Großer Preis von Belgien 1967

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 Großer Preis von Belgien 1967
Renndaten
4. von 11 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1967
Streckenprofil
Name: XXVII Grand Prix de Belgique
Datum: 18. Juni 1967
Ort: Spa
Kurs: Circuit de Spa-Francorchamps
Länge: 394,8 km in 28 Runden à 14,1 km

Wetter: sonnig und warm
Pole-Position
Fahrer: Vereinigtes Konigreich Jim Clark Vereinigtes Konigreich Lotus
Zeit: 3:28,1 min
Schnellste Runde
Fahrer: Vereinigte Staaten Dan Gurney Vereinigte Staaten Eagle
Zeit: 3:31,9 min
Podium
Erster: Vereinigte Staaten Dan Gurney Vereinigte Staaten Eagle
Zweiter: Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Vereinigtes Konigreich B.R.M.
Dritter: Neuseeland Chris Amon Italien Ferrari

Der Große Preis von Belgien 1967 fand am 18. Juni auf dem Circuit de Spa-Francorchamps statt und war das vierte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1967.

Berichte

Hintergrund

Ein seit dem letzten WM-Lauf nur geringfügig verändertes Fahrerfeld trat zum Großen Preis von Belgien auf der damaligen Höchstgeschwindigkeitsstrecke von Spa-Francorchamps an.

Guy Ligier war nach fünf GP-Teilnahmen im Vorjahr erstmals in der aktuellen Saison wieder mit seinem privaten Cooper T81 am Start.

Training

Zwei Wochen nach dem Sieg beim ersten Einsatz des Lotus 49 durch Jim Clark beim Großen Preis der Niederlande war die Fachwelt wenig überrascht, als Clark erneut die Pole-Position mit einem Vorsprung von rund drei Sekunden vor Dan Gurney erreichte, der am Wochenende zuvor das 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewonnen hatte. Mit Graham Hill erreichte auch der zweite Werks-Lotus die erste Startreihe.

Ferrari-Pilot Chris Amon teilte sich die zweite Reihe mit Cooper-Werksfahrer Jochen Rindt. Es folgten Jackie Stewart, Jack Brabham und Mike Parkes.

Denis Hulme erreichte aufgrund von Handlingproblemen im zweiten Werks-Brabham nur den 14. Startplatz.[1]

Rennen

Während mit Jim Clark einer der beiden Lotus-Werksfahrer den Start aus der ersten Reihe in eine Führung umsetzen konnte, konnte der zweite Werkswagen von Graham Hill zunächst wegen einer zu schwachen Batterie nicht starten. Hill musste das Rennen von den Boxen aus aufnehmen. Da sich Gurney beim Start verschaltete, waren Rindt, Stewart und Parkes zunächst die Verfolger des führenden Clark.

Gegen Ende der ersten Runde geriet Parkes auf eine Ölspur und verunglückte in der schnellen Blanchimont-Kurve schwer. Die dabei erlittenen Beinverletzungen besiegelten das Ende seiner Rennfahrerkarriere. Als Testfahrer und Ingenieur blieb er allerdings noch mehrere Jahre bei Ferrari.

Nachdem Rindt leicht zurückgefallen war, rückte Stewart auf den zweiten Rang nach vorn, gefolgt von Amon sowie Gurney, der zunehmend auf die Spitze aufholte.

Nach der zwölften Runde steuerten Clark und Gurney zeitgleich die Boxen an. Gurney stoppte nicht, sondern informierte seine Boxencrew lediglich über einen drohenden Defekt. Er kehrte hinter Stewart auf dem zweiten Rang liegend mit 15 Sekunden Rückstand auf die Strecke zurück. Clark sortierte sich nach einer kurzen Reparatur auf dem siebten Rang wieder ein.

Gegen Ende des Rennens bekam Stewart Probleme mit der Gangschaltung. Er musste den Schalthebel in seiner jeweiligen Position festhalten und konnte daher nur einhändig lenken. Von diesem Handicap profitierte Gurney, der in der 21. Runde die Führung übernahm und letztendlich mit über einer Minute Vorsprung gewann.

Es war Gurneys vierter und letzter Grand-Prix-Sieg und gleichzeitig der einzige seines eigenen Eagle-Teams.[2]

Meldeliste

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 1 Neuseeland Chris Amon Ferrari 312 Ferrari 242 3.0 V12 F
2 Italien Ludovico Scarfiotti
3 Vereinigtes Konigreich Mike Parkes Ferrari 218 3.0 V12
Japan Honda Racing 7 Vereinigtes Konigreich John Surtees Honda RA273 Honda RA273E 3.0 V12 F
Vereinigtes Konigreich Owen Racing Organisation 12 Vereinigtes Konigreich Mike Spence BRM P83 BRM P75 3.0 H16 G
14 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart
Vereinigtes Konigreich Reg Parnell Racing 17 Vereinigtes Konigreich Chris Irwin BRM P261 BRM P56 2.0 V8 F
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich DW Racing Enterprises 19 Vereinigtes Konigreich Bob Anderson Brabham BT11 Climax FPF 2.8 L4 F
Vereinigtes Konigreich Team Lotus 21 Vereinigtes Konigreich Jim Clark Lotus 49 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 F
22 Vereinigtes Konigreich Graham Hill
Vereinigtes Konigreich Brabham Racing Organisation 25 Australien Jack Brabham Brabham BT24 Repco 740 3.0 V8 G
26 Neuseeland Denis Hulme Brabham BT19
Vereinigtes Konigreich Cooper Car Company 29 Osterreich Jochen Rindt Cooper T81B Maserati 10/F1 3.0 V12 F
30 Mexiko 1934 Pedro Rodríguez Cooper T81 Maserati 9/F1 3.0 V12
FrankreichFrankreich Guy Ligier 32 Frankreich Guy Ligier D
Vereinigtes Konigreich Rob Walker Racing 34 Schweiz Jo Siffert F
Vereinigte Staaten Anglo American Racers 36 Vereinigte Staaten Dan Gurney Eagle T1G Weslake 58 3.0 V12 G
SchwedenSchweden Joakim Bonnier Racing Team 39 Schweden Joakim Bonnier Cooper T81 Maserati 9/F1 3.0 V12 F

Klassifikationen

Startaufstellung

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
01 Vereinigtes Konigreich Jim Clark Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 3:28,1 243,921 km/h 01
02 Vereinigte Staaten Dan Gurney Vereinigte Staaten Eagle-Weslake 3:31,2 240,341 km/h 02
03 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 3:32,9 238,422 km/h 03
04 Osterreich Jochen Rindt Vereinigtes Konigreich Cooper-Maserati 3:34,3 236,864 km/h 04
05 Neuseeland Chris Amon Italien Ferrari 3:34,3 236,864 km/h 05
06 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Vereinigtes Konigreich B.R.M. 3:34,8 236,313 km/h 06
07 Australien Jack Brabham Vereinigtes Konigreich Brabham-Repco 3:35,0 236,093 km/h 07
08 Vereinigtes Konigreich Mike Parkes Italien Ferrari 3:36,6 234,349 km/h 08
09 Italien Ludovico Scarfiotti Italien Ferrari 3:37,7 233,165 km/h 09
10 Vereinigtes Konigreich John Surtees Japan Honda 3:38,4 232,418 km/h 10
11 Vereinigtes Konigreich Mike Spence Vereinigtes Konigreich B.R.M. 3:38,5 232,311 km/h 11
12 Schweden Joakim Bonnier Vereinigtes Konigreich Cooper-Maserati 3:39,1 231,675 km/h 12
13 Mexiko 1934 Pedro Rodríguez Vereinigtes Konigreich Cooper-Maserati 3:39,5 231,253 km/h 13
14 Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich Brabham-Repco 3:40,3 230,413 km/h 14
15 Vereinigtes Konigreich Chris Irwin Vereinigtes Konigreich B.R.M. 3:44,4 226,203 km/h 15
16 Schweiz Jo Siffert Vereinigtes Konigreich Cooper-Maserati 3:45,4 225,200 km/h 16
17 Vereinigtes Konigreich Bob Anderson Vereinigtes Konigreich Brabham-Climax 3:49,5 221,176 km/h 17
18 Frankreich Guy Ligier Vereinigtes Konigreich Cooper-Maserati 4:01,2 210,448 km/h 18

Rennen

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde Ausfallgrund
01 Vereinigte Staaten Dan Gurney Vereinigte Staaten Eagle-Weslake 28 1 1:40:49,4 02 3:31,9
02 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Vereinigtes Konigreich B.R.M. 28 0 + 1:03,0 06 3:34,2
03 Neuseeland Chris Amon Italien Ferrari 28 0 + 1:40,0 05 3:35,9
04 Osterreich Jochen Rindt Vereinigtes Konigreich Cooper-Maserati 28 0 + 2:13,9 04 3:37,1
05 Vereinigtes Konigreich Mike Spence Vereinigtes Konigreich B.R.M. 27 0 + 1 Runde 11 3:41,5
06 Vereinigtes Konigreich Jim Clark Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 27 2 + 1 Runde 01 3:33,0
07 Schweiz Jo Siffert Vereinigtes Konigreich Cooper-Maserati 27 0 + 1 Runde 16 3:49,1
08 Vereinigtes Konigreich Bob Anderson Vereinigtes Konigreich Brabham-Climax 26 0 + 2 Runden 17 3:53,3
09 Mexiko 1934 Pedro Rodríguez Vereinigtes Konigreich Cooper-Maserati 25 0 DNF 13 3:37,5 Motorschaden
10 Frankreich Guy Ligier Vereinigtes Konigreich Cooper-Maserati 25 0 + 3 Runden 18 3:52,9
Italien Ludovico Scarfiotti Italien Ferrari 24 1 NC 09 3:38,8 nicht gewertet
Australien Jack Brabham Vereinigtes Konigreich Brabham-Repco 15 0 DNF 07 3:36,7 Motorschaden
Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich Brabham-Repco 14 0 DNF 14 3:40,4 Motorschaden
Schweden Joakim Bonnier Vereinigtes Konigreich Cooper-Maserati 10 0 DNF 12 3:42,9 Motorschaden
Vereinigtes Konigreich Graham Hill Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 03 2 DNF 03 4:38,3 Kupplungsschaden
Vereinigtes Konigreich John Surtees Japan Honda 01 0 DNF 10 4:31,6 Motorschaden
Vereinigtes Konigreich Chris Irwin Vereinigtes Konigreich B.R.M. 01 0 DNF 15 6:09,6 Motorschaden
Vereinigtes Konigreich Mike Parkes Italien Ferrari 00 0 DNF 08 Unfall

WM-Stände nach dem Rennen

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]

Fahrerwertung

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Neuseeland Denis Hulme Brabham 16
02 Neuseeland Chris Amon Ferrari 11
03 Mexiko 1934 Pedro Rodríguez Cooper 11
04 Vereinigtes Konigreich Jim Clark Lotus 10
05 Vereinigte Staaten Dan Gurney Eagle 9
06 Australien Jack Brabham Brabham 7
07 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Lotus 6
08 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart B.R.M. 6
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
09 Rhodesien 1965 John Love Cooper 6
10 Vereinigtes Konigreich John Surtees Honda 4
11 Osterreich Jochen Rindt Cooper 3
12 Vereinigtes Konigreich Mike Spence B.R.M. 3
13 Neuseeland Bruce McLaren McLaren 3
14 Vereinigtes Konigreich Bob Anderson Brabham 2
15 Vereinigtes Konigreich Mike Parkes Ferrari 2
16 Italien Ludovico Scarfiotti Ferrari 1

Konstrukteurswertung

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Brabham 18
02 Vereinigtes Konigreich Cooper 14
03 Italien Ferrari 11
04 Vereinigtes Konigreich Lotus 10
Pos. Konstrukteur Punkte
05 Vereinigte Staaten Eagle 9
06 Vereinigtes Konigreich B.R.M. 7
07 Japan Honda 4
08 Vereinigtes Konigreich McLaren 3

Einzelnachweise

  1. „Training“ (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 10. September 2011)
  2. „Bericht“ (abgerufen am 10. September 2011)
  3. „WM-Stände“ (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 10. September 2011)

Weblinks