Teisnach

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Wappen Deutschlandkarte
Teisnach
Deutschlandkarte, Position des Marktes Teisnach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 2′ N, 12° 59′ OKoordinaten: 49° 2′ N, 12° 59′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Regen
Höhe: 467 m ü. NHN
Fläche: 25,77 km2
Einwohner: 3023 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 117 Einwohner je km2
Postleitzahl: 94244
Vorwahl: 09923
Kfz-Kennzeichen: REG, VIT
Gemeindeschlüssel: 09 2 76 143
Marktgliederung: 15 Gemeindeteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Prälat-Mayer-Platz 5
94244 Teisnach
Website: www.teisnach.de
Erster Bürgermeister: Daniel Graßl (SPD)
Lage des Marktes Teisnach im Landkreis Regen
KarteLandkreis ChamLandkreis Straubing-BogenLandkreis DeggendorfLandkreis Freyung-GrafenauZwieselZachenbergViechtachTeisnachRuhmannsfeldenRinchnachRegen (Stadt)PrackenbachPatersdorfLindbergLangdorfKollnburgKirchdorf im WaldKirchberg im WaldGotteszellGeiersthalFrauenauDrachselsriedBöbrachBodenmaisBischofsmaisBayerisch EisensteinArnbruckAchslachTschechien
Karte
Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Markt
Katholische Pfarrkirche und Rathaus von Teisnach

Teisnach ist ein Markt im niederbayerischen Landkreis Regen.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Teisnach liegt in der Region Donau-Wald im Naturpark des Bayerischen Waldes, an der Mündung des Flusses Teisnach in den Schwarzen Regen. Durch einen Teil des Gemeindegebietes fließt der Flinzbach. Der Marktflecken befindet sich etwa 13 km südöstlich von Viechtach, 25 km nördlich von Deggendorf und 18 km nordwestlich der Kreisstadt Regen.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt 15 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Es gibt nur die Gemarkung Teisnach.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zur Gemeindegründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Früher war Teisnach ein kleines Fischerdorf am Schwarzen Regen. Die erste urkundliche Erwähnung des Gebietes war 1367, 1430 wird in einer Urkunde die Existenz einer Mühle in Teisnach festgehalten. Teisnach gehörte zum Rentamt Straubing und zum Landgericht Viechtach des Kurfürstentums Bayern. Die Zuständigkeiten waren hier zwischen dem Landgericht Viechtach und dem Pfleggericht Linden geteilt. Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 aus den Gemeinden Teisnach, Kaikenried und Sohl die heutige Gemeinde.

19. und 20. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach langwierigen Verhandlungen fiel die Entscheidung, den Pfarrsitz von Geiersthal nach Teisnach zu verlegen. Die baufällige Pfarrkirche von Geiersthal wurde teilweise abgebrochen und in eine Friedhofskirche umgewandelt. In den Jahren 1898 bis 1900 wurde in Teisnach von Johann Baptist Schott die Kirche St. Margareta erbaut und 1903 der Pfarrsitz von Geiersthal nach Teisnach verlegt.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen 1988 und 2018 wuchs der Markt von 2686 auf 2950 um 264 Einwohner bzw. um 9,8 % – der höchste prozentuale Zuwachs im Landkreis im genannten Zeitraum.

  • 1961: 2565 Einwohner
  • 1970: 2573 Einwohner
  • 1987: 2641 Einwohner
  • 1991: 2784 Einwohner
  • 1995: 2912 Einwohner
  • 2000: 2994 Einwohner
  • 2005: 2955 Einwohner
  • 2010: 2894 Einwohner
  • 2015: 2879 Einwohner

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marktgemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kommunalwahlen vom 15. März 2020[4] und frühere ergaben folgende Sitzverteilungen:

CSU SPD Freie
Wählergemeinschaft
Freie
Wähler
BP Unabhängige Gesamt
2020 4 6 2 1 1 - 14
2014 6 5 2 - - 1 14

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erste Bürgermeisterin war von 1990 bis 2017 Rita Röhrl (SPD). Sie wurde am 2. März 2008 mit 97 % und am 16. März 2014 mit 89 %:[5] der Stimmen in ihrem Amt bestätigt. Seit 2014 ist Gerhard Ebnet (Freie Wähler) zweiter Bürgermeister und Regina Pfeffer (CSU) seit 2020 dritte Bürgermeisterin von Teisnach. Nachdem Röhrl zum 1. Dezember 2017 Landrätin von Regen wurde, führte Gerhard Ebnet kommissarisch die Amtsgeschäfte. Am 14. Januar 2018 wurde Daniel Graßl (SPD) mit 54,6 Prozent der gültigen Stimmen zum ersten Bürgermeister gewählt,[6] die Vereidigung erfolgte am 1. Februar 2018.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Teisnach
Wappen von Teisnach
Blasonierung: „In Gold eine eingeschweifte blaue Spitze, darin ein silberner Wellenbalken; vorne ein senkrecht links gewendetes halbes blaues Zahnrad, hinten ein grüner Nadelbaum.“[7]

Wappenführung seit 1971

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bodendenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Gemeinde fanden von 2006 bis 2008 jährlich Konzerte mit internationalen Interpreten statt. Die hundertprozentige Tochtergesellschaft des Marktes „Kultur in Teisnach GmbH“ veranstaltete 2006 ein Open-Air-Konzert mit Peter Maffay, 2007 mit Pink und 2008 mit Lenny Kravitz. Zu diesen Konzerten kamen jeweils etwa 10.000 Konzertbesucher. Trotz eines positiven Bürgervotums lehnte die Mehrheit der Gemeinderatsmitglieder die Weiterführung der Konzerte wegen großer finanzieller Verluste ab.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Teisnach ist ein Industriestandort.

Im engen Tal des Regenflusses nahe der Teisnachmündung liegt die Papierfabrik Pfleiderer Spezialpapiere Teisnach.

Im Südosten an der Teisnach befindet sich der mit derzeit ca. 2000 Beschäftigten größte Arbeitgeber des Landkreises Regen, das Zweigwerk der Fa. Rohde & Schwarz (Meßgeräte- und Senderbau). Dieser Standort ist, nach dem Hauptsitz in München mit 2.100 Mitarbeitern, knapp der zweitgrößte Standort des Unternehmens.

Im Technologiecampus der Hochschule Deggendorf entstand von Oktober 2012 bis 2013 eine „Optikmaschine“ die UPG 2000 CNC, (eine achtachsige CNC gesteuerte Spiegelschleif- und Poliermaschine) zur Fertigung „höchst präziser Teleskopspiegel“ für die Weltraumforschung, z. B. im Auftrag der ESO.[8][9]

In dem um den Technologiecampus entstehenden Industriegebiet siedelte sich u. a. der E-Carsharing-Anbieter E-Wald GmbH, der Internetprovider amplus AG und die Roboterfirma KUTERO GmbH an.

1998 gab es nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 917 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 195 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 1013. Im verarbeitenden Gewerbe gab es drei, im Bauhauptgewerbe acht Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 62 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 822 ha, davon waren 643 ha Dauergrünfläche.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Teisnach hat seit 1890 einen Bahnhof an der Strecke Gotteszell–Blaibach. 1991 wurde der regelmäßige Personenverkehr zunächst von Viechtach nach Blaibach und Gotteszell eingestellt. Nur noch Güter- und Ausflugszüge sowie Züge zum Betriebswerk in Viechtach verkehrten auf dem verbliebenen Streckenast.

Im September 2016 wurde der Bahnbetrieb im Stundentakt für einen Probebetrieb wieder aufgenommen. Dieser wird von der Länderbahn mit den Zügen der Waldbahn durchgeführt. Neben dem Bahnhof in Ortsmitte wurde südlich von Teisnach ein zusätzlicher Haltepunkt Teisnach Rohde & Schwarz gebaut, der unmittelbar an der Gemeindegrenze auf dem Gebiet von Geiersthal liegt. Dieser ist über einen Gehweg an die gegenüberliegende namensgebende Fabrik angebunden. Ursprünglich war für diesen Haltepunkt der Name Technologiecampus vorgesehen. Dieser Campus der Technischen Hochschule Deggendorf befindet sich etwas weiter entfernt vom Haltepunkt.

Straßenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch den Ort führt die Staatsstraße 2136 von Patersdorf über Teisnach und Bodenmais zum Großen Arbersee. In Teisnach beginnen die nach Drachselsried verlaufende Staatsstraße 2636 und die Kreisstraße REG 18, die Teisnach über Kaikenried bei Arnetsried an die B 85 anbindet.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2012 gab es folgende Einrichtungen:

Söhne und Töchter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wilhelm Gegenfurtner (* 1946), römisch-katholischer Geistlicher, emeritierter Dompropst und Generalvikar des Bistums Regensburg

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Teisnach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Teisnach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 5. Januar 2018.
  3. Gemeinde Teisnach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 23. Dezember 2021.
  4. Gemeinderatswahl & Bürgermeisterwahl in Teisnach 2020 - Kandidaten & Ergebnisse. In: wahl.info. Abgerufen am 4. Mai 2020.
  5. Ergebnis zur Gemeinderatswahl 2014 am 16.03.2014 Markt Teisnach
  6. PNP-Ticker aus Teisnach: Daniel Graßl ist neuer Bürgermeister. www.pnp.de, 14. Januar 2018, abgerufen am 14. Januar 2018.
  7. Eintrag zum Wappen von Teisnach in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  8. http://www.hdu-deggendorf.de/de/tc-teisnach/2448-spiegel-fuer-die-weltraumforschung
  9. https://pdf.directindustry.de/pdf-en/optotech/upg-2000-cnc/54960-874225.html Webseite Hersteller