Kreativität

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Kreativität ist allgemein die Fähigkeit, etwas vorher nicht da gewesenes, originelles und beständiges Neues zu kreieren.[1] Darüber hinaus gibt es verschiedene Ansätze, was Kreativität im einzelnen auszeichnet und wie sie entsteht (s. u. Abschnitt über die Definitionen von Kreativität).

Der Begriff Kreativität bezeichnet im allgemeinen Sprachgebrauch vor allem die Eigenschaft eines Menschen, schöpferisch zu sein, was wiederum auf seinen Ursprung aus dem Lateinischen zurückgeht. „Creare“ bedeutet übersetzt „schöpfen“. Das Schöpferische im Menschen wird deswegen meist mit Berufen oder Tätigkeiten aus den Bereichen der bildenden Kunst und der darstellenden Kunst verbunden.

Neurobiologisch findet sich von frühester Kindheit an eine Plastizität des Gehirns, das sich selbst organisierend in ständigem kreativen Austausch mit der Umwelt steht. Schon Säuglinge nehmen Reize aus der Innen- und Umwelt wahr und verarbeiten sie aktiv. Deshalb wird davon ausgegangen, dass schon sehr kleine Kinder ihre Welt unbewusst „komponieren“. Diese Fähigkeit bleibt bis ins hohe Erwachsenenalter erhalten.

Der Psychologe Csikszentmihalyi geht davon aus, dass Kreativität immer in einem System von Individuum, Domäne und anerkennender Umwelt stattfindet.[2] Laut der Kognitionswissenschaftlerin Boden ist außergewöhnliche Kreativität im Gegensatz zur alltäglichen nicht nur für die kreative Person, sondern auch für andere Menschen bedeutsam (Boden 1990). Dabei existieren viele Übergänge von alltäglicher und außergewöhnlicher Kreativität. Beide entwickeln sich in einem Zusammenspiel von Begabungen, Wissen, Können, intrinsischer Motivation, Persönlichkeitseigenschaften und unterstützenden Umgebungsbedingungen (Holm-Hadulla 2010). Allerdings ist Kreativität nicht immer leicht zu verwirklichen. Schöpferische Tätigkeiten sind häufig mit Spannungszuständen verbunden (s. u.). Aus psychologischer Sicht sind neben guten, aber nicht notwendigerweise Höchstbegabungen für Kreativität flüssiges Denken und Assoziationsfreude sowie die Fähigkeit zum Perspektivwechsel und zur Grenzüberschreitung bedeutsam. Aus diesen Fähigkeiten und Einstellungen entstehen aber nur neue und brauchbare Produktionen, wenn flüchtige Einfälle festgehalten und kompetent ausgearbeitet werden.

Etymologie

Der Begriff Kreativität geht auf das lateinische Wort creare zurück, was so viel bedeutet wie „etwas neu schöpfen, etwas erfinden, etwas erzeugen, herstellen“, aber auch die Nebenbedeutung von „auswählen“ hat. Der Begriff enthält als weitere Wurzel das lateinische „crescere“, das "geschehen und wachsen" bedeutet. Diese Doppelgesichtigkeit der Kreativität zwischen aktiven Tun und passivem Geschehen-Lassen findet sich auch in modernen Kreativitätskonzepten (s. Csikszentmihalyi 1996, Runco 2007, Holm-Hadulla 2010).

Kulturgeschichte der Kreativität

Das Schöpferische beschäftigt die Menschheit seit ihren Anfängen. In Schöpfungsmythen verständigten sich Menschen über sich selbst und ihre Stellung in der Welt. Sie bildeten Vorstellungen über das Schöpferische, die bis heute bedeutsam sind (Holm-Hadulla 2011). So beginnt die Schöpfung in der griechischen Mythologie mit der Ordnung des Chaos, aus dem der Kosmos, die geordnete Welt, hervorgeht. Anschließend entsteht die Erdmutter Gaia, die mit ihrem Gatten Uranos die ersten Götter erzeugt. Diese sind einerseits schöpferisch und andererseits zerstörerisch. Kronos, ein Sohn von Gaia und Uranos, in der lateinischen Welt Saturn genannt, wird zum Inbegriff des Schöpferischen. Er ist einerseits konstruktiv tätig und andererseits von destruktiven Leidenschaften und melancholischen Stimmungen beherrscht (Klinbansky, Panofsky & Saxl 1964). Seine Kreativität bewegt sich zwischen Schöpfung und Zerstörung, Ordnung und Chaos. Ähnliche Vorstellungen finden sich in der Bibel, im Hinduismus und Konfuzianismus. Auch in der Moderne findet sich die Vorstellung einer Dialektik von Ordnung und Chaos. So sagt Nietzsche in „Also sprach Zarathustra“: „Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern zu gebären“. In der Periode des Sturm und Drang wurde der Genie­begriff aus der antiken Vorstellung der Führung durch einen Genius weiter entwickelt. Das Genie wurde einerseits als neue Formen erschaffender Heros, der unbewussten Eingebungen folgt, gedacht. Es ist aber auch dunklen und chaotischen Leidenschaften unterworfen. Für die Psychologie sollte die Dialektik zwischen bewussten und unbewussten Denkformen und das Wechselspiel zwischen disziplinierter Arbeit und freiem Assoziieren besonders wichtig werden. Auch in der modernen Neurobiologie findet sich eine Dialektik zwischen ordnender Formgebung und entordnender Labilisierung des Bekannten im kreativen Prozess (s. u.). Nach der Korrumpierung des Geniebegriffs durch „geniale“ Despoten des 20. Jahrhunderts[3] wurde der Begriff obsolet und durch „Kreativität“ ersetzt.

Forschungsgeschichte der Kreativität

Seit 1950 begannen, ausgelöst durch den Psychologen Joy Paul Guilford, intensive empirische Forschungen. Sie konnten das Wesen der Kreativität aber nur teilweise erhellen, da Psychologie und Neurobiologie nur alltägliche Kreativität untersuchen können. Außergewöhnliche Kreativität lässt sich empirisch-psychologisch und experimentell nicht untersuchen (Andreasen 2005). In einem Test müsste die Person „auf Kommando“ kreativ sein, was aber mit dem spontanen Charakter vieler kreativer Leistungen unvereinbar ist. Außerdem wird die außergewöhnlich kreative Leistung oft erst nach langer Zeit erkannt. Dasselbe Problem haben die modernen Neuroimaging-Verfahren: Die kreative Leistung müsste ausgelöst werden, wenn die Testperson im Scanner liegt und man müsste vergleichbare Kontrollgruppen bilden können.

Guilford markierte einen Wendepunkt in der Kreativitätsforschung. Er stellte zum Einen fest, dass in den 25 Jahren zuvor von 121.000 erschienenen psychologischen Arbeiten nur etwa 186 relevante Titel zum Thema Kreativität verfasst worden waren, und rief dazu auf, diesem Bereich mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Zum Anderen gipfelte seine Rede in der These: „Jeder Mensch ist kreativ!“; damit widersprach er dem bis dahin vorherrschenden Hochbegabten-Paradigma und öffnete die Tür für ein breiteres Kreativitätsverständnis und nachfolgende spezielle Kreativitätsforschungen. Guilford beschrieb das Wesen individueller Kreativität durch folgende grundlegende psychische Merkmale:

  • Problemsensitivität (erkennen, dass und wo ein Problem besteht)
  • Flüssigkeit (in kurzer Zeit viele Ideen hervorbringen)
  • Flexibilität (gewohnte Wege des Denkens verlassen; neue Sichtweisen entwickeln)
  • Redefinition (bekannte Objekte neu verwenden, improvisieren)
  • Elaboration (anpassen der Ideen an Realität)
  • Originalität (Unverwechselbarkeit).[4]

Nach Guilford ist Kreativität eine spezielle Form des Denkens. Er unterschied konvergentes Denken (bei klar umrissener Problemstellung mit genau einer Lösung) von divergentem Denken („the kind that goes off in different directions“; bei unklarer Problemstellung und mehreren Lösungsmöglichkeiten).[5] Es zeigte sich jedoch bald, dass die Kreativität eines Menschen nicht mit seinem IQ korreliert (Andreasen 2005). Beispielsweise können Lernbehinderte und sogar geisteskranke Menschen künstlerisch außerordentlich kreativ sein. Andererseits gibt es hochintelligente Menschen, deren Kreativität sich auf dem Niveau eines Kleinkindes bewegt.

Guilford steuerte weitere Aspekte wie sozioökonomische, wissenschaftliche und pädagogische Gesichtspunkte in Bezug auf die Definition von Kreativität bei und schuf somit die Grundlage zur Messung kreativer individueller Problemlösungen. Auch Wissenschaftler wie Stein (1953), John E. Drevdahl (1956) und Edward de Bono (1957) versuchten, Kreativität zu definieren, um sie messbar zu machen. De Bono prägte unter anderem den Begriff des lateral thinking, der in der deutschen Sprache als Querdenken in die Umgangssprache Einzug hielt.[5] 1962 versuchten Getzel und Jackson, Kriterien festzulegen, die den kreativen Menschen als solchen erkennbar machen sollten. Dabei legten sie vier Hauptmerkmale fest, die sie als kreative, intelligente, moralische und psychologische Fähigkeiten bezeichneten.[5] Weitere Definitionen stammen von D. W. MacKinnon (1962) und F. Barron (1965).[6] Dabei definierte McKinnon Kreativität als eine Idee, die neu ist und gleichzeitig selten von mehreren Menschen gedacht wird, die zu verwirklichen ist und die der Verbesserung oder der Veränderung dient. Dorsch kam 1994 (wie andere Forscher auch) zu dem Schluss, dass Kreativität kein scharf eingrenzbarer Begriff ist, dass sie also Raum zur Spekulation bietet.[6]

Schon seit sehr langer Zeit sind kreative Fähigkeiten und Leistungen Betrachtungs- und Forschungsobjekt mehrerer Wissenschaften, z. B. der Wissenschaftsgeschichte und der Wirtschaftswissenschaften. Schumpeter (1883–1950) schrieb in seinem 1911 erschienenen Werk Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung Pionierleistungen nicht vorwiegend ökonomischem Eigennutz zu, sondern erklärte sie mit psychologischen Motiven, zu denen auch „Freude am Gestalten“ zählt.[7] Schumpeter erkannte das Wechselspiel aus Innovation und Imitation als Triebkraft des Wettbewerbs. Die stark überarbeitete Neuauflage 1926 machte die Begriffe Schöpferische Zerstörung und 'kreative Zerstörung' in der Makroökonomie (und darüber hinaus) sehr bekannt.[8] Zur unternehmerischen Kreativität gehört laut Schumpeter die Fähigkeit zur erfolgreichen Rekombination existierender Ressourcen und Kräfte.[9]

Kreative Leistungen werden meist erst als solche anerkannt, wenn sie sich in irgendeiner Weise als nützlich für andere erweisen. Die Erforschung kreativer Prozesse unter den Aspekten ihrer Beherrschbarkeit, Berechenbarkeit und Verwertung hat in der Innovationsforschung an Bedeutung gewonnen.[10]

Wissenschaftstheoretiker haben festgestellt, dass kreative Leistungen oft an Grenzstellen zwischen wissenschaftlichen Domänen auftreten, seltener in den Domänenkernen selbst. Diese halten lange an etablierten Theorieansätzen fest (siehe auch Paradigmenwechsel). Das gilt auch für die psychologische Kreativitätsforschung selbst, die z. B. durch die Investmenttheorie der Kreativität von Sternberg und Lubart (1996) neue Impulse durch Analogien aus anderen Domänen empfangen hat.[11] Weitere Impulse erhielt die Kreativitätsforschung aus der sprunghaften Entwicklung der Hirnforschung durch die Anwendung neuer bildgebender Verfahren, die es ermöglichen, Denkprozesse im Gehirn in verschiedenen Arealen genau zu lokalisieren und voneinander abzugrenzen. Es gibt Versuche, neurobiologische, psychologische und kulturelle Kreativitätsforschung miteinander zu verbinden (Holm-Hadulla 2013).

Seit Ende der 1990er Jahre wird auch der Begriff Kultur- oder Kreativwirtschaft verwendet, um alle Aktivitäten zur Herstellung und zum Vertrieb von urheberrechtlich geschützten Produkten zu beschreiben, die dem Ziel dienen, Geld zu verdienen. Heute gibt es in Europa eine Vielzahl von Ansätzen, wie man Kreativität als Wirtschaftstätigkeit verstehen und interpretieren kann. Das Kulturministerium Großbritanniens spricht von Creative Industries und hat dazu verschiedene Studien veröffentlicht. In den Wirtschaftswissenschaften gilt Kreativität heute als eine wichtige Ressource bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle.

Definitionen von Kreativität

Kreativität wird ganz allgemein als die Erschaffung neuer und brauchbarer Formen definiert (Amabile 1996). Guilford bezeichnet als kreativ jede neue, noch nicht da gewesene, von wenigen Menschen gedachte und effektive Methode, ein Problem zu lösen beziehungsweise die Miteinbeziehung von Faktoren wie Problemsensitivität, Ideenflüssigkeit, Flexibilität und Originalität. Demzufolge wäre Kreativität die zeitnahe Lösung (Flexibilität) für ein Problem mit ungewöhnlichen, vorher nicht gedachten Mitteln (Originalität) und mehreren Möglichkeiten der Problemlösung (Ideenflüssigkeit), die für das Individuum vor der Problemlösung in irgendeiner Weise nicht denkbar ist (Problemsensitivität). Guilford leitet sein Verständnis von Kreativität von seinem Strukturmodell der Intelligenz ab, indem er diejenigen Intelligenzfaktoren als für die Kreativität relevant bestimmt, die Voraussetzung divergenten Denkens sind.[12] Neben der Bestimmung von Kreativität als intelligente Fähigkeit wurde diese Auffassung dahingehend kritisiert, dass divergentes Denken und Kreativität nicht gleichzusetzen sind: Während ursprünglich angenommen wurde, dass divergentes Denken Kreativität ausdrückt und konvergentes Denken dessen Fehlen, entspricht diese Dichotomie nicht mehr dem aktuellen Stand der Kreativitätsforschung.[13]

Bei der Definition von Kreativität spielen folgende Faktoren eine entscheidende Rolle:

  • die individuellen Möglichkeiten einer einzelnen Person
  • die Möglichkeiten der Kreativität und deren Entstehung im sozialen Kontext und deren mögliche Bewertungen
  • die Unterschiede zwischen den verschiedenen Gesellschaftsformen und deren Bewertungsformen der Kreativität im Einzelnen.

Aus Sicht der modernen Neurobiologie kann man Kreativität als: „Neuformation von Informationen“ definieren (Holm-Hadulla 2011). Daraus ergeben sich praktische Konsequenzen: Um Informationen neu kombinieren und verarbeiten zu können, müssen sie neuronal gespeichert sein. Das heißt, sie müssen durch Lernen im Gedächtnis vorhanden sein. Der kreative Funke kann nur das entzünden, was schon vorhanden ist. Kreativität im weitesten Sinn beruht auf der Fähigkeit, die Lücke zwischen nicht sinnvoll miteinander verbundenen oder logisch aufeinander bezogenen materiellen und nichtmateriellen Gegebenheiten durch Schaffung von Sinnbezügen (freie Assoziation) mit bereits Bekanntem und spielerischer Theoriebildung (Phantasie) auszufüllen. So gehören auch ungewohnte Kombinationen von bekannten Materialien oder die Durchbrechung der üblichen Verwendungsschemata von funktionsgebundenen Gebrauchsgegenständen im Spiel, beim Probehandeln und als Gedankenspiel wesentlich zur Kreativität.

Beim Menschen kommt der weniger begrifflich-isolierenden und logisch-kausalen, dafür aber nonverbal, assoziativ und ganzheitlich denkenden (in der Regel rechten) Hirnhälfte für kausale Problemlösungen eine besondere Bedeutung zu (H. B. Gelatt/C. Gelatt 2003). Beteiligt am kreativen Prozess sind aber letztlich beide Hirnhälften. Da die kreativen Denkprozesse weitgehend unbewusst ablaufen, werden kreative Einfälle oft als Eingebung einer überpersönlichen Intelligenz oder Wesenheit (Inspiration, Musenkuss usw.) oder als ein mystisches Geführtwerden erlebt.

Nach Csikszentmihalyi (1996) tritt im kreativen Schaffensprozess oft ein besonderer Bewusstseinszustand – eine Art Trance – auf, der als Flow (Fließen) bezeichnet wird und meist mit einem vorübergehenden Verlust des Zeitbewusstseins einhergeht. Dieser Zustand ist zugleich konzentriert und dissoziativ. Kreative Prozesse können auch im Schlaf oder Halbschlaf ablaufen. Berühmte Beispiele sind Nikola Teslas Vision von der Drehstrom­übertragung oder Friedrich August Kekulés Traum von der Benzol­formel.

Die kreative Sinnproduktion ist besonders in jungen Jahren ausgeprägt und wird später zunehmend durch wissensbezogene, logische Sinnproduktion ersetzt. Sie kann durch Übung bis ins hohe Alter erhalten bleiben. Andererseits kann diese Fähigkeit auch durch eine einseitig auf verbalisierbares Wissen orientierte Erziehung und Bildung überlagert werden.

Vielen Schulsystemen wird vorgeworfen, durch eine zu starke Orientierung auf Wissenserwerb und Begrifflichkeit zur frühzeitigen Verkümmerung von Kreativität beizutragen. Die Lerntheorien des Konstruktivismus kombinieren deshalb den klassischen Wissenserwerb mit freien Unterrichtsmethoden, damit der Lernende seine Umwelt als ein Feld von Hürden, die er mit Hilfe kreativer Lösungsansätze überwinden kann, erlebt. Der kreative Denkprozess kann durch spezielle Kreativitätstechniken gefördert und beschleunigt werden.

„Alltägliche Kreativität“ kann durchaus geweckt oder erlernt werden (Knieß 2006). Neben Begabungsprofilen hat Holm-Hadulla (2010) das intrinsische Interesse, Neugier und Selbstwertsteigerung als wichtige Motivationsfaktoren beschrieben.

Die nordamerikanischen Kreativitätsforscher Sternberg und Lubart (2006) beschreiben in ihrer Investmenttheorie der Kreativität eine spezifische Erfolgsintelligenz. Einer guten Idee folgt die Überzeugung der Umwelt vom Wert dieser Idee; es entsteht eine Nachfrage, die den Wert der Idee steigert. So müssen kreative Personen hohe Problemsensibilität und einen guten Sinn für Themenwahl haben.

Kreativitätsblockaden

Impulse aus der Umwelt (Erziehung, Ausbildung, Arbeitsklima etc.), führen oft zu Verhaltensweisen, die das kreative Potential hemmen oder sogar blockieren. Wissenschaftler wie z. B. Edward de Bono (1992), Howard Gardner (1997), Mark Runco (2007), Teresa Amabile (2008) und Shelley Carson (2010) haben typische Kreativitätsblockaden aufgezeigt:

  • Strikte Zielorientierung, starre Lösungswegfixierung und Methodismus im Sinne der Bindung an etablierte Problemlösungsrituale – Die mechanische Vorgehensweise bei der Problemlösung und das Handeln nach vorgeprägtem Ritual hält davon ab, nach effizienteren Vorgehensweisen Ausschau zu halten oder neue Lösungen auszuprobieren.
  • Angst vor Versagen / Misserfolg, Fehlerängstlichkeit – In unserer Kultur besteht ein schlechtes Verhältnis zu Fehlern (siehe Fehlerkultur, Lernen aus Fehlern). Laut Pohl (2011) gibt es ohne Fehler keine Weiterentwicklung; Fehler implizieren die Chance auf Neues (siehe Veränderungsmanagement, Kaizen).
  • Bewertungsängste – Wenn Personen Angst vor Bewertungen ihrer Person oder ihrer Idee haben, leidet ihre Kreativität darunter.[14]
  • Schwache Bindungen zwischen Betroffenen, die kreativ sein wollen – Schwache Bindungen mit begrenztem Wissen und soziale Distanz hemmen die Kreativität.[15]
  • Leistungsdruck, Erfolgsorientierung – Hohe Leistungsforderungen kommen meist von außen (z. B. von Vorgesetzten, Kollegen, Mitarbeitern). Starke Erfolgsfixierung kann dazu verleiten, sich eher auf sicherem, bekanntem Terrain zu bewegen; sie führt selten zu neuen Ideen.
  • Zeitdruck – kann förderlich und/oder hinderlich sein: Wenn man (zu) wenig Zeit zum (rationalen) Denken (Analysieren, Abwägen u. ä.) hat, kann dies kreative Ideen begünstigen (wenn spontane Einfälle zugelassen werden). Stress kann stimulierend wirken, oberhalb des Optimums kann er den Wahrnehmungs- und Handlungsspielraum aber einengen. Enge Zeitvorgaben können das Reifen von Ideen auch verhindern und negativen Stress verursachen. Sie können Menschen veranlassen, sich zu überarbeiten; Überarbeitung kann körperliche (z. B. Bluthochdruck) und seelische Folgen haben (z. B. Burnout-Syndrom).
  • Perfektion – Zu Perfektionismus neigende Menschen wollen Probleme besser lösen als andere. Mögliche Motive dafür sind Angst und ein starker Wunsch nach Anerkennung. Perfektion kann andere Menschen verunsichern und sie ängstigen. Perfektionisten setzen sich (und manchmal auch andere) unter Druck.[16]
  • Gedankliche Schranken – Vielfach behindern individuelle Befindlichkeiten (Werte, Normen etc.), alte Glaubenssätze („das macht man nicht ...“ etc.) oder vermeintliche äußere Schranken innovative Ideen bzw. den Ideenfluss. Glaubenssätze stammen z. B. aus Erziehung und Religion. Es wird am Althergebrachten festgehalten. Im schlimmsten Fall führt das zu einem selbst auferlegten Denkverbot, der „Schere im Kopf“, die Ideen und Lösungen schon beim Entstehen verwirft, weil an mögliche negative Konsequenzen gedacht wird. Es gilt als bei kreativen Prozessen hilfreich, Ideen ungefiltert zu produzieren und diese nicht zu früh zu bewerten bzw. zu verwerfen (Trennung von Ideengenerierung und Ideenbewertung).[17]
  • Ideenäußerung der anderer Teammitglieder – Durch die Kommentare und Ideen von anderen kommt es zu eigenen Produktionsblockaden, da die eigene Ideenfindung unterbrochen wird, oder die Ideen vergessen werden.[14]
  • Soziales Faulenzen – Die einzelnen Teammitglieder sind bei einfachen Aufgaben zur Ideengenerierung weniger kreativ, weil die Einzelleistung unbekannt ist.[14]
  • Negative Einstellung – Positive Sichtweisen erleichtern es, offen auf die Umwelt zuzugehen.
  • Die Überzeugung, nicht kreativ zu sein – Selbstbewusstsein und Reflexionsfähigkeit sind Merkmale kreativer Menschen. Nicht umgesetzte oder abgelehnte Ideen können Verunsicherung bewirken. Kreative Kompetenz kann trainiert werden.
  • Starker Netzwerkzusammenhalt – Dieser kann divergentes Denken (mit vielen Alternativmöglichkeiten, die zu neuer Kreativität führen) hindern, da man nach einer schnellen Lösung strebt.[18]
  • Konformitätsdruck – Wir werden zu einem gewissen Konformismus erzogen, denn Anpassung und Angleichung an gesellschaftliche Normen ist für deren Funktionieren notwendig. Konformität kann Denken und Handeln einengen.
  • Gruppendenken – Erstens werden dadurch ausgetauschte Informationen eher redundant, da alle sich „das gleiche erzählen“ und scheinbar „das gleiche wissen“. Zweitens wird durch das Gruppendenken der soziale Druck bei der Ideenfindung erhöht. Dabei kann der soziale Druck dazu führen, dass die betroffenen Personen eine schnelle Lösung finden sollen, welche von der Gruppe akzeptiert wird, anstatt nach originellen und kreativen Ideen zu suchen.[18]
  • Keine Autonomie – Wenn man jedoch autonom arbeiten kann, ist man freier von Bürokratie und anderen Verantwortungen, die Innovationsprozesse und damit Kreativität unterbrechen.[19]
  • Zweiteilung zwischen Arbeit und Spiel – Das Trennen zwischen „hier die Arbeit“ und „dort das Vergnügen bzw. Spiel“ kann ein Nachteil sein. Spielerisches Ausprobieren kann die Entwicklung von Neuem begünstigen (siehe Kreativitätstechniken).

Die kreativen Bausteine

Mel Rhodes, ein amerikanischer Wissenschaftler, gab dem Begriff Kreativität in den 1960er Jahren eine bis heute noch immer gültige Unterteilung in vier verschiedene Grundelemente, die so genannten vier P's der Kreativität.[20] Sie helfen, den oftmals noch diffusen Begriff praxisbezogen zu unterteilen, und umfassen

  • Die kreative Person
  • Den kreativen Prozess
  • Das kreative Produkt
  • Das kreative Umfeld (orig.: press. d. h. der Problemlösungsdruck der Umwelt).

Diese Beschreibung hat, aus konzeptionell-beschreibender Sicht, bis heute noch eine fundamentale Bedeutung und wird vor allem im anglo-amerikanischen Sprachraum mit dem Begriff „absichtliche Kreativität“ in Verbindung gebracht. Es gab und gibt wiederholte Versuche, die vier P's um weitere P-Begrifflichkeiten zu ergänzen, die aber bislang weder schlüssig waren, noch sich in der Kreativanwendung durchsetzen konnten.

Merkmale kreativer Menschen

Zu den Merkmalen kreativer Menschen gibt es folgende Liste:

Persönliche Eigenschaften Kognitive Flexibilität Arbeitsstil
kulturelle Werte schätzen komplizierte Sachverhalte verstehen freundlich
Interesse an komplizierten Fragestellungen nicht gleich urteilen ermunternd
Engagement und Leistungswille mehrdimensional denken herausragend
Unabhängigkeit (des Urteils) gutes Gedächtnis Freiräume und Zeit für Kreativität
Nonkonformismus Wissen und Knowhow selbständiges Handeln
Ausdauer aus Denkmustern ausbrechen fördernd
offen für neue Erfahrungen motivierend
Spontanität und Flexibilität neue Ideen unterstützend
Risikobereitschaft sehr gute Kommunikation: aktives Zuhören
Selbstbewusstsein
aktives Problembewusstsein
Komplexität
Von Kindheitsbedingungen abhängig:
Neugier
Interesse und Streben nach Anerkennung
Selbstvertrauen
Widerstandsfähigkeit
Originalität und Authentizität

Tab. aus dem Buch „Innovation und Kreativität“ von Michael A. West (1999), modifiziert und ergänzt von Manuela Pohl (2012).

Die Identifizierung von kreativen Persönlichkeitseigenschaften hat heute eine ähnliche Bedeutung wie die Bestimmung intelligenter Leistungsfähigkeiten. Beispielsweise werden in Eignungstests für Bewerber auch kreative Potentiale ermittelt. Die Reliabilität und Validität der verfügbaren Testverfahren ist jedoch sehr gering (Funke 2000). Einzig der Torrance Test of Creative Thinking weist passable Testgütekriterien auf. In vielen Stellenausschreibungen wird Kreativität wie selbstverständlich von qualifizierten und engagierten Mitarbeitern verlangt; von Führungskräften wird erwartet, dass sie die Fähigkeit zur kreativen Aufgaben- und Problemlösung besitzen und vorleben. Auf obigen Tabelle ist eine Vielzahl von kreativen Merkmalen aufgeführt, die kreative Einfälle begünstigen. Dazu zählen auch die kreativen Fähigkeiten wie z. B. Problemsensibilität, Flexibilität. Diese Eigenschaften und Fähigkeiten lassen sich zumindest teilweise fördern.

Natürlich lassen sich diese Merkmale und der Arbeitsstil nicht wie eine Checkliste zur Bestimmung der eigenen kreativen Persönlichkeit anwenden: „trifft zu“, „trifft nicht zu“. Persönlichkeiten sind zu komplex, um auf diese Weise analysiert zu werden und kreative Personen müssen nicht alle diese Eigenschaften aufweisen.

Kreativitätsfördernde Persönlichkeitsmerkmale

  • Ausdauer – Problemlöseprozesse und Herausforderungen sind nicht immer schnell zu erledigen, sondern erfordern ein überdurchschnittliches Energiepotential. Dies zeigt sich durch konstruktive Hartnäckigkeit, hohe Motivation und Frustrationstoleranz, das Ertragen von Ambivalenzen und ungelösten Spannungen sowie die Ablehnung von zu schnellen bzw. einseitigen Lösungen.
  • Neugier, Offenheit gegenüber externen Einflüssen – Kreative Menschen sind ständig auf der Suche nach Neuem und Unbekanntem. Sie wollen erkennen, verstehen, neu kombinieren, weiterspinnen und ausprobieren. Sie suchen nach abwechslungsreichen Erfahrungen, sammeln Informationen zu relevanten Themen, sind offen für die Umwelt und geben sich nicht mit einfachen Antworten zufrieden. Neugieriges Verhalten birgt auch ein gewisses Risiko, es lässt unsichere Situationen zu, es kokettiert mit „Gefahr“.

Kreatives Handeln setzt eine Auseinandersetzung mit der Umwelt, aber auch mit der eigenen Person voraus. Kreative Menschen sollten ihr Wahrnehmungsvermögen trainieren, da es für verschiedene Stufen des kreativen Prozesses notwendig ist. Denn Wahrnehmung wird genauer und umfassender, wenn sich bewusst auf die Umgebung, auf Menschen, Objekte und Geschehnisse konzentriert wird (Preiser/Buchholz 2008).

  • Spontanität – Kreative Menschen sind in der Lage, vom langfristigen Planen abzusehen, spontan zu handeln und zu reagieren. Sich nur an den eigenen Prinzipien und Gewohnheiten zu orientieren und nicht auch an äußeren Regelungen und Veränderungen in der Umwelt, „bedeutet Erstarrung und Verzicht auf Lebendigkeit“ (Preiser/Buchholz 2008).
  • Selbstvertrauen und innere Unabhängigkeit – Selbstvertrauen bedeutet, seinem Selbst zu vertrauen, sich etwas zuzutrauen; Selbstbewusstsein heißt, sich über sein Selbst bewusst zu sein. Wer sich über sich selbst bewusst ist, geht Schwierigkeiten nicht aus dem Weg, kann Konflikte ertragen und wird sich nicht kritiklos anpassen, sondern versucht, Gegebenheiten unvoreingenommen und unabhängig von anderen Menschen zu beurteilen. Unabhängigkeit äußert sich oft in nonkonformen und selbstsicheren Verhaltensweisen. Sie fördert konstruktiv-kritische Denkansätze und unterstützt die Überwindung konventioneller Barrieren und Denkblockaden (Pohl 2012).
  • Komplexität – Die Bereitschaft, vielschichtige Informationen, verschiedene Lebensentwürfe, unterschiedliche Gewohnheiten oder mehrere Lösungsansätze nebeneinander bestehen zu lassen, begünstigt wirklichkeitsnahe Problemwahrnehmungen und kreative Lösungen und ist eine gute Voraussetzung für eine umfassende und realistische Sicht auf die Umwelt.

Die an vielen Stellen nötige Reduktion von Komplexität kann zu einem „Schwarz-Weiß-Denken“ und einer vereinfachenden Sichtweise führen. Kreative Menschen favorisieren eher viele Baustellen mit unfertigen Entwürfen, mit parallelen Welten (z. B. ein Freundeskreis aus sehr unterschiedlichen Charakteren) und der Akzeptanz von mehrdeutigen Situationen (J. B. Gelatt 2003). Die Psychologie benutzt dafür den Begriff Ambiguitätstoleranz, d. h. die Fähigkeit, eine verwickelte, widersprüchliche und unsichere Situation aushalten und gleichwohl beharrlich an deren Bewältigung arbeiten zu können. Beispielsweise bei massiven Überschneidungen in der Aufgabenverteilung im Arbeitsalltag. Kreative Menschen werden von Ambivalenz, Widersprüchen, Unklarheiten und Komplexität nicht eingeschüchtert, sondern stimuliert. Komplexität trägt dazu bei, das mehrdimensionale Denken zu entwickeln. Voreingenommenheit und vorschnelle Vereinfachungen werden durch Komplexität verhindert.

Kreative Fähigkeiten, Verhaltensweisen und Denkstile

Als erstes stellt sich die Frage, welche Fähigkeiten einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung kreativer Ideen leisten. Preiser/Buchholz (2008) haben einen Katalog relevanter kreativer Fähigkeiten zusammengestellt:

  • Aktives Problembewusstsein – ist die Fähigkeit, Probleme zu erkennen. Voraussetzung dafür ist eine offene, kritische Haltung, die Veränderungen gegenüber aufgeschlossen ist und auch Bestehendes in Frage stellen kann. Das Bewusstsein für Verbesserungsmöglichkeiten wird geschärft. Ein gutes Beispiel dafür ist die Mitarbeit beim Vorschlagswesen.
  • Einfalls- und Denkflüssigkeit – ist die Fähigkeit, zu einem Thema in kurzer Zeit möglichst viele Ideen zu entwickeln. Diese Fähigkeit ist typisch für kreatives Denken. Flexibilität – ist die Fähigkeit, in unterschiedliche Richtungen zu denken, unterschiedliche Kategorien zu nutzen, ein Problem aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten; die gewohnten Wege des Denkens zu verlassen und neue Sichtweisen zu entwickeln.
  • Originalität – entsteht, wenn unkonventionelle und innovative Lösungen gefunden werden. Gefragt sind einmalige, seltene, ausgefallene, verrückte Einfälle.
  • Umstrukturierung – ist die Fähigkeit, Gegenstände, Informationen und Ideen in völlig neuer Weise zu sehen, anzuordnen und zu nutzen. Auch die Fähigkeit, neue Zusammenhänge herzustellen oder den Gebrauchswert von Gegenständen zu ändern, ist damit verbunden. Der Blick für neue Ordnungen und Sichtweisen wird geschärft.
  • Ausarbeitung – damit ist das Anpassen der Ideen an die Realität gemeint; die Idee in einen konkreten und realistischen Plan umzusetzen (Detailreichtum, Einbindung von Wissen, Unterscheidung guter und schlechter Ideen, Anstrengungsbereitschaft, Energieeinsatz).
  • Durchdringung – ist die Fähigkeit, ein Problemgebiet in Gedanken gründlich zu durchdringen. Intensität führt zum Kern des Problembereichs.

Voraussetzung für das Entwickeln von kreativer Kompetenz ist zunächst das Erkennen von Stärken und Schwächen, die Sie in Bezug auf die oben genannten Kreativitätsfähigkeiten aufweisen. Selbstreflexion, Kritikfähigkeit und der Mut zur Veränderung, aber vor allem der Glaube an die eigene Kreativität sind hierfür entscheidend (Pohl 2011). Außer diesen kreativen Fähigkeiten gibt es individuelle Persönlichkeitseigenschaften wie Konflikt- und Frustrationstoleranz, Vitalität, psychische Stabilität, Geduld, Eigensinnigkeit, Motivation und Interesse, die zusätzlich das kreative Potential einer Person beeinflussen und begünstigen.

Der kreative Prozess und Techniken zu seiner Unterstützung

Der kreative Prozess wird traditionell als Abfolge von fünf Schritten oder Phasen definiert (Csikszentmihalyi, 1996):

  • Vorbereitungsphase
  • Inkubations- bzw. Reifungsphase
  • Einsicht bzw. Aha-Erlebnis
  • Bewertung
  • Ausarbeitung.

Diese Phasen treten jedoch selten in Reinform auf und sind eher rekursiv als linear. Diese Einteilung geht zurück auf das 4-Phasen-Modell von Graham Wallas aus dem Jahr 1926, das auch heute noch vielen Phasen-Theorien zugrunde liegt.

Kreativitätstechniken sollen den kreativen Prozess unterstützen, kanalisieren, beherrschbar machen und zielgerichtet optimieren. Dazu rechnet man u. a. die Synektik, das Brainstorming, De Bonos Six Thinking Hats u.v.a., in den Ingenieurwissenschaften z. B. auch TRIZ oder die Kepner-Tregoe-Matrix.[21]

Individuelle und soziale Bewertung der Kreativleistungen einzelner Personen

Hier spielt einerseits die Eigenbewertung eine Rolle: Wie bewertet der Einzelne seine Kreativität und sein daraus entstehendes Problemlösungsverhalten im Vergleich zu anderen Personen? Andererseits gilt es aber auch die Bewertung durch andere Menschen einzubeziehen, also die Frage, wie der Einzelne von außen über seine Kreativität und die dadurch entstehenden Problemlösungsfähigkeiten bewertet wird.

Eine subjektive Sichtweise jeder einzelnen Person ist in der Bewertung nicht auszuschließen, da jedes Individuum nach eigenen Kriterien bewertet, wenn es keine Normwerte zur Verfügung hat und keine allgemeingültige, weil bekannte und gleichzeitig gültige und verlässliche Definition von Kreativität zur Bewertung herangezogen wird. Das bedeutet, dass durch die mangelnde Definition des Begriffs die Wertung eines einzelnen Individuums fast immer subjektiv ausfällt und erst eine Gruppe von Menschen mit ihren verschiedenen Maßstäben zur Messung von Kreativität und einer internen Absprache von Regeln zur Definition dazu in der Lage ist, Kreativität neutral und nach verschiedenen, vorher festgelegten Gütekriterien zu bewerten und zu messen. Eine Gruppe legt die Normwerte fest, der Einzelne kann mit diesen konform gehen oder nonkonform sein.

In der psychologischen Diagnostik gibt es unterschiedliche Ansätze zur Erfassung der individuellen Kreativität. Auf Grund des komplexes Konzepts der Kreativität beschränken sich die Messverfahren meist nur auf spezifische Teilaspekte. Im Berliner Intelligenzstrukturmodell wird beispielsweise mit der Komponente "Einfallsreichtum" die spezifische Fähigkeit zur flüssigen, flexiblen und originellen Ideenproduktion erfasst.

In der Kunst erfordert der hier geltende Innovationszwang, dass Kreativität mit Normenbruch, also dem Verstoß gegen tradierte Normen einhergeht. Eine dichterische Pointe: Goethe und Thomas Mann haben in ihren Fassungen des Faust-Mythos den kreativen Anstoß dem Teufel zugeschrieben (Faust I: Prolog im Himmel; Doktor Faustus: Kapitel XXV).

Besonders eingehend hat sich Goethe mit dem kreativen Prozess auseinandergesetzt. In seinen biografischen Schriften finden sich zahlreiche Hinweise, wie er aus seinen psychischen Krisen schöpferische Impulse gewann (Holm-Hadulla 2009). Auch in vielen seiner Werke – vom „Werther“ bis zum „Faust“ – stellt er dar, wie Kreativität aus ständiger Selbstüberwindung und -erneuerung erwächst. In seinem Gedicht Selige Sehnsucht resümiert er:

„Und solang du das nicht hast,
Dieses: Stirb und werde!
Bist Du nur ein trüber Gast
Auf der dunklen Erde.“

Johann Wolfgang von Goethe

Der soziale Kontext: Entstehung und Bewertung der Kreativität

Die Bewertung von Kreativität durch eine soziale Gruppe erweist sich als Barriere, wenn eine Problemlösung von der Gruppe für nicht durchführbar gehalten und verworfen wird. Das kann bei Spracharmut der Gruppenmitglieder ohne jegliche Begründung geschehen. Ein nonkonformes Individuum wird bei dieser Konstellation unterdrückt oder ausgegrenzt.[22] In krassen Fällen werden Kreative als verrückt angesehen, etwa wie Leonardo da Vinci, James Watt oder Sir Alexander Graham Bell, die jedoch nach ihrem Ableben gefeiert wurden. Diese Reaktion entspringt dem Gruppengefühl und dem Bild, das eine Gruppe von sich selbst hat. Jeder, der mit der Gruppe konform ist, bringt weniger Störungen und vermeintlich weniger Rückschläge in den Erfolgen der Gruppe.

Forschungen in der Sozialpsychologie von Schlenker und Weigold zufolge gehen Kreative in dem Maße nicht konform, in dem das Problem nach ihren Kriterien nicht anders zu bewältigen ist. Albert Einstein, der Erfinder der Relativitätstheorie, wird in seiner Biografie als aufbrausend und von Selbstvorwürfen geplagt beschrieben. Die Gründe hierfür dürften in dem anfänglichen Unverständnis der Fachkollegen für die Kreativität Einsteins und deren Resultate gelegen haben, wie auch in seinem nonkonformistischen Durchsetzungswillen.

Anregung und Herausforderung spielen bei der Entwicklung einer kreativen Lebenseinstellung eine besondere Rolle. Eine Herausforderung kann zu existenziellen Veränderungen führen. Erziehungs- und Bildungseinrichtungen, in denen auf Ermutigung Wert gelegt wird, fördern die Kreativität (Frederick Mayer).

Wird eine Idee von verschiedenen Menschen nacheinander gedanklich einer Überprüfung unterzogen, kann es geschehen, dass diese erst spät für durchführbar erklärt wird. So zum Beispiel das erste Fluggerät nach den Zeichnungen von da Vinci oder die Entwicklung des ersten Fernglases durch die Entdeckung Galileo Galileis. Picassos kubistische Werke wie Der Mann an der Gitarre von 1918 und seine Collagen entstanden durch die Vorstellungskraft des Einzelnen. Joan Miró und sein Werk sind ein Beispiel für die bildhauerische Kunst, und Friedensreich Hundertwasser mit seinen architektonischen Höchstleistungen sollte auf diesem Gebiet erwähnt werden.[23]

Vielfach wird Kreativität erst als solche bezeichnet und bewertet, wenn sie einhergeht mit einer völligen Neudefinition bekannter und akzeptierter Gesetzmäßigkeiten oder Bereiche; berühmte Beispiele dafür sind Arnold Schönberg (Zwölftonmusik), Pablo Picasso (Kubismus), Albert Einstein (relative Sicht von Zeit und Raum). Der Bruch mit alten Vorstellungen und Normen und die Schaffung eines neuen Paradigmas, verbunden mit der dazugehörigen Unsicherheit des Unbekannten, Unbewiesenen oder Spekulativen, verdeutlichen gleichzeitig, warum Kreativität im sozialen Kontext immer wieder einen schweren Stand hatte und bis heute in vielen Gesellschaftsbereichen um Anerkennung ringen muss.

Die unterschiedlichen Kulturen der Menschheit, deren Gepflogenheiten und das Lebensumfeld bringen immer wieder neue Formen der Verarbeitung und Rekombination der in ihr vorhandenen Materialien und Ideen hervor, so dass sich die Herkunft der kreativen Lösungen nicht immer nachweisen lässt.

Kreatives Milieu

Der Begriff des kreativen Milieus wurde durch die sog. GREMI-Gruppe („Groupe de Recherche Européen sur les Milieux Innovateurs“) geprägt. Seit 1984 forscht eine Gruppe französischer Soziologen und Regionalwissenschaftler nach den Ursachen für die Unterschiede in der Innovationsfähigkeit und -tätigkeit verschiedener Regionen. Die Gesamtheit der Beziehungen in einem kreativen Milieu soll, eingebunden in das soziokulturelle Umfeld (Embeddedness), nach Roberto Camagni (1991) zu einem kreativen kollektiven Lernprozess führen. Als Voraussetzung für die Realisierung gelten neben der räumlichen Nähe auch das Vorhandensein von gemeinsamen Wertvorstellungen und Vertrauen, Zugehörigkeitsgefühl, ein zusammenhängender Wahrnehmungsraum, gemeinsame organisatorischer Formen und Methoden, die Unsicherheit reduzieren, sowie reger Austausch und niedrige Transaktionskosten.[24]

Kreativität und psychische Störungen

Seit der Antike existiert der Mythos eines Zusammenhangs von Kreativität mit psychischen Störungen. Plato spricht von poetischer Verrücktheit und von Theophrast, einem Schüler des Aristoteles, ist der Satz überliefert, dass alle außergewöhnlichen Männer Melancholiker seien. Allerdings fährt der Text fort, dass die Melancholie bei manchen so stark werde, dass sie krank würden. In diesem Sinne ist Melancholie also nicht primär als krankhaft anzusehen, sondern eher als Zustand psychischer Labilität. Moderne Studien zeigen dementsprechend, dass die meisten außergewöhnlich Kreativen nicht psychisch beeinträchtigter sind als die Durchschnittsbevölkerung. Allerdings gibt es zwei Ausnahmen: Dichter sowie Jazz- und Popmusiker. Bei „poetic writers“ sind klinische Aufenthalte wegen Depressionen und Suizide dreimal so häufig wie in der Durchschnittsbevölkerung. „Performing Artists“ wie Jazz- und Popmusiker neigen wesentlicher häufiger zu schädlichem Gebrauch von Alkohol und Drogen. Häufig dienen kreative Aktivitäten auch der Bewältigung und Transformation psychischer Störungen.[25]

Siehe auch

Literatur

Grundlagen und Allgemeines

  • Teresa Amabile: Creativity in Context: Update to “The social psychology of creativity”. Westview Press, Boulder, Co 1996.
  • Nancy Andreasen: The creating brain. The neuroscience of genius. Dana Press, New York 2005, ISBN 1-932594-07-8.
  • Gerd Binnig: Aus dem Nichts: Über die Kreativität von Natur und Mensch. Piper, München 1989, ISBN 3-492-03353-9.
  • Edward De Bono: Laterales Denken: Der Kurs zur Erschließung Ihrer Kreativitätsreserven. Düsseldorf, Econ-Verlag, 1992, ISBN 3-612-21168-4.
  • Margaret Boden: The Creative Mind: Myths and Mechanisms. London 1990, ISBN 0-415-31453-4.
  • Shelley Carson: Your Creative Brain. Harvard University, Cambridge, 2010, ISBN 978-0-470-54763-2.
  • Mihály Csíkszentmihályi: Kreativität. Klett-Cotta, Stuttgart 1997, ISBN 3-608-91774-8. (Originalfassung: Creativity. Harper Collins, New York 1996, ISBN 0-06-017133-2)
  • Martin Dresler, Tanja G. Baudson: Kreativität. Beiträge aus den Natur- und Geisteswissenschaften. Hirzel, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-7776-1630-8.
  • John E. Drevdahl: Factors of importance for creativity. In: Journal of Clinical Psychology. Nr. 12, 1956, S. 21–26.
  • Joachim Funke: Psychologie der Kreativität In: R. M. Holm-Hadulla: Kreativität, Springer, Heidelberg & Berlin 2000, ISBN 3-540-67757-7.
  • Daniel Goleman, Paul Kaufman, Michael Ray: Kreativität entdecken. Hanser, München 1997, ISBN 3-446-19110-0. (Originalfassung: The Creative Spirit. Dutton, New York 1992, ISBN 0-525-93354-9)
  • Norbert Groeben: Kreativität. Originalität diesseits des Genialen. Primus-Verlag, Darmstadt 2013, ISBN 978-3-86312-039-9.
  • Rainer M. Holm-Hadulla: Kreativität. Konzept und Lebensstil. 3. Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2010, ISBN 978-3-525-49073-0.
  • Rainer M. Holm-Hadulla: Kreativität zwischen Schöpfung und Zerstörung. 1. Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2011, ISBN 978-3-525-40433-1.
  • Rainer M. Holm-Hadulla: The dialectic of creativity: A synthesis of neurobiological, psychological, cultural and practical aspects of the creative process. In: Creativity Research Journal. Nr. 25 (3), 2013, S. 293–299, ISSN 1040-0419.
  • Arthur Koestler: Der göttliche Funke. Der schöpferische Akt in Kunst und Wissenschaft. Scherz, Bern 1966.
  • Manuela Pohl: Kreative Kompetenz. Cornelsen Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-589-24017-3.
  • Manuela Pohl: Kreativitätstraining und Kreative Kompetenz – Train the Trainer Reihe. Cornelsen Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-589-24024-1.
  • Mario Pricken: Kribbeln im Kopf. 11. Auflage. Verlag Hermann Schmidt, Mainz 2010, ISBN 978-3-87439-797-1.
  • Siegfried Preiser, Nicola Buchholz: Kreativität. Asanger Verlag, Kröning 2008, ISBN 978-3-89334-407-9.
  • Gustav Ripke: Kreativität und Diagnostik. Lit, Münster 2005, ISBN 3-8258-8867-3.
  • Mark A. Runco: Creativity. Theories and Themes: Research, Development, and Practice. Elsevier Academic Press, Burlington, MA, 2007.
  • Robert J. Sternberg: Handbook of Creativity, Cambridge Univ. Press 1998, ISBN 0-521-57604-0.
  • Robert J. Sternberg, Todd I. Lubart: Investing in creativity. In: American psychologist. 51 (7) 1996, S. 677–688.

Kreativitätstechniken

  • Christian Gänshirt: Werkzeuge für Ideen. Einführung ins architektonische Entwerfen. Basel: Birkhäuser, 2011, ISBN 978-3-0346-0704-9.
  • Michael Knieß: Kreativitätstechniken. Methoden und Übungen. dtv, München 2006, ISBN 3-423-50906-6.
  • Michael Luther, Jutta Gründonner: Königsweg Kreativität. Powertraining für kreatives Denken. Junfermann, Paderborn 2000, ISBN 3-87387-379-6.
  • Karsten Noack: Kreativitätstechniken. Schöpferisches Potenzial entwickeln und nutzen. Cornelsen, Berlin 2005, ISBN 3-589-21956-4.
  • Alex F. Osborn: Applied Imagination. Principles and Procedures of Creative Problem-Solving. Scribner, New York 1953, ISBN 0-02-389520-9.
  • Helmut Schlicksupp: Innovation, Kreativität & Ideenfindung. 5. Auflage. Vogel, Würzburg 1999, ISBN 3-8023-1786-6.
  • Joseph Schumpeter: Socialism, Capitalism and Democracy Harper & Bros., New York 1942.
  • Peter Thiesen: Ideenmischmaschine. Beltz, Weinheim 2001, ISBN 3-407-55854-6.
  • Michael A. West: Innovation und Kreativität. Beltz Verlag, Weinheim/ Basel 1999, ISBN 3-407-36339-7.
  • H.B. Gelatt, C. Gelatt: Creative Decision Making: Using Positiv Uncertainty. Crisp Publications, 2003, ISBN 1-56052-690-4.

Bildung und Lernen

  • Ina Bielenberg (Hrsg.): Bildungsziel Kreativität. Kulturelles Lernen zwischen Kunst und Wissenschaft. kopaed, München 2006, ISBN 3-938028-91-2.
  • Achim Bröcher: Kreative Intelligenz und Lernen. Eine Untersuchung zur Förderung schöpferischen Denkens und Handelns unter anderem in einem universitären Sommercamp. Minerva-Publikation, München 1989, ISBN 3-597-10642-0.
  • Joachim Bröcher: Hochintelligente kreativ begaben. Lit, Münster/ Hamburg 2005, ISBN 3-8258-8383-3.
  • journal für begabtenförderung. Band 2. Studienverlag, Innsbruck 2004 (Heftthema Kreativität).
  • Peter Thiesen: Kreatives Spiel mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. 5. Auflage. BildungsverlagEins, Troisdorf 2007, ISBN 978-3-8237-8112-7.
  • Rainer M. Holm-Hadulla: Kreativität. Konzept und Lebensstil. 3. Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2010, ISBN 978-3-525-49073-0.
  • Klaus Stanke: Handlungsorientierte Kreativitätstechniken – Für Junge, Einsteiger und Profis mit BONSAI-System der Kreativitätstechniken. trafo-Verlagsgruppe, Berlin 2011, ISBN 978-3-86464-001-8.
  • Robert S. Woodworth: Contemporary Schools of Psychology. Methuen, London 1976, ISBN 0-416-31530-5.

Kreative Gruppen

  • Ari Bosse: Das kollektive Genie. Die Innovationsleistung rollengestützter Gruppen. Tectum-Verlag, Marburg 2007, ISBN 978-3-8288-9332-0.
  • Olaf-Axel Burow: Die Individualisierungsfalle. Kreativität gibt es nur im Plural. Klett-Cotta, Stuttgart 1999, ISBN 3-608-91977-5.
  • Olaf-Axel Burow: Ich bin gut – wir sind besser. Erfolgsmodelle kreativer Gruppen. Klett-Cotta, Stuttgart 2000, ISBN 3-608-94006-5.
  • Olaf-Axel Burow: "Team-Flow. Gemeinsam wachsen im Kreativen Feld." Beltz, Weinheim 2015, ISBN 978-3-407-36569-9.
  • Paul B. Paulus, Bernard A. Nijstad (Hrsg.): Group Creativity: Innovation Through Collaboration. Oxford University Press, London 2003, ISBN 0-19-514730-8.

Beruf und Unternehmen

Design und Produktentwicklung

  • Frank Berzbach: Kreativität aushalten. Psychologie für Designer. Verlag Hermann Schmidt, Mainz 2010, ISBN 978-3-87439-786-5.
  • Tobias Deigendesch: Kreativität in der Produktentwicklung und Muster als methodisches Hilfsmittel. Dissertation, Fak. f. Maschinenbau, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), 2009. Volltext
  • Endrissat, N., Islam, G., & Noppeney, C. (2015). Visual organizing: Balancing coordination and creative freedom via mood boards. Journal of Business Research. doi:10.1016/j.jbusres.2015.10.004
  • Mario Pricken: Visuelle Kreativität. Kreativitätstechniken für neue Bilderwelten in Werbung, 3D Animation & Computer-Games. Verlag Hermann Schmidt, Mainz 2003, ISBN 3-87439-637-1.

Kreative Persönlichkeiten

  • Jean-Peter Braun: Mysterium Kreativität – 13 Künstler geben Antworten. ars momentum, Witten 2010, ISBN 978-3-938193-36-5.
  • Howard Gardner: Extraordinary Minds. Portraits of Four Exceptional Individuals and an Examination of Our Own Extraordinariness. Basic Books, New York 1997, ISBN 0-465-02125-5.
    • Deutsche Ausgabe: Kreative Intelligenz. Was wir mit Mozart, Freud, Woolf und Gandhi gemeinsam haben. Campus, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-593-36180-9.
  • Rainer M. Holm-Hadulla: Leidenschaft: Goethes Weg zur Kreativität. Eine Psychobiografie. 2. Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2009, ISBN 978-3-525-40409-6.
  • Rainer M. Holm-Hadulla: Creativity, Alcohol and Drug Abuse: The pop icon Jim Morrison. In: Psychopathology, doi:10.1159/000354617.

Philosophie der Kreativität

  • Christian Julmi: Gespräche über Kreatvität. Philosophische Annäherungen an ein subjektives Phänomen. Projektverlag, Bochum / Freiburg im Breisgau 2013, ISBN 978-3-89733-274-4.
  • Hans Lenk: Kreative Aufstiege. Zur Philosophie und Psychologie der Kreativität. Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2000, ISBN 3-518-29056-8.
  • Simone Mahrenholz: Kreativität. Eine philosophische Analyse. Akademie Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-05-004642-6.

Weblinks

Wiktionary: Kreativität – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Mumford, Michael (2003): Where have we been, where are we going? Taking stock in creativity research, in: Creativity Research Journal, 15, S. 107–120.
  2. Csikszentmihalyi 1996, Runco 2007.
  3. sie ließen sich – siehe Personenkult – überhöhen und feiern, z. B. Stalin, Hitler, Mussolini.
  4. M. Amelang u. a.: Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung. Kohlhammer, Stuttgart 2006.
  5. a b c laum.uni-hannover.de (Memento vom 28. April 2009 im Internet Archive)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt
  6. a b visor.unibe.ch (Memento vom 20. März 2009 im Internet Archive)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt
  7. Schumpeter: Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung, 1997 (1911), S. 138
  8. Übersetzungen dieser zweiten Auflage ins Italienische, Englische, Französische, Japanische und Spanische machten das Buch sehr bekannt (Heinz D. Kurz: Joseph A. Schumpeter. Ein Sozialökonom zwischen Marx und Walras. Metropolis-Verlag, Marburg 2005, ISBN 3-89518-508-6. S. 41–53).
  9. Schumpeter: Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung. 4. Auflage. Berlin 1934, S. 17, 100 ff.
  10. Siehe z. B. G. M. Maier u. a.: Innovation und Kreativität. (PDF-Datei; 252 kB), zugriff am 23. August 2012.
  11. Robert J. Sternberg, Todd I. Lubart: Investing in creativity. In: American psychologist. 51 (7) 1996, S. 677–688.
  12. Richard W. Woodman, John E. Sawyer, Ricky W. Griffin,: Toward a Theory of Organizational Creativity. In: Academy of Management Review. Band 18, Nr. 2, 1993, S. 298.
  13. Selcuk Acar, Mark A. Runco: Creative Abilities: Divergent Thinking. In: Michael D. Mumford (Hrsg.): Handbook of Organizational Creativity. Academic Press, Amsterdam u. a. 2012, S. 135.
  14. a b c Hertel, G. & U. Konradt (2007). Informationsverarbeitung. In: Telekooperation und virtuelle Teamarbeit. 92-97. München: Oldenbourg Verlag.
  15. Sosa, M. E. (2011). Where Do Creative Interactions Come From? The Role of Tie Content and Social Networks. Organization Science, 22(1), 1-21.
  16. M. Voigt, H.-J. Weißbach: Kompetenzentwicklung in Start-up-Unternehmen. In: Schriften zur beruflichen Weiterbildung. QUEM Report. Heft 93, 2005, ISSN 0944-4092 weisen auf Basis von Fallstudien darauf hin, dass eine stark methodisch orientierte betriebswirtschaftliche Ausbildung und ritualisierte Arbeitsweise (Methodismus) in Verbindung mit Perfektionismus die unternehmerische Kreativität erheblich beeinträchtigen kann.
  17. H. Geschka: Kreativitätstechniken und Methoden der Ideenbewertung. In: T. Sommerlatte, G. Beyer, G. Seidel: Innovationskultur und Ideenmanagement. Düsseldorf: Symposion 2006, S. 217–249.
  18. a b Reagans, R. & B. McEvily (2003). Network structure and knowledge transfer: The effects of cohesion and range. Administrative Science Quarterly, 48(2), 240-267.
  19. Hansen, M. (1999). The search-transfer problem: the role of weak ties in sharing knowledge across organizations subunits. Administrative Science Quarterly, 44, S. 82- 111.
  20. M. Rhodes: An Analysis of Creativity. In: Phi Delta Kappan. April 1961, S. 305–310.
  21. H.-J. Weissbach u. a.: Entrepreneurial Creativity and Innovation Management. Kosice Mures/ Frankfurt am Main 2009.
  22. decrea. a cura di Daniele Brambilla auf: nume.it
  23. Elliot Aronson, Timothy D. Wilson, Robin M. Akert: Sozialpsychologie. 4. aktualisierte Auflage. Pearson Studium, München 2004, ISBN 3-8273-7084-1.
  24. Roberto P. Camagni: Local “Milieu”, Uncertainty and Innovation Networks: Toward a New Dynamic Theory of Economic Space. Unveröff. Manuskript, zit. Erich Latniak, Dieter Rehfeld: Betriebliche Innovation und regionales Umfeld - Erfahrungen aus Nordrhein-Westfalen. In: ARBEIT. H. 3, Jg. 3, 1991, S. 238 ff.
  25. Rainer M. Holm-Hadulla: Kreativität zwischen Schöpfung und Zerstörung. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2011.