Agnes Moorehead

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Agnes Robertson Moorehead (* 6. Dezember 1900 in Clinton, Massachusetts; † 30. April 1974 in Rochester, Minnesota) war eine US-amerikanische Schauspielerin. Sie spielte in über siebzig Spielfilmen, zumeist in Nebenrollen, und war vier Mal für einen Oscar nominiert.

Leben

Agnes Robertson Moorehead wuchs in St. Louis auf. Bereits im Alter von drei Jahren war sie erstmals in einem Theaterstück zu sehen, im Kindesalter war sie Balletttänzerin sowie im Chor der St. Louis Opera tätig.[1] Sie studierte Literatur und daneben auch Schauspiel an der American Academy of Dramatic Arts. Ende der 1920er-Jahre war sie in einigen Stücken am Broadway in New York zu sehen. Bekannt wurde Moorehead allerdings als Schauspielerin im Radio bei Sendungen wie March of Time und Cavalcade of America. Im Jahre 1940 schloss sie sich dem legendären Mercury Theatre von Star-Regisseur Orson Welles an. Ihr Filmdebüt machte Moorehead ein Jahr später ebenfalls unter Regie von Welles: In Citizen Kane, der bis heute bei vielen als einer der besten Filme aller Zeiten gilt, verkörperte sie die zumindest scheinbar gefühlskalte Mutter der Hauptfigur Kane. 1942 spielte sie die depressive Tante Fanny in Der Glanz des Hauses Amberson, abermals unter Regie von Orson Welles, was ihr eine erste Oscar-Nominierung als Beste Nebendarstellerin einbrachte,

Für die Rollen in Tagebuch einer Frau (1944) und Schweigende Lippen (1948) sowie ihrer Darstellung der schrulligen Haushälterin Velma Cruther in Wiegenlied für eine Leiche (1964) wurde Moorehead insgesamt viermal für einen Oscar nominiert, unterlag aber jedes Mal. Für ihre Rolle in Wiegenlied für eine Leiche wurde sie aber immerhin mit einem Golden Globe als Beste Nebendarstellerin ausgezeichnet. Zudem erhielt sie Anfang der 1950er Jahre einen Emmy für ihre Darstellung der Emma Valentine in „Night of the Vicious Valentine“. Zwar tendierte Moorehead nicht selten dazu, säuerliche oder neurotische Frauen zu spielen, doch verkörperte sie insgesamt gesehen eine breite Auswahl an unterschiedlichen Charakterrollen.[2] Große Bekanntheit erreichte sie in den 1960er-Jahren als Endora in der Fernsehserie Verliebt in eine Hexe. Zuletzt war sie am Broadway im Musical Gigi zu sehen.

Moorehead erlag Ende April 1974 einer Krebserkrankung. Ursache für diese Erkrankung können die Dreharbeiten zum Film Der Eroberer gewesen sein. Der Film war in der Nähe des Atomwaffentestgeländes Nevada Test Site in der Stadt St. George im US-Bundesstaat Utah gedreht worden. Auf der Nevada Test Site wurde drei Jahre vorher die Atombombe Harry, gezündet, die zum schlimmsten radioaktiven Fallout eines Atombombentests auf dem amerikanischen Kontinent führte.[3] Ferner wurden auch einige Tonnen strahlender Sand aus der Gegend im Studio zur Dekoration benutzt. 30 Jahre später waren 91 Mitglieder des 220-köpfigen Filmteams an Krebs erkrankt.[4] Eine ihrer besten Freundinnen war die US-amerikanische Schauspielerin und Sängerin Debbie Reynolds.

Filmografie

Weblinks

Commons: Agnes Moorehead – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Allmovie Agnes Moorehead
  2. Agnes Moorehead bei Allmovie
  3. Siehe auch John Wayne starb durch die Atombombe. (Memento vom 2. Oktober 2013 im Internet Archive) In: Netzeitung.de 26. Mai 2007 (abgerufen am 4. August 2011).
  4. Artikel im People Magazine