Kreis Striegau
Kreis Striegau | |
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Preußische Provinz | Schlesien (1816–1919) Niederschlesien (1919–1932) |
Regierungsbezirk | Breslau |
Kreisstadt | Striegau |
Fläche | 300 km² (1910) |
Einwohner | 44.847 (1925) |
Bevölkerungsdichte | 149 Einwohner/km² (1925) |
Lage des Kreises Striegau (1905) |
Der Kreis Striegau war von 1816 bis 1932 ein Landkreis im Regierungsbezirk Breslau in Schlesien. Das Landratsamt war in der Stadt Striegau. 1925 hatte der Kreis auf einer Fläche von 300 km² 26.726 Einwohner.[1][2]
Verwaltungsgeschichte
Königreich Preußen
Nach der Neuorganisation der Kreisgliederung im Königreich Preußen nach dem Wiener Kongress trat mit der Neugliederung der Regierungsbezirke zum 1. Mai 1816 der Kreis Striegau in der Provinz Schlesien vom Regierungsbezirk Breslau zum neuen Regierungsbezirk Reichenbach. Das Landratsamt war in Striegau.
Der Kreis Striegau wurde endgültig wie folgt abgegrenzt:
- Umgliederung der Dörfer Bockau, Ebersdorf und Pitschen aus dem Kreis Neumarkt in den Kreis Striegau
- Umgliederung der Dörfer Buchwald, Diezdorf, Michelsdorf, Nieder und Ober Dambritsch, Nieder und Ober Moys und Obsendorf aus dem Kreis Striegau in den Kreis Neumarkt
- Umgliederung der Dörfer Panzkau und Simsdorf aus dem Kreis Liegnitz in den Kreis Striegau
Nach Auflösung des Regierungsbezirks Reichenbach wurde der Kreise Striegau am 1. Mai 1820 dem Regierungsbezirk Breslau zugeteilt.[3]
Deutsches Reich
Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis zum Norddeutschen Bund und ab 1. Januar 1871 zum Deutschen Reich.
Freistaat Preußen
Am 8. November 1919 wurde die Provinz Schlesien aufgelöst. Aus den Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz wurde die neue Provinz Niederschlesien gebildet.
Am 30. September 1929 fand im Kreis Striegau entsprechend der Entwicklung im übrigen Freistaat Preußen eine Gebietsreform statt, bei der alle bisher selbstständigen Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden.
Zum 1. Oktober 1932 wurde der Kreis Striegau aufgelöst. Die Landgemeinden Beckern, Bertholdsdorf, Bockau, Damsdorf, Diesdorf, Dromsdorf-Lohnig, Ebersdorf, Eisendorf, Förstchen, Gäbersdorf, Guckelhausen, Hulm, Körnitz, Kuhnern, Lederose, Lüssen, Metschkau, Neuhof, Ossig, Panzkau, Pfaffendorf, Pitschen, Pläswitz, Sasterhausen, Simsdorf, Tschinschwitz und Zuckelnick kamen zum Kreis Neumarkt, während die Stadt Striegau und alle restlichen Gemeinden zum Landkreis Schweidnitz kamen.
Im Frühjahr 1945 wurde das alte Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt und danach ein Teil Polens.
Verwaltungsgliederung
Im Jahr 1910 gab es im Kreis Striegau eine Stadt und 58 Landgemeinden:[4]
- Barzdorf
- Beckern
- Bertholdsdorf
- Bockau
- Damsdorf
- Diesdorf
- Dromsdorf-Lohnig
- Ebersdorf
- Eisdorf
- Eisendorf
- Fehebeutel
- Förstchen
- Gäbersdorf
- Gräben
- Groß Rosen
- Grunau
- Guckelhausen
- Günthersdorf
- Haidau
- Halbendorf
- Häslicht
- Hoymsberg
- Hulm
- Järischau
- Klein Rosen
- Kohlhöhe
- Körnitz
- Kuhnern
- Laasan
- Lederose
- Lüssen
- Metschkau
- Mittel Gutschdorf
- Muhrau
- Neuhof
- Nieder Gutschdorf
- Nieder Streit
- Niklasdorf
- Ober Streit
- Ölse
- Ossig
- Panzkau
- Pfaffendorf
- Pilgramshain
- Pitschen
- Pläswitz
- Preilsdorf
- Rauske
- Riegel
- Sasterhausen
- Simsdorf
- Stanowitz
- Striegau (Stadt)
- Taubnitz
- Teichau
- Thomaswaldau
- Tschinschwitz
- Ullersdorf
- Zuckelnick
Daneben existierten noch zahlreiche Gutsbezirke.[4]
Einwohnerentwicklung
Einwohner | 1885 | 1890 | 1900 | 1910 | 1925 |
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Kreis Striegau[2] | 41.075 | 42.143 | 42.923 | 45.936 | 44.847 |
Landräte
- 1813 : Freiherr von Richthofen
- 1813 : von Hocke
- 1813–1835: ?
- 1835–1849: Carl Ruprecht[5]
- 1850–1879: von Rohrscheidt
- 1879–1888: von Koschembahr
- 1888–1903: Günther von Klitzing (1857–1902)
- 1903–1918: Siegfried Freiherr von Richthofen
- 1918–1919: Karl Freiherr von Richthofen (kommissarisch)
- 1919–1932: Karl Daubenthaler (* 1876)[3]
Einzelnachweise
- ↑ Regierungsbezirk Breslau, Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910
- ↑ a b Deutsche Verwaltungsgeschichte
- ↑ a b Territoriale Veränderungen in Deutschland
- ↑ a b Kreis Striegau, Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910
- ↑ Bernd Haunfelder: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1849–1867, 1994, S. 216.
Koordinaten: 50° 57′ 0″ N, 16° 20′ 0″ O