Sanfte Augen lügen nicht

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Film
Titel Strangers / Sanfte Augen lügen nicht
Originaltitel A Stranger Among Us
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch, Jiddisch
Erscheinungsjahr 1992
Länge 110 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Sidney Lumet
Drehbuch Robert J. Avrech
Produktion Steve Golin,
Howard Rosenman,
Sigurjón Sighvatsson,
Carol Baum,
Sandy Gallin
Musik Jerry Bock
Kamera Andrzej Bartkowiak
Schnitt Andrew Mondshein
Besetzung

Sanfte Augen lügen nicht (Originaltitel: A Stranger Among Us) ist ein US-amerikanisches Filmdrama aus dem Jahr 1992. Der Kriminalfilm gibt tiefe Einblicke in das Leben innerhalb einer jüdischen Gemeinde. Der Regisseur Sidney Lumet hat selbst jüdische Wurzeln.

Der Film wurde in Deutschland auch unter dem englischen Titel Strangers vermarktet,[1] wohl um ein jugendliches Publikum anzusprechen.

Handlung (Zusammenfassung)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Diamantenbezirk von New York wird ein junges Mitglied der jüdischen Gemeinschaft der Chassidim in seinem New Yorker Büro brutal ermordet. Es gibt keine Anzeichen eines Kampfes, keine Fingerabdrücke und keinerlei Hinweise auf den Täter. Mit der Untersuchung wird Detective Emily Eden vom Morddezernat des New York City Police Departments betraut, deren Partner nach einem Schusswechsel im Spital liegt. Nach einer ersten Befragung der Familienmitglieder und engsten Freunde des Ermordeten steht für Detective Eden fest, dass das Opfer seinen Mörder gekannt haben muss, denn das Alarmsystem war ausgeschaltet, und verschwunden sind drei Beutel mit Diamanten im Wert von 720.000 US-Dollar. Um dem Täter auf die Spur zu kommen, schlägt sie den einzig ihr sinnvollen erscheinenden Weg ein, mit den Chassidim zu leben und Einblick in deren Kultur und Glauben zu erhalten. Der Rabbi willigt ein, und sein Adoptivsohn Ariel und dessen Schwester Leah führen sie in das Leben der ultra-orthodoxen Gemeinde ein. Das Leben in der Gemeinschaft, die für die New Yorkerin beeindruckende menschliche Nähe, Lebensfreude und Freundlichkeit der Gemeinde, die Erfahrungen des Rebbe während des Holocausts und die Gemeinsamkeiten, in einer solchen Welt dennoch das Gute sehen zu können, verändern Emily und ihr Leben. Sie verliert ihr Hauptziel bis zur Aufklärung des Mords nicht aus den Augen, kommt aber auch Ariel, dem Zaddik der chassidischen Gemeinschaft, und seiner Schwester trotz der kulturellen Unterschiede näher und findet den Täter.

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kino.de meinte, „Altmeister Sidney Lumet erkundet erneut eine kulturelle Randgruppe des Big Apple und bewegt sich damit thematisch etwa auf dem gleichen Terrain wie Peter Weirs Meisterwerk Der einzige Zeuge. Lumet rückt jedoch die Krimihandlung in den Hintergrund und widmet sich ausführlich und mit imposanten Bildern dem Aufeinanderprallen der gegensätzlichen Kulturen ... Aussichtsreiche Krimikost mit kulturellem Tiefgang.“[2]

„Ein hervorragend inszenierter und besetzter Thriller, der seinen Reiz aus der Begegnung mit der fremden Welt der religiösen Gemeinde der Chassidim bezieht. Weniger an äußerer Spannung als an der Entfaltung der verschiedenen Aspekte der chassidischen Kultur interessiert.“

Lexikon des internationalen Films[3]

Cinema schreibt, „der Krimi ist eher spannungsarm und Griffith keine Idealbesetzung. Zumindest ihr Wandlungsprozess berührt. Fazit: Lahme Variante von ‘Der einzige Zeuge’“.[1]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1992 Cannes Film Festival: Palme d'Or für Sidney Lumet, Nomination.[4][5]
  • 1992 International Fantasy Film Award: Best Film für Sidney Lumet, Nomination.[4]
  • 1993 Goldene Himbeere: Worst Actress für Melanie Griffith.[4]
  • 1993 Goldene Himbeere: Worst Supporting Actress für Tracy Pollan.[4]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film wurde im Herbst 1991 in New York City gedreht. Seine Weltpremiere fand am 17. Juli 1992 anlässlich des Cannes Film Festivals statt. Produziert wurde der Spielfilm von Propaganda/Sandollar/Isis und ist im Verleih von PolyGram/Hollywood Pictures/Touchwood Pacific Partners. James Gandolfini hatte als Schutzgelderpresser seinen ersten Auftritt in einer Hollywood-Produktion.[4]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Sanfte Augen lügen nicht. In: cinema. Abgerufen am 6. April 2022.
  2. kino.de
  3. Sanfte Augen lügen nicht. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 8. Dezember 2016.
  4. a b c d e Sanfte Augen lügen nicht. Internet Movie Database, abgerufen am 5. April 2022 (englisch).
  5. festival-cannes.com