Vorst (Tönisvorst)

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Vorst
wappen der ehemaligen Gemeinde Vorst
Koordinaten: 51° 18′ N, 6° 26′ OKoordinaten: 51° 18′ 15″ N, 6° 25′ 45″ O
Höhe: 36 (33–37) m
Einwohner: 7142 (2010)
Eingemeindung: 1. Januar 1970
Postleitzahl: 47918
Vorwahl: 0 21 56
Karte
Lage von Vorst in Tönisvorst und im Kreis Viersen

Die früher selbständige Gemeinde Vorst ist ein Stadtteil der zum nordrhein-westfälischen Kreis Viersen gehörigen Stadt Tönisvorst.

Die katholische Kirche von Vorst

Geographie

Nachbarorte

Oedt Kempen St.Tönis
Hagen Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Kehn
Viersen Clörath Anrath

Geschichte

Vorst war bis zum 31. Dezember 1969 eine selbständige Gemeinde. Am 1. Januar 1970 entstand im Wesentlichen durch Zusammenlegung mit der benachbarten Gemeinde St. Tönis die neue Gemeinde Tönisvorst (mit dem Hauptort St. Tönis)[1], die 1979 die Stadtrechte erhielt.[2]

Politik

Städtepartnerschaften

Die Namensgleichheit mit dem zur belgischen Gemeinde Laakdal gehörenden Ortsteil Vorst führte vor einigen Jahren zu einer Städtepartnerschaft zwischen den "Muttergemeinden" Tönisvorst und Laakdal.

Infrastruktur

Vorster Ortseingangsschild

Straßenverkehr

Vorst ist zunächst Kreuzungspunkt zweier Landesstraßen, hier kreuzt sich die L361 (von Kempen Richtung Anrath) mit der L475, die von Schwalmtal über Süchteln, Vorst und St. Tönis nach Krefeld führt.

Eine weitere Landesstraße, die L385, verbindet Vorst zudem mit dem zur Gemeinde Grefrath gehörenden Nachbarort Oedt.

Darüber hinaus zweigt am nordöstlichen Ortsende von der L475 die Kreisstraße K13 ab, die durch die Ortschaft Kehn in Richtung Krefeld-Forstwald führt.

Schienenverkehr

Durch Vorst verlief früher eine normalspurige Kleinbahnstrecke der Krefelder Eisenbahn, die aber 1978 stillgelegt worden ist und zum Radweg umgebaut wurde. In diesem Zusammenhang gab es in Vorst einen Bahnhof Vorst.

Am südlichen Rand des alten Vorster Gemeindegebiets lag hingegen bis 1969 der Bahnhof „Anrath“ an der Eisenbahnstrecke Duisburg ↔ M'gladbach.

Bei der Eingemeindung Vorsts nach Tönisvorst am 1. Januar 1970 wurde der Bereich um den Anrather Bahnhof jedoch vom Vorster Gemeindegebiet abgetrennt, und, gemeinsam mit dem übrigen Ort Anrath, der Stadt Willich zugeschlagen, so dass sich der Bahnhof „Anrath“ fortan auch tatsächlich im neuen Willicher Stadtteil Anrath befindet (und eben nicht mehr in Vorst).

So liegt der nach wie vor in Betrieb befindliche Haltepunkt „Anrath“ jetzt ca. 120m von der Tönisvorster Stadtgrenze entfernt, lässt sich aber von der Vorster Ortsmitte aus in einen etwa halbstündigen Spaziergang noch relativ gut zu Fuß erreichen.

Busverkehr

Als Stadtteil von Tönisvorst zählt Hagen zum Gebiet des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr und wird von zwei SWK-Buslinien bedient:

  • Die Linie 062 :
Sie kommt von Vinkrath über Grefrath,Mülhausen und Oedt nach Vorst und fährt weiter Richtung St.Tönis. Dort besteht Anschluss an die Krefelder Straßenbahnlinie 041 (St. TönisFischeln). Anschließend fährt die 062 noch weiter bis Krefeld-Forstwald
  • Die Linie 064 :
Sie kommt von Brüggen-Bracht über Nettetal-Lobberich und Süchteln nach Vorst und fährt weiter Richtung St.Tönis. Dort besteht Anschluss an die Krefelder Straßenbahnlinie 041 (St.TönisFischeln). Anders als die Linie 062 endet die Buslinie 064 am Wilhelmplatz in St.Tönis an der Straßenbahn-Endstation.

Darüber hinaus verkehrt noch eine Schnellbuslinie, die gemeinsam von den Viersener Niederrheinwerken und dem Busverkehr Rheinland betrieben wird:

  • Die Linie SB87 :
Sie kommt von Nettetal-Lobberich über Mülhausen und Kempen nach Vorst und fährt weiter über Anrath bis nach Viersen. Dabei besteht am Bahnhof "Kempen" Anschluss an die Regionalexpress-Linie RE10 (KleveDüsseldorf) und am Bahnhof "Anrath" an die Regionalbahn-Linie RB33 (DuisburgMönchengladbach).

Vörschter Platt

Sowohl im Stadtteil Vorst (Vörschter Platt) als auch in St. Tönis (Zent Tüenesser Platt) wird - mit etwas unterschiedlicher Aussprache - die Niederrheinische Mundart gepflegt. Platt war noch bis kurz nach dem Zweiten Weltkrieg die Umgangssprache der überwiegenden Bevölkerung. Heute sprechen überwiegend nur noch ältere Bürger unverfälschtes Platt; die jüngere Generation spricht – in zwangloser Runde - eher ein Gemisch aus Hochdeutsch und Mundart, von Sprachwissenschaftlern Regiolekt oder Niederrhein-Deutsch genannt. [3] Tönisvorst liegt im Niederfränkischen Mundartraum nördlich der sogenannten Benrather Linie (mit der maache-maake-Unterscheidung), die als Grenze zum Mittelfränkischen gilt. Dabei zählen die Tönisvorster Mundarten zum südlich der Uerdinger Linie liegenden Südniederfränkischen (auch Limburgisch genannt), gekennzeichnet u. a. durch die Verwendung von „ech“ oder „esch“ für das hochdeutsche Personalpronomen „ich“. Nördlich davon, im Nordniederfränkischen wird stattdessen „ek“ oder „ekk“ gesprochen, z.B. im Krefelder Ortsteil Hüls (Hölsch Plott), in Kempen und am unteren Niederrhein. [4] Auch wenn die Mundart auf dem Rückzug ist, so wird Platt zu Karneval, auf Mundartabenden und in Vereinen gepflegt. So gibt es in den Tönisvorster Ortsteilen Karnevals- und Heimatvereine, die mit eigenem Internetauftritt für die Erhaltung des örtlichen Platt werben. Hervorzuheben sei hier

  • der Heimatverein Vorst mit seiner Webseite: Heimatverein
  • der Heimatbund St. Tönis, mit seiner Webseite: Heimatbund

Persönlichkeiten

  • Ina Coelen (* 1958), Grafikerin, Kriminalromanautorin und Herausgeberin
  • Peter Ottenbruch (* 1957), Maschinenbauingenieur und Manager
  • Ernst Boekels (* 1927), Allgemeinarzt und Mitbegründer der action medeor

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 115.
  2. Der Bericht 1968 von Rudolf H. Müller, Oberkreisdirektor des Landkreises Kempen-Krefeld, erschienen im Heimatbuch des Landkreises Kempen-Krefeld 1969, Kempen (Ndrh) 1968
  3. Internetportal des LVR: Ausführungen zum Thema Regiolekt im Rheinland Webseite abgerufen am 10. Oktober 2013
  4. Internetportal des LVR: Rheinischer Fächer und Erläuterung der Mundartgrenzen Webseite abgerufen am 10. Oktober 2013

Weblinks

Commons: Vorst (Tönisvorst) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien