Erfolg: “Value of WR (when functioning) and WP was extremely high.” Wir haben nicht an die Funktionen gedacht, die der WR noch hatte, für Mathe. Die Schüler haben es ausprobiert und genutzt. Mit Familienmitgliedern geteilt.

Wie es weitergehen könnte? Die Firma des WR hat aufgegeben. Sie würde uns das Logo und alles geben, aber wie soll man als Freiwilliger so eine Produktion aufnehmen. Kiwix im E-Reader hat gute Aussichten, da kommt ein Pilotprojekt. Wikipedia Zero läuft weiter. Z, 11. 8.

Kahle Keynote oder angespannter Anlauf? Lila Tretikov auf der Wikimania

Applaus von und für Lila Tretikov

War sie viel- oder nichtssagend, die Keynote am Samstagabend in London? Die neue WMF-Direktorin Lila Tretikov strahlt Durchsetzungskraft aus, von ihren Urteilen über den Zustand der Wikimedia-Bewegung mögen einige wichtige Weichenstellungen abhängen – vielleicht schon in naher Zukunft. Ihr zweiter Auftritt während der Wikimania hinterließ gemischte Eindrücke und auch einige Hinweise. Das Stand-Vermögen hat sich immerhin bereits akkumuliert.

Einleitung von Sue Gardner

Es gibt keinen typischen Karriere-Weg, um Exekutivdirektor der Wikimedia Foundation zu werden. Ich bin froh, dass man Lila Tretikov gefunden hat. Sie hat mit vielen Leuten gesprochen. Wir können von ihr einiges erwarten.

Keynote von Lila Tretikov

Slides

Schön dass ihr wach seid. Bin noch so im Delirium. Macht Geräusche, weckt mich. (Applaus.)

“Facing the now.” This is drinking from the fire hose. My impressions are still evolving, changing.

Es gibt das “Innovator’s dilemma.” Da kann es lange Erfolg geben, aber dann kommt ein Widerstand zur Veränderung. Irgendwann nimmt dann auch der Erfolg ab, und dann kommt die nächste Erfindung, durch die man ersetzt wird.

Nichtstun ist das größte Risiko. Weil es nicht intuitiv ist so zu denken: Wenn man sich bewegt, dann kann man straucheln. Aber wenn man auf einem Seil stehen bleibt, dann kann man das Gleichgewicht verlieren.

Keep imagining. Websites werden verschwinden. In den nächsten zehn Jahren wird das Internet, wie wir es kennen, verschwinden. Wer das nicht glaubt, sollte an die Enzyklopädien vor zehn Jahren denken. Der Zugang zum Internet mit Kabel wird weniger werden, es wird mehr Mobilanschlüsse geben. Ein extremer Wandel. Er wird die Welt aufessen, die wir heute kennen.

Unsere Benutzer ändern sich. (Zeigt Bild von einem dunkelhäutigen Mädchen mit Mobiltelefon.) Augmented. Aware. Real time. Integrated. (Zeigt GoPro-Kamera.) Einbildung ist real: Als Kind war eines meiner Lieblingsbücher das Buch mit der Nautilus von Jules Verne. U-Boote gab es damals noch nicht.

Imagine the world … … in which everyone can contribute. That is a narrower focus than Jimmy put it out. How can we enable everybody to give something. This world is not today. You are good at contributing. You must help us to figure out what does it mean to give the rest of the world a way to participate. The now: how to move to a place where our projects make sense together.

We are not designed to think of billions for our decisions. We ask hundreds, maybe thousand people at most.

Programs. (Zeigt Säule in Form von Frauenstatue.) Hm, da sind immer Frauen. Warum wohl.

Focus. Simplify. Scale up!

Brauchen social change. Wir sind verletzlich. Brauchen andere. die mitmachen.

Reaktionen

Am Samstagabend

Der Kurier-Reporter hat nach der Rede einige Reaktionen eingefangen:

  • Speech was wonderful
  • Die läuft hin und her wie Erik Möller, guckt aber mehr ins Publikum
  • Es sind diesmal beim Endapplaus etwas mehr als die Hälfte aufgestanden, oder?
  • Dieses ganze Getue immer mit dem Aufstehen beim Klatschen, das ist so eine Sitte geworden.
  • Früher hat man immer gemeckert über Sue, nun wurde die ersetzt, und jetzt gibt es keine frohe Erwartungshaltung, sondern wieder gleich Misstrauen.
  • Da sind in der Foundation viele Dinge liegen geblieben. Vielleicht war der Wechsel gut.
  • Ich bin Wikipedia-Autor, mich werden die immer brauchen. Aber wenn jemand so seine spezialistische Nische gefunden hat, die könnte er verlieren.
  • Ihr Akzent ist bestimmt sympathisch für Nicht-Muttersprachler des Englischen.
  • Bin enttäuscht, hätte mir mehr Inhalt erwartet, wenn sie schon den ganzen Club versammeln lässt eine halbe Stunde lang.
  • Viele werden in den nächsten Monaten wohl über sie stöhnen und in ein paar Jahren zugeben, dass die Veränderungen uns gerettet haben.
  • Den Vergleich mit dem Einhorn fand ich schlecht, da wird dann gleich so eine Erwartungshaltung aufgebaut.
  • Es ist halt die Foundation, die werden auch in Zukunft die Bearbeiter nicht ernst nehmen.

Musikalischer Nachgang

What will we do when we get lonely
And nobody's coming to our site?
We've been banning and blocking much too long
You know, it's just our foolish pride

Lila, let us on your knees
Lila, I'm begging, Lila, please, Lila
Geek mom, won't you ease our worried mind?

You'll try to give us consolation
When the web had let us down
Each new tool will be in need of you
You'll turn our whole world upside down

Lila, let us on your knees
Lila, I'm begging, Lila, please, Lila
Geek mom, won't you ease our worried mind?

Let's make the best of the Foundation
Before we finally go insane
Please don't say "We'll never find a way"
And that all edits were in vain

Lila, let us on your knees
Lila, I'm begging, Lila, please, Lila
Geek mom, won't you ease our worried mind?

Z., 10.8.2014

Im Banne des Fotografen

Diego Delso aka Poco a poco
Diego spricht mit viel Leidenschaft.

Unter den vielen Fotografen, die Wikipedia und ihre Schwesterprojekte täglich mit Bildern versorgen, ist Diego Delso sicherlich einer der produktivsten. Nahezu 12.000 Aufnahmen hat er inzwischen bei Commons hochgeladen. Dabei hat der Spanier nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität im Blick.

Wenn Diego über Fotografie spricht, ist seine Leidenschaft deutlich zu spüren. So auch an diesem Sonntagvormittag bei der Wikimania in London. Gespannt lauschen etwa 80 Zuschauer den Ausführungen des Spaniers, zu dessen Werk inzwischen knapp 5.000 ausgezeichnete Aufnahmen, darunter 63 Valued Images, 129 Featured Pictures sowie 4.799 Quality Images gehören. Als der Spanier mit der Fotografie begann, war dies längst nicht absehbar.

Im Jahre 2002 kauft er sich seine erste Digitalkamera. „Es war eine Kompaktkamera mit einem Megapixel. Sie war immerhin so klein, dass ich sie überall mitnehmen konnte“, berichtet er von seinen ersten Schritten. Geraume Zeit später kauft er sich dann seine erste digitale Spiegelreflexkamera, um bessere Fotos machen zu können. „Ich habe sie zunächst fast nur im Automatikmodus genutzt, weil ich keine Zeit in die Auseinandersetzung mit der Technik investieren wollte.“ Dennoch traut er sich irgendwann an die halbautomatischen Programme wie Blenden- oder Zeitvorwahl heran. „Nachdem ich damit vertraut war, wechselte ich schließlich in den manuellen Modus, um nicht nur zu bestimmen, was ich fotografiere, sondern auch die Kontrolle darüber zu haben, wie ich es ablichte“, erklärt Diego.

2008 meldet er sich dann bei Commons, dem zentralen Medienspeicher aller Wikimedia-Projekte an. Dafür bringt er die wohl wichtigsten Eigenschaften mit, die ein Wikipedianer haben sollte: Gelassenheit, Ruhe und Geduld. Und die drückt sich schon in der Wahl seines Benutzernamens aus. Er nennt sich ‚Poco a Poco‘, was frei übersetzt etwa Schritt für Schritt heißt. Diego will einen Fuß nach dem anderen setzen und nichts übers Knie brechen.

Dennoch bekommt seine Leidenschaft durch Commons den entscheidenden Schub. „Nach einigen Jahren hatte ich dort etwa 5.000 Bilder hochgeladen. Natürlich war ich davon überzeugt, dass es gute Aufnahmen waren“, so der Spanier. „Richtig beeindruckt haben mich aber die unglaublichen Fotos, die jeden Tag auf der Startseite von Commons zu sehen sind. Im Jahre 2011 stieß ich dann auf die Bewertungsseite ‚Quality Images Candidates‘ und war überrascht, dass ich dort sofort eine Rückmeldung zu meinen Fotos erhielt.“ Es waren erfahrene Fotografen, die sich mit dem Schaffen des Spaniers auseinandersetzten. Zunächst mit mäßigem Erfolg. „Meine ersten Versuche, Bilder auszeichnen zu lassen, scheiterten kläglich. Die anderen Fotografen lehnten meine Bilder mit dem Urteil ‚ungünstige Perspektive, schlechter Ausschnitt, zu viel Bildrauschen oder chromatische Abberation‘ ab“, erinnert sich Diego. Das sorgte bei ihm zunächst für Enttäuschung. „Ich habe diese Qualitätsprobleme zunächst gar nicht verstanden. Ich brauchte eine ganze Weile, bis ich gesehen habe, was die anderen meinten.“

Doch er gibt nicht auf, versucht das Problem mit dem Besuch von Fotokursen zu lösen. Das bringt ihn aber nur wenig weiter. „Dort habe ich zwar die Grundlagen gelernt, doch richtig hilfreich war eher der Austausch mit den Bewertern. Sie waren sehr geduldig und haben sich Zeit genommen, mir zu erklären, was ich besser machen kann. Ich habe so nahezu an jedem Tag etwas neues gelernt“, freut sich der Spanier. Für ihn ist Commons damit nicht weniger eine der besten Plattformen für all diejenigen, die sich für Fotografie interessieren und die ihr Können verbessern möchten.

Davon profitiert er bis heute. „Denn man lernt nie aus“, betont der Fotograf, der sich heute in so unterschiedlichen Genres wie etwa der HDR, der Makro- und der Architekturfotografie zuhause fühlt. Aber auch seine Fotografie-Technik und die Nachbearbeitung seiner Aufnahmen hat er im Laufe der Jahre durch den Austausch mit anderen stetig verbessert. Und das Beste daran? „Die Teilnahme ist bei Commons kostenlos und wir tragen jeden Tag mehr kostenlos nutzbare Fotos zusammen“, schließt der Fotograf seine Ausführungen. Die gebannten Zuhörer quittieren sie mit viel Applaus. Der Vortrag macht Lust auf noch mehr solcher Ausführungen. Es ist einfach erfrischend zu hören, warum wir alle zu Wikipedia und ihren Schwesterprojekten beitragen, was wir davon haben, wie viel wir im Austausch mit anderen lernen können und vor allem: Wie viel Spaß es macht. (ms, 10.8.2014)

Planet of the Monkey Selfie: Die Presseabteilung packt aus

Katherine Maher

Katherine Maher heißt die Chefin des WMF Communications Team, oder vornehmer: der Pressestelle. Mit Heather, Tilman und Victor stellte sie sich ganz kurz vor und ließ sich umgehend von Fragen berieseln. Hier einige Ausschnitte aus dahin gekritzelten Notizen.

(Lukas aus Deutschland fragt nach dem Monkey Selfie. Ob das Team dahinter stecke. Allgemeines Lachen.)

Katherine: I wish I could say that we planned the monkey selfie thing, that would make us social media geniuses. But no. We had the great transparency report, it is here (browst auf der WMF-Website) … oh no, I don’t want to see it again … it’s a cute picture, I agree. Telegraph came. It ran with a little piece of our report and made of it that WM claimed something. Was later corrected, that was the cauldron because which it became a thing. Issue as a thing new – is because of our transparency report. … I’ll go down to history to be the person that defended the rights of a monkey.

Nachfrage.

(Nachfrage: War es positiv für die Wikipedia?)

Katherine: In OTRS, some really angry messages that we ruin professional photographers. Love to hear Victor's opinion, he is a photographer, a great photographer. Now everyone wants to take a picture with the monkey picture as selfie. We want to respect David Slater, see his point of view, we understand his grief. We must be sensitive. Stick to the bare facts but not rub it into somebody’s face.

Victor: I am just an okay photographer, not great. Simply legal thing.

Victor Grigas hat kurz vor der Wikimania einen Film über das Wikipedia Zero Project in Südafrika und auch einen über die Wikimania 2013 hochgeladen. Foto von Sebastiaan ter Burg, der nach Videomaterial für die Pressearbeit gefragt hat. Victor antwortete dem WMNL-GLAM-Mitarbeiter, dass das auch sein Interesse habe. Doch bislang gebe es wenig, da bei Video die Kontinuität wichtig sei. Texte seien einfacher zu bearbeiten.

(Victor Grigas lobt den anwesenden Kurier-Reporter, der anhand des Affenbildes in einem Vortrag in Hong Kong etwas über Urheberrechte erklärt hatte. Wegen dieser und anderer netter Worte, die der Kurier-Reporter aus Höflichkeit ohne zu Tippen über sich ergehen ließ, fehlen hierzu detaillierte Notizen.)

Victor: Das Selfie ist eine gute Sache für die Wikipedia: Die Leute haben jetzt mehr über Urheberrecht gelernt, ist jetzt ein Icon, das es erklärt.

Katherine: We are explanatory and use it as a teaching moment.

(Jimmy Wales bittet um das Mikrofon.)

Katherine: Please introduce yourself. (Heiterkeit)

Jimmy: Not important who I am, I am a volunteer to this team. (Heiterkeit) I am talking to the media all the time. I like to hear great stories. Maybe how a conflict was resolved. Sea of Japan / East Sea. If people from different cultures resolve something. The more we have of those stories … I make my stories up by myself, so I am good but …

Z., 9.8.2014

Tolle Tools: Open Data für Arbeit, Sport und Spiel

Ein Herr mit Schirmmütze betritt das Podium der Barbican Hall in London. Marc A. Pelletier von der Wikimedia Foundation (WMF) entschuldigt sich für seine Erkältung. Wird über Software-Tools auf Wikimedia Tool Labs reden. Hört sich nach einem Vortrag des Grauens an, entpuppt sich aber als einer der tollsten der ganzen Wikimania, mit einem hervorragenden Sprecher, dem man es abnimmt, dass er begeistert ist und ganz auf das Publikum gerichtet. Hier einige dahin gekritzelte Notizen.

Thank you, Erik, for opening my show. (Vorredner in der Session war sein Chef, WMF-Vizedirektor Engineering, Erik Möller.)

Marc A. Pelletiers: Köstliche halbe Software-Stunde, ordentlich serviert.

Too many tools, harte Arbeit von Entwicklern, über 840 Tools (Software-Werkzeuge) auf unserem Wikimedia Labs. Dazu noch, was auf anderen Servern gemacht wird. Einige Tools auf meiner shortlist, die hier sein müssen. Das hier ist nicht die Oscar-Verleihung, sie müssen auch nicht wirklich nützlich sein, nicht vielleicht zum Rückgrat für die Infrastruktur werden, sind aber cool. Meiner Meinung nach.

Reasonator. Von Magnus Manske und Ladsgroup. Wikidata (WD) ist manchmal für Benutzer etwas kompliziert. Es gibt jetzt eine lesbarere Version des WD-Bearbeitens. Johann Sebastian Bach als Beispiel-Artikel. Info von Menschen gemacht, wird in Reasonator in ansprechender Form dargestellt.

Family Trees. Geht in Datenbank für Personen und stellt grafisch die Beziehungen der Familienmitglieder dar. Und dann sieht man: Catharina Dorothea Bach, da fehlt ein Artikel.

Ruf aus Publikum: Weil sie eine Frau ist.

Marc: Vielleicht, weil sie keine Musikerin war. Aber wir haben hier dann Daten vorliegen, über sie, aus denen man einen Artikel schreiben könnte. Tool ist von Xavier Riley. Aber mit Hilfe von Magnus Manske. Scheint einer der profiliertesten Ehrenamtlichen für Software zu sein. (Spontaner Applaus des Publikums.)

Anagrimes. von Darkdadaah. Hilft bei der Suche von Wörtern in Wiktionary, von denen man nicht die Schreibweise kennt, nur wie sie sich anhören. Sound-alikes, lookalikes. Daten sind ja alle schon da. Scheint Spielzeug zu sein, aber ist wirklich nützlich. Führt uns wiederum zu Daten, die wir schon haben.

Geohack. Von Dispenser, Kolossos, Magnus Manske. Dieses Tool kennt mittlerweile fast jeder, ohne den Namen zu kennen. Hast du Koordinaten von einem Ort? Gibt dir dann die Informationen dazu.

Forward to Libraries. Von J. M. Ockerbloom. Findet Werke über ein Thema in Bibliotheken. Liste von Bibs, aber auch direkt die Suche.

Marc A. Pelletier mit einer besseren Kamera bzw. von einem besseren Fotografen aufgenommen.

Commons Video Convert. Von Prolineserver. Es ist kompliziert, ein Video zu Wikimedia Commons hochzuladen. Hiermit kann man einfach vom Phone mit seinen credentials zu Commons hochladen.

Croptool. Von Danmichaelo. Extends functionality with extra tool. Ermöglicht normales Bildbearbeiten in Commons, da erscheint dann in der Seitenleiste ein Link. Klick darauf und dann kannst du einfach einen Bildausschnitt wählen. Wird dann ein neues Bild, das du dann automatisch mit Lizenzangaben neu hochladen kannst (und automatisch auch erscheint ein Link von der Dateiseite des alten Bildes). Das alte Bild wird also nicht einfach ersetzt.

Wikidata Game. Hay Kranen, Ryan Kaldari u.a. Macht ein Spiel aus WD-Bearbeiten. Noch sehr neu. Könnte Leute anziehen, die WD momentan zu komplex finden. Gamify. Easy objectives, the simple game anyone can edit. Nämlich weil: Byte size easy tasks, for newbies. Bei einem Eintrag fehlt bspw. das Geschlecht einer Person. Ist dies ein Mann oder eine Frau? We humans are good in finding that out. Bots? Not so much.

Listen to Wikipedia. Stephen Laporte, Mahmoud Hashemi. „Letzte-Änderungen“-Datenfeed aus der Wikipedia geholt und dann in Klänge verwandelt.

Hinter diesen Dingen steckt immer: Das ist möglich dank Open Data. Weil wir die data open gemacht haben, dass das, was rein gekommen ist, auch wieder raus kann. Wir hören gerade, wie die Daten reinkommen. (Im Hintergrund läuft noch das Tool von gerade.)

„What cool thing will you make next?“ Dazu lade ich hier ein.

Z., 9.8.2014

Das Museum als Tempel und Basar

Lori Byrd Phillips

Wenn es um die Zusammenarbeit mit der Wikipedia geht, fragen Museen inzwischen öfter nach dem Wie als nach dem Warum. Die neue Offenheit bringt mehr Möglichkeiten und damit mehr Verunsicherung. Ein überschaubares Grüppchen diskutierte dazu nach einem Impulsvortrag von Lori Byrd Phillips (The Children’s Museum of Indianapolis / GLAM-Wiki US Consortium). Inhalte, die benutzergeneriert von außen kommen, machen das Museum zum Basar, ohne dass es seine Funktion als Tempel verliert, der sich auf die Expertise von innen stützt. Beides optimal zu vereinen, geht über das Leisten von Beiträgen und das Kollaborative hinaus: Das Ideal ist das Ko-Kreative. Weder das Museum noch die Crowd müssen immer Recht haben. Überlagert der Wissensvorsprung bezüglich Wikipedia die Expertise des Museums? Vereinnahmt, anonymisiert, versteckt das Museum die Beiträge, die von außen geleistet werden? Es zeigt sich, dass das Ko-Kreative einen professionellen Rahmen braucht, um sich entfalten zu können. So wird die Frage nach dem Wie einer Zusammenarbeit zwischen Museen und der kostenlos zugänglichen Wikipedia auch zu einer Frage des Geldes. Eine konkrete Antwort etwa dazu, wie viel Geld ein Museum in seinem Jahresbudget für Wikipedia-Aktivitäten reservieren soll, steht noch aus. --rl (wmat) 9.8.2014

Micro contributions trotz change aversion

Jared Zimmerman leitet die WMF-Abteilung für User Experience (etwa: Benutzerfreundlichkeit, Erfahrungen mit der Benutzeroberfläche). In seinem Wikimania-Beitrag geht es darum, auf spielerische Weise neue Mitmacher zu gewinnen. Hier einige dahin gekritzelte Notizen, großteils beim Schreiben übersetzt, ohne Gewähr.

Aus Jareds Beitrag

Wenn ihr in meiner Präsentation was seht, was ihr mögt, das kommt in einigen Wochen raus. Wenn ihr was seht, was ihr nicht mögt, keine Sorge, das realisieren wir nie. (Lachen im Saal.)

Jared Zimmerman in London

Viele Leute sagen, sie hätten zu wenig Zeit, um bei der Wikipedia mitzumachen. Was heißt das? Man hat ja so viel Zeit für allerlei Sachen. Ich glaube, es gibt Gelegenheiten wie im Bus, wo wir nichts zu tun haben. Da wollen wir uns auch mit einer Ablenkung beschäftigen. Spielchen im Netz. Also: Was sind die kleinen Dinge, mit denen man sich dann beschäftigen könnte? All die kleinen Momente am Tage. Man kann was auf Facebook machen. Wir von der WMF wollen natürlich, dass die Leute dann etwas anderes machen als Spielchen. Wir haben hier jetzt einige Beispiele.

Ich mache was auf Foursquare, kleine Sachen, aber viel. Für viele Leute wäre das kein Spaß, aber für mich. Sieht nicht nach Bearbeiten oder Schreiben aus. Ist aber Beitragen. Wie bringen wir also micro contributions, Mini-Beiträge, in die Wikipedia? Denke an den Artikel über einen Ort. Wir wollen beispielsweise die Ortsdaten von einer Wikipedia-Sprachversion zu Wikidata bringen. „Ich habe keine Zeit für die Wikipedia“ – damit meinen die Menschen, keine Zeit für das Schrieben eines Artikels. Weil sie glauben, dass es nur darum in der Wikipedia geht. Wir wollen zum Beispiel fact checkers. Ohne in den Bearbeitungsmodus zu gehen, können sie sich sagen: „Diese kleine, datenmäßige Information hier im Artikel – daran zweifel ich. Kann ich es verbessern?“

Leute haben Angst, was durcheinander zu machen, kaputt zu machen. Manche Leute, die einen Artikel bearbeiten wollten, schreiben uns: „Ich bin versehentlich zum Code gekommen!“ Also dorthin, wohin sie ja geraten sollten! Safe to fail, safe to play (Okay, dass man versagt, sicher genug zum Spielen), das Gefühl müssen wir geben.

Toller Artikel über den Eiffel-Turm. Ich könnte auch die Karte vom Eiffel-Turm auf Open Street Map. Was fehlt? (Publikum: Bilder!) Genau. Was machen Augenärzte: E ... F W T ... A S P W X ... Ich zeige euch Bilder vom Eiffel-Turm, und ihr sagt mir, ob 1 oder 2 ein geeignetes Bild ist. Das könnte doch Spaß machen. (Er zeigt einige Folien, jeweils mit zwei Bildern. Je eines beispielsweise mit Urlauber jubelnd im Vordergrund oder unterbelichtet. Publikum ruft jeweils unisono, welches von beiden besser für den Artikel wäre.) Wenn ein Artikel kein Bild hat, können wir sagen: Vielleicht haben wir es auf Commons, geh mal gucken. 100.000 Leute würden das beste Foto für was auch immer finden. Leute könnten es spaßig finden, sich Fotos vom Eiffel-Turm anzugucken.

Jared Zimmerman in besseren Lichtverhältnissen aufgenommen.

Wir haben jetzt ein Sketch, wo die Leute ein Foto von ihrem Desktop direkt ziehen können in einen Wikipedia-Artikel. Kann dann in einem Modus sein, wo nur angemeldete Wikipedianer es sehen und kontrollieren können.

Manche erfahrenen Bearbeiter sind dagegen, das Bearbeiten der Wikipedia einfacher zu machen. Könnte ja jeder kommen und so.

Ich habe hier eine Grafik über die Uploads zu FlickR heute. Mit welchen „Kameras“ (Lachen) wurden die gemacht? Erste vier Plätze sind von iPhone-Versionen. Erst auf Platz Nummer fünf ist da eine Canon EOS.

Danke für den Applaus. Denn das ist wichtig, damit eine Site nicht sticky bleibt, man braucht Applaus von den Bearbeitern. „Appreciation is the powerful drug that keeps things going.“ (Anerkennung ist die starke Droge, die die Dinge am Laufen hält.)

Fragerunde

In der langen Fragerunde wollte eine Teilnehmerin wissen: „Die Bearbeiter mögen oft keine Veränderungen der Benutzeroberfläche, wegen der change aversion (Abneigung gegen Veränderungen). Wie geht ihr damit um?“

Harris: (Jemand anders zitierend) „Wir versuchen die umzubringen.“ (Lachen im Saal.) Echt, wir wissen, dass das ein Problem ist, ja. Wir erzählen den Bearbeitern, die damit Probleme haben: „Du selbst bist vielleicht nicht derjenige Bearbeiter, der das Bedürfnis für Veränderung hat. Als Bearbeiter müssen wir uns aber dessen bewusst sein, dass es andere Bearbeiter gibt, die nicht so sind wie wir. Wir müssen dieses Bewusstsein stärken.“

Gedanklicher Nachgang

Der Kurier-Reporter dachte an das LanguageTool. Das findet mögliche Schreibfehler in Artikeln, deren Korrektur dann von menschlichen Bearbeitern angesehen und freigegeben werden muss. Wäre das nicht so eine Möglichkeit für micro contributions? Man kriegt auf seinem Handy eine Push-Mitteilung, dass in einem Artikel ein überflüssiges Leerzeichen gefunden wurde. Könnte man korrigieren mit einem einzigen Klick.

Dem Kurier-Reporter fiel obendrein ein:

Kommt ein Wikipedianer zum Arzt: „Herr Doktor, ich habe change aversion, können Sie mir helfen?“

– „Nein, ich fürchte, das wird so bleiben.“

(Z., 8.8.)

Metadaten: Wikidata oder Kategorien, oder beides?

Zu diesem Thema findet dieses Jahr leider kein gesonderter Talk auf der Wikimania statt und doch taucht es an verschiedenen Stellen immer wieder auf. Dadurch zeigt sich, dass Diskussionsbedarf durchaus besteht. Es geht dabei sowohl um technische, wie auch um inhaltliche Aspekte, die in Zusammenarbeit von Autorengemeinschaft und Entwicklern geklärt werden müssen. Nahezu alle Wikiprojekte nutzen Kategorien, um Artikel, Dateien etc. in eine Struktur einzubinden. Dadurch sind in den bestehenden Kategorien bereits große Mengen an Metadaten enthalten. Diese sind jedoch nicht einheitlich strukturiert und nur mit sehr großen Einschränkungen maschinenlesbar. Wikidata, hingegen wurde ins Leben gerufen, um die bestehenden Daten aus den Projekten zu zentralisieren und besser verwertbar zu machen. Zwei Fragen stehen daher derzeit im Raum:

  • Wie bekommen wir die bestehenden Daten aus Kategorien in Wikidata?
Das Labs-Tool AutoList unterstützt diese Übertragung von Kategorien bereits recht gut. Es erstellt automatisch Listen von Wikidata-Objekten, die dann von Hand oder automatisch mit den entsprechenden Aussagen versehen werden können.
Das Multimediateam von Mediawiki arbeitet an einer engeren Verzahnung von Wikimedia Commons und Wikidata und hat darüber bereits in einem Talk berichtet (Link zur Submission, Seite im Mediawiki-Wiki). Auch hierfür sind entsprechende Tools in näherer Zukunft zu erwarten.
  • Brauchen wir überhaupt noch Kategorien, wenn die Daten erstmal in Wikidata gebracht wurden?
Dazu findet am Samstag eine Diskussion (Link zur Submission) statt. Dabei soll es hauptsächlich um die technischen Aspekte gehen.

Es ist jedenfalls abzusehen, dass zu diesem Thema noch heiße Diskussionen (nach dieser Wikimania) geführt werden. (MB, 8.8.)

Update: das Protokoll zur oben genannten Diskussion ist nun unter https://etherpad.wikimedia.org/p/discussionroom2b (auf Englisch) abrufbar. (MB, 9.8.)

Sitzende Ovationen für Lila Tretikov: Wikimania in London offiziell eröffnet

Lila Tretikov, die neue Direktorin der Wikimedia Foundation: schwieriger Stand zum Warmwerden.

Mit knapp halbstündiger Verspätung begann die Eröffnung der Wikimania 2014 in London. Jimmy Wales zeigte sich in alter Freundlichkeit, die neue WMF-Direktorin Lila Tretikov hatte ihren ersten großen Live-Auftritt vor der versammelten Wikimedia-Bewegung. Sie wird sich die Anerkennung dieses zurückhaltenden und veränderungsskeptischen Menschenschlags erst noch hart erarbeiten müssen. Im Barbican Centre im Herzen der britischen Hauptstadt konnte man das am Donnerstag Abend nicht unbedingt hören, aber vor allem sehen.

Nach der Moderatorin und dem Hauptorganisator Edward Saperia betrat Jon Davis die Bühne, der WMUK-Direktor. Gewitzt und ironisch begeisterte er das Publikum. Man erfuhr, dass der britische Verein ein Plüsch-Schnabeltier als Maskottchen hat und dass der Vorstand, seiner Aussage nach, mitverantwortlich dafür sei, dass WMUK eine der besten Wikimedia-Organisationen sei. (Einige Anwesende schauten einander vielsagend an.)

Blöd aber niedlich

Jimmy Wales hielt ebenfalls eine recht kurze Ansprache. Er erwähnte den kürzlich veröffentlichten Transparency Report der WMF, demzufolge nur selten von der WMF verlangt wird, Wikipedia-Inhalt zu löschen. Eben, weil die Wikipedianer Urheber- und Persönlichkeitsrechte respektieren. Wegen des Europäischen Gerichtsurteils zum Recht auf Vergessenwerden (die Google-Suchen betreffend) habe die WMF übrigens viel gute Presseberichterstattung erlebt – bis das Monkey Selfie kam. „A bit silly, but cute.“ Lieber wäre Wales noch mehr Aufmerksamkeit für die right-to-be-forgotten-Sache gewesen.

Etwa 2000 Wikimedia-Anhänger sollen nach London gekommen sein.

Dann führte der Wikipedia-Gründer eine Dame ein, die seit drei Monaten an der Spitze der WMF-Verwaltung in San Francisco steht. Lila Tretikov lobte die community überschwänglich im Stile ihrer amerikanischen Wahlheimat und hielt sich auf Gemeinplätzen auf. Die Wikipedia sei so demokratisch im Vergleich zu staatlichen Schulbüchern, mit denen sie in der Sowjetunion aufgewachsen war. Neue Wege zur Wikipedia müssten geschaffen werden, für die Milliarde Menschen, die jetzt das Internet entdeckt.

Am Ende ihrer Rede stand Jimmy Wales auf und wollte das Publikum zu stehenden Ovationen bewegen. Einige Menschen in den vorderen Reihen, darunter die WMF-Vorstandsmitglieder, folgten ihm. Lila Tretikov hatte ein rhetorisch reizvolleres Feuerwerk als bei den Wikimedia Metrics abgebrannt, sich aber noch nicht in die Karten gucken lassen. Ihr Auftritt verpasste die Chance, mehr als Pflichtübung zu sein. Wie deutlich war der Kontrast zur ganz anderen Sue Gardner bei deren Abschiedsrede in Hong Kong letztes Jahr. Die übergroße Mehrheit in London blieb beim höflich-respektvollen Applaus für Lila Tretikov sitzen. Die Bewegung wartet ab und hofft auf möglichst freudige Überraschungen.

Großartige Bewegungen

Salil Shetty, Generalsekretär von Amnesty International, war wohl bewusst und weislich ans Ende der Öffnungssitzung gesetzt worden. Die schwindende Aufmerksamkeit des Publikums zauberte er mit seinem Charme und Witz weg. Er habe ein Abendessen mit einer Wikimedianerin gehabt, sie sagte, sie sei „GLAM“. Das stimme, dachte er. Später fand er heraus, dass es sich um eine Abkürzung handelt.

Der Inder Salil Shetty, Generalsekretär der weltweiten Organisation, die sich für politische Gefangene einsetzt.

Er ging langsam zu ernsteren Themen über, die die Nachrichten momentan beherrschen. Er habe kürzlich mit einer Frau in Nigeria geredet, deren Protestgruppe den Verbleib von getöteten Soldaten aufklärt hatte.

Er: „Woher haben Sie die Kraft dafür gehabt?“ Sie kramt in der Handtasche, holt ein altes gelbes Papier heraus: „Ich bin schon lange Mitglied von Amnesty.“

(Langer Applaus in London, der Kurier-Reporter denkt sich: Anekdote treffend ausgerollt, Mister Shetty, chapeau!)

Shetty: „Später habe ich meinen Begleiter gefragt, seit wann sie Mitglied sei.“ Begleiter: „Nein, das ist kein Mitgliedsausweis gewesen, sondern irgendein alter Flyer von uns.“ (!) Er, Shetty, habe aber gedacht, dass sie sich doch mit Amnesty verbunden fühle.
Abwarten, was die Zukunft bringt. Teilnehmer in der Hall des Barbican Centre.

Der Unterschied zwischen der Wikimedia-Bewegung und Amnesty International – „zwei der großartigsten Bewegungen unserer Zeit“ – sei das Alter. Nicht nur vor Jahrzehnten sei die Schreibmaschine die wichtigste Waffe gewesen, sagte er ein altes Werbeplakat zitierend, sondern auch heute noch. „Ihre Organisation wurde gerade mit dem web geboren. Wir sind die mit dem spiderweb.“ Und: „Wenn Sie zur Amnesty-Website kommen und es schaffen, Mitglied zu werden, bitte sagen Sie es uns, das fänden wir sehr interessant.“

Die Teilnehmer genossen den mitreißenden Menschenfischer und dankten es mit großem Applaus – fast ausnahmslos im Stehen. (Z., 8.8.)

Das Community Village

Inneres des Barbican Centres, wo das Community Village stehen wird.

Neben all’ den großen öffentlichen Veranstaltungen wie der Eröffnungs- und Schlusszeremonie, den Keynotes und den Partys, neben dem Arbeitsprogramm in den regulären Veranstaltungen, neben dem Arbeitsprogramm in der Wikimania Fringe, neben all’ den Gesprächen und Diskussionen in den Pausen und am Rande der Veranstaltung, gibt es noch eine weitere Möglichkeit, wie Menschen die Wikimania sinnvoll nutzen können: das Community Village. Letztes Jahr in Hongkong gab es erstmals auf der Wikimania ein Chapters Village, auf dem verschiedene Wikimania-Chapter gesammelt an einem Ort einen eigenen Stand hatten und teilweise auch ein eigenes Programm gestaltet haben. Dieses Jahr ist das Konzept ausgeweitet: im Community Village haben nicht nur Chapter einen Stand, sondern auch andere Gruppen und Organisationen.

Vorgänger: Chapters Village auf der Wikimania in Hongkong

Das Community Village bietet also schon einmal die sehr gute Gelegenheit, viele Organisationen kennenzulernen, mit ihnen zu reden, Fragen zu stellen oder sie eines besseren zu belehren. Neben Creative Commons, Europeana, der Open Knowledge Foundation, weiteren Organisationen und diversen Untergruppierungen der Wikimedia Foundation, haben natürlich auch die Chapter wieder Stände. Und hier, für die deutsche Community vermutlich am wichtigsten, auch Wikimedia Deutschland. Dort kann man den Stand nicht nur besuchen und reden und so, sondern den Stand auch für eigene Projekte und Ziele nutzen. Zum Beispiel:

  • um dort Material abzulegen, das unter die Leute gebracht werden soll.
  • als Treffpunkt oder um dort einzelne kleine Diskussionsrunden abzuhalten.
  • als Vermittlungsstelle: wenn jemand zu bestimmten Themen angesprochen werden möchte, geben das die WMDE-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter dort gerne weiter – sofern sie davon wissen.
  • vielleicht sogar wenn man dort zu einer bestimmten Zeit für ein bestimmtes Thema ansprechbar ist, und dies vorher bekannt macht.
  • um an der Datentankstelle herumzuspielen oder um sie als Anschauungsobjekt für Freie Daten zu verwenden.
  • … Ideen, wie immer willkommen

Das ist alles spontan und vor Ort möglich. Allerdings hilft es vermutlich allen Beteiligten bei der Planung, wenn ihr etwaige Ideen und Wünsche auch schon vorher an Dirk.Franke@wikimedia.de weitergebt.--df (wmde) 29.7.2014

Update: Es gibt jetzt auch einen Standplan auf dem man sich schon mal orientieren kann, wo welche Stände sind. Wikimedia Deutschland befindet sich unten links an an den Standnummern 1,2,32. --df (wmde) 5.8.2014

Zur Einstimmung: Videos von der Wikimania 2013

Gerade noch rechtzeitig zur Wikimania 2014 sind zwei Videos veröffentlicht worden, die noch einmal die Wikimania 2013 würdigen. Zur Information für diejenigen, die nicht da waren, zur Erinnerung für diejenigen, die waren und natürlich auch zur Einstimmung auf die Wikimania 2014. Das eine ist ein halbstündiger Dokumentarfilm der Wikimedia Foundation über die Konferenz, das Gefühl dort zu sein, Veranstaltungen und Ablauf:

Wikimania 2013 in Hongkong, 29′3″

(hier zur Version ohne englische Untertitel)

Das zweite Video haben Menschen gemacht, die sich bei Wikimedia Deutschland Flipcams ausliehen und Wikimania-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer zur Wikimania und dem Wikiversum befragten. Hier ist eine etwa vierminütige Zusammenstellung der kurzen Interviews:

Wikimania 2013 – Flipping out with the Flipcam, 3′50″

(Hier zur Kurzversion, etwa 60 Sekunden)

--df (wmde) 24.7.2014

Ein paar Tipps für die Wikimania

Ich durfte 2013 an der Wikimania in Hongkong teilnehmen, es war ein unvergessliches Erlebnis! In diesem Jahr bin ich leider in London nicht dabei, aber ich habe für alle, die es interessiert, ein paar aus meiner Sicht wichtige Wikimania-Tipps zusammen geschrieben, weil ich weiß dass einige von euch schon ganz aufgeregt sind und sich möglichst gut vorbereiten möchten. Viel Spaß beim Lesen und natürlich auch bei der Wikimania 2014!

Keine Angst vor Englisch!

Die gesamte Konferenz findet in englischer Sprache statt. Aber: Die meisten Menschen auf der Wikimania haben Englisch auch nicht als Muttersprache! Das ist ein Riesen-Vorteil für die Kommunikation, wenn man selbst nicht so gut Englisch kann, denn die Nicht-Muttersprachler sprechen meistens langsamer und drücken sich nicht so kompliziert aus.

Und wenn ihr bei Verständnisproblemen im Gespräch einfach nachfragt, muss euch das gar nicht peinlich sein. Ziel der Wikimania ist es den internationalen Austausch zu fördern, alle sind extrem daran interessiert und geben sich dementsprechend Mühe, sich auf das Sprachverständnis-Niveau ihres Gegenübers einzustellen.

Um bei Vorträgen und Podiumsdiskussionen (wo das mit dem Nachfragen ja nicht so geht) möglichst viel mitzubekommen, sind Flüsterübersetzungen total hilfreich, das kann sich spontan ergeben, wenn ihr neben jemandem sitzt, der eure Sprache kann, ihr könnt aber auch gezielt Menschen darum bitten, euch wird bestimmt jemand helfen. Und bitte nicht verzweifeln, wenn ihr mal doch nicht richtig verstanden habt, worum es gerade ging, alle Vorträge, etc. werden nachbereitet und können in schriftlicher Form oder als Video später noch mal in Ruhe abgerufen werden.

Teile mit, was dich interessiert, um ins Gespräch zu kommen!

Bei der Wikimania 2013 wurden große Aufkleber verteilt, auf die man schreiben konnte, welche Themen man diskutieren wollte. Viele haben sich die auf’s T-Shirt, den Rucksack, die Handtasche usw. geklebt. Ich habe das auch gemacht und kam mir erst bescheuert vor, weil es so an komische Singlepartys erinnert. Aber sei’s drum, ich bin dadurch unheimlich oft angesprochen worden und konnte genau die Leute kennen lernen, die für mich und mein Thema interessant waren.

Nie das Namensschild vergessen!

Das Schild ist nicht nur die Eintrittskarte für die Konferenz, sondern absolut notwendig, denn niemand kann sich in der Kürze der Zeit alle Namen und Gesichter merken, aber es ist viel netter, wenn man sich mit Namen ansprechen kann. Gemeint sind Klarnamen oder Usernamen oder beides, je nach Wunsch, was auf dem Schild steht, dürft ihr euch nämlich aussuchen.

Snacks einpacken! Natürlich gibt es bei der Konferenz zu essen und zu trinken, aber manchmal fehlt die Zeit, oder die Schlange am Buffet ist gerade viel zu lang. Um nicht schlapp zu machen, sind Müsliriegel im Rucksack also bei der Wikimania keine schlechte Idee.

Geräte aufladen! Steckdosen, die noch nicht belegt sind, sind bei der Wikimania echt schwer zu finden, darum solltet ihr alles, was ihr braucht, immer schön über Nacht im Hotel aufladen. Falls ihr doch mal bei der Konferenz etwas aufladen möchtet, nehmt euch einen Mehrfachstecker mit!

Artikel für den Kurier (Extrablatt zur Wikimania) schreiben!

Die Daheimgebliebenen freuen sich, zu lesen, was ihr bei der Wikimania erlebt. Ihr könnt über interessante Vorträge schreiben, eine tolle Person interviewen, eure ganz persönlichen Betrachtungen anstellen, von witzigen Randbeobachtungen erzählen, usw. das müssen keine langen, ausgefeilten Supertexte sein, auch kleinere Sachen sind schön. 2013 und 2012 hat Fabrice Florin eine wunderschöne Fotoumfrage zum Thema „Was soll sich bei Wikipedia verbessern?“ gemacht, eine coole Idee, die ganz einfach nachzumachen ist: Schreibblock, Kamera, ein paar Leute fragen – fertig!

Kontakte sichern! Egal, ob in Wikipedia, auf Meta, bei Facebook oder Twitter, es empfiehlt sich, interessante Leute immer direkt auf die Beobachtungsliste zu setzen oder sie zu adden, ihnen zu folgen, im Nachhinein lässt sich nämlich manchmal schwer rekonstruieren, wer noch mal wer ist. Visitenkarten sind natürlich auch nicht schlecht.

Kein Stress! Das Wikimania-Programm ist randvoll mit spannenden Programmpunkten, aber nehmt euch bloß nicht zu viel vor! Die Vorträge und Diskussionen sind zwar interessant, aber noch viel mehr erfährt man eigentlich, wie so oft bei Konferenzen, im direkten Gespräch. Also plant auch dafür Zeit ein, wenn ihr euren Wikimania-Stundenplan zusammen bastelt.

Mailingliste abonnieren! https://lists.wikimedia.org/mailman/listinfo/wikimania-l

Dort gibt es immer die aktuellen Infos, vor allem, wenn es um das Rahmenprogramm geht (Stadtführung, Foto-Exkursion, Abendessen, Party…). Wenn ihr bei Facebook seid, ist auch die entsprechende Facebookgruppe eine coole Informationsquelle. Twitter natürlich auch.

Termine vorbereiten

Wenn ihr ganz gezielt bestimmte Personen treffen möchtet, um sie zum Beispiel zu einem bestimmten Projekt zu befragen, macht am besten vorab per Mail oder über das Wikimania-Wiki einen Termin fest. Nur so könnt ihr sicher sein, dass ihr euch in dem Trubel findet und dass euer Wunsch-Gesprächspartner auch wirklich Zeit für euch hat.

s.

Prä-Wikimania-Treffen in Berlin am 12./13. Juli

So könnte es aussehen. Workshops in der TU23 in Berlin

Am 12./13. Juli wird für Interessierte ein Treffen in Vorbereitung der Wikimania 2014 stattfinden. Es geht dabei um eine Vorbereitung auf die Inhalte, die es auf der Wikimania geben wird, eine Vorbereitung auf die Personen, die man dort treffen kann und natürlich auch eine Vorbereitung auf London und den Aufenthalt selbst. Das genaue Programm hängt von den Wünschen und Angeboten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ab.

Der Workshop wird am Samstag morgen beginnen, und am Sonntag mittag enden. Eingeladen sind vor allem deutschsprachige Wikimania-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer, offen ist der Workshop aber für alle Interessierte.

Bisher schon feststehende Details und die Planung finden sich unter Wikipedia:Prä-Wikimania-Treffen 2014. Insbesondere die Programmplanung ist auf die Beteiligung verschiedener Menschen mit verschiedenen Kenntnissen angewiesen. Die organisatorische Planung hingegen würde deutlich erleichtert und damit auch verbessert, wenn sich Teilnehmerinnen und Teilnehmer frühzeitig in die Teilnahmeliste eintragen. --df (wmde) 9.6.2014

Update Wikimania-Submissions

Am heutigen 3. Juni 2014 wurde über Facebook darüber informiert, dass das Programm für die Wikimania 2014 steht und dass Einreichungen jetzt für das endgültige Programm akzeptiert wurden. Diejenigen, von denen Vorträge akzeptiert wurden, seien informiert worden. Da dies weder auf der Übersichtseite über alle Einreichungen publiziert wurde, noch auf den einzelnen Einreichungen selbst oder unseren Diskussionsseiten, würde ich jedem Teilnehmer raten, den Facebook-Gruppen zur Wikimania beizutreten. Zwar war die Meldung mit einem If you have any questions about the programme don’t hesitate to ask me versehen, ein Name stand dort jedoch nicht, so dass ein Anschreiben an Unbekannt wahrscheinlich beim richtigen landet. Die akzeptierten Vorträge kann man auf https://wikimania2014.wikimedia.org/wiki/Programme sehen, die akzeptierten Vortragenden haben auch eine E-Mail erhalten. Um akzeptiert zu werden, benötigte man einen Notendurchschnitt von 8,93 von 10 bei der Bewertung. Die Bewertungsseite war seit dem 12. April 2014 online, zwei der 13 Juroren haben bis heute nicht abgestimmt: die Benutzerin OrsolyaVirág und der Benutzer Tom Morris. Anfragen auf der Diskussionsseite des Submission Reviews werden leider nicht beantwortet. Das Leben eines Wikimaniaisten bleibt schwierig. Für alle diejenigen, welche Vorträge eingereicht haben und noch keine E-Mail erhalten haben: Euer Vortrag wurde abgelehnt, es ist aber möglich, dass jemand der Akzeptierten die E-Mail nicht bestätigt oder die Wikimania wegen mangelndem Stipendium nicht besuchen kann – dann wird es eine zweite Jury-Runde und für euch vielleicht doch noch einen Platz im Terminplan geben. --G.K. 3.6.2014

Jetzt helfe ich mir selbst: Wikimania-Submission

Am 31. März endete die Deadline für Programmeinreichungen zur Wikimania. Wer also das Programm mitgestalten wollte, sollte sich spätestens bis zu diesem Zeitpunkt Gedanken über eine Einreichung machen.

Zunächst einmal: keine Angst! Bis zum 31. März musste nicht der Vortrag fertig sein, sondern nur dessen Zusammenfassung. Diese muss aus mindestens aus 300 Wörtern bestehen, sollte aber auch nicht sonderlich länger sein. Zudem wird die Einreichung in einem Wiki gepostet, und Wikis lassen sich nachträglich bearbeiten. Mehr dazu weiter unten.

Die Ausarbeitung des Vortrags selbst hat bis zum August Zeit. Und: nach dem 31. März einen Programmpunkt zurückziehen, ist bedeutend einfacher, als nach dem 31. März noch einen Programmpunkt einzureichen.

Format und Anforderungen

Die Wikimania ist eine Veranstaltung mit Teilnehmenden von mehreren Kontinenten, bei der sich sehr verschiedene Menschen mit verschiedenen persönlichen Hintergründen treffen. Auf der Wikimania gibt es Veranstaltungen begeisternder Rednerinnen und Redner, es gab aber auch schon Talks, bei denen der Inhalt deutlich spannender war als die formale Darbietung. Wichtig ist auf der Wikimania weniger, ob du gut oder schlecht im Reden bist, sondern, dass du etwas zu sagen hast.

Zur grundsätzlichen Technik: die Submission erfolgt im Wikimania-Wiki auf Englisch, und die Veranstaltung selbst muss später auch auf Englisch sein. Das Wikimania-Wiki ist ein Wiki. Das bedeutet: auch nach der Einreichung kann und sollte man den Text noch mehrfach Korrektur lesen, eventuell ändern und auch Dritte fragen, ob es an dem Text etwas zu verbessern gibt.

Tipps, um ins Programm zu kommen

Nun aber zu den Tipps, beziehungsweise zu der Frage: wie schaffe ich es, eine wildfremde Jury davon zu überzeugen, dass mein Vortrag die Konferenz bereichert? Dabei gilt: niemand muss und wird all’ die Tipps gleichzeitig beherzigen. Trotzdem habt ihr gute Chancen, ins Programm zu kommen.

Erfahrungsgemäß besteht die Jury aus Wikimedia-Veteranen: sie besteht also aus Leuten, die sich seit ein paar Jahren oder noch länger im Wikimedia-Universum bewegen. Das kann bedeuten, dass sie auch in der Wikipedia aktiv sind oder waren, es kann aber auch bedeuten, dass sie noch nie die Wikipedia editiert haben. Es werden auf jeden Fall Jurorinnen und Juroren dabei sein, die einen anderen inhaltlichen Schwerpunk als Wikipedia haben, und die die Einreichung überzeugen muss.

Eins: Die Juroren haben viele Beiträge zu bewerten und wenig Zeit: Ein packender, leicht provozierender Titel gewinnt. Ein erster Satz, bei dem der Juror versteht, worum es geht, gewinnt auch. Verständliche Sprache und klare Gedankenführung sind auch im weiteren Text ein klares Plus. Gehe davon aus, dass auch Nicht-Muttersprachler den Text bewerten und verstehen müssen.

Zwei: Das Thema sollte einerseits eines sein, bei dem du eine besondere Kompetenz hast, und das so nicht jeder halten kann – sei es, dass du von deinem Projekt/deiner Erfahrung berichtest, sei es, dass du einen originellen Standpunkt hast, oder eine These loswerden möchtest, die es so noch nie gab. Trotzdem sollte das Thema bestenfalls auch für Teilnehmer von anderen Kontinenten, die in anderen Projekten aktiv sind, Relevanz besitzen. Also nicht zu spezifisch auf die deutschsprachige Wikipedia eingehen – und wenn es um die deutschsprachige Wikipedia geht, ist es sinnvoll, zu begründen, warum das Thema auch Beispiel oder Warnung oder Anschauungsmaterial oder Vorbild für andere Wikimedia-Aktive sein kann.

Drei: es ist nicht nur der Inhalt – auch das Umfeld zählt. Generell: Einreichungen mehrerer Personen sind erfolgversprechender, als wenn eine Person einreicht; Einreichungen, die Menschen aus mehreren Wikimedia-Projekten/Ländern/Kontinenten/Gruppen (WMF; Chapter, Freiwillige, Externe etc.) zusammenbringen, ebenso. Diversity in jeder Hinsicht gewinnt.

Vier: Werbung machen, und Interessenten dazu bringen, sich auf der Interessentenliste im Wiki einzutragen. Dabei ist allerdings zu vermuten, dass die Juroren so handeln, wie andere Menschen auch: wenn in der Liste jemand steht, den die Juroren kennen und schätzen, ist das besser, als wenn da ein Account steht, den niemand kennt, und der nicht einmal eine Benutzerseite hat. Um auch für den eigenen Account etwas Vertrauen zu gewinnen, ist es sinnvoll, sich im Wikimania-Wiki eine Nutzerseite anzulegen und zumindest einen Satz zu seiner Person auf die Nutzerseite zu schreiben. Accounts, deren Nutzerseite noch nicht exististiert, und bei denen der Link auf diese noch rot ist, bekommen von den Leserinnen und Lesern fast automatisch einen Vertrauensabzug.

Zum Abschluss

Niemand macht perfekte Einreichungen, Glück oder Pech kann jeder haben, und versuchen und verlieren ist besser als es nicht zu versuchen. Jede Erfahrung sagt, dass alle Menschen, die in einem Wikimedia-Projekt aktiv sind, etwas interessantes zu erzählen haben und erzählen können. Die Welt wartet. df (WMDE), 19.3.2014

Bisherige Einreichungen aus dem deutschsprachigen Wikiversum

Der Einreichungsschluss für Wikimania-Veranstaltungen 2014 ist erreicht worden. Während vermutlich noch die meisten potentiellen Sprecherinnen und Sprecher ihre Stirn kräuseln, an tiefgreifenden Gedankengängen und schmissigen Formulierungen grübeln, und versuchen die 300 Wörter zusammenzukriegen, sind doch mittlerweile die ersten schnellen Wikipedianerinnen und Wikipedianer vorangeschrieben. Sie haben Submissions zur Wikimania eingereicht. Die inhaltliche Reichweite dieser Programmvorschläge reicht von abstrakten Gedanken über die Zukunft des Online-Enzyklopädismus bis hin zur Vorstellung einzelner Tools. Es geht um die Beschreibung größerer Projekte oder um Rechtsfragen. Auch in diversen Diskussionsrunden sitzen Wikipedianer aus dem deutschsprachingen Raum. Im Einzelnen finden sich unter den Einreichungen:

Einreichungen mit inhaltlichem Schwerpunkt

  • After the Encyclopedia: Horizons for a Collaborative Knowledge Project – ein Ausblick über die kommenden Herausforderungen der Wikipedia als Enzyklopädie neuer Art.
  • Which Law Applies to Wikipedia
    Vorträge zu juristischen Themen (wie etwa dem Urheberrecht) sind seit Jahren fester Bestandteil von Wikimania. Bei den Zuhörern werfen sie immer wieder die Frage auf, inwieweit die diskutierten Probleme für sie – für ihr Projekt, für ihre Sprachversion von Wikipedia – überhaupt von Bedeutung sind. Spontan kann diese Frage – schon aufgrund der unfassbaren Vielgestaltigkeit an Projekten und möglicherweise relevanten Rechtsordnungen – jedoch in den wenigsten Fällen zufriedenstellend beantwortet werden.
    Anliegen meines Vortrags ist es daher, aufzuzeigen, nach welchen Regeln und Prinzipien sich die Bestimmung des auf ein internationales Internetprojekt (wie Wikipedia oder Wikimedia Commons) anwendbaren Rechts richtet. Wenn sich ein solcher Vortrag auch auf die absoluten Grundzüge dieser komplexen und gerichtlich nahezu vollständig ungeklärten Frage beschränken muss, so glaube ich doch, dass er Autoren und Projektbeteiligten dabei helfen kann, ein Verständnis dafür zu entwickeln, welche Regeln auf ihr Projekt anwendbar sein können und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen. toblu, 29.3.2014
  • Blogs – the new relevant sources? – eine PR-Agentur möchte über die Relevanz von Blogs als Quellen reden.
  • How to write an elaborate article about an individual asteroid – Das Schreiben von Artikeln über Asteroiden unter Berücksichtigung aller verfügbaren Datenbanken mit Vergleich aller Sprachversionen der Wikipedia. Warum Botartikel im Vergleich zur ausgiebigen Recherche nichts taugen.
  • How to produce video & audio files for Wiki projects, for instance interviews – Tutorial für Leute, die gerne einmal selbst Videos oder Audio-Dateien für Wikimedia-Projekte produzieren möchten, vielleicht sogar ein paar direkt schon von der Wikimania.
  • Democracy, Law and Morality – Decision Resources in Wikipedia
  • Traue keinem Foto, das du nicht selbst gefälscht hast

Über Projekte

Panel-Diskussionen mit deutschsprachiger Beteiligung

df (WMDE), 14.3.2014

Extrablatt informiert über die Wikimania 2014

Vom 8. bis 10. August 2014 findet in London die Wikimania statt, die weltgrößte Veranstaltung zu Wikipedia, Wikimedia und allem was dazu gehört. Aus aller Welt treffen sich dort Menschen aus dem Wikimedia-Universum, ob Autoren, Fotografen, Projektleiter, Gäste verwandter Organisationen, Ehrenamtliche oder Beschäftigte von Wikimedia-Organisationen.

Auch aus dem deutschsprachigen Raum werden viele Menschen an dieser Community-Veranstaltung teilnehmen. Einige Menschen fahren dort privat hin. Damit es möglichst viele Teilnehmer sind, hat Wikimedia Deutschland 35 Stipendien an in Deutschland ansässige Communitymitglieder vergeben, Wikimedia Österreich hat zehn weitere Stipendien ausgelobt und auch Wikimedia CH ermöglichte weiteren Communitymitgliedern die Teilnahme. Ergänzt um jene, die als Vertreter deutschsprachiger Chapter teilnehmen, ist das eine erkleckliche Anzahl.

Trotzdem werden die allermeisten Aktiven der deutschsprachigen Wikipedia nicht im August in London sein. Trotzdem können auch die Nicht-Anwesenden die Erfahrungen aus deutschsprachigen Communitys im Wikimedia-Universum hilfreich sein und im Gegenzug neue Ideen und Initiativen anderer Communitys in die deutschsprachige Wikimediawelt einfließen. Wie im Vorjahr gibt es ein Kurier-Extrablatt zur Wikimania. Dieses erscheint dieses Jahr bereits einige Monate früher – um sich zusammen vorzubereiten, bereits vor der Wikimania Anregungen der Community aufzugreifen, und um über Entwicklungen aus dem internationalen Wikiversum zu berichten.

Wo kann man das besser als im Kurier, dem zentralen Medium der Community? Um diesen aber nicht zuzuspammen und der Wikimania einen Rahmen zu geben, dem man gut folgen kann, gibt es dieses „Extrablatt“. Wir alle hoffen, es trägt dazu bei, die Wikimania zurückzubringen nach Hause. df (wmde), 10.2.2014

Auswertung der Stipendiatinnen- und Stipendiaten-Umfrage

Im Anschluss an die Wikimania hat Wikimedia Deutschland noch einmal alle Stipendiatinnen und Stipendiaten über ihre Aktivitäten, Erlebnisse, Erkenntnisse und Anregungen befragt. Eine Auswertung dieser Umfrage befindet sich jetzt auf Wikimedia Commons: c:File:Community auf der Wikimania 2014 in London - eine Auswertung von Wikimedia Deutschland.pdf.df (wmde), 27.11.

Folien/Slides von Poco a Poco

Eben habe ich entdeckt, dass es zu dem von Matthias Süßen verfassten Bericht inzwischen auch die (englischsprachigen) Folien/Slides gibt. Vielleicht interessiert das ja noch Andere? FCT Berlin, 12.10.

Statistisches

Irgendwer hat mal gemeint: „Glaub(t) keiner Statistik, die Du (Ihr) nicht selbst gefälscht hast(habt).“ So ähnlich geht es mir mit den zur Wikimania 2014 bekannt gewordenen Zahlen. Ich kann kaum glauben, dass es a) wirklich ziemlich genau 2014 Teilnehmende gewesen sein sollen und b), dass es wirklich einen weiblichen Anteil von etwa einem Drittel der Teilnehmenden gegeben haben soll. OK – es gab außer mir schon noch andere :), aber EIN DRITTEL?? Nun ja. Macht Euch halt selbst ein Bild…

WikiWomen’s Lunch, Wikimania 2014

FCT Berlin, 28.9.

Kommentar: Auch ich hatte eher weniger das Gefühl, dass dort 2000 Teilnehmer vor Ort waren. Die Frage ist, wie lang diese im Barbican überhaupt verweilten. Ich sehe daher eine sehr hohe "Teilnehmerumschlagshäufigkeit" und keine konstanten Teilnehmerzahlen als realistisch. Hilarmont 1.10.14

Vor der Wikimania 2015 ist vor der Wikimania 2016

Während sich einige Leute bereits ganz langsam und vorsichtig Gedanken um die Wikimania 2015 in Mexiko City machen, beginnt andernort bereits die Planung für die Wikimania 2016. Die Jury, die den Austragungsort bestimmen wird, hat sich gefunden und besteht aus Richard Symonds, Stuart Prior, Claudia Garad, Esteban Zarate, Daniel Bryant, Finne Boonen und Ellie Young. Die Frist sich zu bewerben läuft bis zum 15. November. Bisher wurden drei Bewerbungen eingereicht: Esino Lario am Comosee in Italien, sowie St. Louis und Atlantic City in den USA. Weitere Bewerber aus Asien und den USA haben sich bereits angekündigt. df (wmde) 22.9.

Berichtfortsetzung

Auch ich bin Eine, die ihre Berichte "etwas weiter streut". So habe ich u. a. Teile auf meinem Blog, aber auch auf meiner Wikimania-Seite#Notizen zu Tag 2 verstreut und es werden noch weitere folgen. Ich hätte irgendwie nicht erwartet, dass es so viel Zeit braucht, wie es Zeit braucht. Tut es aber. So ist es dann halt. FCT Berlin, 20.9.

Berichte von WMAT

Da die Berichte zur Wikimania ja etwas weiter gestreut sind, hier noch ein Hinweis auf die Berichte derjenigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die mit Wikimedia Österreich auf der Wikimania waren: WMAT/Projekte/Wikimania 2014/Berichte.df (wmde) 16.9.2014

Liste gefunden mit Etherpad-Mitschriften

Sehr spannend – finde jedenfalls ich: Bei der Nachbereitung lese ich gerade nach wie vor mehr als dass ich schreibe (oder gar veröffentliche). Dabei traf ich eben auf eine Übersicht aller Etherpad-Mitschriften der Sessions. Dort findet sich der folgende Hinweis: "Please move any content from an etherpad you want to retain to a wiki. The etherpad database is not suitable for any long-term storage — don't expect important data to stay there." Also werde ich wohl noch weitere Zeit mit Lesen (und Sichern) von Inhalten verbringen, bevor von mir wieder mehr zu lesen sein wird. Andererseits: Vielleicht auch nicht? Wer weiß das schon? FCT Berlin 28.8.2014

Nach der Wikimania ist vor der Wikimania

Und während die Teilnehmer so langsam wieder zu Hause ankommen, Fazit ziehen und sich überlegen was denn nun an der Wikimania 2014 gut und besonders oder eher schlecht und verbesserungswürdig war, planen andere bereits an der Wikimania 2015. Und wie jedes Jahr gab es im Rahmen der Abschlussveranstaltung ein Video zur nächsten Wikimania, dieses Jahr die in Mexiko City.

Wikimania 2015 in Mexico City

df (wmde) 26.8.2014 Update: Jetzt auch mit Seite in der deutschsprachigen Wikipedia. Wikipedia:Wikimania 2015. -- df (wmde) 27.8.2014

Wikimania in der Tagesschau

Der London-Korrespondent von Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) hat der Wikimania am ersten Tag einen Besuch abgestattet und einen kurzen Bericht für die Tagesschau vom 9. August realisiert. Neben einigen Impressionen vom WMCH-Stand nahm nicht etwa Jimmy Wales einen prominenten Platz im Fernsehbeitrag ein, sondern das mittlerweile fast schon legendäre Monkey Selfie. Pkh, 16.8.

Fotos von der Wikimania 2014

Es gibt (natürlich) eine Kategorie auf Commons, die sich um die Wikimania 2014 dreht. Diese ist inzwischen auch recht gut gefüllt. Wer mag, verschaffe sich einen eigenen Eindruck: Kategorie:Wikimania

Es soll wohl auch schon diverse Live-Mitschnitte geben, es ist mir jedoch bisher mit den hier vorhandenen technischen Möglichkeiten verwehrt geblieben, diese sehen/hören zu können. FCT Berlin, 14.8.

Und zum Schluß …

… das obligatorische Gruppenfoto (diesmal mit nur einem kleinen Teil der Teilnehmer/innen)

Neues aus der Rechtsabteilung

Die WMF-Rechtsabteilung berichtete ebenfalls aus ihrer Arbeit. In einer Präsentation mit creativem Titel wurden (für uns nicht sonderlich relevant) die Grundsätze des fair use im Urheberrecht und Probleme der Abgrenzung zum Markenrecht erläutert. Schließlich gab es eine kurze Einführung in die URAA-Problematik und ein paar Worte zur Panoramafreiheit.

Eine zweite Präsentation erläuterte das Verfahren der Rechtsabteilung mit einer speziellen Form von urheberrechtlichen Abmahnungen („DMCA takedown notices“) und Beispiele aus dem Markenrecht. Es wurde hervorgehoben, wie selten tatsächlich eine Rechtsverletzung festgestellt werde, da die Community hier offenbar sehr auf Zack ist.

Eine dritte Präsentation befasste sich mit dem Verfahren in rechtlichen Problemfällen wie Bombendrohungen, Kinderpornografie und ähnlichem. Hier nutzt die Rechtsabteilung inzwischen selbstprogrammierte Tools, um die Fälle schnell zu erfassen, zu bearbeiten und zu dokumentieren. Gnom, 12.8.

Mal was Anderes

Unter dem Titel „Wie ich einen Artikel für eine andere Enzyklopädie schrieb, und wie sie sich von Wikipedia unterscheidet“ trug Amir Aharoni in plastischer Weise das vor, was der Titel versprach. Mit nur einem Bachelor-Abschluss in Linguistik wurde er auf Betreiben seines Professors Autor des Artikels über die Vokalisierung des Hebräischen in der Encyclopedia of Hebrew Language and Linguistics. Als erfahrener Wikipedia-Autor hatte er anders als seine Kollegen keine Probleme mit dem vorgegebenen Zeitplan, der am Ende um ein Vielfaches überschritten wurde. Die Gegenleistung belief sich lediglich auf einen kleinen Preisnachlass auf das (sündhaft teure) fertige Produkt. Das größte Problem sei die fehlende Community und das Schreiben „ins Blaue hinein“ gewesen, da nur der Editor-in-Chief sporadisch Rede und Antwort gestanden hätte. Spaß hätte es gemacht, im Artikel ein wenig Theoriefindung zu verstecken. Ein sehr spannender Vortrag über das angeblich so vernachlässigte Thema „Artikelschreiben“ am Beginn des ersten Wikimania-Tags. Benutzer:Gnom, 12.8.

Vorschläge für ein eigenes Videoprojekt

Am letzten Tag der Wikimania, die gestern zu Ende ging, trafen sich spontan einige Wikipedianer aus verschiedenen Bereichen zu einem gemeinsamen Videolunch. Dabei wurden technische und rechtliche Herausforderungen angesprochen. Derzeit ist die Videocommunity in zahlreiche Projekte zersplittert und schlecht, oder gar nicht koordiniert. Dieses Arbeitsessen sollte ein Startpunkt für bessere Zusammenarbeit sein. In der Runde kam recht schnell die Idee eines eigenen Videoprojektes, abseits von Commons auf. Dieses Projekt (Arbeitstitel video.wikimedia.org) soll dann primär der kollaborativen Arbeit an Videos dienen. Fertige Werke, sollen nach wie vor zu Commons hochgeladen werden, um von dort in die Schwesterprojekte eingebunden zu werden. Fuzheado vom Wiki-Makes-Video-Projekt drückte es folgendermaßen aus: „Commons könnte unsere Nupedia werden“. Das Protokoll kann hier (engl.) nachgelesen werden. Eine Liste der bestehenden Projekte findet sich auf Commons. (MB, 11.8.)

WMUK-Trainerausbildung

Unter dem saloppen Titel Train the trainer bildet die Wikimedia UK „Trainer“ aus, also Menschen, die anderen Menschen die Wikipedia erklären oder beibringen. Das wird von einer externen Firma begleitet bzw. organisiert. Am Montag und Dienstag bereits fand ein Training statt, in dem die Teilnehmer Beispiel-Präsentationen für unterschiedliche Zielgruppen vorbereiteten und durchführten. Ein Schwerpunkt des Trainings lag auf einer angemessenen Weise, Feedback zu geben. --Z. 7. Aug.

Wer im Glashaus sitzt …

… dem wird ganz schön warm. Heute hat der Hackathon begonnen. Es ist ziemlich warm (zumal für Londoner Verhältnisse) und wir sitzen buchstäblich im Glashaus. Da kommt jede Erfrischung grade Recht. Zum Glück laufen die Ventilatoren und der Nachschub an kalten Getränken ist gesichert. Erste Bilder finden sich natürlich auch schon auf Commons. (MB, 6.8.)

Fragen an das Board of Trustees

Schon traditionell auf der Wikimania ist der Programmpunkt „Board Q&A“, diesmal am Freitag um 15:00 Uhr. So traditionell, dass meine Ideen zu Formatänderungen sich bislang nicht durchsetzen konnten. Es werden also wieder Mitglieder des Kuratoriums der Wikimedia Foundation in einer langen Reihe auf einer Bühne sitzen und Fragen des Publikums beantworten. So gut und konkret, wie es in einer solchen Situation möglich ist. Es wird wieder vorab gesammelt. Falls euch also etwas unter den Nägeln brennt, was ihr gerne als Frage an das Board loswerden wollt, dann ist die Fragen-Sammelstelle im Wikimania-Wiki der richtige Ort. lyzzy 5. Aug.

Mein Plan für die Wikimania

In Vorbereitung meiner Teilnahme an der Wikimania habe ich mich durch das Konferenzprogramm gewühlt und eine Agenda erstellt. Oft fiel es mir schwer, mich zwischen den parallel laufenden Sessions zu entscheiden. Warum ich mich zum Besuch dieser oder jener Session durchgerungen habe, steht jeweils dabei. Ich werde live per Twitter und auf meinem Blog von der Wikimania berichten. Sebastian Wallroth 4. Aug.

Meine Agenda findet sich hier. Ich muss mal gucken, ob ich die noch schick ausformuliere. Allerdings werde auch ich auf meinem Blog, bei Twitter und natürlich hier von der Wikimania berichten. Vllt. kann man ja irgendwo eine Twitterwall installieren. --Matthias Süßen 5. Aug.
mein bisheriges Tagebuch und weitere Planung finden sich hier. --Wuselig 6. Aug.

Erste Teilnehmer kommen in London an

Die ersten Teilnehmenden erreichen so langsam London. Was sie dabei erleben, berichtet zum Beispiel Ireas in seinem Blog: Wikimania 2014 – Tag 5: Die Ankunft. --df (wmde) 3.8.2014

Wiki liebt …

Nachdem Wiki Loves Monuments und ähnliche Veranstaltungsreihen bisher im Programm auch eher ein Nischendasein fristeten, haben sich einige Aktive kurzfristig entschlossen, ein Wiki-loves-Meetup einzuberufen, damit sich die Wiki-Liebenden auch international treffen können. Ort und Datem stehen noch nicht fest, aber die Interessentenliste ist bereits recht ausführlich. --df (wmde) 2.8.2014

Abseits des Mainstreams

Das Programm der Wikimania ist ja schon recht umfangreich. Trotzdem gibt es abseits der offiziellen Terminplanung durchaus interessante Veranstaltungen, die aber nicht unbedingt jedem bekannt sind, weil sie außerhalb des Organisationskomitees geplant wurden oder whatever. Ich möchte Euch zwei dieser Termine nicht vorenthalten. Vllt. haben ja andere auch noch das eine oder andere Easter Egg entdeckt. Mich jedenfalls wird man sicher beim Commons:Photowikimeetup in London during Wikimania 2014 treffen. Lustig (und nach hoffentlich anstrengenden anregenden Debatten sicherlich auch sehr entspannend) wird bestimmt auch das England vs Rest of the World Rapid Cricket match. Wer trotz des „Redet nicht mit Deutschen! Redet mit allen Anderen“-Gebots trotzdem mal in vertrauter Sprache austauschen möchte, findet mich bei diesen Veranstaltungen. Wir sehen uns dann in Good Old England. ms 31.7.2014

Software-Neuerungen testen auf der Wikimania

Talks und Präsentatationen der Wikimedia Foundation zu neuer Software sind bereits seit mehreren Jahren ein fester Bestandteil jeder Wikimania. Dieses Jahr allerdings geht die WMF einen Schritt weiter und wird die Software nicht nur vorstellen, sondern sogar den Anwesenden Menschen die Möglichkeit geben, sie zu testen und Rückmeldungen zu geben. Die WMF wird einen Stand aufbauen mit Laptops und Mobilgeräten, an denen interessierte für 5 bis 30 Minuten Softwäreneuerungen ausprobieren und für diese ein Feedback hinterlassen können. Die Software, an der sich Interessierte dort auslassen können, umfasst:

  • die neue Version des VisualEditors einschließlich einer Version für Tablets.
  • Flow, ein neues System für Wikimedia-Diskussionsseiten
  • Ein neues System für „Task recommonendations“
  • Neue Wikipedia-Apps für iOS und Android
  • Ein Prototyp einer neuen Skin („Winter“) --df (wmde) 30.7.2014

Wikimedia-Deutschland-Vortreffen am 7. August

Wie im Vorjahr auch wird Wikimedia Deutschland direkt vor der Eröffnung der Wikimania noch ein gemütliches WMDE-Auftakttreffen veranstalten. Teilnehmen sollen Stipendiatinnen und Stipendiaten, das WMDE-Präsidium und die in London anwesenden Mitarbeitenden von WMDE. Für andere deutschsprachige Teilnehmer ist das Treffen offen. Das Treffen findet von 16 Uhr bis 17:30h im William Blake Pub in Laufweite des Barbican Centers statt. Ab 17:30h gilt dann das übliche „Redet nicht mit Deutschen! Redet mit allen Anderen.“--df (wmde) 25.7.2014

Vernetzen und Diskutieren auf der Wikimania

Um die Netzwerkerei auf der Wikimania noch weiter anzukurbeln, gibt es neben der regulären und hilfreichen Übersicht der Teilnehmenden jetzt auch noch eine Sonderseite zum digitalen Vernetzen und Erkennen vor Ort: Auf Hello world können sich alle verewigen, die anderen Wikimaniacs die Kontaktaufnahme (Foto, Twitter, Facebook, An-/Abreise, Telefonnummer etc.) erleichtern möchten.

Diskutiert wird vermutlich ohnehin, aber um das ganzen zumindest teilweise in geordnete Bahnen zu lenken, gab es ja von Lodewijk (siehe weiter unten) den Aufruf, Themen für einen Diskussionsraum vorzuschlagen. Das Programm steht nun fest (wobei es noch diskutiert werden kann) und bietet am Samstag über den Tag verteilt acht verschiedene Sessions zu Themen wie „Welcoming and retaining new users.“, „Will we still need categories in times of Wikidata?“ oder „Mass article creation – who should write Wikipedia?“ N.E. (WMDE), 24.7.

Neue Hotels

Die Veranstaltungsorganisatoren haben auf der entsprechenden Website eine lange Liste weiterer Hotels und Hostels veröffentlicht, in denen man zur Wikimania übernachten kann. Teilweise gibt es spezielle Wikimania-Raten, teilweise haben sie sich bemüht, allgemein günstige Hotels zu finden. Und Achtung: die Liste ist anscheinend vage nach Preisen sortiert: die preiswerten Hotels und Hostels stehen am unteren Ende der Seite.(df (wmde), 16.7.14)

Deutschsprachige Mailingliste zur Wikimania

Wer sich mit anderen deutschsprachigen Communitymitgliedern, Mitarbeitern von WMDE und anderen, die zur Wikimania fahren, austauschen möchte, sei auf die deutschsprachige Mailingliste zur Wikimania 2014 hingewiesen. Die moderierte Mailingliste wurde prinzipiell für die WMDE-Stipendiaten eingerichtet, steht aber auch anderen Teilnehmern zur Verfügung. Wer einen Google-Account besitzt, kann sich nach seiner Freischaltung einfach so anmelden, andere schreiben bitte eine Mail an dirk.franke@wikimedia.de und erhalten dann eine Einladung.(df (wmde), 15.7.14)

Danke!

Hallo beste Prä-Wikimania-Treffen-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer, nochmal ein kurzes Danke an Euch alle. Zumindest mir hat der Workshop große Lust auf Wikimania gemacht, und ich hoffe es ging Euch ebenso. Meine Slides (ebenso wie die der anderen, denke ich) werden die Tage auf Commons landen und dann auf der Workshopseite verlinkt werden.

Insbesondere aber danke an Nicole für die Einladung und Betreuung von Stuart, Nicole und DerHexer und Martin Kraft, Sebaso und natürlich Stuart für ihre inhaltlichen guten Beiträge, Rebecca für Co-Ideenentwicklung, Konzeption und Unterstützung im Vorfeld, ebenso wie an Alice und Nico für die organisatorische Hintergrundarbeit. Und danke natürlich an all’ die Menschen, die kluge Fragen gestellt haben und die klugen Fragen anderer beantwortet haben, die sich zwischendurch unterhalten haben etc. You were awesome.(df (wmde), 14.7.14) P.S.: Bringt Adapter nach London mit. Oder einen Adapter und Dreifachstecker.

Noch 10 Stunden bis zum Prä-Wikimania-Treffen

Beschilderung zum Prä-Wikimania-Treffen
Beschilderung zum Prä-Wikimania-Treffen

Die ersten Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind schon eingetroffen. Die Stühle und Tische stehen bereit, Talks sind vorbereitet und die Schilder hängen. Es kann losgehen.(df (wmde), 11.7.14)

Raum für Diskussionen: Wünsch dir was!

Bei der diesjährigen Wikimania wagt der niederländische Wikimedianer Lodewijk Gelauff ein Experiment: Auf seine Initiative hin wird es auf der Konferenz für einen Tag einen eigenen „Discussion Room“ (Raum für Diskussionen) geben, dessen Fokus die Wikimedia-Projekte sein sollen. Damit dieses Experiment gelingt, bittet Lodewijk um Mithilfe, denn er möchte wissen: Was sind die brennenden Themen der Communitys? Was könnte mit den Wikimania-Teilnehmenden diskutiert werden? Sind es Prinzipien der Wikipedia? Das Verhalten der Community auf Commons? Die Nutzung von Wikidata?

Wenn du dich für diese Idee des Meinungsaustausches interessierst, trage dich im Wikimania-Wiki dafür ein. Und noch schöner: Wenn du sogar eigene Ideen und Themen für Diskussion hast, kannst du sie dort ebenfalls vermerken. (ne (wmde), 9.7.14)

Wikimania-Babel

Ich habe an der Wikimania 2014 in London teilgenommen.

Jetzt hat die Wikimania auch ihren eigenen Babelbaustein. Der ist nicht nur formschön, sondern auch tatsächlich praktisch: wenn es darum gehen soll, in London auch die Community von „zu Hause“ zu vertreten, deren Wünsche und Anregungen mitzunehmen und deren Fragen loszuwerden, braucht die ja einen Ansprechpartner. Sprich: die Community muss wissen, wen sie ansprechen kann. Mit dem Babel kann man das einfach herstellen: {{User Wikimania 2014}} (df (wmde), 2.7.14)

Programmbesprechung zum Prä-Wikimania-Treffen

Ein Chat, bei dem das Programm zum Prä-Wikimania-Treffen festgelegt werden soll, wird am 2. Juli um 18.45h im IRC-Channel #wikimedia-de (Hier Zugang per Webchat) stattfinden. Jeder, der an dem Treffen teilnehmen möchte, ist herzlich auch in diesen Chat eingeladen.(df (wmde), 1.7.14)

Noch ein Vor-Wikimania-Treffen: Wiknic in Eindhoven

Eine Idee breitet sich aus: Neben dem Prä-Wikimania-Treffen in Berlin wird es auch ein Vor-Wikimania-Picknick in Eindhoven geben. Das Wiknic findet am 6. Juli ab 13 Uhr statt, wird allerdngs weniger Programm und Vorträge haben, sondern ausschließlich dem netten Zusammensein interessierter Wikipedianerinnen und Wikipedianern dienen. Eine Teilnahmeliste ist in der niederländischen Wikipedia. Und wer weiß, vielleicht gibt es ja noch weitere Vortreffen? (df (wmde), 27.6.14)

Gemeinsame Anreise im Bus

S.W. hat die Idee formuliert, gemeinsam einen Bus zu mieten für die Fahrt nach London und zurück. Interessierte tragen sich bitte auf der Seite m:Wikimania 2014/Wikibus ein. (js, 20.6.14)

Early-Bird-Anmeldefrist verlängert, PayPal verfügbar

Das Organisationskommittee hat die Anmeldefrist zur Early-Bird-Anmeldung auf den 1. Juli verlängert. Auch soll eine Zahlungsmöglichkeit mit PayPal vorgesehen werden. Ellie Young von der Wikimedia Foundation kündigte an, dass es weitere Hoteloptionen durch die Veranstalter geben wird. Hintergrund ist möglicherweise, dass einige Chapter gerade erst oder noch nicht ihre Stipendiaten bekannt gegeben haben.df (wmde), 12.6.2014

Nachtrag, 18.06.: Wer mit PayPal bezahlen möchte, kann seine Tickets über https://wikimania2014paypal.eventbrite.com/ erwerben. Die Early-Bird-Konditionen gelten auch dort bis zum 1. Juli. (Pajz)

Programm wird erst im Juni veröffentlicht

Die Entscheidungen über die eingereichten Programmeinträge wird das Organisationskommittee erst im Juni bekanntgeben.df (wmde), 30.5.2014

Teilnehmendenliste

Auf der Nachbarseite Wikipedia:Wikimania 2014 können sich Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Wikimania auf der Teilnehmerliste eintragen. Alle diejenigen, welche die Wikimania 2014 nicht besuchen können, aber Fragen zur Wikimania haben oder ein Anliegen die Veranstaltung betreffend, können sich gerne an die Teilnehmer wenden.df (wmde), 16.5.2014

Internationales Wikisource-Treffen

Im Rahmen der Wikimania wird auch ein internationales Wikisource-Treffen stattfinden. Es soll dort die Wikisource-Community vernetzen und bekannt machen. Das Treffen wird das erste Treffen seit Gründung der Wikisource Community User Group sein.df (wmde), 13.5.2014

Anmeldung offen, Hotel bekannt

Seit einigen Tagen ist die Anmeldung für die Wikimania eröffnet und läuft bis zum 15. Juni. Auch ist das Konferenz-Hotel bekannt. Das Thistle City Barbican Hotel liegt in Laufweite vom Konferenzort und kostet zur Wikimania 80 Pfund die Nacht im Einzelzimmer oder 45 Pfund pro Person im Doppelzimmer. Eine Anmeldung im Hotel ist bis zum 10. Juni möglich. Über die Programmeinreichungen haben noch nicht alle Jurymitglieder entschieden. df (wmde), 9.5.2014

Flyer für das eigene Projekt

Die Wikimania-Organisation bietet die Gelegenheit das eigene Projekt kurz auf einem A6-Flyer vorzustellen. Die Veranstalter orientieren sich dabei am Wikidata-Flyer von der Wikimania 2013. Die Flyer werden gedruckt und auf der Konferenz verteilt. Anspruch der Veranstalter ist es, für jedes Projekt "egal wie klein", Flyer zu verteilen. Bisher haben sich unter anderem Wikidate, WikiProject Medicine, Wikimedia LGBT oder Wiki Loves Parliaments für einen der Flyer beworben. Hier geht es zur Antragsseite df (wmde), 6.5.2014

Tagesausklänge und Party bei der Wikimedia Conference (10.–13. April 2014)

Die Wikimedia Conference findet vom 10. bis zum 13. April wieder in Berlin statt. Hier treffen sich Vertreterinnen und Vertreter der Wikimedia-Mitgliedsorganisationen sowie der Wikimedia Foundation und weiterer Gremien wie dem Funds Dissemination und dem Affiliations Committee. Anders als bei der Wikimania liegt der inhaltliche Schwerpunkt eher auf Diskussionen über die Organisationsstruktur, Strategie und die Zukunft des Wikimedia-Universums. Meine Empfehlungsmaschine meldete gerade: "Menschen, die sich für die Wikimania interessieren, interessieren sich möglicherweise auch für die Wikimedia Conference." Die Konferenz selbst ist nicht öffentlich, es gibt aber trotzdem ein paar schöne Gelegenheiten, ein bisschen internationale Wikiversum-Luft zu schnuppern und die Menschen aus der globalen Wiki-Welt kennen zu lernen.

Am Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonntag ab 18 Uhr gibt es in den Räumen von Wikimedia Deutschland einen gemütlichen Tagesausklang bei Snacks und Getränken. Dabei ist kein spezielles Programm vorgesehen; es geht vor allem darum, die wertvolle Zeit, in der so viele gleichgesinnte Menschen an einem Ort sind, auch außerhalb der regulären Konferenzzeiten für Gespräche, Pläne und internationale Verständigung zu nutzen.

Am Samstag ab 19 Uhr laden wir außerdem zu einer kleinen Party im Frannz Club im Prenzlauer Berg ein. Anmeldung ist für all das nicht erforderlich, alle wikimedianisch Interessierten sind sehr herzlich willkommen, dabei zu sein. Ausführlicheres im WMDE-Blog, Fragen zur Veranstaltung selbst bitte ans WMDE-Eventteam (wmcon@wikimedia.de), bei Fragen oder Ideen zur internationalen Vernetzung wende dich gerne direkt an mich (hier oder unter nicole.ebber@wikimedia.de). nicole (wmde) 25.3.2014

UPDATE: Die Feier am Samstagabend im Frannz Club wurde aufgrund eines Trauerfalls abgesagt. Alle sind aber herzlich eingeladen, den Tag in den Räumen von Wikimedia Deutschland bei Snacks und Getränken ab 19 Uhr ausklingen zu lassen.

Bewerbungen für Wikimania 2015

Während das wichtige Datum für Anreisende Wikipedianer der 31. März ist, an dem die Deadline für Submissions zur Wikimania 2014 abläuft, laufen anderswo schon die Planungen für die Wikimania 2015. Am Wochenende endete die Bewerbungsfrist für Ausrichterorte. Insgesamt gibt es sechs Bewerberstädte: Bali, Indonesien; Esino Lario, am Comosee, Italien (für 2016), Kapstadt, Südafrika, Dar es Salaam, Tansania, Monastir in Tunesien und Mexico City. df (wmde) 25.3.2014
P.S.: Nach Beratung der Jury und Rückzügen sind noch drei Bewerberstädte übriggeblieben: Kapstadt, Monastir und Mexiko-Stadt. Die Entscheidung für die Ausrichterstadt soll am 15. April 2014 fallen. Danach wird die Entscheidung der Jury zuerst intern der Wikimedia Foundation und einem „Steering Committee“ vorgelegt.GK 13.4.2014

Nicht von Stipendienmails der Scholarship Commission irritieren lassen

Der Stipendienausschuss der Wikimedia-Foundation verschickt derzeit an Stipendiatsbewerberinnen und -bewerber erste Bescheide. Diese Bescheide teilen mit, dass die Person entweder in die zweite Runde des Auswahlverfahrens gekommen ist, oder eben nicht. Wichtig für Teilnehmer aus dem deutschsprachigen Bereich ist die Information, dass es sich bei diesen Mitteilungen allein um Mitteilungen zur Vergabe der Foundation-Stipendien handelt, und sich die Mitteilung selbst im Falle eines negativen Bescheids nicht auf die angeboteten Stipendien von WMDE, WMAT oder WMCH bezieht. Die Stipendien der Foundation sind deutlich knapper und werden restriktiver vergeben als Stipendien im deutschsprachigen Raum. So gibt es für die Region West- Nord- und Südeuropa – zu der Deutschland, Österreich und die Schweiz in diesem Verfahren zählen – nur 10 % der gesamten weltweit vergebenen Stipendien, nach den Erfahrungen der letzten Jahre bekommen etwa ein Dutzend Menschen aus dem ganzen westlichen Europa ein solches. Die drei deutschsprachigen Chapter WMDE, WMAT und WMCH vergeben allerdings insgesamt 55 Stipendien, über die noch nicht entschieden ist. df (wmde) 13.3.2014

Diskussion um Kinderbetreuung

Auf der Wikimania-Mailingliste findet derzeit eine Diskussion statt, ob und in welchem Ausmaß es eine Kinderbetreuung für anreisende Eltern auf der Wikimania geben sollte. Wer also eine Kinderbetreuung möchte, oder starke Meinungen darüber hat, dass es keine Kinderbetreuung geben sollte, kann sich dort beteiligen. df (wmde) 6.3.2014

Wikimania-Guide auf Wikivoyage

Auf Wikivoyage erscheint ein spezieller Führer zur Wikimania in englischer Sprache: Das Wikimania 2014 London Guidebook enthält bisher noch keine Informationen zur Konferenz, sondern zur näheren und weiteren Umgebung des Konferenzorts. Ausgaben in Spanisch und Mandarin sind auch in Arbeit, eine deutschsprachige Version ist noch nicht geplant. Einige weitere Informationen zur Entstehung des Guides gibt es in einem Blogpost eines der Autoren: Countdown to Wikimania. df (wmde) 4.3.2014

Stipendienfrist 17. Februar

Wie in den letzten Jahren auch haben die Wikimedia-Vereine aus Deutschland, Österreich und der Schweiz Stipendien für die Wikimania ausgelobt. Um in den Genuss eines solchen Stipendiums zu kommen, ist es nötig, sich über das internationale Formular anzumelden. Die Frist endet am 17. Februar. df (wmde), 10.2.14

Vortragsfrist 31. März

Das Programm der Wikimania wird wie in den letzten Jahren auch von den Teilnehmern der Konferenz selbst gestaltet. Dazu ist es möglich, einen Vorschlag einzureichen, der dann von einer unabhängigen ehrenamtlichen Jury bewertet wird, die aus diesen Vorschlägen das Programm zusammenstellt. Bei Fragen zu Vorschlägen und Ideen zur Einreichung hilft Benutzer:Dirk Franke (WMDE) gerne weiter. Die Frist für das Einreichen von Vorträgen ist der 31. März 2014. df (wmde), 10.2.14