Droemer Knaur

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Verlagsgruppe Droemer Knaur GmbH & Co.KG

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Rechtsform GmbH & Co.KG
Sitz Deutschland München
Leitung Doris Janhsen, Josef Röckl
Branche Verlag
Website www.droemer-knaur.de

Die Verlagsgruppe Droemer Knaur GmbH & Co. KG ist eine der führenden deutschen Verlagsgruppen mit Sitz in München. Hervorgegangen aus der 1846 gegründeten Leipziger Dampfbuchbinderei Theodor Knaur, gehört der Publikumsverlag heute zu der internationalen Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck und publiziert sowohl Belletristik als auch Sachbücher. Droemer Knaur besteht aus den Marken Droemer, Knaur, O.W. Barth, bene!, dem Pattloch-Verlag, Groh und Elma van Vliet.

Programm

Die Belletristik bedient mit den Marken Droemer und Knaur handelsübliche Genres von allgemeiner Belletristik über historische Romane, Krimis und romantische Literatur bis hin zu Fantasy und Science Fiction. Unter anderem sind hier Bücher von Bestsellerautoren wie Sebastian Fitzek, Matt Haig, Sabine Ebert, Iny Lorentz, Alex Michaelides, Mechtild Borrmann, Karin Kalisa, Michael Tsokos, Veit Etzold, Markus Heitz, Christopher Paolini, Mhairi McFarlane und Diana Gabaldon zu finden.

Der Non-Fiction-Bereich der Imprints Droemer und Knaur verlegt Bücher zu nationaler und internationaler Politik, aktuellen gesellschaftlichen Debatten sowie zu Populärwissenschaften, Psychologie und Natur. Er deckt zudem Themen wie Emanzipation, Beziehungen aller Art, Reisen und Social Media Influencer ab. Bekannte Autorinnen und Autoren sind Yael Adler, Werner Bartens, Thomas Fischer, Achim Gruber, Mai Thi Nguyen-Kim, Glenn Greenwald, James Comey und Monika Bittl, Nicole Staudinger und Elena Uhlig.

Der Bereich Bewusst Leben besteht aus mehreren Imprints, die sich auf Selbsthilfe und Lebenscoaching fokussieren: MensSana umfasst Körper, Seele und Geist, O.W. Barth hat eine lange Geschichte im Verlegen von östlicher Philosophie und bedeutenden spirituellen Meistern, Knaur Balance zielt auf populäre Selbsthilfe ab, bene! vertritt die Christliche Spiritualität und Werte, die ebenso Christen und jeden anderen, der jenseits religiöser Identität nach Sinn sucht, ansprechen. Zu den Autoren gehören deutsche und internationale renommierte Experten und Autoren, wie beispielsweise Thich Nhat Than, Sadhguru, Jon Kabat-Zinn, Franziska Rubin, Bruce Lee, Tina Turner, Gisele Bündchen und Horst Lichter.

Die Imprints Groh, Pattloch und Elma van Vliet verlegen Geschenkbücher. Zusammen formen sie die “Geschenkverlage”.[1]

Geschichte

Die Ursprünge des Verlags liegen in der Leipziger Dampfbuchbinderei Theodor Knaur, die sich ab 1846 nachweisen lässt.[2] Nachdem Theodor Knaur 1901 sein Unternehmen an die Berliner Buchhändler Hendelsohn verkauft hatte,[3] wurde es im selben Jahr als „Theodor Knaur Nachf. Verlag“ in das Berliner Handelsregister eingetragen.[4]

1902 wurde der spätere Geschäftsführer Adalbert Droemer als Verlagsvertreter im Verlag eingestellt.[5] Als im Jahr 1934 die jüdischen Gebrüder Hendelsohn in die USA emigrierten, übernahm Droemer die Unternehmensleitung.[6] Sein Anliegen, allen Menschen Bildung erschwinglich zu machen, führte dazu, dass sich das Verlagsprogramm hin zu preiswerten Sachbüchern, Lexika und Atlanten, aber auch Märchenbüchern entwickelte.[7] Preislich profitierte Adalbert Droemer von technischen Innovationen, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts den  Massendruck ermöglichten.

Als Adalbert Droemer am 1. September 1939 starb, ging das Unternehmen vollends in die Hände seines Sohnes Willy Droemer über.[8] Bereits zu Beginn seiner Karriere wurde er mit den Folgen der nationalsozialistischen Politik konfrontiert[9] und musste im Jahr 1943 erleben, wie die Verlagsräume vollständig ausgebombt wurden.[10]

1946 erhielt Willy Droemer die Lizenz der US-Besatzungsmächte, die es ihm ermöglichten, das Unternehmen als „Droemersche Verlagsanstalt“ in Unterfranken wieder aufzubauen.[11] Nach einem Umzug in die Landeshauptstadt München[12] führte Willy Droemer die von seinem Vater angesetzte Niedrigpreispolitik fort, wodurch das Lesebedürfnis der kriegsbetroffenen Gesellschaft auch nach den Kriegsjahren gestillt werden konnte.

Unter dem Verleger Willy Droemer wurde Knaur zum Bestsellerverlag und publizierte im Jahr 1963 das erste Knaur-Taschenbuch.[13]

Das Programm wurde 1982 durch Titel des Kindler Verlags ergänzt, welcher derzeit vor allem renommierte Lexikonreihen sowie literarische Titel verlegte.[14]

Im Jahr 1999 gehörte der Droemer Knaur Verlag zu jeweils 50 % der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck und der Weltbild-Gruppe, seit 2013 ist Holtzbrinck jedoch wieder alleiniger Gesellschafter.[15]

2003 wurde der Münchner Schneekluth-Verlag eingegliedert.

Seit 2009 veröffentlicht Droemer Knaur auch E-Books[16] und 2009 wurde auch der PAN-Verlag „für Phantastische Unterhaltung“[17] gegründet, der bis 2012 bestand.[18]

2010 wurde der O.W. Barth Verlag übernommen.[19] O.W. Barth wurde 1924 in München gegründet und ging 1973 an den Scherz Verlag in Bern.[20] Mit diesem wurde er 2002 von S. Fischer übernommen.

2011 wurde das Imprint Droemer Paperback gegründet[21], 2017 erfolgte die Gründung von bene!, das Imprint für Christliche Spiritualität bei Droemer Knaur.[22]

Im Jahr 2018 folgte dann die Übernahme des Groh Verlages durch die Verlagsgruppe Droemer Knaur, der auf Geschenkbücher, Kalender und Non-Book-Produkte rund um Themen wie Wünsche, Freundschaft und Lebensfreude spezialisiert ist.[23]

2021 feiert die Verlagsgruppe Droemer Knaur ihr 175-jähriges Jubiläum.[24][25]

Literatur

  • Günther Fetzer: Droemer Knaur: Die Verlagsgeschichte 1846–2017. Droemer, München 2017, ISBN 978-3-426-27686-0.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. active value: Die Geschenkverlage. Abgerufen am 18. Januar 2021.
  2. Günther Fetzer: Droemer Knaur: Die Verlagsgeschichte 1846–2017. Droemer, München 2017, ISBN 978-3-426-27686-0, S. 12.
  3. Günther Fetzer: Droemer Knaur: Die Verlagsgeschichte 1846–2017. Droemer, München 2017, ISBN 978-3-426-27686-0, S. 57.
  4. Günther Fetzer: Droemer Knaur: Die Verlagsgeschichte 1846–2017. Droemer, München 2017, ISBN 978-3-426-27686-0, S. 60.
  5. Günther Fetzer: Droemer Knaur: Die Verlagsgeschichte 1846–2017. Droemer, München 2017, ISBN 978-3-426-27686-0, S. 172 ff.
  6. Günther Fetzer: Droemer Knaur: Die Verlagsgeschichte 1846–2017. Droemer, München 2017, ISBN 978-3-426-27686-0, S. 174.
  7. Günther Fetzer: Droemer Knaur: Die Verlagsgeschichte 1846–2017. Droemer, München 2017, ISBN 978-3-426-27686-0, S. 213 ff. & 244.
  8. Günther Fetzer: Droemer Knaur: Die Verlagsgeschichte 1846–2017. Droemer, München 2017, ISBN 978-3-426-27686-0, S. 241 ff.
  9. Günther Fetzer: Droemer Knaur: Die Verlagsgeschichte 1846–2017. Droemer, München 2017, ISBN 978-3-426-27686-0, S. 247 ff.
  10. Günther Fetzer: Droemer Knaur: Die Verlagsgeschichte 1846–2017. Droemer, München 2017, ISBN 978-3-426-27686-0, S. 251.
  11. Günther Fetzer: Droemer Knaur: Die Verlagsgeschichte 1846–2017. Droemer, München 2017, ISBN 978-3-426-27686-0, S. 262.
  12. Günther Fetzer: Droemer Knaur: Die Verlagsgeschichte 1846–2017. Droemer, München 2017, ISBN 978-3-426-27686-0, S. 305.
  13. Günther Fetzer: Droemer Knaur: Die Verlagsgeschichte 1846–2017. Droemer, München 2017, ISBN 978-3-426-27686-0, S. 337 & 349 ff.
  14. Günther Fetzer: Droemer Knaur: Die Verlagsgeschichte 1846–2017. Droemer, München 2017, ISBN 978-3-426-27686-0, S. 398.
  15. Digitalisierung an erster Stelle. 3. Juli 2013, abgerufen am 18. Januar 2021 (deutsch).
  16. Günther Fetzer: Droemer Knaur: Die Verlagsgeschichte 1846–2017. Droemer, München 2017, ISBN 978-3-426-27686-0, S. 465.
  17. Pressemitteilung: Verlagsgruppe Droemer Knaur startet PAN
  18. Pressemitteilung: Jugendbuch-Imprint „Pan“ wird nicht mehr weitergeführt (Memento des Originals vom 12. Februar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.buchreport.de
  19. Günther Fetzer: Droemer Knaur: Die Verlagsgeschichte 1846–2017. Droemer, München 2017, ISBN 978-3-426-27686-0, S. 439.
  20. Günther Fetzer: Droemer Knaur: Die Verlagsgeschichte 1846–2017. Droemer, München 2017, ISBN 978-3-426-27686-0, S. 424.
  21. Günther Fetzer: Droemer Knaur: Die Verlagsgeschichte 1846–2017. Droemer, München 2017, ISBN 978-3-426-27686-0, S. 444.
  22. Neuer Verlag für Christliche Spiritualität bei Droemer Knaur. 17. November 2017, abgerufen am 18. Januar 2021 (deutsch).
  23. Droemer Knaur übernimmt Geschenkbuchverlag Groh. 15. September 2017, abgerufen am 18. Januar 2021 (deutsch).
  24. 2b im Kiez gewinnt. Abgerufen am 11. Februar 2021.
  25. active value: Wir feiern Jubiläum! Abgerufen am 11. Februar 2021.

Koordinaten: 48° 9′ 18,7″ N, 11° 32′ 35,9″ O