Landkreis Grünberg i. Schles.

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Landkreis Grünberg i. Schles.
Wappen Landkreis
Preußische Provinz Schlesien (1825–1919, 1938–1941)
Niederschlesien (1919–1938, 1941–1945)
Regierungsbezirk Liegnitz
Kreisstadt Grünberg in Schlesien
Fläche
Einwohner
Bevölkerungsdichte
Gemeinden
Karte des Kreises Grünberg
Landkreis Grünberg, 1905

Der Landkreis Grünberg i. Schles. war ein preußischer Landkreis in Schlesien. Er bestand von 1816 bis 1945 und umfasste am 1. Januar 1945 drei Städte und 33 Gemeinden.

Verwaltungsgeschichte

Nach der Neuorganisation der Kreisgliederung im Preußischen Staat im Zuge der Stein-Hardenbergschen Reformen gehörte mit der Neugliederung der Regierungsbezirke zum 1. Mai 1816 der Kreis Grünberg in der Provinz Schlesien weiterhin zum Regierungsbezirk Liegnitz.

Das Landratsamt war in Grünberg.

Zum 1. Januar 1820 wurde der Kreis Grünberg endgültig abgegrenzt:

  • Eingliederung der Dörfer Grunwald, Jäschane, Kolzig, Lipke, Neu Otternstädt und Schlabrendorf aus dem Kreis Glogau in den Kreis Grünberg.

In der Folgezeit setzte sich die Bezeichnung Grünberg i. Schles. durch.

Zum 8. November 1919 wurde die Provinz Schlesien aufgelöst. Aus den Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz wurde die neue Provinz Niederschlesien gebildet.

Zum 1. April 1922 wurde aus der bisher kreisangehörigen Stadtgemeinde Grünberg i. Schles. der Stadtkreis Grünberg i. Schles. gebildet. Damit erhielt der bisherige Kreis Grünberg i. Schles. die Bezeichnung Landkreis.

Zum 30. September 1929 fand im Landkreis Grünberg i. Schles. entsprechend der Entwicklung im übrigen Freistaat Preußen eine Gebietsreform statt, bei der alle bisher selbstständigen Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden.

Am 1. Oktober 1932 wurden der Landkreis Grünberg i. Schles. und der Kreis Freystadt zum neuen Landkreis Grünberg i. Schles. zusammengeschlossen. Die Grenzen wurden dabei wie folgt verändert:

  • Eingliederung der Stadtgemeinden Beuthen a./Oder und Schlawa, der Landgemeinden Aufzug, Beitsch, Bielawe, Bösau, Carolath, Deutsch Tarnau, Goile, Grochwitz, Groß Würbitz, Hammer, Hohenborau, Klein Würbitz, Krempine, Krolkwitz, Laubegast, Malschwitz, Nenkersdorf, Pfaffendorf, Pürschkau, Rädchen, Reinberg, Rosenthal, Sperlingswinkel, Tarnau, Thiergarten und Zöbelwitz und des Gutsbezirks Carolather Heide, Forst aus dem Landkreis Grünberg i. Schles. in den Landkreis Glogau,
  • Eingliederung der Stadtgemeinde Naumburg a. Bober und der Landgemeinden Alt Kleppen, Groß Dobritsch, Groß Reichenau, Klein Dobritsch, Kosel, Kottwitz, Kunzendorf, Neu Kleppen, Neuwaldau, Paganz, Peterswaldau, Popowitz, Poydritz, Reichenbach, Schöneich, Theuern, Tschirkau und Zedelsdorf aus dem Kreis Sprottau in den Landkreis Grünberg i. Schles..

Bereits am 1. Oktober 1933 wurde der Kreis Freystadt i. Niederschles. in seinen früheren Grenzen wieder hergestellt. Zum Ausgleich dafür wurde der Stadtkreis Grünberg i. Schles. aufgehoben und die Stadtgemeinde wieder eingekreist. Dadurch erhielt der Landkreis Grünberg i. Schles. wieder die Bezeichnung Kreis.

Am 1. April 1938 wurden die preußischen Provinzen Niederschlesien und Oberschlesien zur neuen Provinz Schlesien zusammengeschlossen.

Am 1. Oktober 1938 erhielt der Kreis Grünberg i. Schles. die folgenden Gemeinden zugeteilt:

  • aus dem Kreis Fraustadt die Gemeinde Lache,
  • aus dem Kreis Bomst die Gemeinden Bruchdorf, Fleißwiese, Friedendorf, Kreutz, Ostlinde, Ostweide, Pfalzdorf, Ruden, Schönforst und Schwenten.

Zum 1. Januar 1939 führte der Kreis Grünberg i. Schles. entsprechend der jetzt reichseinheitlichen Regelung die Bezeichnung Landkreis.

Zum 18. Januar 1941 wurde die Provinz Schlesien aufgelöst. Aus den bisherigen Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz wurde die neue Provinz Niederschlesien gebildet.

Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt und kam unter polnische Verwaltung.

Landräte

  • 1815–1834: Wilhelm von Nikisch
  • 1834–1842: Prinz Friedrich zu Schönaich-Carolath
  • 1842–1867: Wilhelm Ernst Stephan von Bojanowski
  • 1867–1887: Ernst Carl Thure von Klinckowstroem
  • 1887–1892: Günther Freiherr von Seherr-Thoß
  • 1892–1903: Joachim von Lamprecht
  • 1903–1911: Hans Joachim von Brockhusen
  • 1911–1917: Otto Junghann
  • 1917–193?: Hermann Ercklentz
  • 193?–1939: Arthur Joachim
  • 1939–1942: Helmut Grande
  • 1942–1943: Herbert Suesmann
  • 1943–1945: Hubert Schönberg

Kommunalverfassung

Der Kreis Grünberg i. Schles. gliederte sich zunächst in Stadtgemeinden, in Landgemeinden und selbstständige Gutsbezirke.

Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 gab es ab 1. Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung für alle preußischen Gemeinden. Die bisherigen Stadtgemeinden Deutsch Wartenberg, Grünberg (Schlesien) und Rothenburg (Oder) führten jetzt die Bezeichnung Stadt.

Mit Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 wurde zum 1. April 1935 das Führerprinzip auf Gemeindeebene durchgesetzt. Die Gemeinden waren in Amtsbezirken zusammengefasst, allerdings bildeten die 1938 vom Kreis Bomst übernommenen Gemeinden einen Polizeidistrikt.

Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen; es galt weiterhin die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881.

Ortsnamen

Im Jahre 1936 wurden die folgenden Ortsnamen geändert:

  • Hohwelze: Gabelsdorf
  • Karschin: Großheiden
  • Saabor: Fürsteneich
  • Sawade: Eichwaldau

Persönlichkeiten

Weblinks

Commons: Landkreis Grünberg i. Schles. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien