Suceava

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Suceava
Suczawa
Szucsáva
Wappen von Suceava
Suceava (Rumänien)
Suceava (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Bukowina
Kreis: Suceava
Koordinaten: 47° 39′ N, 26° 15′ OKoordinaten: 47° 38′ 37″ N, 26° 15′ 3″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 300 m
Fläche: 52,10 km²
Einwohner: 92.121 (20. Oktober 2011[1])
Bevölkerungsdichte: 1.768 Einwohner je km²
Postleitzahl: 720224
Telefonvorwahl: (+40) 02 30
Kfz-Kennzeichen: SV
Struktur und Verwaltung (Stand: 2016[2])
Gemeindeart: Munizipium
Bürgermeister: Ion Lungu (PNL)
Postanschrift: Bd. 1 Mai, nr. 5A
Suceava, RO–720224
Website:
Suceava (rotes Viereck) - Rumänien - Nachbarorte: Botoșani, Roman, Czernowitz (Ukraine)

Suceava [suˈt͜ʃe̯ava] (dt. Suczawa, Sotschen,[3] ungar. Szucsáva [ˈsut͜ʃaːvɒ], ukrain. und russ. Сучава/Sutschawa, poln. Suczawa [suˈt͜ʃava]) ist die Hauptstadt des Kreises Suceava in Rumänien.

Lage

Im Nordosten Rumäniens liegt die Stadt Suceava in der Südhälfte der Bukowina, nordwestlich der historischen Region Moldau. Am gleichnamigen Fluss befindet sich die Stadt an einem Knotenpunkt mehrerer Bahnstrecken wie Suceava–Gura Humorului, Tscherniwzi–Suceava und Suceava–Roman, sowie an den Europastraßen E 58 und der E 85. Nahe der Stadt befindet sich der Flughafen Ștefan cel Mare.

Stadtbild

Suceava ist Zentrum der heute rumänischen Bukowina. Sie beheimatet unter anderem eine 1990 gegründete Universität, mehrere Museen sowie einen Flughafen. Bei den Industriebetrieben sind unter anderem die Branchen Maschinenbau, Holz und Papier vertreten.

Das Stadtbild wird unter anderem geprägt von der Burg der Moldaufürsten (15. Jahrhundert), der Mirăuți-Kirche (frühere Krönungskirche, im Kern um 1400), einer Kirche des Georgsklosters (1514/22; mit Wandmalereien von 1527/34), der Demetrius-Kirche (1534/35, Glockenturm 1561) und dem Kloster Zamca der armenischen Kolonie (1551, Kirche in moldauischer Tradition). Neben der Festung befindet sich das Muzeul Satului Bucovinean Museum des Bukowinadorfes.

Ein modernes Wahrzeichen der Stadt ist ein farbiger 265 Meter hoher Kamin. Er sollte ursprünglich Bestandteil eines Kraftwerks werden und ist heute Teil eines Einkaufszentrums.

Name

Dimitrie Cantemir führt in seinem Werk Descriptio Moldavie den Namen auf das Ungarische zurück: Szűcsvár, mit der Bedeutung „Burg/Stadt der Kürschner“. Dabei bezog er sich wahrscheinlich auf die 50 Jahre alte Arbeit eines weiteren Moldoauer Chronisten, Grigore Ureche. Dieser sprach in seinem unvollendeten Werk Letopisețul țărâi Moldovei, de când s-au descălecat țara și de cursul anilor și de viiața domnilor carea scrie de la Dragoș vodă până la Aron vodă („Chronik Moldaus, vom Ausbau des Landes im Zeitraum des Fürsten Dragos bis zum Fürsten Aaron“) die Gründung der Stadt Suceava ungarischen Kürschnern zu und gab den magyarischen Namen mit Szűcsség wieder. Szűcs (Kürschner) wurde demnach rumänisch abgeleitet zu Suci und mit der bulgarisch-rumänischen Endung –eavă versehen, was der ungarischen Endung -ség entspricht. Ins Deutsche frei übersetzt entspricht dies „Kürschner-Heim“.

Geschichte

Suceava wurde vor dem 14. Jahrhundert erstmals erwähnt. Von 1375 bis 1565 war es Hauptstadt des Fürstentums Moldau, ab 1401 Sitz des Metropoliten des Fürstentums. 1774/1775–1918 gehörte die Stadt, als Teil der Bukowina, zur Habsburgermonarchie bzw. ab 1867 zu Österreich-Ungarn, seit November 1918 dann zu Rumänien. Beim Zensus 1930, als der Anteil der deutschsprachigen Bevölkerung zu Gunsten des Rumänischen bereits gefallen war, gaben von den rund 17.000 Einwohnern der Stadt 60,2 % Rumänisch, 16,7 % Deutsch, 15,4 % Jiddisch, 3,7 % Ukrainisch und 2,0 % Polnisch als Muttersprache an.[4]

Über seine Heimatstadt schrieb Staufe ein Gedicht mit dem Titel „Sutschawa“.

Söhne und Töchter der Stadt

Bildergalerie

Siehe auch

Weblinks

Commons: Suceava – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Volkszählung 2011 in Rumänien bei citypopulation.de
  2. Bürgermeisterwahlen 2016 in Rumänien (MS Excel; 256 kB)
  3. Peter Kosta: Eine russische Kosmographie aus dem 17. Jahrhundert: sprachwissenschaftliche Analyse mit Textedition und Faksimile. Otto Sagner, München 1982, ISBN 3-87690-200-2
  4. http://archive.org/stream/recensamntulgene02inst#page/434/mode/2up