U 29 (U-Boot, 1914)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
U 29
U 29 verlässt den Hafen
U 29 verlässt den Hafen
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp U-Boot
Klasse U 27 – U 30
Bauwerft Kaiserliche Werft, Danzig
Baunummer 19
Baukosten 2.636.000 Mark
Stapellauf 1. Oktober 1914[1]
Indienststellung 1. August 1914[1]
Verbleib Am 18. März 1915 versenkt[2]
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 64,70[2] m (Lüa)
Breite 6,32[2] m
Tiefgang (max.) 3,48[2] m
Verdrängung aufgetaucht: 669 t
getaucht: 864 t[2]
 
Besatzung 35 Mann[2]
Maschinenanlage
Maschine 2 × MAN-Sechs-Zylinder-Viertakt Dieselmotoren S 6 V41/42
2 × AEG-Doppelmodyn-Elektromotoren[2]
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat Diesel: 1471 kW = 2000 PS
Elektro: 880 kW = 1200 PS[2][3]
Propeller 2 × dreiflügelig ⌀ 1,60 m
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradius aufgetaucht: 8420 NM bei 8 kn
getaucht: 85 NM bei 5 kn[2] sm
Tauchzeit 80 s
Tauchtiefe, max. 50 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
9,8[2]
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
16,7[2]
Bewaffnung

U 27 war ein U-Boot, das für die deutsche Kaiserliche Marine gebaut wurde.

Geschichte, Bau und Indienststellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Boot war ein sogenanntes Zweihüllenboot, welches als Hochseeboot konzipiert war.[2] Der Auftrag zum Bau dieses U-Bootes wurde am 19. Februar 1912 der Kaiserlichen Werft in Danzig erteilt. Der Stapellauf erfolgte am 11. Oktober 1913. Die Indienststellung erfolgte am 1. August 1914 unter dem Kommando von Kapitänleutnant Wilhelm Plange.[4][1]

Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Boot war 64,7 m lang und 6,32 m breit. Es hatte einen Tiefgang von 3,48 m sowie eine Verdrängung von 675 Tonnen über und 867 Tonnen unter Wasser.[2]

Die zwei Sechs-Zylinder-Viertakt Dieselmotoren von MAN mit 1471 kW wurden auf der Kaiserlichen Werft gebaut. Für die Unterwasserfahrt waren zwei AEG-Doppel-Modyn-Elektromotor mit 880 kW eingebaut. Mit den Motoren waren Geschwindigkeiten von 16,7 kn (über Wasser) bzw. 9,8 kn (unter Wasser) möglich.[2]

Das U-Boot führte zwischen sechs und zehn Torpedos mit welche über zwei Bug- und zwei Heckrohre verschossen werden konnten.[3][2][5]

Einsätze und Verbleib[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 10. März 1915 lief U 29 von Seebrügge zum ersten Einsatz unter Weddigen aus. Es erreichte sein Operationsgebiet in der Irischen See und versenkte in den nächsten Tagen die britischen Dampfer The Headlands, Indian City, Andalusian und den französischen Dampfer Auguste Conseil mit insgesamt 12.934 BRT. Die britischen Dampfer Adenwen und Atalanta wurden stark beschädigt.

Auf dem Rückmarsch um Schottland herum begegnete U 29 am 18. März 1915, östlich des Pentland Firth (zwischen dem schottischen Festland und den Orkneyinseln), der Grand Fleet. Diese war auf dem Heimweg zu ihrem Stützpunkt Scapa Flow. Nach einem Fehlschuss auf das Schlachtschiff Neptune wurde das Periskop des U-Bootes auf dem Schlachtschiff Dreadnought gesichtet. Es gelang Weddigen nicht mehr rechtzeitig, auf Tiefe zu gehen. Gegen 13:40 Uhr rammte die Dreadnought das deutsche Boot, das dabei für kurze Zeit mit dem Vorschiff an die Oberfläche schoss. Dabei wurde die Bootsnummer ausgemacht. Dann versank U 29. Otto Weddigen sowie seine gesamte Mannschaft fanden den Tod. Es war die einzige Kampfhandlung der Dreadnought während des Seekriegs im Ersten Weltkrieg.

Als ungefähre Untergangsstelle gelten folgende Koordinaten: 58° 20′ N, 0° 57′ O.[6][7]

Kommandanten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kommandanten von U 29[4]
Dienstgrad Name von bis
Kapitänleutnant Wilhelm Plange 01.08.1914 15.02.1915
Kapitänleutnant Otto Weddigen 16.02.191 18.03.1915

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, ISBN 3-88199-687-7, S. 67.
  2. a b c d e f g h i j k l m n o Eberhard Möller/Werner Brack: Enzyklopädie deutscher U-Boote Von 1904 bis zur Gegenwart, Motorbuch Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-613-02245-1, S. 29.
  3. a b Ulf Kaack: Die deutschen U-Boote Die komplette Geschichte, GeraMond Verlag GmbH, München 2020, ISBN 978-3-96453-270-1, S. 36.
  4. a b U 29 auf uboat.net
  5. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, ISBN 3-88199-687-7, S. 47.
  6. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, S. 89.
  7. Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen. Gräfelfing vor München: Urbes, 1998, S. 12.