Jimmy Connors

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. August 2015 um 10:39 Uhr durch Mad melone (Diskussion | Beiträge) (Auszeichnungsfehler korrigiert | Helfer gesucht). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Jimmy Connors Tennisspieler
Jimmy Connors
Jimmy Connors 2007 in Miami
Spitzname: Jimmy/Jimbo
Nation: Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Geburtstag: 2. September 1952
Größe: 177 cm
1. Profisaison: 1972
Rücktritt: 1996
Spielhand: Links, beidhändige Rückhand
Preisgeld: 8.461.040 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 1242:277
Karrieretitel: 109
Höchste Platzierung: 1 (29. Juli 1974)
Wochen als Nr. 1: 268
Grand-Slam-Bilanz
Doppel
Karrierebilanz: 175:78
Karrieretitel: 16
Höchste Platzierung: 370 (1. März 1993)
Grand-Slam-Bilanz
Mixed
Grand-Slam-Bilanz
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

James Scott „Jimmy“ Connors (* 2. September 1952 in Belleville, Illinois) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Tennisspieler.

Connors, der erst im Alter von 43 Jahren sein letztes Spiel auf der Profitour bestritt, gewann in seiner Karriere insgesamt acht Grand-Slam-Turniere im Einzel und zwei im Doppel. Fünf Jahre in Folge (1974–1978) beendete er eine Saison an der Spitze der Weltrangliste und er war insgesamt 268 Wochen die Nummer 1. Connors, der sich vor allem in seinen jungen Jahren durch sein umstrittenes Verhalten auf und neben dem Tennisplatz auszeichnete, war einer der dominierenden Tennisspieler der 1970er und frühen 1980er Jahre.

In insgesamt 25 Profijahren gewann er 109 Turniere in der Einzelkonkurrenz und 15 Doppeltitel, darunter fünfmal die US Open, zweimal Wimbledon und einmal die Australian Open. Einzig ein Erfolg bei den French Open, bei denen er insgesamt viermal im Halbfinale scheiterte, blieb Connors in seiner Karriere verwehrt. Zudem gewann er einmal das Masters und er erreichte 1984 mit dem US-Team das Daviscup-Finale. In seiner Bilanz stehen 1.242 gewonnene 277 verlorenen Partien gegenüber.

Tenniskarriere

Connors’ Profikarriere begann in der Saison 1972, nachdem er in den Jahren zuvor unter anderem die amerikanische College-Meisterschaft im Einzel gewonnen und als Amateur schon an mehreren Grand-Slam-Turnieren teilgenommen hatte. Der Durchbruch auf der Profitour gelang ihm schon in seiner Debütsaison, in der er gleich fünf Turniere gewann. In der Saison 1973 folgten elf weitere Einzeltitel, dazu der Doppeltitel in Wimbledon. Doch auch abseits des Platzes sorgte Connors für Schlagzeilen, indem er den Eintritt in die neu gegründete Spielervereinigung ATP verweigerte und einen Großteil der wichtigen Saisonturniere ausließ. Stattdessen spielte er auf einer von seinem Manager Bill Riordan neu eingerichteten Turnierserie.

Auf dem Tennisplatz griff Connors zu Beginn seiner Karriere auch mal zu unpopulären Methoden, indem er das Publikum gegen seinen Gegner aufwiegelte sowie Schiedsrichter und Kontrahenten beleidigte. 1974 unterschrieb er einen Vertrag für die World-Team-Tennis-Spielserie, worauf er von der ATP für die French Open gesperrt wurde. Connors und Riordan reagierten mit einer Klage gegen die Vereinigung und deren Präsident Arthur Ashe mit der Begründung, die ATP schränke ihn in seiner Freiheit ein. Tatsächlich waren die French Open das einzige Grand-Slam-Turnier der Saison 1974, das Connors nicht für sich entscheiden konnte, und die Sperre verhinderte möglicherweise den ersten Grand-Slam-Gewinn eines Spielers seit Rod Laver im Jahr 1969. Während der Saison 1974 konnte Connors erstmals die Spitzenposition der im Vorjahr eingeführten Tennis-Weltrangliste einnehmen und diese Position gleich für die Rekordanzahl von 160 Wochen halten. Der Rekord wurde erst 2007 von Roger Federer gebrochen.

In seiner vierten Profisaison 1975 erreichte Connors bei allen Grand-Slam-Turnieren, bei denen er als Titelträger antrat, wiederum das Finale, er verlor aber alle drei Begegnungen. Bei den Australian Open sollte er danach nie wieder antreten. Einzig der Doppeltitel bei den US Open stand am Ende in seiner Grand-Slam-Erfolgsbilanz jenes Jahres. Im Finale von Wimbledon kam es zu einem medienwirksamen Duell, da Connors auf Arthur Ashe, den Vorsitzenden der Spielervereinigung ATP, traf. Ashe gewann das Spiel in vier Sätzen, und nur kurze Zeit später zog Connors seine Klagen zurück und trennte sich von Manager Riordan. 1976 folgte der vierte Grand-Slam-Triumph, als er bei den US Open Björn Borg bezwingen konnte. Obwohl der Streit mit der ATP geschlichtet war, sorgte Connors weiterhin für negative Schlagzeilen. So weigerte er sich in der Saison 1977, an einer Veranstaltung zur Feier des hundertjährigen Jubiläums des Wimbledon-Turniers teilzunehmen; in der Folge wurde er bei seinen Turnierauftritten ausgebuht. Dennoch erreichte er das Finale, in dem er Borg diesmal allerdings unterlag. In derselben Saison gewann Connors dann erstmals das saisonabschließende Masters (bei dem er in den Jahren 1974 bis 1976 trotz Qualifikation nicht angetreten war).

1978 erreichte Connors zwei weitere Grand-Slam-Endspiele. In Wimbledon unterlag er erneut Borg, doch im Finale der US Open gelang ihm die erfolgreiche Revanche gegen den Schweden und der dritte US-Open-Triumph seiner Karriere. Es sollte für Connors der letzte Grand-Slam-Titel für die nächsten fast vier Jahre sein. Von 1979 bis 1981 spielte er zwar weiterhin erfolgreich bei den vier großen Turnieren (bei neun Turnierteilnahmen stand er achtmal im Halbfinale), er gewann jedoch keinen weiteren Grand-Slam-Titel. Erst in der Saison 1982 gelang Connors (der nach dem Verlust der Weltranglistenführung am 9. April 1979 nur noch für wenige Wochen an die Topposition zurückkehren sollte) der erneute Einzug in ein Major-Finale. Im Duell gegen den jüngeren John McEnroe im Finale von Wimbledon konnte Connors durch einen Fünf-Satz-Erfolg den sechsten Grand-Slam-Triumph seiner Karriere feiern. Später in der Saison folgte der vierte Titel bei den US Open, im Finale gegen Ivan Lendl. Gegen Lendl sollte ihm im folgenden Jahr bei den US Open auch die erste erfolgreiche Titelverteidigung seiner Karriere bei einem Grand-Slam-Turnier gelingen. Dies war auch der letzte große Turniersieg für ihn, da er zwar 1984 noch einmal das Finale in Wimbledon erreichte, dort aber gegen John McEnroe nur ganze vier Spiele im Matchverlauf gewinnen konnte. 1984 gelang Connors der dritte Sprung ins Halbfinale der French Open, in dem wie auch im Jahr darauf eine Niederlage folgte.

Es sollte bis zur Saison 1988 dauern, bis Connors noch einmal ein Turnier auf der ATP Tour gewinnen konnte. Aus dem einst so aggressiven Spieler war eine respektierte, ältere Persönlichkeit geworden. Viel Beachtung fand aus diesem Grund seine Erfolgsserie bei den US Open in der Saison 1991 (nachdem er 1990 nur drei Profipartien bestritten hatte und bereits offen über ein Karriereende gesprochen wurde), als er bis ins Halbfinale vordrang, um dort schließlich seinem Landsmann Jim Courier zu unterliegen. Bis in die Saison 1996 hinein spielte Connors noch vereinzelt auf der Tour, bis er schließlich nach 25 Profijahren seine Karriere beendete. 1998 wurde Jimmy Connors in die International Tennis Hall of Fame aufgenommen.

Von Juli 2006 bis Mai 2008 war er Trainer seines Landsmanns, des ehemaligen Weltranglistenersten Andy Roddick.[1]

Einer Studie der Northwestern University von 2010 zufolge war Jimmy Connors der zum Zeitpunkt der Studie erfolgreichste Tennisspieler aller Zeiten.[2]

Im Juli 2013 wurde er von Marija Scharapowa als Trainer verpflichtet, die beiden trennten sich jedoch bereits nach einem Spiel wieder.[3]

Privatleben

In den 1970er Jahren sorgte ein Verhältnis zwischen Connors und der damaligen Nummer 1 der WTA-Weltrangliste, Chris Evert, für Aufsehen. Es kam zur Verlobung, die 1975 wieder gelöst wurde.

1980 heiratete er Patti McGuire, mit der er zwei Kinder hat, Sohn Brett und Tochter Aubree Leigh. Die Familie lebt in Santa Barbara, Kalifornien. McGuire (* 5. September 1951 in Dexter, Missouri) war US-Playmate des Monats im November 1976 und Playmate des Jahres 1977. Im deutschen Playboy war sie im April 1982 mit den Fotos der US-Ausgabe von November 1976 nochmals vertreten.

Statistiken und Rekorde

Rekord-Weltranglistenerste im Herreneinzel
Rang Spieler Wochen
1. Serbien Novak Đoković 423
2. Schweiz Roger Federer 310
3. Vereinigte Staaten Pete Sampras 286
4. Tschechoslowakei Ivan Lendl 270
5. Vereinigte Staaten Jimmy Connors 268
6. Spanien Rafael Nadal 209
7. Vereinigte Staaten John McEnroe 170
8. Schweden Björn Borg 109
9. Vereinigte Staaten Andre Agassi 101
Stand: 29. April 2024
  • Mit 109 Einzeltiteln hält Connors den Rekord für die meisten Turniersiege in der Einzelkonkurrenz.
  • 160 Wochen hintereinander war Connors die Nummer 1 der Weltrangliste, ein Rekord, der am 27. Februar 2007 von Roger Federer überboten wurde. Insgesamt stand Connors 268 Wochen an der Spitze der Weltrangliste, nur Pete Sampras, Roger Federer und Ivan Lendl waren erfolgreicher.
  • Connors ist der einzige Spieler, der die US Open in seiner Karriere auf drei verschiedenen Belägen gewinnen konnte. 1974 gewann er das auf Rasenplätzen ausgetragene Turnier, 1976 triumphierte er auf Sand und in den Jahren 1978, 1982 und 1983 auf Hartplatz.
  • Mit 1.222 Profisiegen hält Connors den Rekord in der Liste der Spieler mit den meisten Erfolgen unter Profispielern.
  • Connors hält die Langzeitrekorde für diverse Statistiken rund um die Tennis-Weltrangliste. So ist er nach Roger Federer zum Beispiel der Spieler mit den meisten Jahren unter den besten zwei Spielern der Weltrangliste (8, Federer hat 10), den meisten Jahren unter den Top 3 der Weltrangliste (12), den Top 4 (14) sowie den Top Ten (16), Top 50 (18) und Top 100 (19 Jahre). Die letzten drei Rekorde teilt er sich mit seinem Landsmann Andre Agassi.

Erfolge bei Grand-Slam-Turnieren (Einzel)

Titel (8)

Jahr Turnier Finalgegner Ergebnis
1974 Australian Open Australien Phil Dent 7:6, 6:4, 4:6, 6:3
1974 Wimbledon Australien Ken Rosewall 6:1, 6:1, 6:4
1974 US Open Australien Ken Rosewall 6:1, 6:0, 6:1
1976 US Open Schweden Björn Borg 6:4, 3:6, 7:6, 6:4
1978 US Open Schweden Björn Borg 6:4, 6:2, 6:2
1982 Wimbledon Vereinigte Staaten John McEnroe 3:6, 6:3, 6:7, 7:6, 6:4
1982 US Open Vorlage:CZS 6:3, 6:2, 4:6, 6:4
1983 US Open Vorlage:CZS 6:3, 6:7, 7:5, 6:0

Finalniederlagen (7)

Jahr Turnier Finalgegner Ergebnis
1975 Australian Open Australien John Newcombe 5:7, 6:3, 4:6, 5:7
1975 Wimbledon Vereinigte Staaten Arthur Ashe 1:6, 1:6, 7:5, 4:6
1975 US Open Spanien 1945 Manuel Orantes 4:6, 3:6, 3:6
1977 Wimbledon Schweden Björn Borg 6:3, 2:6, 1:6, 7:5, 4:6
1977 US Open Argentinien Guillermo Vilas 6:2, 3:6, 5:7, 0:6
1978 Wimbledon Schweden Björn Borg 2:6, 2:6, 3:6
1984 Wimbledon Vereinigte Staaten John McEnroe 1:6, 1:6, 2:6

Karrierebilanz

Turnier/Statistik 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983
Australian Open (-) (-) - - S F - - - - - - - -
French Open (-) (-) 2R 1R - - - - - HF HF VF VF VF
Wimbledon (-) (1R) VF VF S F VF F F HF HF HF S AF
US Open (1R) (2R) 1R VF S F S F S HF HF HF S S
Turniersiege (0) (0) 5 11 14 9 12 7 10 7 6 4 7 4
Weltrangliste (-) (-) - 3 1 1 1 1 1 2 3 3 2 3

Ergebnisse in Klammern = Abschneiden noch als Amateur

Turnier/Statistik 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996
Australian Open - - - - - - - - - - - - -
French Open HF HF - VF - 2R - 3R 1R - - - -
Wimbledon F HF 1R HF AF 2R - 3R 1R - - - -
US Open HF HF 3R HF VF VF - HF 2R - - - -
Turniersiege 5 0 0 0 2 2 0 0 0 0 0 0 0
Weltrangliste 2 4 8 4 7 14 936 48 84 363 673 419 1303

Ziffer = 1.-3. Turnierrunde; AF = Achtelfinale; VF = Viertelfinale; HF = Halbfinale; F = Finale; S = Turniersieg;

Turniersiege (109)

  • 1972 (5)
    • Queens, Columbus, Cincinnati, Albany, Jacksonville
  • 1973 (11)
    • Roanoke, Baltimore, Salisbury, Paramus, Hampton, Salt Lake City, Columbus, Boston, Quebec, Los Angeles, Johannesburg
  • 1974 (14)
    • Australian Open, Roanoke, Little Rock, Birmingham, Salisbury, Hampton, Salt Lake City, Tempe, Wimbledon, Indianapolis, US Open, Los Angeles, London, Johannesburg
  • 1975 (9)
    • Bahamas, Birmingham, Salisbury, Boca Raton, Hampton, Denver, North Conway, Bermuda, Maui
  • 1976 (12)
    • Birmingham, Philadelphia, Hampton, Palm Springs, Denver, Las Vegas, Washington, North Conway, Indianapolis, US Open, Köln, Wembley
  • 1977 (7)
    • Birmingham, St. Louis, Las Vegas, Dallas, Maui, Sydney Indoor, Masters
  • 1978 (10)
    • Philadelphia, Denver, Memphis, Rotterdam, Birmingham, Washington, Indianapolis, Stowe, US Open, Sydney Indoor
  • 1979 (7)
    • Birmingham, Philadelphia, Memphis, Tulsa, Indianapolis, Stowe, Hong Kong
  • 1980 (6)
    • Birmingham, Philadelphia, Dallas, North Conway, China, Tokyo Indoor
  • 1981 (4)
    • La Quinta, Brüssel, Rotterdam, Wembley
  • 1982 (7)
    • Monterrey, Los Angeles, Las Vegas, Queens, Wimbledon, Columbus, US Open
  • 1983 (4)
    • Memphis, Las Vegas, Queens, US Open
  • 1984 (5)
    • Memphis, La Quinta, Boca West, Los Angeles, Tokio Indoor
  • 1988 (2)
    • Washington, Toulouse
  • 1989 (2)
    • Toulouse, Tel Aviv

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Tennis ATP: Roddick heuert "Jimbo" Connors als Coach an
  2. Who's the Best Tennis Player of All Time?, northwestern.edu (abgerufen am 12. Juli 2013)
  3. Connors coacht Scharapowa , sport1.de (abgerufen am 13. Juli 2013)

Weblinks

Commons: Jimmy Connors – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien