Lost Horizon (Computerspiel)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. September 2016 um 08:54 Uhr durch Grueslayer (Diskussion | Beiträge) (erg.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Lost Horizon
Entwickler Animation Arts
Publisher Deep Silver
Veröffentlichung 20. August 2010
Plattform Windows
Genre Adventure
Spielmodus Einzelspieler
Steuerung Maus
Systemvor-
aussetzungen
Windows XP / Vista / 7; 2 GHz Pentium IV Single Core od. 100 % kompatibler Prozessor; ab 512 MB RAM; DirectX-9-kompatible Grafikkarte mit mindestens 64 MB Speicher; DirectX-9-kompatible 16 Bit-Soundkarte; DVD-Laufwerk; 4,5 GB freier Festplattenspeicher; Maus
Medium 1 DVD-ROM
Sprache deutsch
Altersfreigabe
USK
USK ab 12 freigegeben
USK ab 12 freigegeben
PEGI
PEGI ab 16+ Jahren empfohlen
PEGI ab 16+ Jahren empfohlen

Lost Horizon ist ein im Jahr 2010 erschienenes und in Deutschland entwickeltes „Point-and-Click“-Adventure von Animation Arts und Koch Media, welche u. a. auch Geheimakte Tunguska kreiert haben. Im Rahmen einer Geschichte, die bestimmte Bereiche klassischer Kinoabenteuer tangiert, übernimmt der Spieler die Rolle des Draufgängers Fenton Paddock.

Handlung

Hongkong, 1936. Fenton Paddock, ehemaliger Offizier der Britischen Armee und jetziger Pilot und Flugunternehmer, erhält vom örtlichen Gouverneur des Vereinigten Königreiches einen Auftrag: Lord Weston bittet ihn, nach einem verschollenen Militärtrupp zu suchen, der im streng geheimen Auftrag Tibet erkunden sollte. Darunter befand sich auch Westons Sohn Richard – gleichzeitig Paddocks bester Freund. Fenton macht sich, nachdem er den Häschern einer lokalen Gaunerbande entkommen ist, auf die Suche und findet erste Anhaltspunkte beim Kartographen des Kommandos. Gleichzeitig trifft er hier Kim wieder: sowohl eine alte Bekannte als auch die Nichte des inzwischen verstorbenen Kartenmachers. Gemeinsam gelingt beiden die Flucht, nachdem Fenton erneut von Angreifern gejagt wird.

Das Duo schlägt sich zum Himalaya durch, wo Paddock und Kim ein verstecktes Lager von Nazisoldaten entdecken. Angeführt von der Wissenschaftlerin Hanna Gräfin von Hagenhild versuchen diese hinter ein Geheimnis zu kommen, welches in einem alten Kloster verborgen zu sein scheint. Fenton und Kim schleichen sich sowohl in das Lager als auch in das Kloster ein und kommen so nach und nach den wahren Hintergründen auf die Spur:

Sowohl der von Weston entsandte britische Trupp als auch die Nazis sind auf der Suche nach Shambala, einem sagenumwobenen Reich, welches versteckt in den tibetanischen Bergen liegt und das eine geheimnisvolle Macht enthält, welche seinem Beherrscher die Einflussnahme über menschlichen Geist und Materie ermöglicht. Im Kloster befindet sich ein Zugang nach Shambala, der allerdings nur durch bestimmte Medaillons geöffnet werden kann.

Fenton reist im Laufe der Spielhandlung über Marokko und Deutschland bis nach Indien, um ein zweites Zugangsartefakt zu ergattern, nachdem von Hagenhilds Schergen ihm ein Erstes abnehmen konnten. Schließlich gelangen sowohl die Deutschen als auch Paddock nach Shambala. Unterstützt durch Richard, der lebt und zuvor ebenfalls in das Reich gelangt ist, liegt es zu guter Letzt an Fenton, die Nazis von ihrem Plan abzuhalten …

Spielprinzip

Das Spiel wird komplett mit der Maus gespielt. Der Spielbildschirm besteht aus einer Handlungsoberfläche, welche unten von einem schwarzen Balken mit Goldkante begrenzt wird.

Alle Gegenstände und Personen, mit denen eine Interaktion möglich ist, werden in Wortlaut und mit Namen bezeichnet, sobald der Cursor über sie fährt. Im Balken ist das Inventar untergebracht, zudem befinden sich im rechten Bereich drei zusätzliche Buttons: eine Lupe, Frage- und Ausrufezeichen sowie gekreuzte Werkzeuge. Per Klick auf die Lupe werden die Hotspots des Spielbildschirms angezeigt, mit denen eine Interaktion möglich ist. Durch Klick auf die Satzzeichen wird per Text sowie akustisch eine Zusammenfassung des aktuellen Spielgeschehens gegeben mit einem Verweis auf die zu lösenden Aufgaben. Durch Anklicken der Werkzeuge (optional auch per Escape–Taste) gelangt man in das Hauptmenü.

Als Cursor dient eine stilisierte Maus, die bei interagierbaren Objekten und Subjekten das Aussehen ein wenig verändert. Je nach Gegenstand wird mittels grüner Hervorhebung angezeigt, mit welchen Maustasten welche Aktion möglich ist. Die jeweilig mögliche Aktion wird durch kleine Piktogramme (Auge für Ansehen, Hand für Aufnehmen, …) dargestellt. Wie auf der Oberfläche sind auch im Inventar Interaktionen mit Gegenständen untereinander möglich. Hierbei erkennt man bereits am Zustand des Mauszeigers, ob eine Aktion möglich ist oder nicht. Unnötiges Anklicken entfällt. Dialoge und Zwischensequenzen lassen sich per rechter Maustaste abbrechen, der Mauszeiger symbolisiert dies durch ein Vorspulen-Symbol.

Trivia

  • Das Spiel ist inhaltlich stark an klassische Abenteuerfilme des bekannten Mainstream-Kinos angelehnt. Vorrangig fallen Parallelen zur Indiana-Jones-Reihe auf: exotische Schauplätze, ein Draufgänger als Hauptfigur, eine selbstständig wirkende Frau als Begleiterin, mit der es zu gegenseitigen Kabbeleien kommt, ein okkultes Mysterium als Objekt allseitiger Begierde sowie Nazisoldaten als Hauptgegner. Einen direkten Verweis findet man im zweiten Spielkapitel: als Paddock nach dem Absturz in den Bergen einen hoch hängenden Rucksack mittels Lederriemen herunterzuschlagen versucht, ertönt ein kurzer Soundclip. Ähnliche Tonfolgen waren auch in den Indiana-Jones-Computerspielen zu hören, sobald dieser seine Peitsche benutzte.
  • Das in Lost Horizon thematisierte Shambala hat reale Hintergründe. Im tibetanischen Glauben ist es der Name eines geheimnisvollen Königreiches. Für das Spiel wurde es offensichtlich etwas ausgeschmückt und um Elemente der Shangri-La-Legende ergänzt. Tatsächlich gibt es den Film "Lost Horizon" aus dem Jahr 1937 von Frank Capra, welcher sich ebenfalls mit Shangri-La beschäftigt.
  • Bei den im Spiel vorkommenden Dialogen werden die jeweils agierenden Figuren durch gezeichnete Konterfeis am unteren Bildrand dargestellt. Hierbei griff man teilweise auf die Gesichtszüge bekannter Schauspieler zurück. Unter anderem kann man Heath Ledger (Richard Weston), Ernest Borgnine (Gus), John Candy (Polizist am Gouverneurspalast), Lucy Liu (Stewardess), Treat Williams (deutscher Kampfrichter) und James Franco (Glenn Parker) erahnen.
  • Im Rahmen der Spielhandlung greift Fenton Paddock auch in die Geschehnisse der Olympischen Sommerspiele von Berlin ein. Hierbei muss er seinem ehemaligen Armeekollegen Glenn Parker zum Sieg im Zehnkampf gegen den Lokalmatador Erwin Huber verhelfen. Der Zehnkämpfer Huber existierte tatsächlich: er wurde 1936 in dieser Disziplin Vierter hinter drei US-Amerikanern. Der Name des Briten Glenn Parker wurde hingegen erfunden und aus zwei anderen Athleten zusammengesetzt: dem damaligen Goldmedaillengewinner Glenn Morris sowie dem Drittplatzierten Jack Parker.
  • Bereits kurz nach Erscheinen des Spiels wurde in verschiedenen Internetforen ein möglicher Bug diskutiert, welcher sich im Endeffekt nicht als solcher entpuppte: An einer bestimmten Stelle im Finale kam der Spieler nicht weiter, da ein Objekt, das man kurz zuvor bewegt hatte, verschwunden war. Das Problem trat aber nur bei älteren, langsameren Rechnern auf und war einer Grafik-Diskrepanz zwischen der 2D-Spieloberfläche sowie den 3D-Spielfiguren geschuldet.
  • Im Himalaya findet Fenton Paddock, im Zelt in dem der britische Soldat mit deutscher Musik "gefoltert" wird, einen roten Zelthering. Im Adventuregenre ist ein Red Herring ein Gegenstand der eigentlich völlig nutzlos ist und nur mitgenommen werden kann. Im Spiel kann der Hering aber trotzdem benutzt werden, z.B. um eine Werkzeugkiste zu öffnen, Schilder zu lösen und eine Konservendose aufmachen.

Charaktere und Synchronsprecher

Charakter Spiel
Lost Horizon Lost Horizon 2
Fenton Paddock Stefan Günther Noch nicht bekannt
Kim Wuang Farina Brock Noch nicht bekannt
Hanna Gräfin von Hagenhild Kathrin Simon  
Richard Christian Baumann  
Mönch Peter Musäus  
Shen / Obsthändler Tobias Lelle  
Tänzerin Ulrike Dostal  
Schläger 1 / Kims Vater Torsten Münchow  
Schläger 2 / Soldat im Kloster 2 / Stadionsprecher / Soldat bei Turbine Crock Krumbiegel  
Mun Tong Ekkehardt Belle  
Kleist / Kampfveranstalter Hans Georg Panczak  
Gus Norbert Gastell  
Adjutant Huxley Claus Brockmeyer  
Gouverneur Weston Thomas Rauscher  
Polizist Thomas Albus  
Straßenjunge Hao Tobias John von Freyend  
Hilfreicher Chinese Nianzu Harry Täschner  
Wuang / Schamane Manfred Erdmann  
Thomas / Nomade Philipp Moog  
Soldat in Baracke / Monsieur Lacoste Andreas Neumann  
Soldat bei LKW / Kellner Philipp Brammer  
Verhörsoldat / Berber Ulf J. Söhmisch  
Soldat, der LKW kontrolliert Gerhard Acktun  
Stewardess / Telefonstimme Sonja Reichelt  
Textilhändler Reinhard Brock  
Professor Hayes Niels Clausnitzer  
Gendarme / Promoter / Thimblerigger / Glen / Station Guard Daniel Curshen  
Glenn Max Felder  
Wache am Stadion Ulrich Frank  
Alter im Dorf Michael Gahr  
Messrichter Gudo Hoegel  
Mutte Anita Höfer  
Mann in Stadion Christoph Jablonka  
Kim (jung) Leslie-Vanessa Lill  
Wissenschaftler Schaumberger Erich Ludwig  
Kims Mutter Melanie Manstein  
Graf von Droste Schattenburg Leon Rainer  
Handwerker Michael Schernthaner  
Spielhilfe Christian Schult  
Gendarm Michael Schwarzmaier  
Leierkastenmann Kai Taschner  
Edison Walter von Hauff  

Rezeption

Auszeichnungen

Weblinks