U 7 (U-Boot, 1911)

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U 7 p1
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp U-Boot
Klasse U 5 – U 8
Bauwerft Germaniawerft, Kiel
Stapellauf 28. Juli 1910
Indienststellung 18. Juli 1911
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 57,30[1][2] m (Lüa)
Breite 5,60[1][2] m
Tiefgang (max.) 3,55[1][2] m
Verdrängung aufgetaucht: 505 t
getaucht: 636 t[1][2]
 
Besatzung 28 Mann, davon 4 Offiziere[2]
Maschinenanlage
Maschine 2 × Körting Petroleum-Motoren mit Sechszylinder-Zweitakt oder Achtzylinder-Zweitakt
2 × SSW-Elektromotoren[1][2]
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat Petroleum: 662 kW = 900 PS
Elektro: 765 kW = 1040 PS[1][2]
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradius aufgetaucht: 3300 NM bei 9 kn
getaucht: 80 NM bei 5 kn[1] sm
Tauchtiefe, max. 30[1] m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
10,2[1]
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
13,4[1]
Bewaffnung

jeweils 2 Torpedorohre am Bug und Heck ∅ 45 cm (6 Torpedos)
1 × 3,7 cm Revolverkanone[3][1][2]

U 7 war ein U-Boot, das für die deutsche Kaiserliche Marine gebaut wurde. Es war das erste deutsche U-Boot, das durch Eigenbeschuss versenkt wurde.[4]

[4]

Vor- und Entwicklungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

U 7 war ein sogenanntes Zweihüllenboot, welches als Hochseeboot vom U-Boot-Konstrukteur Hans Techel konzipiert wurde.

Bau und Indienststellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es wurde am 8. April 1908 in Auftrag gegeben und in der Germaniawerft auf Kiel gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 28. Juli 1910, die Auslieferung und Indienststellung erfolgte am 18. Juli 1911 unter Kapitänleutnant Georg-Günther Freiherr von Forstner.[5]

Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es war mit zwei Körting Petroleum-Motoren mit Sechszylinder-Zweitakt und, 662 kW, andere Quellen gehen von einem Achtzylinder-Zweitakt Petroleum-Motor aus[2] und zwei SSW-Elektromotoren mit 765 kW ausgestattet.

Die Bewaffnung bestand aus jeweils zwei Torpedorohren am Bug und Heck mit sechs Torpedos und eine hinter dem Turm angebrachte Revolverkanone.

Es war 57,30 m lang, 5,6 m breit, hatte einen Tiefgang von 3,55 m sowie eine Verdrängung von 505 Tonnen über und 636 Tonnen unter Wasser.

Einsätze und Verbleib[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Boot unternahm drei Feindfahrten.

Am 20. Januar 1915 verließ U 7 unter dem Kommando von Kapitänleutnant Georg König[6] den Hafen von Emden in westlicher Richtung. An diesem Tag herrschte starker Seegang, weshalb U 22 unter dem Kommando von Kapitänleutnant Bruno Hoppe seine Position vor der englischen Küste verließ, um nach Emden zurückzukehren. Am folgenden Tag begegneten sich beide Boote in Sichtweite nördlich von Ameland vor der niederländischen Küste. Aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse erkannte Hoppe nicht, dass es sich um ein deutsches Boot handelte.

U 22 sendete ein Erkennungssignal, welches von U 7 unbeantwortet blieb. Vielmehr versuchte U 7 sich mit zunehmender Geschwindigkeit zu entfernen. Ein weiteres Signal von U 22 wurde ebenfalls nicht beantwortet.

Nachdem auch ein drittes Signal unerwidert geblieben war, ließ Hoppe zwei Torpedos abschießen, von denen einer U 7 in Höhe des Kommandantenturms traf. Das Boot sank unmittelbar darauf auf der Position 53° 43′ N, 6° 2′ O[4]. Ein Besatzungsmitglied, welches das sinkende Boot noch verlassen konnte, wurde von U 22 gerettet.

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die besondere Tragik dieses Zwischenfalls lag neben der irrtümlichen Versenkung eines eigenen Bootes in dem Umstand, dass zwischen den beiden Kommandanten eine enge persönliche Freundschaft bestand.

Kommandanten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kommandanten von U 7
Dienstgrad Name von bis
Kapitänleutnant Georg-Günther Freiherr von Forstner 18. Juli 1911 unbekannt
Kapitänleutnant Georg König 1. August 1914 21. Januar 1915

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dwight R. Messimer: Verschollen. World War I U-boat losses. Naval Institute Press, Annapolis MD 2002, ISBN 1-55750-475-X.
  • Otto Groos: Der Krieg in der Nordsee. Band 1. Mittler, Berlin 1920 (Der Krieg zur See 1914–1918).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i j k Ulf Kaack: Die deutschen U-Boote Die komplette Geschichte, GeraMond Verlag GmbH, München 2020, ISBN 978-3-96453-270-1, S. 20.
  2. a b c d e f g h i Eberhard Möller/Werner Brack: Enzyklopädie deutscher U-Boote Von 1904 bis zur Gegenwart, Motorbuch Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-613-02245-1, S. 22.
  3. Robert Hutchinson: Kampf unter Wasser - Unterseeboote von 1776 bis heute, Motorbuch Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-613-02585-X, S. 39.
  4. a b c Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen. Gräfelfing vor München: Urbes, 1998, S. 11, ISBN 3-924896-43-7
  5. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Karl Müller, Erlangen 1993, ISBN 3-86070-036-7, S. 67.
  6. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Karl Müller, Erlangen 1993, ISBN 3-86070-036-7, S. 88.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]