Rietz-Neuendorf
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 15′ N, 14° 11′ O | |
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Oder-Spree | |
Höhe: | 80 m ü. NHN | |
Fläche: | 184,81 km2 | |
Einwohner: | 4164 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 23 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 15848 | |
Vorwahlen: | 033672,033677, 033675 (Buckow) | |
Kfz-Kennzeichen: | LOS, BSK, EH, FW | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 67 426 | |
Gemeindegliederung: | 14 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Fürstenwalder Str. 1 15848 Rietz-Neuendorf | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Olaf Klempert (BVB / Freie Wähler) | |
Lage der Gemeinde Rietz-Neuendorf im Landkreis Oder-Spree | ||
Rietz-Neuendorf (niedersorbisch Nowa Wjas pśi rěce[2]) ist eine amtsfreie Gemeinde südöstlich von Berlin im Landkreis Oder-Spree in Brandenburg. Die heutige (Groß-)Gemeinde entstand zwischen 2001 und 2003 durch den Zusammenschluss von 13 Gemeinden. Das Gemeindegebiet ist identisch mit dem von 1992 bis 2003 existierenden Amt Glienicke/Rietz-Neuendorf.
Die Gemeinde ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft "Historische Dorfkerne" im Land Brandenburg.
Geografie
Die Gemeinde Rietz-Neuendorf grenzt im Norden an die Gemeinde Langewahl (Amt Scharmützelsee), im Nordosten und Osten an die Gemeinden Berkenbrück und Briesen (Mark) (beide Amt Odervorland), im Osten und Südosten an die Gemeinden Müllrose und Ragow-Merz (beide Amt Schlaubetal), im Süden an die amtsfreie Stadt Beeskow und die amtsfreie Gemeinde Tauche, im Südwesten an die amtsfreie Stadt Storkow (Mark), im Westen an die Gemeinden Wendisch-Rietz, Diensdorf-Radlow und Bad Saarow (alle Amt Scharmützelsee).
Die Gemeinde liegt auf der Beeskower Platte, die als Nr. 824 in den Naturräumlichen Haupteinheiten Deutschlands in der Haupteinheitengruppe Nr. 82 Ostbrandenburgisches Heide- und Seengebiet geführt wird. Im Untergrund der Platte überwiegen saaleeiszeitliche Grundmoränenflächen, die weitgehend von flachwelligen Endmoränenbildungen der letzten Eiszeit überlagert werden.[3] Das Gemeindegebiet wird vom oberen und mittleren Lauf des Blabbergrabens durchflossen, der in einer glazialen Rinne eine fünfteilige Seenkette verbindet und von Nord nach Süd in die Krumme Spree zwischen Kossenblatt und Werder entwässert. Von diesen Rinnenseen gehören der Herzberger See und der Ahrensdorfer See zu Rietz-Neuendorf. Die südwestlichen Gemeindeteile um Ahrensdorf und Behrensdorf gehören weitgehend zum Naturpark Dahme-Heideseen und werden vom Schwenowseegraben durchflossen, Teile von Glienicke und Herzberg gehören zum Landschaftsschutzgebiet Scharmützelseegebiet. [4][5]
Gemeindegliederung
Die Gemeinde gliedert sich nach ihrer Hauptsatzung[6] in 14 Ortsteile (sorbische Bezeichnungen nach dem Brandenburgischen Ortsnamenbuch[2], Wohnplätze nach dem Dienstleistungsportal des Landesverwaltung[7]):
Ortsteile
- Ahrensdorf
- Alt Golm (Chółm)
- Behrensdorf (Baranojce)
- Birkholz (Bŕazowc)
- Buckow (Bukow)
- Drahendorf
- Glienicke (Glinki)
- Görzig (Górice)
- Groß Rietz (Rěc)
- Herzberg
- Neubrück (Nowy Most)
- Pfaffendorf (Popojce)
- Sauen (Sowjo)
- Wilmersdorf
Bewohnte Gemeindeteile
Hartensdorf, Krachtsheide, Kunersdorf und Raßmannsdorf.
Wohnplätze
Emilienthal, Georgshöhe, Görziger Dorfstelle, Kadelhof, Klein Rietz, Lamitsch (Łomnica[8]), Neue Herrlichkeit, Neuhaus, Rietz-Neuendorf, Sandscholle, Schröders Hof und Spreehorst.
Geschichte
Rietz-Neuendorf war der Name einer kleinen Gemeinde, die am 1. Juli 1950 nach Görzig eingemeindet wurde.[9] Am 31. Dezember 2001 wurde eine neue Flächengemeinde unter dem Namen Rietz-Neuendorf gebildet, zu der sich zunächst elf bisherige Gemeinden zusammenschlossen.[10]
Amt Glienicke/Rietz-Neuendorf
Im Zuge der Ämterbildung 1992 in Brandenburg schlossen sich 13 Gemeinden in den damaligen Kreisen Beeskow und Fürstenwalde zum Amt Glienicke/Rietz-Neuendorf zusammen[11]. Zum 31. Dezember 2001 schlossen sich Ahrensdorf, Birkholz, Buckow, Drahendorf, Görzig, Groß Rietz, Herzberg, Neubrück (Spree), Pfaffendorf, Sauen und Wilmersdorf zur neuen Gemeinde Rietz-Neuendorf zusammen[10]. Zum 26. Oktober 2003 wurden die Gemeinden Alt Golm und Glienicke per Gesetz in die Gemeinde Rietz-Neuendorf eingegliedert. Das Amt Glienicke/Rietz-Neuendorf wurde aufgelöst, die Gemeinde Rietz-Neuendorf wurde amtsfrei[12].
Eingemeindungen in der Übersicht
Hier folgen die Namen der Gemeinden, aus denen am 31. Dezember 2001 und 26. Oktober 2003 die neue Flächengemeinde Rietz-Neuendorf gebildet wurde.[10] Außerdem werden die Eingemeindungen aufgelistet, die vor dem Zusammenschluss auf dem Gebiet der jetzigen Gemeinde stattgefunden haben.[9] Trotz der Eingemeindungen liegt die Einwohnerzahl Rietz-Neuendorfs unter der von der Landesregierung ausgegebenen unteren Richtschwelle für amtsfreie Gemeinden (5.000 Einwohner), sodass in der Bevölkerung neue Zusammenlegungen befürchtet werden.[13]
Ehemalige Gemeinde | Datum | Anmerkung |
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Ahrensdorf | 31. Dezember 2001 | |
Alt Golm | 26. Oktober 2003 | |
Behrensdorf | 1. Januar 1974 | Eingemeindung nach Ahrensdorf |
Birkholz | 31. Dezember 2001 | |
Buckow | 31. Dezember 2001 | |
Drahendorf | 31. Dezember 2001 | |
Glienicke | 26. Oktober 2003 | |
Görzig | 31. Dezember 2001 | |
Groß Rietz | 31. Dezember 2001 | |
Herzberg | 31. Dezember 2001 | |
Klein Rietz | 1. Juli 1950 | Eingemeindung nach Groß Rietz |
Kunersdorf | 1. Juli 1950 | Eingemeindung nach Pfaffendorf |
Neubrück (Spree) | 31. Dezember 2001 | |
Pfaffendorf | 31. Dezember 2001 | |
Raßmannsdorf | 1. Juli 1950 | Eingemeindung nach Neubrück (Spree) |
Rietz-Neuendorf | 1. Juli 1950 31. Dezember 2001 |
Eingemeindung nach Görzig, Zusammenschluss aus elf Gemeinden |
Sauen | 31. Dezember 2001 | |
Wilmersdorf | 31. Dezember 2001 |
Bevölkerungsentwicklung
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Gebietsstand des jeweiligen Jahres[14][15], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung von Rietz-Neuendorf besteht aus 16 Gemeindevertretern und dem hauptamtlichen Bürgermeister.[16]
- Wählergruppe Gemeinsam in die Zukunft: 4 Sitze
- Die Linke: 3 Sitze
- Wählergruppe Frauenpower: 2 Sitze
- SPD: 2 Sitze
- Wählergruppe Feuerwehr: 2 Sitze
- Einzelbewerber Wilfried Perlitz: 1 Sitz
- Wählergruppe Alt Golm: 1 Sitz
- Einzelbewerber Jörg Haase: 1 Sitz
(Stand: Kommunalwahl am 25. Mai 2014)
Bürgermeister
Olaf Klempert (BVB/Freie Wähler) wurde in der Bürgermeisterwahl am 11. September 2011 mit 76,2 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt.[17]
Partnerschaften
Partnergemeinde ist Jerzmanowa in Polen.
Wappen
Blasonierung: „Von Silber und Rot gespalten auf einem Schildfuß vorne eine halbe Eiche und hinten eine halbe Buche am Spalt, alle in verwechselten Farben.“[18]
Das Wappen zeigt mit einem gespaltenen Baum, der sich je zur Hälfte aus einer heraldisch stilisierten Eiche und einer heraldisch stilisierten Buche zusammenfügt, eine wappenkünstlerisch sehr interessante Figur. Das Motiv steht für die naturnahe und waldreiche Gemeindeflur der auf der Beeskower Platte gelegenen Flächengemeinde Rietz-Neuendorf mit seinen 14 Ortsteilen (7 Eichen- und 7 Buchenblätter).
Das Wappenbild verweist zudem auf eine forstwissenschaftliche und forstwirtschaftliche Tradition in der Gemeinde. Im Sauener Forst beschäftigt man sich seit weit mehr als einhundert Jahren mit den Vorteilen und Besonderheiten von Mischwaldstrukturen. Das Wappen greift die Brandenburgischen Landesfarben auf und zeigt das Motiv in sogenannten verwechselten Tinkturen.
Das Wappen wurde vom Heraldiker Frank Diemar gestaltet.
Sehenswürdigkeiten und Kultur
In der Liste der Baudenkmale in Rietz-Neuendorf und in der Liste der Bodendenkmale in Rietz-Neuendorf stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Kulturdenkmale.
Bauwerke
- Barockes Schloss Groß Rietz mit Schlosspark
- Lindenberger Viadukt der Bahnstrecke Königs Wusterhausen–Grunow zur Überbrückung der Glienicker Schlucht mit dem Blabbergraben
Parks
Gut Hirschaue zwischen den Dörfern Birkholz, Buckow und Groß-Rietz, Deutschlands größtes ökologisches Wildgehege mit Damtieren, Rothirschen, Mufflons und Schweinen sowie Hofladen und Restaurant
Jährliche Veranstaltungen
Fastnacht, Osterfeuer, Maifest, Dorffest, Sportfest
Verkehr
Rietz-Neuendorf liegt an der Bundesstraße 168 zwischen Fürstenwalde und Beeskow und der Landesstraße L 42 zwischen Lindenberg und dem Ortsteil Kunersdorf.
Der Haltepunkt Buckow (b Beeskow) an der Bahnstrecke Königs Wusterhausen–Grunow liegt auf dem Gemeindegebiet. Er wird von der Regionalbahnlinie RB 36 Königs Wusterhausen–Frankfurt (Oder) bedient.
Der Personenverkehr auf der Bahnstrecke Fürstenwalde–Beeskow mit den Haltepunkten Wilmersdorf, Pfaffendorf, Görzig und Groß Rietz wurde 1997 eingestellt.
Persönlichkeiten
- Johann Christoph von Wöllner (1732–1800), preußischer Minister, lebte und starb in Groß Rietz
- Gerhard Schulz (1931–2008), Vielseitigkeitsreiter, geboren in Hartensdorf
Belege
Literatur
- Theodor Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg Band 4 (Das Spreeland) „Zwischen Spreewald und wendischer Spree“ – Eine Osterfahrt in das Land Beeskow-Storkow: Groß Rietz
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstandim Land Brandenburg Dezember 2022 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
- ↑ a b Brandenburgisches Ortsnamenbuch, Teil 12: Die Ortsnamen des Kreises Beeskow-Storkow, ISBN 3-515-08664-1, Seiten 226–228
- ↑ Olaf Juschus: Das Jungmoränenland südlich von Berlin – Untersuchungen zur jungquartären Landschaftsentwicklung zwischen Unterspreewald und Nuthe. S. 2. Dissertation, Humboldt Universität Berlin, 2001. Auch in: Berliner Geographische Arbeiten 95. ISBN 3-9806807-2-X, Berlin 2003. Siehe Abbildung 2 Platten und Urstromtalungen im Jungmoränenland südlich Berlins in Kapitel 1 und im Kapitel 4 Abb. 32 und die Unterabschnitte 4.3.4.3 und 4.3.4.5.
- ↑ Bundesamt für Naturschutz (BfN): Kartendienst Schutzgebiete in Deutschland. Ausschnitt Tauche (etwas nach oben scrollen).
- ↑ Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg : Brandenburg-Viewer, Digitale Topographische Karten 1:10.000 (Menu – „Mehr Daten“ – anklicken und entsprechend auswählen; zu den Gemarkungsgrenzen „Liegenschaftskataster“ und dort „Gemarkungen“ zuschalten.)
- ↑ Hauptsatzung der Gemeinde Rietz-Neuendorf vom 9. Februar 2009 PDF
- ↑ Dienstleistungsportal der Brandenburger Landesverwaltung - Gemeinde Rietz-Neuendorf
- ↑ Ortsnamen der Niederlausitz
- ↑ a b Beitrag zur Statistik Landesbetrieb für Datenverarbeitung Land Brandenburg StatistikHistorisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 19.9 Landkreis Oder-Spree PDF
- ↑ a b c Bildung einer neuen Gemeinde Rietz-Neuendorf. Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 16. November 2001. Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 12. Jahrgang, Nummer 50, 11. Dezember 2001, S.850 PDF
- ↑ Bildung der Ämter Tauche/Trebatsch und Glienicke/Rietz-Neuendorf. Bekanntmachung des Ministers des Innern vom 7. September 1992. Amtsblatt für Brandenburg - Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 3. Jahrgang, Nummer 75, 5. Oktober 1992, S.1868.
- ↑ Sechstes Gesetz zur landesweiten Gemeindegebietsreform betreffend die Landkreise Dahme-Spreewald, Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz, Oder-Spree und Spree-Neiße (6.GemGebRefGBbg) vom 24. März 2003, Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Brandenburg, I (Gesetze), 2003, Nr. 05, S.93
- ↑ http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1202127
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Oder-Spree. S. 22–25
- ↑ Bevölkerung im Land Brandenburg nach kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden 1991 bis 2014
- ↑ Ergebnis der Kommunalwahl am 25. Mai 2014
- ↑ Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 11. September 2011
- ↑ Wappenangaben auf der Internetseite der Gemeinde
Weblinks
- Webseite der Gemeinde Rietz-Neuendorf
- Alt Golm in der RBB-Sendung Landschleicher vom 8. April 2012
- Drahendorf in der RBB-Sendung Landschleicher vom 24. Oktober 2010
- Kunersdorf in der RBB-Sendung Landschleicher vom 22. Juni 2008
- Glienicke in der RBB-Sendung Landschleicher vom 20. Juli 2014