Zillis-Reischen
Zillis-Reischen | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Graubünden (GR) |
Region: | Viamala |
BFS-Nr.: | 3712 |
Postleitzahl: | 7432 |
Koordinaten: | 753522 / 166712 |
Höhe: | 945 m ü. M. |
Fläche: | 24.48 km² |
Einwohner: | 391 (31. Dezember 2016)[1] |
Einwohnerdichte: | 16 Einw. pro km² |
Website: | www.zillis-reischen.ch |
Zillis-Reischen | |
Karte | |
Zillis-Reischen (rätoromanisch Ziraun-Reschen) ist eine politische Gemeinde der Region Viamala des Kantons Graubünden in der Schweiz.
Inhaltsverzeichnis
Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die beiden Dörfer Zillis (italienisch Zirano, rätoromanisch Ziràn) und Reischen (1024 m ü. M.) liegen am Westabhang des Curvér Pintg da Taspegn (2731 m). Sie liegen östlich des Hinterrheins und gehören zum Schams. Nördlich von Reischen fliesst der Ual da Reschen vorbei und ergiesst sich in den Hinterrhein. Reischen liegt am Hang, das Dorf Zillis (bündnerromanisch Ziran; 945 m) im Talgrund. Zur Gemeinde gehört auch der Talgrund zur linken Seite des Rheins. Das Traversiner Tobel bildet die Nord-, die Gebirgskette um den Piz Curvér (2972 m) die Ostgrenze der Gemeinde. Nebst den beiden Dörfern gehören Spegnet (1467 m) und Nasch (1670 m) sowie etliche Einzelhöfe zur Gemeinde.
Vom gesamten Gemeindegebiet von beinahe 25 km² sind 1'048 ha bewaldet und 559 ha Gebirge. Neben 45 ha Siedlungsfläche gibt es 794 ha landwirtschaftlich nutzbaren Boden, von denen 654 ha als Maiensässen bewirtschaftet werden.
Zillis ist Zielort der Veia Traversina.
Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Sprachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ursprünglich sprachen die Bewohner Sutselvisch, eine bündnerromanische Mundart. Bis um 1850 war die Gemeinde einsprachig, doch nahm der Anteil der Romanischsprachigen bis 1910 auf 78 % ab. 1940 waren die Romanen nur noch eine knappe Mehrheit von 56 %. Danach beschleunigte sich der Sprachwandel hin zum Deutschen immer mehr. Heute ist Deutsch einzige Behördensprache, obwohl noch 30 % der Einwohnerschaft Romanisch verstehen.
Sprachen in Zillis | ||||||
Sprachen | Volkszählung 1980 | Volkszählung 1990 | Volkszählung 2000 | |||
Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | |
Deutsch | 136 | 53,97 % | 229 | 73,40 % | 263 | 79,70 % |
Rätoromanisch | 104 | 41,27 % | 72 | 23,08 % | 42 | 12,73 % |
Einwohner | 252 | 100 % | 312 | 100 % | 330 | 100 % |
Herkunft und Nationalität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Von den Ende 2005 368 Bewohnern waren 341 Schweizer Staatsangehörige.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zillis weist eine alte Besiedlung auf. Dies belegen Funde aus der Römerzeit und eine Kirchenanlage von 500 n. Chr. Der Ort ist gleichzeitig Hauptort der ganzen Region Schams. Nach 1530 wurde die Reformation eingeführt. Seit 1865, als sich die Gemeinde Reischen mit Zillis zusammenschloss, gibt es die Gemeinde Zillis-Reischen.
Die Kulthöhle Zillis am Südrand des Dorfes Zillis diente vom 2. bis zum 6. Jahrhundert als Kulthöhle.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde in Reischen die Sperrstelle Reischen/Via Mala erstellt, um den Zugang zur Engnis der Viamala zu sperren.
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Blasonierung: „In Silber ein golden nimbierter, stehend hersehender, schwarzhaariger, goldgewandeter und gespornter, silberner Heiliger mit rotem Unter- und Beinkleid sowie umhängender schwarzer Scheide, den blauen Mantel mit einem schwarzbehefteten silbernen Schwert für den vor ihm knienden golden geschurzten Bettler in natürlichen Farben teilend, begleitet von zwei sechsstrahligen roten Sternen in den Oberecken.“
Wappenerklärung: Der heilige Martin verweist auf die bedeutende Talkirche zu Zillis, während die beiden Sterne die beiden Gemeindeteile symbolisieren.
Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Bekanntestes Bauwerk ist die Kirche St. Martin Zillis (12. Jhdt.) mit der ältesten bemalten Felderdecke Europas.
- Wohnhaus im Reischen.[2]
- Oberhalb Reischen stehen die Ruinen der Burg La Tur und die von privat wieder aufgebaute Burg Haselstein.[3]
- Drei Kilometer von Zillis entfernt liegt die Schlucht Viamala.
Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Die Gemeinden des Kantons Graubünden. Chur/Zürich, 2003. ISBN 3-7253-0741-5
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- Offizielle Website der Gemeinde Zillis-Reischen
- Jürg Simonett: Reischen. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- redaktion: Zillis-Reischen. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Jürg Simonett: Zillis. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach institutionellen Gliederungen, Geschlecht, Staatsangehörigkeit und Alter (Ständige Wohnbevölkerung). In: bfs.admin.ch. Bundesamt für Statistik (BFS), 29. August 2017, abgerufen am 20. September 2017.
- ↑ Wohnhaus im Reischen auf graubuendenkultur.ch
- ↑ Burg Haselstein auf pro-castellis.ch
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