Rheingau Musik Festival

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Das Rheingau Musik Festival (kurz RMF) findet seit 1988 jährlich in der Region zwischen Wiesbaden und Lorch (Rheingau) statt. Das Festival begann als eine private Initiative von Michael Herrmann, der bis heute Intendant des Festivals ist, und anderen Musikliebhabern, die daran interessiert waren, das musikalische Leben im Rhein-Main-Gebiet zu bereichern.

Geschichte und Gegenwart des Festivals

Kloster Eberbach

Erste Spielstätte war das Kloster Eberbach, das immer noch einer der Hauptveranstaltungsorte des Festivals ist. Standen im ersten Jahr nur 19 Konzerte auf dem Programm, so wuchs im Laufe der Jahre die Anzahl der Veranstaltungen und auch der Spielorte stetig an. Mittlerweile zählt das Rheingau Musik Festival zu den führenden Musikfestivals Deutschlands und verwandelt jedes Jahr zwischen Juni und September mit über 170 Konzerten an 50 verschiedenen Veranstaltungsorten den Rheingau in eine große Konzertbühne.

Trotz des Schwerpunktes „Klassische Musik“ haben auch Jazz, Kabarett und literarische Weinproben ihren festen Platz im Programm. Jedes Jahr werden verschiedene Themenschwerpunkte gesetzt, die wie etwa die Komponistenjubiläen oder Komponistenporträts einmalig sind oder aber als Reihe über mehrere Festivaljahrgänge fortgeführt werden - dazu zählt zum Beispiel das Thema "In Tönen gefasste Literatur", bei dem Musik und literarische Texte oder Briefe miteinander in Verbindung gebracht werden. Auch dem sinfonischen Werk von Komponisten wie Bruckner, Schubert und Schostakowitsch ist eine eigene Veranstaltungsserie gewidmet.

Schloss Johannisberg

Weltbekannte Solisten und Orchester gastieren an architektonisch bedeutenden Veranstaltungsorten, neben dem Kloster Eberbach auch weitere Wahrzeichen des Rheingaus: Schloss Johannisberg, Schloss Vollrads, Schlosshof und Kelterhalle von Schloss Reinhartshausen, das Kurhaus Wiesbaden sowie viele kleinere Kirchen und alte Weingüter dienen dem Festival als Spielstätten.

Das RMF wird zum größten Teil privat finanziert und nutzt nur geringe öffentliche Zuschüsse. Sponsoren übernehmen etwa die Hälfte der Finanzierung, während die andere Hälfte durch den Erlös aus den Eintrittskarten getragen wird. Das RMF initiierte 1994 den Rheingau Musikpreis, der seither jährlich vergeben wird.

Tatiana Fürstin von Metternich-Winneburg gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Festivals, stellte den Ostflügel von Schloss Johannisberg als Konzertsaal zur Verfügung, der nach dem Tod ihres Mannes Fürst-von-Metternich-Saal genannt wurde, und war Vorsitzende des Kuratoriums bis zu ihrem Tod 2006. Leiter der Administration war eine Zeit lang Alfred Wendel.

Im Anschluss an das Musikfestival findet seit 1993 jedes Jahr im Herbst eine "Tochter-Veranstaltungsreihe" mit Lesungen statt, das Rheingau Literatur Festival, das stets mit der Verleihung des Rheingau Literatur Preises abgeschlossen wird. Für die festivalfreien Wintermonaten zwischen Januar und April wurde die Reihe "Konzert & Brunch" in der Kelterhalle von Schloss Reinhartshausen Kempinski in Eltville-Erbach eingeführt.

Schloss Vollrads
Kurpark Wiesbaden, im Hintergrund das Kurhaus mit Kuppel

Weitere Spielstätten des Rheingau Musik Festivals

Komponistenporträt

Auf die Initiative von Walter Fink hin stellt das Rheingau Musik Festival im Komponistenporträt jährlich einen Komponisten vor, der sich in einem Gesprächskonzert selbst äußert und dessen Musik exemplarisch aufgeführt wird. Das moderne ESWE Atrium[1] war zunächst ein architektonisch passender Raums, doch da die Zahl der Interessierten wuchs, wurden die Gesprächskonzerte nach Schloss Johannisberg verlegt. Anfangs wurde Kammermusik aufgeführt, später kamen weitere Konzerte hinzu, teils an anderen Spielstätten, manchmal erklang Musik des Komponisten im Zusammenhang mit anderer Musik. Seit 2006 werden auch groß besetzte Werke aufgeführt. Einige Komponisten spielten oder dirigierten selbst.

Sonstiges

Ein ehemaliger Veranstaltungsleiter ist Alfred Wendel, der heutige Intendant der Duisburger Philharmoniker.

Literatur

Weblinks

Commons: Rheingau Musik Festival – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. ESWE Atrium, Wiesbaden