Weißenkirchen in der Wachau
Marktgemeinde Weißenkirchen in der Wachau
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Krems (Land) | |
Kfz-Kennzeichen: | KR | |
Fläche: | 23,29 km² | |
Koordinaten: | 48° 23′ N, 15° 28′ O | |
Höhe: | 224 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.405 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 60 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 3610 | |
Vorwahl: | 02715 | |
Gemeindekennziffer: | 3 13 51 | |
NUTS-Region | AT124 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Weißenkirchen in der Wachau 32 3610 Weißenkirchen in der Wachau | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Anton Bodenstein (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2010) (19 Mitglieder) |
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Lage von Weißenkirchen in der Wachau im Bezirk Krems (Land) | ||
Weißenkirchen in der Wachau gesehen von Süden | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Weißenkirchen in der Wachau ist eine Marktgemeinde mit 1.424 Einwohnern im Bezirk Krems-Land in Niederösterreich.
Geografie
Weißenkirchen in der Wachau liegt im Waldviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 23,28 Quadratkilometer. 63,06 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Katastralgemeinden sind Joching, St. Michael, Wösendorf in der Wachau und Weißenkirchen in der Wachau.
Geschichte
Um 830 wird das linke Donauufer von erstmals als „Wahowa“ (Wachau) bezeichnet. Bereits 1258 wurde der Ort in einer Urkunde des Albero von Kuenring als Liechtenchyrchen bezeichnet.
In karolingischer Zeit wird für das Kloster Niederaltaich in einer Urkunde aus dem Jahre 830 Weingartenbesitz in Weißenkirchen und Wösendorf angeführt.
1070 wird Weißenkirchen in einer Schenkungsurkunde an das Benediktinerkloster Weihenstephan erwähnt. Das Kloster Michaelbeuern erhielt 1138 durch eine Schenkung der Gräfin Ita von Burghausen Weingärten in Weißenkirchen.
Im 12. bis 14. Jahrhundert finden sich spärliche Aufzeichnungen über Weißenkirchen. Das hat seine Ursache darin, dass größere Besitzungen des Klosters Tegernsee in Weißenkirchen meist unter der Bezeichnung „Distrikt Wachau“ erwähnt werden. Zu diesem Distrikt gehören die Orte St. Michael, Wösendorf, Joching und Weißenkirchen.
Seit mindestens 1256 hat das von Hadmar von Kuenring gestiftete Kloster Zwettl (1137) Besitzungen (Weingärten) in Weißenkirchen und Wösendorf.
Leutold I. von Kuenring gründete 1289 das Clarissinnenkloster Dürnstein. In der Stiftungsurkunde werden Weingärten in Weißenkirchen erwähnt.
1325 erwirbt das Kloster Kremsmünster Weingartenbesitz in Weißenkirchen.
1414 gründete Hans von Neidegg das Paulinerkloster Unterranna und übertrug diesem Weingartenbesitz in Weißenkirchen.
Einwohnerentwicklung
Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 1494 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 1563 Einwohner, 1981 1601 und im Jahr 1971 1672 Einwohner.
Politik
Bürgermeister der Marktgemeinde ist Anton Bodenstein, Amtsleiter Christian Tauber. Im Marktgemeinderat gibt es bei insgesamt 19 Sitzen folgende Mandatsverteilung: ÖVP 13, SPÖ 4, FPÖ 2.(Stand 2010)
Bauwerke
Der Ort wird dominiert von der mächtigen gotischen Wehrkirche aus dem 14. Jahrhundert., die auch namensgebend ist und deren mächtiger Turm 1531 zum Schutz gegen die Türken erbaut wurde. Im Inneren mischen sich Spätgotik und Barock.
Sehenswert ist auch der prächtige aus der Renaissance stammende Teisenhoferhof (Fertigstellung 1542), der heute auch das Wachaumuseum, eine Außenstelle des NÖ. Landesmuseums, und das Weinbaumuseum beherbergt, sowie die an der Donau gelegenen drei Salzstadeln aus dem 17. Jahrhundert, die zu früheren Zeiten das nahegelegene nördliche Waldviertel mit dem „weißen Gold“ (=Salz) versorgt haben.
2 km stromaufwärts, in der Katastralgemeinde St. Michael, befindet sich die gleichnamige Wehrkirche aus der Zeit um 1500. Die Pfarre St. Michael ist noch 500 Jahre älter und gilt als älteste Pfarre der Wachau.
Wirtschaft und Infrastruktur
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 72, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 196. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 702. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 50,06 Prozent.
Weinbau
Weißenkirchen ist einer der wichtigsten und bedeutendsten Weinbauorte der Wachau nördlich der Donau. Angebaut werden hauptsächlich Grüner Veltliner und Riesling. Zu den besten und bekanntesten Rieslinglagen gehören die Rieden Achleiten, Klaus und Steinriegl. Die älteste der urkundlich erwähnten Rieden (aus dem 13. Jahrhundert) heißt „Ritzling“.
Hochwasserschutz
Nachdem Weißenkirchen, wie viele Orte im Jahr 2002 beim Donauhochwasser verheerende Schäden davontrug, wurde beschlossen einen Hochwasserschutz zu errichten. Dieser musste aber durch mit den Weltnaturerbevorschriften koordiniert werden. Aus diesem Grund wurde eine mobiler Lösung auf einer Länge von über 3 km Länge errichtet. Dieser Schutz, der innerhalb von einigen Stunden aufgebaut werden kann, ist zum Errichtungszeitpunkt der größte in Österreich und soll den Ort vor einem Pegel von maximal elf Meter schützen. Fertiggestellt wurde er mit einem Kostenaufwand von 27 Millionen Euro im Februar 2010.[1]
Sonstiges
Bekannt ist Weißenkirchen auch durch den hier gedrehten Film Hofrat Geiger mit Waltraud Haas und Peter Weck
Einzelnachweise
- ↑ Wachau: Hochwasserschutz um 27 Millionen auf ORF-NÖ vom 6. März 2010 abgerufen am 6. März 2010