Bahnhof Baal

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. Juli 2016 um 11:05 Uhr durch Ute Erb (Diskussion | Beiträge) (r). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Baal
Bahnhof Baal um 1912
Daten
Bauform Turmbahnhof
Bahnsteiggleise 2
Abkürzung KBA[1]
IBNR 8000677
Preisklasse 4[2]
Eröffnung 1852
Lage
Stadt/Gemeinde Hückelhoven
Ort/Ortsteil Baal
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 2′ 11″ N, 6° 16′ 50″ OKoordinaten: 51° 2′ 11″ N, 6° 16′ 50″ O
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Baal
Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen
i16i16i18

Der Bahnhof Baal im Ortsteil Baal war der wichtigste Bahnhof auf Hückelhovener Stadtgebiet. Die mit der Errichtung des Turmbahnhofs gewonnene Bedeutung als Knotenpunkt für den Personenverkehr hat er in den vergangenen Jahren aufgrund der Stilllegung der Bahnstrecke Jülich–Dalheim auf diesem Abschnitt aber eingebüßt. Mittlerweile wurde der Personenbahnhof zum Haltepunkt zurückgebaut und 2002 in Hückelhoven-Baal umbenannt, der Güterbahnhof besteht weiterhin.

Geschichte

Der alte Bahnhof um 1900
Der alte Bahnhof

Der alte Bahnhof

1852 wurde die Bahnstrecke Aachen–Mönchengladbach durch die damalige Aachen-Neuß-Düsseldorfer Eisenbahn-Gesellschaft eröffnet und Baal erhielt am Streckenkilometer 41,6 einen Personen- und Güterbahnhof. Dieser Bahnhof war mit einem Empfangsgebäude, einer Rampe für den Güterumschlag, einer kleinen Drehscheibe und einer kleinen Schiebebühne ausgestattet, welche für den Güterverkehr genutzt wurden.

An den ursprünglichen Ort erinnert heute noch der Straßenname Am alten Bahnhof, sowie die Stützmauer des alten Fundaments. Heute befindet sich an der Stelle des alten Bahnhofs noch der Baaler Güterbahnhof, das zugehörige und seit Ende 2007 nicht mehr genutzte Fahrdienstleiterstellwerk und der Abzweig zur Verbindungskurve nach Ratheim.

Der Turmbahnhof

Eröffnungsfeier der Bahnstrecke in Baal
Regionalzug am Haltepunkt Hückelhoven-Baal (ehemaliger oberer Bahnhofsteil)

1911 wurde der Personenbahnhof nach Westen verlegt. Anlass war die neu eröffnete Bahnstrecke JülichDalheim. Um die zwei Eisenbahnstrecken bedienen zu können wurde ein Turmbahnhof erbaut. Über eine Verbindungsstrecke bei Baal Güterbahnhof/Baal West wurde die Strecke nach Dalheim direkt an die Bahnstrecke Aachen–Mönchengladbach angeschlossen, was insbesondere für den Güterverkehr zur Zeche Sophia-Jacoba von Bedeutung war.

Zwischen Jülich und Baal wurde der Personenverkehr in den 1960er Jahren so stark ausgedünnt, dass sich nur wenige noch verbleibende Züge im Fahrplan zwischen den vielen Buskursen befanden. Hinzu kam der anwachsende Individualverkehr. Die infolgedessen nachlassenden Fahrgastzahlen veranlassten die Deutsche Bundesbahn dazu, den Personenverkehr zwischen Jülich und Baal zum 29. September 1968 einzustellen; gleiches geschah am 28. Mai 1972 mit dem Güterverkehr. 1974 begann die Demontage der Gleise zwischen Baal und Linnich.

Die dann noch übriggebliebene Verbindung Baal–Dalheim wurde wegen des so genannten Rundverkehrs (eine Verbindung über MönchengladbachRheydtRheindahlenWegberg–Dalheim–Wassenberg–Ratheim–Hückelhoven–Baal (West)–Erkelenz–Rheydt–Mönchengladbach) zunächst von der Bevölkerung noch relativ gut angenommen.

Doch in den 1970er Jahren wurde auch auf der Nordstrecke von Baal nach Dalheim der Fahrplan bis auf wenige Züge am Tag ausgedünnt, der bei der Bevölkerung beliebte Rundverkehr schließlich abgeschafft und parallel verkehrende Bahnbusse taten dann ihr Übriges: Am 27. September 1980 fuhr der letzte Personenzug mit einem Trauerkranz versehen von Baal aus in Richtung Dalheim/Mönchengladbach.

Der Güterbahnhof besaß als Knotenpunkt bis 2007 noch Bedeutung für den Verkehr zur Zeche Sophia-Jacoba, denn trotz der Stilllegung der Zeche am 27. März 1997 verkehrten montags und mittwochs weiterhin Kohlezüge der Deutschen Bahn zwischen Baal Güterbahnhof und dem Zechenbahnhof Ratheim, da die SJ-Brikett- und Extracitfabrik GmbH auf dem alten Zechengelände in Hückelhoven weiterhin Formkohlen aus Anthrazit produzierte. Nach der Schließung der Brikettfabrik im September 2007 wurde die Strecke zwischen Baal und Ratheim am 1. Oktober 2007 stillgelegt.[3]

Heutige Situation

An der Stelle des ehemaligen Turmbahnhofs befindet sich heute nur noch ein Haltepunkt, das Einfahrsignal des Güterbahnhofs aus Richtung Aachen liegt wenige Meter hinter dem Bahnsteig. Der Haltepunkt, welcher im Verbundbereich des Aachener Verkehrsverbunds liegt, wird von ca. 2000 Fahrgästen pro Tag benutzt und wurde aufgrund der Zugehörigkeit von Baal zur Stadt Hückelhoven im Jahre 2002 in Hückelhoven-Baal umbenannt. Der Bahnhof ist stark sanierungsbedürftig und soll in den nächsten Jahren von der Stadt umgebaut werden (u. a. Reaktivierung des Aufzugs).

Der Haltepunkt verfügt auf dem Gelände des ehemaligen Tiefbahnhofs über 2 Bushaltestellen, die immer noch die Bezeichnung Baal Bahnhof tragen, und einen P+R-Platz.

Bahnverbindungen

Linie Linienverlauf Takt
RE 4 Wupper-Express:
Aachen Hbf – Aachen Schanz – Aachen West – Herzogenrath – Kohlscheid (einzelne Züge) – Übach-Palenberg – Geilenkirchen – Lindern – Hückelhoven-Baal – Erkelenz – Rheydt Hbf – Mönchengladbach Hbf – Neuss Hbf – Düsseldorf-Bilk – Düsseldorf Hbf – Wuppertal-Vohwinkel – Wuppertal Hbf – Wuppertal-Barmen – Wuppertal-Oberbarmen – Schwelm – Ennepetal (Gevelsberg) – Hagen Hbf – Wetter (Ruhr) – Witten Hbf – Dortmund Hbf
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023
60 min

 

Busverbindungen

Linie Verlauf
295 (Linnich Schulzentrum –) Linnich-SIG Combibloc – Glimbach – Körrenzig – Rurich – Baal Süd – Baal Bf
402 (Erkelenz ZOB → Erkelenz Süd) / (Erkelenz Bf ← Erkelenz Süd) – Granterath – Baal Kirche – Baal Bf – Doveren – Hückelhoven – Millich – Ratheim – Dremmen Bf – Oberbruch – Grebben – (Heinsberg Kreishaus –) Heinsberg Busbf
495 Katzem – (Kleinbouslar ←) Lövenich – Baal Kirche – Baal Bf – Doveren – Hückelhoven – Schaufenberg – Ratheim – Krickelberg – Orsbeck Friedhof – Wassenberg
HÜ1 Hückelhoven → Schaufenberg → Hückelhoven → Hilfarth → Hückelhoven
Disco-Bus DiscoBus: nur in den Nächten Fr/Sa (kein AVV-Tarif)
Jülich Neues Rathaus – Walramplatz – Koslar – Barmen – Abwz. Floßdorf – Rurdorf – Linnich Rathaus – Glimbach – Körrenzig – Rurich – Baal Bf – Abzw. Doverheide – Hückelhoven – Himmerich

Siehe auch

Literatur

  • Josef Lennartz: Schienenwege im Rheinischen Grenzland. (Museumsschriften des Kreises Heinsberg, Band 6) 1985.
  • Frank Körfer: Die Baaler Bahnhöfe. In: 1100 Jahre Baal. Jülich 1993. S. 112-114

Weblinks

Commons: Haltepunkt Hückelhoven-Baal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Übersicht der Betriebsstellen und deren Abkürzungen aus der Richtlinie 100. (PDF-Datei; 744 KB) DB Netz AG, August 2015, S. 39, abgerufen am 12. Februar 2016.
  2. Bahnhofskategorieliste 2016. (PDF-Datei; 337 kB) DB Station&Service, 1. Januar 2016, S. 42, abgerufen am 12. Februar 2016.
  3. Stefan von der Ruhren: Kursbuchstrecke 457 Baal - Ratheim. In: Eisenbahnen in Aachen und der Euregio Maas-Rhein. Stefan von der Ruhren, 12. November 2013, abgerufen am 2. Januar 2016.