Benutzer:Baiofs/Napo

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Staatsstreich des 18. Brumaire VIII. (1799)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausgangslage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Porträt Emmanuel Joseph Sieyès’, 1817.

Als das Österreich der Habsburgermonarchie im Rahmen des Zweiten Koalitionskrieges am 12. März 1799 Frankreich den Krieg erklärte, wurden Notstandsmaßnahmen ergriffen. Bei den Wahlen im April triumphierte die Fraktion der Jakobiner, die sich für den Krieg aussprach. Während Napoleon und seine Armee wegen des Ägyptenfeldzugs nicht im Land waren, erlitt Frankreich im Frühjahr und Sommer 1799 schwere Rückschläge auf dem Schlachtfeld.

Durch den Staatsstreich des Staatsstreich des 30. Prairial VII (18. Juni 1799) wurden die Jakobiner von ihrem Machtposten vertrieben; die dominierende Figur in der Regierung war nun Emmanuel Joseph Sieyès, ein Mitglied des fünfköpfigen Direktoriums. Die militärische Lage Frankreichs verbesserte sich nach der Zweiten Schlacht von Zürich vom 25. und 26. September. Wegen der stabilisierten innenpolitischen Lage befürchteten die Jakobiner nun ein Wiederaufleben der royalistischen Fraktion, die sich gegen den Krieg aussprach. Durch gezielte Propaganda konnte Napoleon bei seiner Rückkehr nach Frankreich am 9. Oktober beide Fraktionen für sich gewinnen.

Auch der Öffentlichkeit wurden falsche Geschichten über Napoleons Feldzug im Nahen Osten vorgespielt, sodass diesem eine zuvor ungekannte Beliebtheit zuteil wurde. Da Sieyès bereits an den Plänen zu einem Staatsstreich arbeitete, erhoffte er sich, die Popularität des Generals für sich nutzen zu können. Dem kam auch zu Gute, dass Frankreich infolge des Krieges bankrott und das regierende Direktorium dementsprechend unbeliebt war. Unwissentlich verfolgte Napoleon bereits eigene Pläne für einen Staatsstreich.

Die größten Hindernisse für einen Staatsstreich lagen in der Armee. Einige Generäle, wie Jean-Baptiste Jourdan, glaubten aufrichtig an den Republikanismus; andere, wie Jean Bernadotte, hielten sich selbst für fähig, Frankreich zu regieren. Napoleon arbeitete mit den Gefühlen aller und hielt seine eigenen Absichten geheim.

Vor dem Staatsstreich wurden Truppen in der Umgebung von Paris aufgestellt. Der Plan sah vor, zunächst die Direktoren zum Rücktritt zu zwingen und danach sowohl den Rat der Alten (Oberhaus) als auch den Rat der Fünfhundert (Unterhaus) zur Ernennung einer verfassungsgebenden Kommission zu bewegen. Die neue Verfassung sollte die Verschwörung auf juristisch festen Boden stellen.

Verlauf des Staatsstreichs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 18. Brumaire[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Morgen des 18. Brumaire überzeugte Lucien Bonaparte die Räte davon, dass ein jakobinischer Staatsstreich in Paris bevorstehen solle. Zu ihrer Sicherheit sollten sie sich im vorstädtischen Schloss Saint-Cloud verstecken. Napoleon wurde mit der Sicherheit der beiden Räte beauftragt und erhielt das Kommando über alle verfügbaren lokalen Truppen.

Im Laufe des Vormittags traten Emmanuel Joseph Sieyès und Roger Ducos als Direktoren zurück. Der ehemalige 2. Außenminister von 1797-1799, Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord, ein enger Verbündeter Napoleons, drängte den Direktor Paul de Barras, dies ebenfalls zu tun.

Der Rücktritt von drei der fünf Direktoren am ersten Tag des Staatsstreichs verhinderte die Beschlussfähigkeit des Direktoriums und führte praktisch zu dessen Abschaffung. Gleichwohl protestierten die übrigen Direktoren, die Jakobiner Louis-Jérôme Gohier und Jean-François Moulin, weiter. Erst nach ihrer Verhaftung am Folgetag durch Napoleons Verbündeten, General Jean-Victor Moreau, gaben sie ihren Widerstand auf.

Wehrhafter als das Direktorium waren die beiden Räte. Sie ließen sich noch nicht einschüchtern und tagten weiter.

Am 19. Brumaire[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

General Bonaparte vor dem Rat der Fünfhundert in Saint Cloud am 10. November 1799. Ein Ölgemälde von François Bouchot aus dem Jahr 1840.

Am nächsten Tag begriffen die Abgeordneten größtenteils, dass sie nicht vor einer jakobinischen Rebellion geschützt, sondern Opfer eines Putschversuchs wurden. Angesichts der Weigerung der Abgeordneten, sich zu fügen, stürmte Napoleon in Begleitung einer Grenadiere-Truppe in die Kammern. Dies war der Anfang vom Staatsstreich im Staatsstreich: Von diesem Zeitpunkt an wurde er zu einer militärischen Angelegenheit.

Napoleon stieß trotz eines massiven Aufgebots an militärischer Stärke bei dem Rat der Alten auf Widerstand. Unter Zwischenrufen proklamierte er etwa, „die Republik hat keine Regierung“, „die Revolution ist vorbei“ und – bezüglich der noch gültigen Direktoriumsverfassung – „Die Verfassung! Ihr selbst habt sie zerstört. Ihr habt sie am 18. Fructidor gebrochen, ihr habt sie am 22. Floreal gebrochen, ihr habt sie am 30. Prairial gebrochen. Sie wird von niemandem mehr geachtet.“

Der Empfang Napoleons durch den Rat der Fünfhundert war feindseliger. Die im Rat sitzenden Jakobiner stellten die Rechtmäßigkeit des Rücktritts von Barras in Frage und attackierten den General. Napoleon entkam den Angriffen nur durch den Einsatz seines Bruders Lucien, der seine Truppen zur Anwendung militärischer Gewalt aufforderte. Anschließend wurde im Rat ein Antrag gestellt, Napoleon für vogelfrei zu erklären.

Lucien nutzte die aufgeheizte Stimmung, um die Truppen weiter zu mobilisieren. Unter Verweis auf Napoleons „blutiges, blasses Gesicht“ erklärte er den Soldaten, die Mehrheit des Rates würde durch eine mit Dolchen bewaffnete Minderheit terrorisiert werden. Die gewalttätigen Abgeordneten sollten vertrieben werden. Grenadiere unter dem Kommando von General Joachim Murat marschierten in die Orangerie ein und lösten den Rat auf. Damit war das Ende des Direktoriums besiegelt.

Die Alten verabschiedeten ein Dekret: Die Räte sollten für drei Monate vertagt und Napoleon, Sieyès sowie Ducos zu provisorischen Konsuln ernannt werden. Zum vorübergehenden Gesetzgebungsorgan wurde das Corps législatif erklärt. Die nicht vertriebenen Mitglieder der Fünfhundert bestätigten die Maßnahmen in ihrer Kammer. So waren sowohl das Direktorium, als auch die Räte erledigt.

Alleinherrschaft über Frankreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Französisches Konsulat (1799–1804)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Konsulatsverfassung des Jahres VIII (1799) – Erster Konsul[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bonaparte als Erster Konsul von Ingres. Gemälde, 1804.

Mit dem Staatsstreich wurde Napoleon faktisch fast unbegrenzte Macht verliehen und die Französische Revolution faktisch beendet. Um diese Position zu sichern und den Staatsstreich auf juristisch festen Boden zu stellen, überarbeitete er einen von Sieyès entworfene Verfassungsentwurf und führte so das Französische Konsulat ein. Die sogenannte Verfassung des Jahres VIII (Jahreszahl nach dem Französischen Revolutionskalender) wurde am 24. Dezember 1799 verabschiedet und überreichte Napoleon die meisten Befugnisse eines Diktators.

Die Verfassung übertrag die Exekutivgewalt auf drei Konsuln, wobei die hauptsächliche Macht beim auf 10 Jahre gewählten Ersten Konsul (Napoleon) liegt, der die beiden anderen Konsuln als reine Berater selbst ernennt. Der Erste Konsul bekleidet die wichtigsten öffentlichen Ämter, insbesondere in der Diplomatie und im Militär. Die Legislative bestand aus drei Kammern: Einem Senat mit 80 Männern über 40 Jahren, der Gesetze auf Verfassungskonformität überprüfte; einem Tribunat, der vom Ersten Konsul vorgeschlagene Gesetze diskutierte und dem aus 300 Männern bestehenden Corps législatif als Gesetzgebungsorgan. Dabei hatte keines der Kammern ein Initiativrecht, dieses lag allein beim Ersten Konsul. Die Départements wurden durch Präfekte vertreten, die vom Ersten Konsul selbst ernannt werden. Die Bürgermeister wurden bei unter 5000 Einwohnern von den Präfekten und bei über 5000 Einwohnern direkt vom Ersten Konsul ernannt.

Die in der Verfassung geregelte Staatsform war damit zwar nicht so radikal wie die Republik unter Maximilien de Robespierre (Nationalkonvent) und im Gegensatz zum Direktorium auch keine Oligarchie, gleichwohl wahrte sie nur nach außen hin den Anschein einer Demokratie, war aber in Wahrheit eine an das Prinzipat Augustus' erinnernde Diktatur. Wegen seiner regelmäßigen Rückgriffe auf Wahlkonsultationen mit dem französischen Volk bezeichnete der Historiker Martyn Lyons das politische System als „Diktatur durch Plebiszit“.

Die Verfassung wurde am 7. Februar 1800 durch eine Volksabstimmung angenommen und ermöglichte so den Anschein von Demokratie aufrechtzuerhalten. Das von Lucien Bonaparte verkündete Ergebnis von 3.011.007 Zustimmungen gegen 1.562 Ablehnungen (99,94 % Zustimmung) ist wahrscheinlich manipuliert. Die tatsächlichen Zahlen werden auf 1,55 Millionen Befürwortern und paar Tausenden Ablehnenden geschätzt.

Siege und Gebietserweiterungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

General Bonaparte und sein Stabschef Berthier in der Schlacht von Marengo, zeitgenössisches Gemälde von Joseph Boze, Robert Lefèvre und Carle Vernet aus dem Jahr 1800/01.
Bonaparte beim Überschreiten der Alpen am Großen Sankt Bernhard. Zeitgenössisches Gemälde von Jacques-Louis David, 1800.

In den ersten Monaten des Konsulats tobte weiterhin Krieg in Europa und das Land sowie Napoleons Machtstellung blieben instabil. Primäres Ziel des Konsulats war es deshalb, den bis dahin desaströs verlaufenden Koalitionskrieg mit Napoleons Rückkehr aus Afrika umzukehren.

Im Frühjahr 1800 überquerten Napoleon und seine Truppen die Schweizer Alpen nach Italien, um die österreichischen Armeen zu überraschen, die die Halbinsel während Napoleons Abwesenheit besetzt hatten. Während sich die Alpenüberquerung selbst schwierig gestaltete, blieb der Widerstand der Österreicher praktisch aus. Die Österreicher waren mit einer französischen Armee in Genua beschäftigt, das unter André Masséna seit dem 6. April belagert wurde. Währenddessen konnten die nördlichen Truppen unter Napoleon ohne große Störungen vorrücken.

Die beiden feindlichen Armeen trafen schließlich am 14. Juni in der Schlacht bei Marengo aufeinander. Österreich unter Michael von Melas war zahlenmäßig mit über 30.000 österreichische Soldaten gegen 24.000 französische Soldaten im Vorteil. Nachdem die Schlacht zunächst zugunsten Österreichs entschieden schien, erklärte Melas den Sieg und zog sich gegen 15 Uhr in sein Hauptquartier zurück, um seinen Untergebenen die Verfolgung der Franzosen zu überlassen. Am späten Nachmittag traf jedoch überraschend eine ganze Division unter Louis Desaix auf dem Feld ein und wendete den Verlauf der Schlacht. Durch eine Reihe von Artillerie- und Kavallerieangriffen wurde die österreichische Armee dezimiert und musste über den Fluss Bormida zurück nach Alessandria fliehen, wobei sie 14.000 Tote zurückließ. Am darauffolgenden Tag unterschrieb Österreich den Vertrag von Marengo und erklärte somit seine Absicht, Norditalien wieder zu verlassen. Während Napoleon in seinem ersten Feldzug fast ein Jahr brauchte, um die Österreicher aus Italien zu vertreiben, gelang ihn dies nun in knapp einem Monat. Der deutsche Stratege und Feldmarschall Alfred von Schlieffen kam deshalb zu dem Schluss, dass „Bonaparte seinen Feind nicht vernichtet, sondern ausgeschaltet und unschädlich gemacht hat“ und „so das Ziel des Feldzugs erreichte: die Eroberung Norditaliens.“

Napoleons Triumph bei Marengo sicherte seine politische Autorität und steigerte seine Popularität in der Heimat. Unter seinem Bruder Joseph Bonaparte fanden die komplizierten Verhandlungen über die italienischen Gebiete in Lunéville an. Als die Verhandlungen wegen der Intervention Großbritanniens immer mehr ins Stocken gerieten, gab Bonaparte seinem General Jean-Victor Moreau den Befehl, Österreich erneut anzugreifen. Über den Rhein konnten die Truppen bis nach Süddeutschland vordringen und München besetzen. Und nach einem einem überwältigenden Sieg in der Schlacht bei Hohenlinden vom 3. Dezember 1800 kapitulierten die Österreicher. Der von Napoleon ausgefertigte und Kaiser Franz II. unterschriebene Friede von Lunéville hatte massive Gebietsverluste für das Heilige Römische Reich zufolge, insbesondere die Abtretung des gesamten linken Rheinufers und die Anerkennung französischer Tochterrepubliken wie der Batavischen, Helvetischen, Cisalpinischen, Ligurischen sowie dem Königreich Etrurien.

Übergangsweiser Frieden in Europa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Legioniści na San Domingo von January Suchodolski aus dem Jahr 1854.

Nach einem Jahrzehnt ständiger kriegerischer Auseinandersetzungen unterzeichneten Frankreich und Großbritannien im März 1802 den Friedensvertrag von Amiens und beendeten damit den Zweiten Koalitionskrieg. Der Vertrag regelte den Rückzug der britischen Truppen aus den kürzlich eroberten Kolonialgebieten sowie die französische Zusicherung, etwaige Expansionsbestrebungen einzuschränken. Da in Europa nach langer Zeit wieder Frieden herrschte und sich die Wirtschaft erholte, stieg die Popularität Napoleons unter dem Konsulat sowohl im In- als auch im Ausland auf den höchsten Stand.

Die Friedenszeit nutzte Napoleon, um sich auf die französischen Kolonien im Ausland zu konzentrieren. In Saint-Domingue gelang es, während der Revolutionskriege ein hohes Maß an politischer Autonomie zu erlangen, insbesondere durch die Erhebung des Revolutionsführers Toussaint Louverture zum De facto Diktator. Im 18. Jahrhundert war Saint-Domingue wegen ihrer Zuckerproduktion die profitabelste Kolonie Frankreichs gewesen, die wegen der Abschaffung der Sklaverei im Februar 1794 aber nicht im selben Tempo fortgeführt werden konnte. Um die Verluste durch die Kriege zu refinanzieren führte Napoleon die Sklaverei in allen französischen Kolonien der Karibik mit einem Dekret am 20. Mai 1802 wieder ein. Um aber auch die politische Gewalt zurückzuerlangen, schickte Napoleon seinen Schwager Charles Victoire Emmanuel Leclerc zur Expedition vor. Auch wenn es den Franzosen gelang, den Revolutionsführer Louverture gefangen zu nehmen, scheiterte die Expedition am Ausbruch von Gelbfieber in der französischen Armee. Im Mai 1803 erkannte Napoleon die Niederlage an und ließ die letzten 8.000 französischen Truppen zurückziehen. Die siegreichen Sklaven riefen daraufhin 1804 die unabhängige Republik Haiti aus. Angesichts des Scheiterns seiner Bemühungen auf Haiti beschloss Napoleon 1803, das Louisiana-Territorium an die Vereinigten Staaten zu verkaufen, wodurch sich die Größe der USA verdoppelte (sog. Louisiana Purchase).

Der Frieden mit Großbritannien kriselte schon bald. Die Briten evakuierten Malta nicht wie versprochen und protestierten gegen Bonapartes Annexion des Piemonts sowie seine Mediationsakte, mit der die Schweizerische Eidgenossenschaft als französischer Vasallenstaat begründet wurde. Der Streit gipfelte in einer Kriegserklärung Großbritanniens im Mai 1803. Napoleon reagierte darauf, indem er das Invasionslager in Boulogne neu aufstellte und erklärte, dass jeder britische Mann zwischen 18 und 60 Jahren in Frankreich und den abhängigen Gebieten als Kriegsgefangener zu verhaften sei.

Konsulatsverfassung des Jahres X (1802) – Erster Konsul auf Lebenszeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erste Seite der Verfassung von 1802.

Seine Erfolge und insbesondere den kurzen Frieden nutzte Napoleon, um der Konsulatsverfassung eine radikale Generalüberholung zu unterziehen und seine diktatorischen Mächte weiter auszubauen. Die Revision stärkte ausschließlich die Kompetenzen des Ersten Konsuls: Die (neuen) Mitglieder des Senats werden nun von Napoleon gewählt; zudem wird der Senat zum stärksten der drei Legislativorgane erhoben, da er die Verfassung ändern und in Krisenzeiten außergewöhnliche Maßnahmen ergreifen kann (z.B. die Auflösung des Tribunats und des Corps Législatif). Der Erste Konsul erhält das Recht auf Begnadigungen. Und er kann völkerrechtliche Verträge fortan alleine unterschreiben.

Neben den Kompetenzerweiterungen Napoleons wurde auch das Wahlrecht reformiert. An Stelle des Allgemeinen Wahlrechts trat das ungleiche Zensuswahlrecht, nach dem nur wählen darf, wer gewisse Finanzmittel nachweisen kann.

Die bedeutendste Änderung der Verfassung lag jedoch in der Amtszeit des Ersten Konsuls: Dieser war fortan nicht mehr nur für 10 Jahre gewählt, sondern auf „auf Lebenszeit“. Außerdem durfte er seinen Nachfolger von jetzt an selbst bestimmen. Napoleons Position als Diktator Frankreichs war damit zunächst gesichert. Außerdem etablierte sich mit der Verfassung der Name Napoleon anstelle seines bis dahin gebrauchten Nachnamens Bonaparte.

Auch über diese Verfassung und insbesondere über die Frage nach einer Ausweitung des Konsulamts auf Lebenszeit wurde ein Plebiszit abgehalten. Die am 2. August 1802 abgehaltene Volksabstimmung endete offiziell mit 3 Millionen Befürwortern und 1600 Gegnern der neuen Ordnung. Die Zustimmung von 99 % des Volkes gilt als die tatsächliche Zahl, jedoch nur unter dem Vorbehalt, dass die Abstimmung öffentlich stattfand und damit der Akt, sich öffentlich gegen das Konsulat zu stellen, abgestraft wurde.

Attentatsversuche auf Napoleon[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Attentat à la vie du premier consul. Aquarell auf Karton, 1800.
Die Route von Napoleons' Kutsche.

Während des Konsulats sah sich Napoleon mit mehreren Attentaten konfrontiert, sowohl von Seiten der rechten Royalisten als auch der linken Jakobiner. Große Bekanntheit erlangte etwa die Conspiration des poignards (deutsch: „Dolchkomplott“) vom 10. Oktober 1800, bei dem vier Jakobiner – darunter der berühmte Bildhauer Giuseppe Ceracchi – vermeintlich einen Anschlag auf Napoleon in der Pariser Oper durchführen wollten und von der Polizei unter Joseph Fouché verhindert wurden. Die Informationen hatte Napoleons Sekretärin durch einen Insider namens Harel erfahren, der ursprünglich am Komplott habe teilnehmen wollen. Von den festgenommenen Männern wurden vier durch den Strafgerichtshof in Seine zum Tode verurteilt. Nach einer neueren Untersuchung des Historikers Jonathan North spricht viel dafür, dass besagter Harel als Agent Provocateur genutzt und die Verurteilten somit erst zu dem Attentat angestiftet wurden.

Karikatur von einem selbsterdrosselnden Pichegru.

Anders sah es mit dem Attentat de la rue Saint-Nicaise (deutsch: „Attentat in der Saint-Nicaise-Straße“) vom 24. Dezember 1800 aus. Bei diesem Sprengstoffattentat platzierten sieben Royalisten eine Höllenmaschine in der Saint-Nicaise-Straße, um den in einer Kutsche vorbeifahrenden Napoleon zu töten. Während dieser und seine Frau unversehrt blieben, gab es fünf Tote und sechsundzwanzig Verletzte infolge der Explosion. Die Reaktion auf den Anschlag war radikal: Alle Attentäter wurden hingerichtet und über 130 Jakobiner – denen Anfangs fälschlicherweise unterstellt wurde, Täter zu sein – wurden verbannt. Der Großteil von Napoleons Opposition, insbesondere aus dem linken Lager, konnte so über Nacht ausgeschaltet werden.

Eine Royalisten-Verschwörung, die auch durch das ehemalige Königshaus Bourbon unterstützt wurde, konnte am 14. Februar 1804 aufgedeckt werden. Die beiden Generäle Georges Cadoudal und Jean-Charles Pichegru planten, Napoleon in seinem Wohnsitz von Schloss Malmaison zu töten und dann provisorisch die Hauptstadt mit ihren Armeen zu kontrollieren, bis der verbannte Kronfolger Ludwig XVIII. nach Frankreich zurückkehrt und als König regiert. Eine weitere Armee sollte Napoleons erbittertster Gegner Jean-Victor Moreau stellen, der von den Plänen aber zurücktrat, nachdem die Unorganisiertheit der Verschwörer deutlich wurde. Von den drei Verschwörern wurde Cadoudal hingerichtet, Pichegru erdrosselt in seiner Zelle gefunden und Moureau nach Absprache mit Napoleon in die Vereinigten Staaten verbannt. Trotz einer gegenteiligen Beweislage war Napoleon überzeugt, dass auch der Herzog von Enghien, Louis Antoine, an dem Komplott beteiligt war. Er ließ diesen deshalb, unter Verletzung der staatlichen Souveränität von Baden, entführen und nach einem schnellen Militärprozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit hinrichten. Die Tötung des unschuldigen Herzogs war ein politischer Skandal und sorgte in ganz Europa für große Empörung. Zugleich bildete sie ein abschreckendes Signal an die royalistischen Gegner Napoleons.

Napoleon I. – Kaiser der Franzosen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Attentate nutzte Napoleon, um die Schaffung eines imperialen Systems nach römischem Vorbild zu rechtfertigen. Wie dort sollte eine Kaiserkult etabliert werden. Napoleon glaubte, eine Restauration der Bourbonen erschweren zu können, wenn die Republik zu einem Kaiserreich und die Nachfolge seiner Familie in der Verfassung verankert wird.

Neue Verfassung des Ersten Kaiserreiches (1804)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erste Seite der Kaiserverfassung.

Am 28. April 1804 beschlossen sowohl Tribunat als auch Senat einen von Jean-François Curée Entwurf, nach dem Napoleon fortan als erblicher Kaiser regieren sollte. Als einziger stimmte Lazare Carnot gegen den Vorschlag. Eine zehnköpfige Kommission des Staatsrats erarbeitete daraufhin die aus 142 Artikeln bestehende Verfassung des Ersten Französischen Kaiserreiches, die im Wesentlichen folgende Neuerungen mit sich bringt:

  1. Frankreich wird von Napoleon I. als Kaiser regiert (Titel I, Abschnitt 1, 2).
  2. Die Kaiserwürde geht bei Napoleons Tod auf seine männlichen Nachkommen über (Titel II, Abschnitt 3–8).
  3. Alle Mitglieder der kaiserlichen Familie werden in den Fürstenstand erhoben (Titel III, Abschnitt 9–16).
  4. Der Senat gegen kaiserliche Entscheidungen zwar ein Vetorecht, dieses kann aber durch eine Konsultation des Staatsrats übergangen werden (Titel VIII, Abschnitt 71, 72).
  5. Der Corps législatif darf nur noch über Gesetze debattieren, wenn der Kaiser dies ausdrücklich erlaubt (Titel X).

Eine wesentliche Änderung lag auch in der Legitimität von Napoleons Herrschaft: Dieser herrsche nicht wegen Gottes Gnaden (Gottesgnadentum) wie noch die Könige des Ancien Régime, sondern durch den Willen der Nation. Das neue Kaiserreich sei also keine Wiederherstellung der gestürzten Monarchie, sondern ein völlig neues politisches System: ein moderner Nationalstaat, dessen Einwohner keine Untertanen, sondern gleichberechtigte Bürger waren. Dies zeigte sich auch an seinem Titel: Er war nicht französischer Kaiser, sondern „Kaiser der Franzosen“.

Volksabstimmung: Ernennung Napoleons zum Kaiser[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch zur Frage der Kaiserwürde ließ Napoleon ein Plebiszit abhalten. Hierfür wurden über den Monat Juni offene Register in allen Gemeinden errichtet, in denen Befürwortungen und Ablehnungen eingetragen werden konnten. Die Abstimmungsfrage lautete:

„Das Volk will die Erbschaft der Kaiserwürde in der direkten, natürlichen, legitimen und adoptiven Abstammung von Napoleon Bonaparte und in der natürlichen und legitimen direkten Abstammung von Joseph Bonaparte und Louis Bonaparte, wie es durch den Senatus-consultum dieser Tage geregelt wird.“

Über 3,6 Millionen wahlberechtigte Bürger nahmen an der Abstimmung teil. Das Ergebnis von 99,93 % wurde am 1. Dezember 1804 verkündet. Ob die Zahlen tatsächlich stimmen, ist zweifelhaft. Gleichwohl war eine große Bewunderung Napoleons im französischen Volk nicht zu leugnen. So beschrieb die Hofdame Claire de Rémusat die damalige Stimmung in Frankreich wie folgt:

„Die von den Wirren der Revolution erschöpften Menschen […] suchten die Herrschaft eines fähigen Herrschers. […] sie glaubten aufrichtig, dass Bonaparte, ob als Konsul oder als Kaiser, seine Autorität ausüben und [sie] vor den Gefahren der Anarchie bewahren würde.“

Kaiserkrönung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Le Sacre de Napoléon von Jacques-Louis David, 1807.
Die Kaiserkrone Napoleons I..

Um die Rechtsstellung Napoleons als Kaiser der Franzosen symbolisch nach außen hin zu präsentieren, beauftragte dieser erfahrene Hofveteranen aus der Bourbonenzeit – darunter Louis-Philippe de Ségur und Jeanne Louise Henriette Campan, die Kammerfrei Marie Antoinettes – mit der Vorbereitung einer pompösen Krönungszeremonie. Für die Dekorationen waren die Architekten Charles Percier und Pierre Fontaine verantwortlich, für die Kostüme der Maler Jean Baptiste Isabey. Um in der Tradition der großen Herrscher des Frankenreichs – etwa Karl dem Großen – zu stehen, wünschte Napoleon, in Anwesenheit des Papstes Pius VII. gekrönt zu werden und dem Akt damit eine sakrale Bedeutung zu geben. Zu diesem Zweck organisierte Napoleon eilig eine kirchliche Trauung mit seiner Ehefrau Josephine, da sich Pius weigerte, der Krönung des Ehemanns einer sündigen Konkubine beizuwohnen.

Der Krönungstag fiel, nach einigen Verschiebungen, auf den 2. Dezember 1804. Noch in der Nacht davor wurden die Straßen der Hauptstadt gesäubert und überall Glocken geläutet, bengalische Feuer gezündet und Musik gespielt. Auch das äußere des Krönungsorts, der Notre-Dame Kathedrale, wurde mit einem großen Triumphbogen und Bildern Chlodwig I. und Karls des Großen geschmückt. Diese symbolisierten nicht nur die Abstammung Frankreichs vom Frankenreich, sondern auch Napoleons Hegemonie über Europa.

Die Zeremonie begann gegen 10:00 Uhr mit Einzug des Papstes in die Kathedrale. Pius segnete die Anwesenden, betete vor dem Altar und nahm auf einem für ihn aufgestellten Thron Platz. Das Kaiserpaar – Napoleon und Josephine – betraten die Kathedrale unter den Klängen einer von Giovanni Paisiello geschriebenen Messe, die von einem über vierhundertköpfigen Chor und zwei Orchestern vorgetragen wurde. Mehrere Marschälle trugen des Kaisers Krone, sein Schwert und den Reichsapfel. Die kaiserlichen Insignien, entworfen von dem Juwelier Martin Biennais, wurden auf dem Altar platziert. Nach einer Salbung des Ehepaars segnete Pius VII. die Insignien, reichte diese an Napoleon und dieser krönte sich selbst. Der Papst segnete nun das Ehepaar und der höchste Herold des Reiches verkündete:

„Der glorreichste und erhabenste Kaiser Napoleon, Kaiser der Franzosen, ist gekrönt und inthroniert; es lebe der Kaiser!“

Reformen und Krönung zum König Italiens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Eiserne Krone der Langobarden mit der Napoleon zum König von Italien gekrönt wurde.

Schon zu seiner Zeit als Erster Konsul lautete Napoleons Regierungsprogramm:

„Bürger! Die Revolution ist zu den Grundsätzen zurückgekehrt, von denen sie ausging; sie ist zu Ende.“

Dies entsprach dem Wunsch vor allem der bürgerlichen Schichten. Sie wollten die Errungenschaften der Revolution, wie die Abschaffung feudaler Privilegien oder die Rechtsgleichheit, zwar bewahrt sehen, verlangten aber auch nach Schutz vor Umtrieben der Radikalen oder Unruhen der Unterschichten. Dem trug der neue Machthaber Rechnung. Die Ordnung in einigen Unruhegebieten wurde wiederhergestellt. In verschiedenen Bereichen ließ Napoleon Reformen durchführen, die teilweise weit über seine Herrschaftszeit hinaus Bestand hatten: Dazu gehören die weitere Zentralisierung der Verwaltung, der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, die Sanierung der Staatsfinanzen, eine Währungsreform, die im Kern bis 1914 Bestand hatte, die Gründung der heute noch bestehenden Banque de France und schließlich 1804 der Erlass des Code civil, auch bekannt als Code Napoléon. Dieses erste französische Zivilgesetzbuch hat bis zum heutigen Tag in vielen Ländern Bedeutung und blieb auch in einigen Teilen Deutschlands bis Inkrafttreten des Bürgerlichen Gesetzbuchs 1900 in Kraft. Insgesamt gehen fünf französische Gesetzbücher, die Cinq codes, auf Napoleon zurück, so etwa auch der Code de commerce (Handelsgesetzbuch) und der Code pénal (Strafgesetzbuch).

Am 26. Mai 1805 ließ sich Napoleon im Mailänder Dom zum König von Italien krönen und wandelte damit eine weitere Republik in eine Monarchie um. Auch hier wurde die Zeremonie feierlich als Kontinuität inszeniert, etwa durch die Krönung mit der Eisernen Krone der Langobarden, die sich schon Karl der Große übergeben ließ.

Dritter Koalitionskrieg (1805/06)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bündnisse im nahen Osten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Französisch-osmanisches Bündnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Franko-Persische Allianz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vierter Koalitionskrieg (1807)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Friede von Tilsit (1807)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Feldzug auf der Iberischen Halbinsel (1807–1814)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erfurter Fürstenkongress (1808)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fünfter Koalitionskrieg (1809)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Russlandfeldzug (1812)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sechster Koalitionskrieg (1813/14)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Zusammenbruch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verbannung nach Elba[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herrschaft der Hundert Tage (1815)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siebter Koalitionskrieg (1815)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schlacht bei Waterloo (1815)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Exil in St. Helena[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]