Max Moor (Fernsehmoderator)

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Moor auf der Berlinale 2008

Max Moor (eigentlich Dieter Moor[1]; * 1. Mai 1958 in Zürich) ist ein Schweizer Fernseh-Moderator. Er besitzt ein Diplom der Zürcher Schauspiel-Akademie und ist als Schauspieler, Autor, Reporter, Produzent und Sänger im gesamten deutschsprachigen Raum tätig.

Leben

Als Dieter Moor wuchs er auf dem Land als Sohn eines Versicherungsvertreters auf. Nach der Schule besuchte er die Zürcher Schauspielakademie und arbeitete als Schauspieler in Film und Theater. Bis 2003 lebte er mit seiner Frau Sonja, einer Filmproduzentin, auf einem kleinen Bauernhof in Bäretswil im Zürcher Oberland. 2003 entschieden sie sich, die Landwirtschaft ernsthaft zu betreiben und wechselten nach Hirschfelde (Stadtteil von Werneuchen) in die Nähe des nordöstlichen Stadtrandes von Berlin in Brandenburg. Sonja Moor gab ihre Beschäftigung als Produzentin auf und machte eine landwirtschaftliche Lehre. Sie bewirtschaften dort inzwischen einen landwirtschaftlichen Betrieb mit biologisch-dynamischem Landbau von 70 Hektar nach Demeter-Richtlinien und züchten unter anderem Wasserbüffel und Galloway-Rinder.[2][3] Gemeinsam engagieren sie sich in ihrem Projekt Modelldorf-Hirschfelde für ein "ökologisches und soziales Miteinander".[4] Seine Tochter ist die Schauspielerin Miriam Stein.

Im Mai 2012 gab er in einem Interview bekannt, dass er demnächst die deutsche Staatsbürgerschaft beantragen werde.[5][6] Am 17. April 2013 gab Moor an, seinen Vornamen in Max ändern zu wollen. Zunächst sei Max nur ein Künstlername, er plane aber eine offizielle Namensänderung.[1]

Karriere

Moderation

Moors berufliche Laufbahn begann beim ORF, wo er von 1985 bis 1991 das Kulturmagazin Kunst-Stücke moderierte. Danach war er für den ORF als Radiomoderator der Call-in-Sendung Talk Radio im Einsatz. Außerhalb Österreichs bekannt wurde Dieter Moor 1993 als Moderator des von der Kritik gelobten Medienmagazins Canale Grande bei dem damals noch jungen deutschen Spartensender VOX. Die Sendung wurde ein Erfolg und mit dem Telestar, dem Goldenen Gong und dem Silbernen Kabel ausgezeichnet sowie für den Grimme-Preis nominiert. Seine eingängige Anrede der Zuschauer als „Liebe Zielgruppe“ erreichte schnell Kultstatus. Nach der Einstellung bei VOX 1994 wurde das Konzept weiterhin mit Moor als Moderator für ein Jahr und 27 Folgen unter dem Titel Studio/Moor auf Premiere fortgesetzt, wo es zu den wenigen dort unverschlüsselten Programmen gehörte.[7][8]

Für den SWR leitete Moor 1998 die satirische Sendung EX! Was die Nation erregte über berühmte Skandale der deutschen Geschichte. Für das Schweizer Fernsehen war er mit der täglichen Late-Night-Show Night Moor, bzw. später Moor, präsent. Die Sendungen waren neben der Harald Schmidt Show die einzige tägliche Late-Night-Show Europas. Nach einer öffentlichen Kontroverse zwischen Moor und seinem Vorgesetzten über Inhalte der Show wurde die Sendung 1999 jedoch eingestellt.[9]

Im österreichischen Fernsehen moderierte er ab 2000 alternierend mit Heide Schmidt die ATV-Gesprächsrunde Headline Talk und leitete die überaus populäre, durch eine ORF-Generalreform jedoch wieder abgesetzte Talkshow SimplyMoor. 2004 produzierte er für die ARD zur Fußball-EM 2004 in Portugal die regelmäßige Fernsehglosse Das Wunder von Moor. Von Juli 2006 bis September 2006 übernahm Moor beim Sender 3sat als Vertretung für Andrea Meier die Moderation des Kulturmagazins Kulturzeit. 2006 fungierte er als Radiomoderator des bis Juni 2008 nur über Web empfangbaren Radios LoungeFM. 2007 moderierte Moor Specials und Sondersendungen auf 3sat, etwa für Kulturzeit und im Begleitprogramm der Berlinale.

Seit 2007 präsentiert Moor als Moderator und „Reiseleiter“ jeweils im Dezember den 3sat Thementag In 24 Stunden um die Welt. An diesen Thementagen werden mehrere Folgen der Sendereihe Schätze der Welt in Etappen ausgestrahlt.

Seit dem 4. November 2007 präsentiert er die ARD-Kultursendung ttt – titel, thesen, temperamente.[10] Ende Juni 2008 moderierte er den Ingeborg-Bachmann-Preis im ORF Landesstudio Kärnten.[11]

Beim österreichischen Fernsehsender ATV führte Moor 2008 durch die Sendung Das Leben geht weiter, in der er Patienten befragte, warum sie im Krankenhaus sind.[12]

Seit September 2010 ist er Moderator des rbb-Thementalks Im Palais. Die Sendung wird zweimal monatlich samstags um 22:15 Uhr im rbb Fernsehen ausgestrahlt. Ebenfalls für den rbb ist er seit 2009 mit der Sendung Bauer sucht Kultur unterwegs.

Schauspiel

Max Moor spielte bei der Eröffnung des Landestheaters Tübingen am 21. September 1979 den Räuber Karl Moor in Schillers Räuber.

Autor

Seine Bücher Was wir nicht haben, brauchen Sie nicht. Geschichten aus der arschlochfreien Zone. (2009) und Lieber einmal mehr als mehrmals weniger. Frisches aus der arschlochfreien Zone. (2012) waren große Erfolge. Allein vom ersten Buch wurden ca. 400.000 Exemplare verkauft. Der Erfolg der Bücher veranlasste Dieter Moor zu ausgedehnten Lesereisen durch Deutschland.

Filmografie

Hörbücher (Auszug)

Veröffentlichungen

Literatur

Weblinks

Commons: Dieter Moor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
artikel, interviews
eigene Webseiten

Einzelnachweise

  1. a b Max und Moor. Dieter Moor will seinen Namen ändern, Süddeutsche Zeitung, 17. April 2013
  2. Schafe statt Fernsehen. Wie der Medienmann Dieter Moor zum Bio-Bauern in Brandenburg wurde, Berliner Morgenpost, 4. Juni 2006
  3. Dieter Moor: Der Kulturknecht faz.net, 18. Februar 2010
  4. Modelldorf Hirschfelde, Webseite von Sonja Moor, abgerufen am 15. Februar 2011
  5. Dieter Moor plaudert: «Die Schweiz war das Afghanistan Europas», Aargauer Zeitung, 10. Mai 2012
  6. Dieter Moor will Deutscher werden: "Schweizer sind Idioten", n-tv, 10. Mai 2012
  7. Eintrag Studio/Moor auf wunschliste.de / imfernsehen Verwaltungsgesellschaft mbH
  8. Eintrag Studio Moor auf gmbh.mme.de, Web der Produktionsfirma MME Me, Myself & Eye
  9. Neuer Mann der ARD-Kultursendung: Der Herr der Esel, taz.de, 2. November 2007
  10. ARD-Kultursendung: Dieter Moor übernimmt "ttt", Spiegel Online, 22. August 2007
  11. Dieter Moor: "Hampelmann im Heiligtum" anlässlich der erstmaligen Moderation des Ingeborg-Bachmann-Preises, abgerufen am 20. Januar 2009, Web des ORF Kärnten
  12. „Das Leben geht weiter“ mit Dieter Moor (Memento vom 6. September 2008 im Internet Archive), ATV