Lamprechtshausen

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Lamprechtshausen
Wappen Österreichkarte
Wappen von Lamprechtshausen
Lamprechtshausen (Österreich)
Lamprechtshausen (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Salzburg
Politischer Bezirk: Salzburg-Umgebung
Kfz-Kennzeichen: SL
Fläche: 31,77 km²
Koordinaten: 47° 58′ N, 12° 56′ OKoordinaten: 47° 58′ 0″ N, 12° 56′ 0″ O
Höhe: 458 m ü. A.
Einwohner: 4.078 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 128 Einw. pro km²
Postleitzahl: 5112
Vorwahl: 06274
Gemeindekennziffer: 5 03 22
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptstraße 4
5112 Lamprechtshausen
Website: www.lamprechtshausen.at
Politik
Bürgermeister: Johann Griessner (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2009)
(19 Mitglieder)

10 ÖVP, 7 FDL, 4 SPÖ

Lage von Lamprechtshausen im Bezirk Salzburg-UmgebungVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan vorhandenVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap explizit
Lage der Gemeinde Lamprechtshausen im Bezirk Salzburg-Umgebung (anklickbare Karte)AnifAntheringBergheimBerndorf bei SalzburgBürmoosDorfbeuernEbenauElixhausenElsbethenEugendorfFaistenauFuschl am SeeGömingGroßgmainHallwangHenndorf am WallerseeHinterseeHof bei SalzburgKöstendorfLamprechtshausenMattseeNeumarkt am WallerseeNußdorf am HaunsbergOberndorf bei SalzburgObertrum am SeePlainfeldSankt Georgen bei SalzburgSankt GilgenSchleedorfSeehamSeekirchen am WallerseeStraßwalchenStroblThalgauWals-SiezenheimGrödigKopplSalzburgSalzburg
Lage der Gemeinde Lamprechtshausen im Bezirk Salzburg-Umgebung (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Die Gemeinde Lamprechtshausen liegt auf 457 Meter Seehöhe im nördlichen Flachgau des Bundeslandes Salzburg.

Aufgeteilt wird die Gemeinde in vier Katastralgemeinden und umfasst 20 Ortschaften. Große Bedeutung kommt in Lamprechtshausen der Landwirtschaft zu. Vorherrschender Betriebstyp ist die Grünlandwirtschaft. In Gewerbe und Industrie liegen die Schwerpunkte in den Branchen Metallbearbeitung und Bauwesen.

Gliederung des Gemeindegebiets

Das Gemeindegebiet von Lamprechtshausen wird in vier Katastralgemeinden (Lamprechtshausen, Arnsdorf, Schwerting, St. Alban) eingeteilt und umfasst folgende Ortschaften:

  • Arnsdorf
  • Asten
  • Außerfürth
  • Braunsberg
  • Bruck
  • Gresenberg
  • Hausmoning
  • Innerfürth
  • Knotzing
  • Lamprechtshausen
  • Loipferding
  • Maxdorf
  • Niederarnsdorf
  • Nopping
  • Oberarnsdorf
  • Reicherting
  • Riedlkam
  • Röd
  • Sankt Alban
  • Schmieden
  • Schwerting
  • Sigmatek
  • Stockham
  • Weidenthal
  • Wildmann
  • Willenberg

Geschichte

Schon zur Zeit der Römer lässt sich in Lamprechtshausen eine schwache Besiedelung nachweisen (Wildmann). In Arnsdorf zeigt der Fund eines Bronzeschwertes in Hansled von noch früherer Besiedelung.

Seit 520 dieser Zeit gibt es eine ständige Besiedelung, als die Bayuwaren unsere Gegend bevölkerten. Das erste Mal in einer Urkunde erwähnt wurde Lamprechtshausen 768. Es handelt sich dabei um eine Schenkung des "Herefried von Lambrechtshausen" an das Kloster Otting in Bayern.

Arnsdorf ist seit 800 eine Wallfahrtsstätte, bekannt auch als „Maria im Mösl“, älteste Marienwallfahrt in Österreich. Von 1538 bis 1540 wird die alte Pfarrkirche von Lamprechtshausen bis auf den Turm, der noch aus der Zeit um 1100 stammt, neu erbaut.

Der Zustrom zur Wallfahrtskirche in Arnsdorf wurde im 17. Jahrhundert so groß, dass man 1646 in Oberarnsdorf einen Pfarrhof baute, wohin auch der Pfarrer von Lamprechtshausen übersiedelte.

In Stockham forderte 1714 eine Flecktyphus Seuche insgesamt 16 Todesopfer. Während dieser Seuche war Stockham von Soldaten umstellt. Zum Gedenken an die Opfer wurde 1968 vom damaligen Bürgermeister Sepp Aigner ein Pestmaterl errichtet.

Das alte Schulhaus in Arnsdorf wird 1771 erbaut und es ist zurzeit das älteste Schulhaus, in dem noch unterrichtet wird. Michael Haydn, Domkapellmeister, komponierte 1792 seine ersten vierstimmigen Lieder im Pfarrhof von Arnsdorf.

Bis 1805 war Lamprechtshausen Teil des Erzbistums Salzburg und wechselte mit diesem auch vom Kurfürstentum zu Bayern und 1816 endgültig zum Kaiserreich Österreich.

1820 findet die 300-Jahr Feier der Wallfahrtskirche Arnsdorf statt. Diese Feier dauerte eine ganze Woche – man zählte rund 20.000 Pilger.

Die Freiwilligen Feuerwehr Lamprechtshausen wird 1882 gegründet, die in Arnsdorf 1897.

1896 wird Lamprechtshausen durch die Bahn mit der Landeshauptstadt verbunden. Lamprechtshausen ist ein Endpunkt der Salzburger Lokalbahn.

Das neue Kirchenschiff der Pfarrkirche Lamprechtshausen wird 1905 errichtet.

Im Jahre 1929 erfolgte die Erbauung des Pfarrhofes in Lamprechtshausen.

1934 erfolgte das Verbot der sozialdemokratischen und der kommunistischen Partei sowie ein Putsch der Nationalsozialisten in Lamprechtshausen. Lamprechtshausen stand unter kommissarischer Verwaltung.

Im Juli 1938 wird das Lamprechtshausener Weihespiel von Karl Springenschmid aufgeführt.

Eine Typhusepidemie fordert 1945 in Lamprechtshausen viele Todesopfer.

OSR Sepp Aiger richtet 1956 in der ehemaligen Wohnung von Franz Xaver Gruber im Schulhaus Arnsdorf das „Stille Nacht-Museum“ ein, welches seitdem für die Öffentlichkeit zugänglich ist.

In den Jahren 1959 bis 1960 wurde eine neue Volksschule mit Turnhalle errichtet. 1960 traf eine Sturmkatastrophe Lamprechtshausen. An den Wäldern entstehen gewaltige Schäden durch Windwurf, Felder werden durch Hagelschlag schwerst in Mitleidenschaft gezogen. Die neue Turnhalle wurde vom Sturm gänzlich abgedeckt.

Am 1. Juli 1967 entsteht aus Teilen der Gemeinden Lamprechtshausen und St. Georgen die eigenständige Gemeinde Bürmoos.

Von 1967 bis 1969 erfolgte die Errichtung der Hauptschule mit Gymnastiksaal. Nur fünf Jahre später wird die bestehende Hauptschule um sechs Klassenräume erweitert.

1974 fand die erst Bauernweihnacht in Arnsdorf statt.

Das neue Gemeindeamt mit Vereinsmöglichkeiten wurde von 1975 bis 1976 erbaut.

1977 wird mit dem ersten Bauabschnitt der Ortskanalisation begonnen.

Der erste „Gruber-Mohr-Gedenkgang Arnsdorf-Oberndorf“ erfolgte 1977.

1977/1978 erfolgt der Aus- und Umbau der bestehenden Feuerwehrzeugstätte sowie die Einrichtung der Einsatzzentrale Flachgau-Nord, der Freiwilligen Feuerwehr und des Roten Kreuzes.

1979 wird das Postamt im Erdgeschoß des Gemeindeamtes eingerichtet.

Die Käsereien Lamprechtshausen, Arnsdorf, Asten und Riedlkam schließen sich 1980 zu einer gemeinsamen Käsereigenossenschaft zusammen.

1981 bis 1982 wird eine neue Feuerwehrzeugstätte in Arnsdorf erbaut.

Am 29. Juli 1985 fegte ein orkanartiger Sturm über Teile des Gemeindegebietes. Vor allem im Gebiet Maxdorf, Außerfürt, Innerfürt, Wildmann und Stockham fallen tausende Festmeter Sturmholz an, Gebäude werden teils schwer beschädigt. Die erst am Vortag eingeweihte Andräkapelle wird nur leicht beschädigt.

Der Kindergarten mit 4 Gruppen wird in den Jahren 1986 und 1987 errichtet.

Im Jahre 1986 wird die Kläranlage des Reinhalteverbandes ihrer Bestimmung übergeben.

Das Hackschnitzelfernheizwerk Lamprechtshausen nimmt 1989 seinen Betrieb auf und versorgt seither die öffentlichen Gebäude sowie Privathäuser mit Fernwärme.

  • 1991 Lamprechtshausen wird Modellgemeinde.
  • 1992 veröffentlicht Andreas Maislinger das Buch „Der Putsch von Lamprechtshausen“ – Zeugen des Juli 1934 berichten darin.
  • 1993 Einweihung des Stille Nacht-Platzes in Arnsdorf.
  • 1993 Einweihung der Bedarfshaltestelle der Salzburger Lokalbahn in Arnsdorf-Stierlingwald.

Als im Jahre 1994 in Lamprechtshausen nach Erdgas bzw. Erdöl gebohrt wurde fand man stattdessen 83°C heißes Thermalwasser. Allerdings erwies sich die Schüttung als zu gering, als dass man es für einen Thermalbetrieb hätte nutzen können.

  • 1995 Ankauf der Sportplätze durch die Gemeinde
  • 1996 Ankauf Tennisplatz

1997 erfolgte die Straßenbenennung mit Hausnummernneuvergabe, bis dahin wurden die Häuser nach der Baureihenfolge durchnummeriert, was zur Folge hatte, dass man Häuser nur sehr schwer fand.

Im Jahre 1998 erfolgte der Standortbeschluss für Mehrzweckgebäude, nach zähen Diskussionen, ein Jahr später, 1999 stand die Spatenstichfeier für das Mehrzweckgebäude statt.

  • 1999 Landessieger im österreichischen Wettbewerb „100 km Hecke bis zum Jahr 2000“ - Auszeichnung mit der „Goldenen Hagebutte“
  • 2001 Abschluss der Grundzusammenlegung Hausmoning

2001 wurde das Mehrzweckgebäude eingeweiht, es beherbergt folgende Institutionen bzw. Vereine:

  • Freiwillige Feuerwehr
  • Rotes Kreuz
  • Trachtenmusikkapelle
  • Chorprobenraum
  • Schießanlagen f. Schützenverein
  • Erweiterung des Gemeindeamtes
  • drei Geschäftslokale
  • sechs Wohnungen.
  • 2002 Einweihung der sanierten und umgebauten Hauptschule

Politik

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung von Lamprechtshausen hat 21 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeindevertretungswahl 2009 wie folgt zusammen:

  • 10 ÖVP
  • 7 Freie Demokraten Lamprechtshausen (FDL)
  • 4 SPÖ

Direkt gewählter Bürgermeister ist Johann Griessner (ÖVP).

Wappen

„In von Rot und Blau gespaltenem Schilde zwei zueinandergekehrte silberne Flügel und dazwischen unterhalb eine silberne Hausmarke, bestehend aus einem Angelhaken innerhalb eines aufragenden Leistensparrens, dessen Spitze in ein Tatzenkreuzlein endet.“

1965 wurde der Gemeinde Lamprechtshausen von der Salzburger Landesregierung ein Wappen verliehen. Lamprechtshausen wurde bereits im Jahre 768 anlässlich der Güterschenkung des Herefrid von Lamprechtshausen an die Zelle von Otting in den „Breves Notitiae“ genannt. Die Pfarre wurde 1241 dem Benediktinerstift Michaelbeuern, das seither nahezu ununterbrochen die Vikare stellte, inkorporiert. So sollen die silbernen Flügel zu Michaelbeuern und die Hausmarke des Laurenz Lamprechtshausen von 1417 symbolhaft zur Geschichte des Ortes eine Beziehung herstellen.

Museen

Das Stille-Nacht-Museum ist das Schulhaus von Arnsdorf, welches im ursprünglichen Zustand erhalten ist, unterrichtete und wohnte Franz Xaver Gruber 21 Jahre lang. Die einstige Wohnung ist als Museum eingerichtet und gibt einen guten Einblick in die Zeit Grubers. Zum 100. Todestag Grubers wurde vor dem Arnsdorfer Schulhaus ein „Stille-Nacht-Brunnen“ errichtet. Das F.-X.-Gruber-Museum und die Wallfahrtskirche Maria im Mösl können nach Vereinbarung besichtigt werden.

Verkehr

Lamprechtshausen ist Endstation der Linie S1 der S-Bahn Salzburg, welche von Lamprechtshausen nach Salzburg führt. Mit Umsteigen in Bürmoos auf die S11 ist auch Trimmelkam erreichbar. Diese beiden S-Bahnlinien werden von der Salzburger Lokalbahn betrieben und werden sehr stark von Pendlern und Schülern genützt. Weiters ist Lamprechtshausen durch die Lamprechtshausener Straße (Lamprechtshausner Bundesstraße bzw. B156) auch für den Individualverkehr gut erschlossen.

Persönlichkeiten

Personen mit Beziehung zur Stadt

  • Axel Corti (1933-1993), österreichischer Filmregisseur, seine Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof von Lamprechtshausen
  • Ignaz Glaser (1853-1916), Prager Unternehmer und Gründer einer der größten Tafelglasfabriken der K & K Monarchie
  • Franz Xaver Gruber (1787-1863), Komponist des weltweit bekanntesten Weihnachtsliedes Stille Nacht, heilige Nacht

Literatur

Einzelnachweise

  1. [1]

Weblinks