Fabian Hambüchen

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Fabian Hambüchen

Fabian Hambüchen 2013

Persönliche Informationen
Nationalität: Deutschland Deutschland
Disziplin Gerätturnen
Spezialgerät/e: Reck
Verein: KTV Obere Lahn
Trainer: Wolfgang Hambüchen
Geburtstag: 25. Oktober 1987
Geburtsort: Bergisch Gladbach
Größe: 163 cm
Gewicht: 62 kg

Fabian Hambüchen (* 25. Oktober 1987 in Bergisch Gladbach) ist ein deutscher Kunstturner. Seine bisher größten Erfolge errang er am Reck mit dem Olympiasieg 2016 und dem Weltmeistertitel 2007 sowie dem Gewinn der Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking und der Silbermedaille 2012 in London.

Im Mannschaftswettbewerb der 1. Bundesliga turnte Hambüchen 2015 für den amtierenden deutschen Meister MTV Stuttgart.[1] In der Saison 2016 wird er für die KTV Obere Lahn aktiv sein.[2]

Leben

Fabian Hambüchen wurde als zweites Kind von Beate und Wolfgang Hambüchen geboren. Kurz nach der Geburt in Bergisch Gladbach zog seine Familie nach Wetzlar, da sein Vater dort einen Trainerjob angenommen hatte. Fabian besuchte bis zu seinem Abitur 2007 die Goetheschule Wetzlar. Im Oktober 2012 begann er, Sportmanagement und -kommunikation an der Deutschen Sporthochschule Köln zu studieren.[3] Nach dem Basisstudium entschied sich Hambüchen 2015 für einen Wechsel seines Studiengangs und studiert seitdem Sport und Leistung.[4][5] Daneben trainiert er mit seinem Vater in Wetzlar.[6]

Wegen seiner Körpergröße von 1,63 Metern trägt er den Spitznamen „Turnfloh“.

Sportliche Entwicklung

Hambüchen stammt aus einer sportlichen Familie. Sein Vater war nach eigenen Aussagen selbst ein ehrgeiziger Turner, während die Lieblingssportart von Hambüchens Mutter das Laufen ist. Seinen Bruder beobachtete er als Dreijähriger beim Kunstturnen, und dadurch angespornt bestritt er mit zwölf Jahren erste Länderkämpfe. Von Anfang 2004 bis Februar 2012 turnte Hambüchen für die KTV Straubenhardt (KTV) in der 1. Bundesliga. Ab Herbst 2012 verstärkte er für drei Saisons die Bundesliga-Mannschaft der Kunstturnvereinigung Obere Lahn in der mittelhessischen Stadt Biedenkopf[7] und ging anschließend für eine Saison zum MTV Stuttgart. Im Dezember 2015 kehrte er zur KTV Obere Lahn zurück.

Erfolge auf nationaler Ebene

Am 11. Dezember 2005 gewann er mit dem KTV Straubenhardt den ersten und am 28. November 2009 den zweiten deutschen Mannschaftsmeistertitel. 2013 wurde Hambüchen in Mannheim zum siebten Mal Deutscher Mehrkampfmeister und stellte damit den Rekord von Eberhard Gienger ein.[8] 2013 wurde er mit der Mannschaft der KTV Obere Lahn deutscher Vize-Meister im Mannschaftswettbewerb.[9]

Internationale Erfolge

Hambüchens erster internationaler Erfolg war der Gewinn der Jugend-Europameisterschaft 2002 am Barren. Zwei Jahre später, 2004, gewann er den Jugend-Europameistertitel in den Disziplinen Boden, Reck und Sprung und wurde Dritter im Mehrkampf.

Bei den Olympischen Sommerspielen 2004 war Hambüchen der jüngste männliche Starter der deutschen Delegation. Er erreichte im Mannschaftswettbewerb den achten Platz und qualifizierte sich im Einzel für die Finals am Reck und im Mehrkampf. Während er im Mehrkampffinale auf dem 23. Platz abschloss, belegte er am Reck Rang sieben.

Der Gewinn des Europameistertitels am 5. Juni 2005 am Reck stellt Hambüchens ersten großen internationalen Erfolg außerhalb des Juniorenbereichs dar, ebenso wie die gewonnenen Bronzemedaillen im Mehrkampf und im Sprung bei den Weltmeisterschaften 2006.

Bei den Europameisterschaften 2007 in Amsterdam gewann er Silber im Mehrkampf und zum zweiten Mal Gold am Reck. Bei den Weltmeisterschaften 2007 in Stuttgart wurde er der jüngste deutsche Goldmedaillengewinner und Weltmeister am Reck. Im Mehrkampf gewann er in der Einzeldisziplin Silber und mit der Mannschaft die Bronzemedaille. Mit dem Einzug in das Mannschaftsfinale qualifizierte sich das Team für die Olympischen Sommerspiele 2008 in Peking.

Im Jahr 2008 holte Hambüchen bei den Europameisterschaften in Lausanne in den Disziplinen Reck, Mannschaftsmehrkampf und Boden jeweils eine Gold-, Silber- und Bronzemedaille. Bei den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking gewann er am Reck die Bronzemedaille, erreichte am Boden und am Barren den vierten und im Mehrkampffinale den fünften Platz.

Anfang April 2009 gewann Hambüchen zum Auftakt der Europameisterschaften in Mailand als erster Deutscher den Mehrkampftitel vor dem Briten Daniel Keatings und Juri Rjasanow aus Russland und zusätzlich den Europameistertitel am Boden.[10] Zu den Weltmeisterschaften in London reiste Hambüchen zwar an, beim Training erlitt er aber einen Außenbandriss im linken Knöchel, sodass er nicht teilnehmen konnte.[11]

Hambüchen erreichte bei den Weltmeisterschaften in Rotterdam erneut den dritten Platz und holte mit der Mannschaft 2011 bei den Europameisterschaften in Birmingham den Titel. Am Reck gewann er jeweils Bronze.

Mitte Januar 2011 riss ihm beim Training die Achillessehne im linken Fuß, was eine erneute Zwangspause nach sich zog.[12]

Bei den Olympischen Spielen 2012 in London und den Weltmeisterschaften 2013 in Antwerpen gewann Hambüchen am Reck hinter dem Niederländer Epke Zonderland jeweils die Silbermedaille. In Antwerpen holte er die Bronzemedaille im Mehrkampf. Bei der Sommer-Universiade 2013 in Kasan belegte er am Boden und im Einzel-Mehrkampf jeweils den zweiten Platz.[13] 2014 gewann er die Gesamtwertung des Turn-Weltcups zusammen mit dem punktgleichen Briten Daniel Purvis.[14]

Bei den Europaspielen 2015 gewann er am Reck die Gold- und am Boden die Silbermedaille.

Obwohl er aufgrund einer Entzündung seiner seit 2012 angerissenen Sehne in der Schulter in der Vorbereitung nur eingeschränkt trainieren konnte, gewann Hambüchen am 16. August 2016 bei den Olympischen Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro die Goldmedaille am Reck. Er kündigte an, nach den Olympischen Spielen seine internationale Karriere zu beenden.[15][16]

Trivia

Fabian Hambüchen war mehrmals Teilnehmer des Fernseh-Prominenten-Wettbewerbs TV total Turmspringen. Zweimal gewann er den Einzelwettbewerb und 2011 auch das Synchronspringen mit dem Beachvolleyballspieler Jonas Reckermann.

Ende Mai 2010 erspielte er zusammen mit seinem Vater Wolfgang beim Wer-wird-Millionär-Prominenten-Special 125.000 Euro.

Im Dezember 2009 engagierte sich Hambüchen im Rahmen einer PR-Kampagne für die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft.[17]

Ein Buch von Fabian Hambüchen mit dem Titel Fabian Hambüchen – Die Autobiografie erschien 2010.(Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin, ISBN 978-3-89602-948-5) [18]

Hambüchen gehörte 2006 zu den „100 Köpfen von morgen“.

In der Ausgabe vom 15./16. Oktober 2016 gewann Hambüchen bei Schlag den Star gegen den Komiker Bülent Ceylan.

Auszeichnungen

Weblinks

Commons: Fabian Hambüchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hambüchen wechselt zum MTV Stuttgart Die Zeit/SID, 11. Februar 2015, abgerufen am 1. März 2015.
  2. Hambüchen kehrt zur KTV zurück, Hinterländer Anzeiger, abgerufen am 11. Dezember 2015.
  3. Turnstar Hambüchen beginnt Studium in Köln Die Welt, 8. Oktober 2012, abgerufen am 22. November 2012.
  4. “Keine WG-Parties, aber viel gelernt! Fabian Hambüchen turnt zwischen Studium und Hochleistungssport” Jobmensa Magazin, 19. November 2015, abgerufen am 20. November 2015.
  5. Homepage der Deutschen Sporthochschule Köln: Bekannte Studierende und Alumni der Deutschen Sporthochschule Köln
  6. Fabian Hambüchen wechselt zum MTV Stuttgart spox.com, 11. Februar 2015, abgerufen am 4. März 2015.
  7. Bundesliga-Turnen: Hambüchen führt KTV zum zweiten Sieg; Oberhessische Presse, abgerufen am 8. Oktober 2012.
  8. Hambüchen knackt Gienger-Rekord Spiegel online, 19. Mai 2013.
  9. Stuttgart und Wetzgau DTL-Mannschaftsmeister Deutsche Turnliga, 23. November 2013.
  10. Hambüchen feiert Mehrkampf-Sieg (Memento vom 7. April 2009 im Internet Archive), abgerufen am 10. Februar 2012.
  11. Fabian Hambüchen muss WM-Teilnahme absagen, abgerufen am 10. Februar 2012.
  12. Hambüchen droht halbes Jahr Pause, abgerufen am 10. Februar 2012.
  13. Fabian Hambüchen mit Aufholjagd zu Silber. adh.de, 10. Juli 2013, abgerufen am 10. Juli 2013.
  14. Kunstturn-Weltcup: Hambüchen glänzt auf Platz zwei Focus online, 5. April 2014, abgerufen am 6. April 2014.
  15. Das große Glück des späten Goldes, Hamburger Abendblatt, 18. August 2016.
  16. Olympiasieger Hambüchen: Goldener Abgang, Spiegel Online, 17. August 2016.
  17. Neuzugänge bei der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft NachDenkSeiten, 19. Juni 2009, abgerufen am 1. Dezember 2012.
  18. Fabian Hambüchen – Die Autobiografie, abgerufen am 10. Februar 2012.
  19. Fabian Hambüchen und Kim Bui erhalten adh-Auszeichnungen adh.de, abgerufen am 17. November 2013.
  20. Turner des Jahres 2014 Deutscher Turner-Bund, 17. Februar 2015, abgerufen am 6. Juli 2015.