Corfinio

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. März 2015 um 11:22 Uhr durch Ziegler175 (Diskussion | Beiträge) (→‎S. Pelino). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Corfinio
Corfinio (Italien)
Corfinio (Italien)
Staat Italien
Region Abruzzen
Provinz L’Aquila (AQ)
Koordinaten 42° 7′ N, 13° 51′ OKoordinaten: 42° 7′ 29″ N, 13° 50′ 33″ O
Höhe 346 m s.l.m.
Fläche 18,19 km²
Einwohner 979 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl 67030
Vorwahl 0864
ISTAT-Nummer 066041
Bezeichnung der Bewohner Corfiniesi
Website Corfinio

Corfinio ist eine Gemeinde mit 979 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) in den italienischen Abruzzen nördlich von Sulmona. In der Antike hieß der Ort Corfinium. Die Ortschaft liegt innerhalb des Majella-Nationalparks.

Geschichte

Das antike Corfinium war ein Ort der marsischen Päligner im Tal des Aternus. Im Bundesgenossenkrieg gegen Rom war es die Hauptstadt der Italiker und wurde in Italica oder Italia umbenannt. Als nach dem Ende des Krieges die italischen Bundesgenossen das römische Bürgerrecht erhielten, wurde Corfinium ein Municipium, das zur Tribus Sergia gehörte. Zu Beginn des Bürgerkriegs 49 v. Chr. war Corfinium ein Stützpunkt der Senatspartei, der von Gaius Iulius Caesar erobert wurde, wobei er seine gefangenen Gegner begnadigte. In der Kaiserzeit gehörte Corfinium zur 4. Region und lag am Kreuzungspunkt der Via Valeria und der Via Claudia Nova.

Der moderne Ort liegt nördlich der antiken Stadt.

Sehenswürdigkeiten

Antike Überreste

Von der antiken Stadt sind Reste eines Bades, zweier Aquädukte und einige Gräber erhalten.

S. Pelino

San Pelino

Das bedeutendste Kunstwerk des Ortes ist die 'Basilika Valvense' oder S. Pelino, eine der Kathedralen des Bistums Valva. Der erste Bau der Kirche entstand 1104–1124. 1229 gab es einen Brand. Der älteste heute noch erhaltene Teil ist der schräg auf der Mitte der rechten Flanke herausragende Trakt des sog. Oratorium S. Alessandro, dessen Turm zu Beginn des 12. Jahrhunderts errichtet wurde. Bemerkenswert sind die Transennenfenster auf den Apsisseiten. Sie waren bis zur Restaurierung 1917 noch vermauert. Die Kanzel hat große Ähnlichkeit mit der von San Clemente a Casauria. Erhalten sind hier auch die selten anzutreffenden Kapitelle an den Ecken, die in der Regel Kerzen hielten.

Kulinarische Spezialitäten

In der Umgebung der Gemeinde werden Reben der Sorte Montepulciano für den DOC-Wein Montepulciano d’Abruzzo angebaut.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).