Schweickershausen
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 14′ N, 10° 38′ O | |
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Hildburghausen | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Heldburger Unterland | |
Höhe: | 340 m ü. NHN | |
Fläche: | 9,75 km2 | |
Einwohner: | 162 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 17 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 98663 | |
Vorwahl: | 036871 | |
Kfz-Kennzeichen: | HBN | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 69 046 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Häfenmarkt 164 98663 Heldburg | |
Website: | www.vg-heldburgerunterland.de | |
Bürgermeister: | Torsten Fischer | |
Lage der Gemeinde Schweickershausen im Landkreis Hildburghausen | ||
Schweickershausen ist eine Gemeinde im Landkreis Hildburghausen im fränkisch geprägten Süden von Thüringen. Die Gemeinde gehört der Verwaltungsgemeinschaft Heldburger Unterland an. Der Verwaltungssitz ist in der Stadt Heldburg.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schweickershausen liegt im Heldburger Land südwestlich von Heldburg im südlichsten Zipfel des Landes Thüringen. Ein großer Teil der Gemarkungsgrenzen ist zugleich Landesgrenze zwischen Thüringen und Bayern. Verkehrsmäßig hat das Dorf Anschluss an die Kreisstraße 503 mit der Verbindung zur Landesstraße 1134.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde erstmals 1317 als Schwichershusin erwähnt. Bereits ab 1340 wurde die Gemeinde Schweickershausen genannt. Es ist anzunehmen, dass schon damals eine Burg oder ein Schloss im Ort existierte. Der Ort war im Besitz der Familie von Schaumberg und wurde 1469 an Hartung Truchseß von Wetzhausen zu Sternberg verkauft. Er und seine Nachkommen nannten sich seitdem Truchsess von Schweickershausen. Sie hatten die Dorfherrschaft inne und starben 1810 aus.[2]
Der Ort grenzte an die Hennebergischen Landwehren. Reste davon sind noch heute zu sehen.
1525/26 wurde der Ort von der Reformation erfasst und lutherisch.
Schweickershausen war 1630–1685 von Hexenverfolgung betroffen. Zwei Frauen und ein Mann gerieten in Hexenprozesse. Hans Müller wurde 1654 verbrannt.[3]
Die evangelische Kirche von Schweickershausen wurde 1747 eingeweiht. Davor stand an derselben Stelle ein Gotteshaus, das von Martin Truchsess von Wetzhausen, dem Hochmeister des Deutschen Ordens, errichtet worden war.
Das heutige Schloss wurde im frühen 18. Jahrhundert errichtet und löste einen sehr viel älteren Bau ab.
Nach der Deutschen Teilung 1945 wurde der Ort der sowjetischen Besatzungszone zugeordnet, nachdem er zuerst von US-Amerikanern besetzt worden war. Im Schloss wurden später Grenztruppen einquartiert. 1961 wurde ein doppelreihiger Stacheldrahtzaun mit Minenfeld errichtet und die gesamte Region des Heldburger Landes zum Sperrgebiet erklärt. Aufgrund der geographisch exponierten Lage des Ortes konnte man erst nach 18 Kilometern das gewöhnlich 5 km breite Sperrgebiet in die übrige DDR verlassen.
Am 26. Dezember 1989 wurde die Grenze wieder geöffnet und ca. 4000 Gäste aus Bayern begrüßt und bewirtet.
Das Dorf ist hauptsächlich in fränkischer Fachwerkbauweise errichtet mit einem intakten denkmalgeschützten Ensemble. Es erreichte im Rahmen verschiedener Wettbewerbe erste Plätze, zum Beispiel 1998 die Goldmedaille im Bundeswettbewerb Unser Dorf soll schöner werden sowie 1999 die Silbermedaille im europäischen Wettbewerb Entente Florale Europe. Westlich der Gemeinde an der Landesgrenze liegt das Naturschutzgebiet Langer Berg.
Seit 2006 besteht hier das Grenzdenkmal Schweickershausen.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat in Schweickershausen besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 in einer Verhältniswahl gewählt wurden. Die gewählten Ratsmitglieder gehören alle den Freien Wählern Schweickershausen an.
Städtepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Partnerschaft besteht mit der Gemeinde Ermershausen in Bayern.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Max-Rainer Uhrig: Das Heldburger Land. In: Frankenland, Zeitschrift für fränkische Landeskunde und Kulturpflege. Heft 6, Würzburg, Juni 1990. Online erreichbar auf der Website der Universitätsbibliothek Würzburg unter:http://frankenland.franconica.uni-wuerzburg.de/login/data/1990_137.pdf#view=FitBV
- Norbert Klaus Fuchs: Das Heldburger Land – ein historischer Reiseführer. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2013, ISBN 978-3-86777-349-2.
- Paul Lehfeldt: Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens, Heft XXXI, Herzogthum Sachsen-Meiningen, Amtsgerichtsbezirke Heldburg und Römhild. 1904, Reprint: Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, ISBN 978-3-86777-378-2.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
- ↑ Norbert Klaus Fuchs: Das Heldburger Land – ein historischer Reiseführer. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2013, ISBN 978-3-86777-349-2, S. 157.
- ↑ Kai Lehmann: Ausstellung „Luther und die Hexen“, Bereich Schweickershausen, Bibliothek Museum Schloss Wilhelmsburg Schmalkalden, 2012; Ronald Füssel: Die Hexenverfolgungen im Thüringer Raum, Veröffentlichungen des Arbeitskreises für historische Hexen- und Kriminalitätsforschung in Norddeutschland, Band 2, Hamburg 2003, S. 237; Egbert Friedrich: Hexenjagd im Raum Rodach und die Hexenprozessordnung von Herzog Johann Casimir (Schriften des Rodacher Rückert-Kreises, Heft 19), Rodach 1995, S. 192–236
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gemeinde Schweickershausen bei der Verwaltungsgemeinschaft Heldburger Unterland
- Geschichten aus und über Schweickershausen
- https://www.facebook.com/TourismusvereinHeldburgerLandeV
- Eintrag zu Schloss Schweickershausen in der privaten Datenbank Alle Burgen. Abgerufen am 8. August 2021.