Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2003/100 m der Frauen

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9. Leichtathletik-Weltmeisterschaften
Disziplin 100-Meter-Lauf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 58 Athletinnen aus 48 Ländern
Austragungsort Frankreich Paris
Wettkampfort Stade de France
Wettkampfphase 23. August (Vorläufe/Viertelfinale)
24. August (Halbfinale/Finale)
Medaillengewinnerinnen
Goldmedaille Torri Edwards (Vereinigte Staaten USA)
Silbermedaille Chandra Sturrup (Bahamas BAH)
Bronzemedaille Ekaterini Thanou (Griechenland GRE)
Stade de France in Paris/Saint-Denis am Schlusstag der Leichtathletik-Weltmeisterschaften

Der 100-Meter-Lauf der Frauen bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2003 wurde am 23. und 24. August 2003 im Stade de France der französischen Stadt Saint-Denis unmittelbar bei Paris ausgetragen.

Weltmeisterin wurde die US-Amerikanerin Torri Edwards, die mit der US-Sprintstaffel 2000 Olympiabronze errungen hatte. Vier Tage später gab es für sie darüber hinaus Silber über 200 Meter. Rang zwei belegte die WM-Dritte von 2001 Chandra Sturrup aus Bahamas, die mit 4-mal-100-Meter-Staffeln ihres Landes 2000 Olympiagold und 1996 Olympiabronze gewonnen hatte. Bronze ging an die griechische Olympiazweite von 2000 und amtierende Europameisterin Ekaterini Thanou.

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 10,49 s Vereinigte Staaten Florence Griffith-Joyner Indianapolis, USA 16. Juli 1988[1]
Weltmeisterschaftsrekord 10,70 s Vereinigte Staaten Marion Jones WM 1999 in Sevilla, Spanien 22. August 1999

Der bestehende WM-Rekord wurde bei diesen Weltmeisterschaften nicht eingestellt und nicht verbessert.

Es wurden drei Landesrekorde aufgestellt:

Doping[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieser Wettbewerb war von zwei Dopingfällen überschattet.

  • Die zunächst siegreiche US-Amerikanerin Kelli White war mit Modafinil gedopt und wurde disqualifiziert. Dies betraf ebenso ihre Goldmedaille über 200 Meter. Bei einer Anhörung vor der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) im Jahr 2005 gab sie zu, außer mit Modafinil auch mit THG und EPO gedopt zu haben. Dies sei allerdings nicht wissentlich geschehen. Sie habe lediglich zugestimmt, verschiedene Mittel auf ihre Wirksamkeit hin bei ihr zu testen. Auf Nebenwirkungen sei sie nicht aufmerksam gemacht worden.[2]
  • Die zunächst drittplatzierte Ukrainerin Schanna Block, frühere Schanna Pintussewytsch, wurde nachträglich wegen Dopingvergehens disqualifiziert. Auch ihr bei diesen Weltmeisterschaften erzielter fünfter Rang über 200 Meter wurde annulliert. Ihr wurden – allerdings erst im Jahr 2015 – für die Jahre 2002 und 2003 Verstöße gegen die Doping-Regularien nachgewiesen. Ihre Resultate aus diesem Zeitraum wurden annulliert. Außerdem wurde sie mit einer zweijährigen Sperre belegt. Diese hatte jedoch nur symbolischen Wert, denn zu dem Zeitpunkt, zu dem die Sperre verhängt wurde, hatte Schanna Block ihre aktive Laufbahn längst beendet.[3]

Die beiden Disqualifikationen waren folgenreich für insgesamt neun Sprinterinnen.

  • Leidtragende im Medaillenbereich:
    • Torri Edwards, USA – wurde erst nach Kelli Whites Disqualifikation von Rang zwei auf Rang eins hochgestuft, sie selber wurde jedoch im Jahr darauf ebenfalls des Dopingbetrugs überführt, und zwar mittels Nikethamid, wofür sie mit einer Sperre von zwei Jahren belegt wurde[4]
    • Chandra Sturrup, Bahamas – erhielt ihre Silbermedaille erst mit jahrelanger Verspätung und konnte nicht an der Siegerehrung teilnehmen
    • Ekaterini Thanou, Griechenland – erhielt ihre Bronzemedaille erst mit jahrelanger Verspätung und konnte nicht an der Siegerehrung teilnehmen, allerdings war sie ein Jahr später ebenfalls in eine äußerst dubiose Dopingaffäre verstrickt und musste dafür eine Sperre hinnehmen[5]
  • Athletinnen, die um ihre Finalteilnahme betrogen wurden:
  • Athletinnen, die um ihre Halbfinalteilnahme betrogen wurden:
  • Athletinnen, die um ihre Viertelfinalteilnahme betrogen wurden:

Vorrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vorrunde wurde in acht Läufen durchgeführt. Die ersten drei Athletinnen pro Lauf – hellblau unterlegt – sowie die darüber hinaus acht zeitschnellsten Läuferinnen – hellgrün unterlegt – qualifizierten sich für das Viertelfinale.

Vorlauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

23. August 2003, 10:30 Uhr

Wind: +0,1 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Chandra Sturrup Bahamas Bahamas 11,08
2 Lyubov Perepelova Usbekistan Usbekistan 11,30
3 Vida Anim Ghana Ghana 11,35
4 Mercy Nku Nigeria Nigeria 11,52
5 Kadiatou Camara Mali Mali 11,70
6 Olympia Zacharias Nauru Nauru 14,07
7 Joanne Hallen Samoa Samoa 14,33

Vorlauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

23. August 2003, 10:36 Uhr

Wind: +0,3 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Torri Edwards Vereinigte Staaten USA 11,13
2 Geraldine Pillay Sudafrika Südafrika 11,40
3 Endurance Ojokolo Nigeria Nigeria 11,50
4 Winneth Dube Simbabwe Simbabwe 11,71
5 Shams-Un-Nahar Chumky Bangladesch Bangladesch 12,27 NR
6 Yahanatou Ibrahim Niger Niger 12,97 NR
7 Temreta Martin Kiribati Kiribati 14,42

Vorlauf 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

23. August 2003, 10:42 Uhr

Wind: −0,2 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Merlene Ottey Slowenien Slowenien 11,26
2 Kim Gevaert Belgien Belgien 11,30
3 Savatheda Fynes Bahamas Bahamas 11,49
4 Grace Dinkins Liberia Liberia 11,90 eigentlich für das Viertelfinale qualifiziert
5 Irma Navarrete Nicaragua Nicaragua 12,93
6 Lima Azimi Afghanistan 2002 Afghanistan 18,37
DOP Kelli White Vereinigte Staaten USA für das Viertelfinale zugelassen

Vorlauf 4[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

23. August 2003, 10:48 Uhr

Wind: −0,1 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Susanthika Jayasinghe Sri Lanka Sri Lanka 11,20
2 Mary Onyali Nigeria Nigeria 11,50
3 Lerma Gabito Philippinen Philippinen 11,99 eigentlich für das Viertelfinale qualifiziert
4 Mariam Inashvili Georgien 1990 Georgien 12,64
5 Swetlana Pessowa Turkmenistan Turkmenistan 13,05
6 Tricia Flores Belize Belize 13,89
DOP Schanna Block Ukraine Ukraine für das Viertelfinale zugelassen
DNS Liliana Allen Mexiko Mexiko

Vorlauf 5[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

23. August 2003, 10:54 Uhr

Wind: +0,3 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Marina Kislowa Russland Russland 11,26
2 Joice Maduaka Vereinigtes Konigreich Großbritannien 11,31
3 Agné Eggerth Litauen 1989 Litauen 11,44
4 Natasha Mayers Saint Vincent Grenadinen St. Vincent und die Grenadinen 11,81
5 Nadesca Sprockel Niederlandische Antillen Niederländische Antillen 12,61
6 Jenny Keni Salomonen Salomonen 12,64 NR
7 Marie-Jeanne Binga Gabun Gabun 12,88
8 Vladislava Ovcharenko Tadschikistan Tadschikistan 13,34

Vorlauf 6[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

23. August 2003, 11:00 Uhr

Wind: +0,1 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Ekaterini Thanou Griechenland Griechenland 11,09
2 Julija Tabakowa Russland Russland 11,24
3 Olena Pastushenko Ukraine Ukraine 11,30
4 Debbie Ferguson Bahamas Bahamas 11,32
5 Heather Samuel Antigua und Barbuda Antigua und Barbuda 12,24
6 Ngerak Florencio Palau Palau 12,85
7 Liovalia Lopes Guinea-Bissau Guinea-Bissau 13,43

Vorlauf 7[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

23. August 2003, 11:06 Uhr

Wind: −0,2 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Christine Arron Frankreich Frankreich 11,15
2 Gail Devers Vereinigte Staaten USA 11,17
3 Judyth Kitson Jamaika Jamaika 11,70
4 Makaridja Sanganoko Elfenbeinküste Elfenbeinküste 11,79
5 Saira Fazal Pakistan Pakistan 12,75
6 Rima Taha Jordanien Jordanien 13,00
7 Aminata Kamissoko Mauretanien Mauretanien 13,70

Vorlauf 8[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

23. August 2003, 11:12 Uhr

Wind: +0,7 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Aleen Bailey Jamaika Jamaika 11,23
2 Karin Mayr-Krifka Osterreich Österreich 11,31
3 Goʻzal Xubbiyeva Usbekistan Usbekistan 11,35
4 Virgen Benavides Kuba Kuba 11,41
5 Wan Kin Yee Hongkong Hongkong 12,27
6 Mari Paz Mosanga Motanga Äquatorialguinea Äquatorialguinea 12,73
7 Chandra Kala Thapa Nepal Nepal 13,02
8 Susan Tama Vanuatu Vanuatu 13,45

Viertelfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus den vier Viertelfinalläufen qualifizierten sich die jeweils ersten vier Athletinnen – hellblau unterlegt – für das Halbfinale.

Viertelfinallauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

23. August 2003, 19:40 Uhr

Wind: ±0,0 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Chandra Sturrup Bahamas Bahamas 10,98
2 Gail Devers Vereinigte Staaten USA 11,16
3 Kim Gevaert Belgien Belgien 11,23
4 Marina Kislowa Russland Russland 11,26
5 Virgen Benavides Kuba Kuba 11,40
6 Geraldine Pillay Sudafrika Südafrika 11,47
7 Judyth Kitson Jamaika Jamaika 11,61
DNS Natasha Mayers Saint Vincent Grenadinen St. Vincent und die Grenadinen

Viertelfinallauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

23. August 2003, 19:46 Uhr

Wind: −0,1 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Christine Arron Frankreich Frankreich 11,08
2 Merlene Ottey Slowenien Slowenien 11,31
3 Lyubov Perepelova Usbekistan Usbekistan 11,35
4 Agné Eggerth Litauen 1989 Litauen 11,36 eigentlich für das Halbfinale qualifiziert
5 Endurance Ojokolo Nigeria Nigeria 11,55
6 Winneth Dube Simbabwe Simbabwe 11,69
7 Kadiatou Camara Mali Mali 11,73
DOP Schanna Block Ukraine Ukraine für das Halbfinale zugelassen

Viertelfinallauf 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

23. August 2003, 19:52 Uhr

Wind: +0,2 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Ekaterini Thanou Griechenland Griechenland 11,11
2 Debbie Ferguson Bahamas Bahamas 11,26
3 Mary Onyali Nigeria Nigeria 11,31
4 Karin Mayr-Krifka Osterreich Österreich 11,34 eigentlich für das Halbfinale qualifiziert
5 Olena Pastushenko Ukraine Ukraine 11,36
DNF Susanthika Jayasinghe Sri Lanka Sri Lanka
DOP Kelli White Vereinigte Staaten USA für das Halbfinale zugelassen
DNS Makaridja Sanganoko Elfenbeinküste Elfenbeinküste

Viertelfinallauf 4[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

23. August 2003, 19:58 Uhr

Wind: ±0,0 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Torri Edwards Vereinigte Staaten USA 11,98
2 Aleen Bailey Jamaika Jamaika 11,16
3 Julija Tabakowa Russland Russland 11,25
4 Joice Maduaka Vereinigtes Konigreich Großbritannien 11,29
5 Vida Anim Ghana Ghana 11,29
6 Savatheda Fynes Bahamas Bahamas 11,36
7 Mercy Nku Nigeria Nigeria 11,37
8 Goʻzal Xubbiyeva Usbekistan Usbekistan 11,42

Halbfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus den beiden Halbfinalläufen qualifizierten sich die jeweils ersten vier Athletinnen – hellblau unterlegt – für das Finale.

Halbfinallauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

24. August 2003, 16:55 Uhr

Wind: +0,8 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Christine Arron Frankreich Frankreich 11,01
2 Aleen Bailey Jamaika Jamaika 11,15
3 Marina Kislowa Russland Russland 11,15 eigentlich für das Finale qualifiziert
4 Merlene Ottey Slowenien Slowenien 11,26 eigentlich für das Finale qualifiziert
5 Kim Gevaert Belgien Belgien 11,32
DOP Kelli White Vereinigte Staaten USA für das Finale zugelassen
Schanna Block Ukraine Ukraine
DNS Lyubov Perepelova Usbekistan Usbekistan

Halbfinallauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

24. August 2003, 17:01 Uhr

Wind: −0,4 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Chandra Sturrup Bahamas Bahamas 11,06
2 Ekaterini Thanou Griechenland Griechenland 11,08
3 Torri Edwards Vereinigte Staaten USA 11,11
4 Gail Devers Vereinigte Staaten USA 11,12
5 Debbie Ferguson Bahamas Bahamas 11,27
6 Mary Onyali Nigeria Nigeria 11,35
7 Julija Tabakowa Russland Russland 11,36
8 Joice Maduaka Vereinigtes Konigreich Großbritannien 11,40

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

24. August 2003, 19:45 Uhr

Wind: +0,9 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Torri Edwards Vereinigte Staaten USA 10,93
2 Chandra Sturrup Bahamas Bahamas 11,02
3 Ekaterini Thanou Griechenland Griechenland 11,03
4 Christine Arron Frankreich Frankreich 11,06
5 Aleen Bailey Jamaika Jamaika 11,07
6 Gail Devers Vereinigte Staaten USA 11,11
DOP Kelli White Vereinigte Staaten USA
Schanna Block Ukraine Ukraine

Video[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records. 100 m - Women, abgerufen am 11. Januar 2022
  2. Kelli White: "Ich war ein Versuchskaninchen". In: Frankfurter Allgemeine Zeitung 20. Mai 2005, faz.net. abgerufen 12. September 2020
  3. Pintusewitsch-Block zwei Jahre gesperrt, Focus Online, 10. September 2015, abgerufen am 12. September 2020
  4. Weltmeisterin Torri Edwards wird zwei Jahre gesperrt. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung 7. Oktober 2004, faz.net. abgerufen am 12. September 2020
  5. 2000 - 2008: Griechische Tragödie und russische Doping-Flut, sportschau.de, abgerufen am 12. September 2020