Wikipedia:Kurier/Ausgabe 2 2012

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Schaf im Wolfspelz

Bericht und persönliche Stellungnahme von 7Pinguine zur Recherchetätigkeit des Investigativjournalisten Marvin Oppong in der Wikipedia.

Es gibt Geschichten, da weiß man, wie sie ausgehen. Spannend ist dann nur noch die Frage, wie lange das Ende auf sich warten lässt. Zum Beispiel der Rücktritt des Bundespräsidenten a. D. Wulff. Nachdem nicht nur die Erklärung vor der Weihnachtsansprache ohne Wirkung verpufft war, sondern auch der Befreiungsschlag im öffentlich-rechtlichen Fernsehen gründlich misslang, war klar, dass der investigative Journalismus einen veritablen Erfolg feiern würde. Die Moral von der Geschicht’, ist die Erkenntnis, dass unabhängiger, kritischer Journalismus eine wichtige Säule offener Gesellschaften ist.

Was hat das mit uns zu tun? Es geht um den investigativen oder kritischen Journalismus. Genauer: Um den freien Journalisten Oppong, der auf diesem Ticket reitet und skandalträchtige Drehbücher zum Thema Wikipedia und Wahrheit schreibt. Es geht um die angebliche Aufklärung von verdeckter Einflussnahme in der Wikipedia. So viel vorweg: Diese Geschichte birgt Überraschungen.

Einflussnahme in der Wikipedia, das ist ein wichtiges Thema. Jedoch, es auch nur zu streifen sprengt bereits den berühmten Rahmen. (Der Autor entschuldigt sich bereits an dieser Stelle für die Länge des Artikels. Am Ende folgt der Dank Allen, die ihn bis zu Ende gelesen haben.)

Es ist daher sehr zu bedauern, dass Oppong nicht die Chance ergriffen hat, sich in das Thema einzuarbeiten und die Öffentlichkeit wirklich aufzuklären. Schließlich wurde er mit einem Recherchestipendium der Otto-Brenner-Stiftung bedacht. Mit 5.000 Euro ausgestattet und unter Begleitung von Profis des netzwerk recherche machte er sich an die Arbeit unter dem Titel „Von Editierkriegen und Löschhöllen – Auftrags-PR in der deutschen Wikipedia“. Das stolze Ergebnis wird auf der Webseite des Otto-Brenner-Preises präsentiert: Wikipedia oder Wahrheit. Dieser erste Artikel von Oppong zur Wikipedia erschien am 1. Dezember 2011 in der Wochenzeitung DIE ZEIT. Er nahm einen der engagiertesten Autoren der deutschsprachigen Wikipedia, Achim Raschka, aufs Korn und präsentierte ihn als bezahlten Schreiber, der – ausgestattet mit mächtigen Administratorrechten – Inhalte an kommerziellen Interessen ausrichtet. Der erste Eindruck: Die Präsentation der Fakten- und Indizienkette war erdrückend, der Stab über den Einzelnen gebrochen und die Neutralität der Wikipedia entzaubert. Stutzig macht die Jury des Otto-Brenner-Preises vielleicht im Nachhinein, dass darin weder Editierkriege noch Löschhöllen noch Auftrags-PR vorkommen. Doch Oppong hat nicht nur das Thema verfehlt.

Rückblick: Dezember 2011

Schon im Dezember war sein Artikel Thema im Kurier, siehe weiter unten „Wikipedia oder Wahrheit“ – was reitet Die Zeit?, Barnos, 4.12.2011. Das Meisterstück des investigativen Journalisten Oppong hat den Makel, dass der Artikel nicht nur kein bisschen investigativ, sondern im Gegenteil, ein weitgehend kenntnisloses, in Teilen falsch oder fehlinterpretiertes Zusammensetzen von transparent veröffentlichten Informationen ist. Voll von sachlichen Fehlern, die man zwar gnädig der Unkenntnis zuordnen könnte, kapriziert sich die journalistische Leistung auf geschicktes Zusammensetzen von Fundstücken, um einen Skandal zu zeichnen. Stellungnahmen, die nicht ins Bild passten, räumt er aus dem Weg, indem er sie an entscheidenden Stellen im Indizienbeweis in ein vielsagendes „äußerte sich dazu nicht“ uminterpretiert hat. Nachlesen kann man dies im Falle Achim Raschkas und der Pressesprecherin der Wikimedia Deutschland e.V. (WMD), Catrin Schoneville, auf deren Blogs. Und überhaupt stellt sich die Frage, was es zu verheimlichen gäbe? Hätte Oppong seine Recherchen gewissenhaft vorgenommen, so hätte er leicht feststellen können, dass rund um das NaWaRo-Projekt ausführlich informiert wurde. Es gibt keine offenen Fragen, und es gab offene Kritik. Egal wie man zum NaWaRo-Projekt steht, in Sachen Transparenz kann es als vorbildlich gelten. Siehe dazu die umseitigen Diskussionsbeiträge im Archiv hier und hier. Andererseits, jeder bekommt eine Ahnung von den Machenschaften, die hinter der Verweigerung von Auskünften steckt. 1:0 für Oppong.

Natürlich hat Benutzer Rosenkohl in seiner auf Barnos’ Beitrag angefügten Antwort im Kurier auch Recht damit, dass es Gründe zur Selbstreflexion gibt. Ob dabei fremdfinanzierte bzw. PR-Edits das größere Problem gegenüber persönlichem POV darstellen, ist freilich ebenfalls zu diskutieren. Nur vergessen darf man darüber nicht, dass diese Diskussion etwas anderes ist als ein auf Halbwahrheiten aufbauender ganz konkret aufgeworfener falscher Vorwurf.

Einen weiteren Punkt für unseriösen Sensationsjournalismus streicht Oppong dafür ein, den Benutzer Simplicius als „schärfsten Kritiker Raschkas“ ins Feld zu führen. Er verschweigt dabei die tiefe persönliche Auseinandersetzung, die die beiden seit Jahren verbindet. Wer das nicht weiß, hat nicht gut recherchiert. Wer es weiß, aber unterschlägt, verliert an Glaubwürdigkeit. Doch man sagt ja, wer schreibt, der bleibt. 2:0 für’s Fakten schaffen.

„Hat Achim Raschka, der Internet-Aktivist, der Wikipedia geschadet?“ schließt Oppong seinen Artikel. Er hat der Wikipedia gewiss nicht geschadet, das vermag auch nicht der Artikel von Oppong. Dafür hat er das Ansehen der ZEIT bei einigen Wikipedia-Autoren angekratzt. Auf WMDs Versuch einer sachlichen Aufklärung hat die Zeitung zwar nicht schriftlich reagiert, aber vielleicht ist es eine vielsagende Reaktion, dass der Artikel nie online erschien.

Aufklärung??? Hier kommt sie!

Richtig persönlich betroffen hat mich der Satz „Raschka war so ein besonderer Autor, ein Administrator, ein Hüter der virtuellen Wahrheit gewesen, ein Freiwilliger, der Wikipedia-Einträge überprüft, kommentiert und löscht. “ Denn, wie viele unzählige Nachtstunden hatte ich damit verbracht, Oppong über die Strukturen innerhalb der Wikipedia Community aufzuklären? Die Benutzergruppen und Software-Rechte, die Instanzen und Meta-Diskussionen, Wahlen und Meinungsbilder, der soziale Austausch und Vertrauen als Währung für Einfluss in einer Umgebung, in der jede Aktivität für jeden transparent ist. Er hat absolut gar nichts davon verstanden. Aber das hat er sehr gekonnt kaschiert. 3:0.

Aufzuklären habe ich nun die Community, dass der Ausgangspunkt der oppongschen Recherchen überhaupt nicht bei Achim Raschka lag. Ohne irgendwelche Kenntnisse hatte Oppong zuvor mich im Visier. Erst durch mich kam Oppong auf Achim. Aber der Reihe nach:

Es begann mit einer dubiosen Anfrage im Juli 2010 zu einem unbedeutenden Personenartikel (Hermann Rudolph), den ich angelegt hatte. Dubios, weil der Artikel nicht mehr war als ein Lebenslauf, zusammengestellt aus angegebenen Quellen. Und weil Oppong erst Informationen über Rudolph wollte, die im Artikel standen, und schließlich darauf bestand, meinen Klarnamen genannt zu bekommen, weil er mich nur so richtig zitieren könne. Smells fishy, sagen da die Engländer. Schnell wurde mir klar, worum es wirklich ging: Eine Investigativrecherche über die Machenschaften der 7Pinguine. Es folgten Anfragen wikipediaweit, beim WMD und im Artikelumfeld des Benutzers: Wer kennt den Menschen hinter dem Benutzer 7Pinguine? Das allein war nicht nur ein Auftritt eines Sauropodomorpha im Porzellanladen, das war eine Grenzüberschreitung. Bin ich der Bundespräsident?

Warum interessiert sich Oppong überhaupt für den Benutzer 7Pinguine? Wohlwollend und auch etwas amüsiert, wenngleich gar nicht angetan von der Idee, meine Anonymität zu verlieren, verzieh ich dem jungen engagierten Journalisten seinen Anfängerfehler im Netz und bot Hilfe an, wenn er denn mal sagen würde, was er eigentlich will und unter der Voraussetzung, dass er aufhört, mein Recht auf Anonymität zu verletzen. Selbst enttarnt und wohl mit dem bisherigen Einsatz des Vortäuschens falscher Tatsachen erfolglos, äußerte er endlich den Anfangsverdacht: Ich betreibe PR-Arbeit in Artikeln, zuvorderst genannt, die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft. Das ist wohl ein beliebter Vorwurf. Nur, wie lässt sich das beweisen oder widerlegen?

Vertane oder fatale Zeit?

Es folgte eine Zeit des seitenlangen Erklärens von verschiedenen Edits quer durch das Wirken von 7Pinguine in Unternehmens- und Personenartikeln, von Begründungen der Sachlagen, Erläuterungen der Prinzipien und Strukturen. Meine Einstellung zu Neutralität, Aktualität vs. Enzyklopädie und Persönlichkeitsrechten. Viele Stunden in langen Nächten habe ich aufgewendet in der Hoffnung, dass es hier einen interessierten Journalisten gab, der mal mit Einblick einen vernünftigen Beitrag über das komplizierte Innenleben auf der Rückseite der Wikipedia schreiben könnte. Nach einer zwischenzeitlichen Phase vernünftiger Kommunikation verpufften die Anstrengungen letztlich in der ewigen Wiederholung seiner ursprünglichen These. Schließlich gelangte wenigstens einer zur Erkenntnis, dass dies zu nichts führt; ich brach den Kontakt im Juni 2011 ab.

Damit endete diese Geschichte vorerst, doch sie findet eine Fortsetzung auf dem Blog von Achim Raschka. Ich hatte Oppong auf eine bei mir geführte Diskussion mit Widescreen zu dem NaWaRo-Projekt im Speziellen und un-/bezahlten POV im Allgemeinen aufmerksam gemacht. Und ich wies Oppong den Weg zum Diderot Club II. Es war ein Beispiel für die kritischen Auseinandersetzungen innerhalb der Wikipedia. Es diente mir als eines der Beispiele für die Kontrollmechanismen, die es innerhalb der Wikipedia gibt. Nicht für deren Versagen! Doch wo die WMD schweigt und es nur den einen scharfen Kritiker Raschkas gibt, benutzernamentlich Simplicius, welcher sich zudem nicht von der WMD vertreten fühlt (Zusammenhang? Egal!), und einen weiteren einsamem Nutzer, der sich erfolglos gegen von Achim Raschka eingefügten „seltsamen Markennamen“ in Artikeln wehrt, da herrscht der Schatten, in den Oppongs investigative Recherchen Licht bringen müssen. Er hat eben nur in seinem Artikel geflissentlich verschwiegen, dass die Community umfassend aufgeklärt war und das mehrheitlich für gut befand. 4:0 für Oppong bei der Vortäuschung eines Skandals. Nur, die Mann beißt Hund-Story in der Version von Wikipedia oder Wahrheit war im wahrsten Sinne des Wortes zu schön, um wahr zu sein.

Hatte ich Achim ans Messer geliefert? Ein ungutes Gefühl bleibt doch. Wer hätte gedacht, dass daraus eine solche Geschichte gedreht werden kann – und diese auch noch ein namhaftes Medium findet, welches es ohne rudimentäre Überprüfung abdruckt! Weitgehend inaktiv seit November 2011 dämmerte mir erst beim Durchstöbern diverser Diskussionen und Archive aus aktuellem Anlass, dass als Kollateralschaden des Artikels, auch das Meinungsbild zur Löschung des Diderot Club II gezählt werden darf. Auch wenn bestimmte Verdächtigungen nach Angaben des Initiators nur den Anlass dazu gaben.

Es ist eine Ironie der Geschichte, dass Oppongs Artikel auch auf dem Wiki-Watch-Blog verrissen wurde (“Wikipedia oder Wahrheit”: Wie die ‘Zeit’ aus einem Kooperationsprojekt einen Skandal machte, Einleitung: „Wer ein echtes Skandalstück schreiben will, noch dazu in der renommierten Zeit, der muss erst für die richtige Fallhöhe sorgen.“) Hatte ich Oppong doch damals vergebens auf den Wiki-Watch-Skandal aufmerksam gemacht.

Und jetzt?

Oppong arbeitet an einem neuen Artikel über die Wikipedia. Wir dürfen gespannt sein, welchen Skandal er als Nächstes aufdeckt.

Es ist nur recht, zu hinterfragen, welche journalistischen Maßstäbe die namhafte Jury mit Mitgliedern wie Heribert Prantl, Thomas Leif und Volker Lilienthal an die im gleichen Rahmen wie die Preisträger des Otto-Brenner-Preises vergebenen Recherche-Stipendien anlegt. Oder wissen die Juroren gar nicht, was in ihrem Namen als kritischer Journalismus gefeiert wird?

Zum Recherchestipendium heißt es: „Die jeweiligen Stipendiaten werden von erfahrenen Journalisten begleitet, die als Mentoren bei der journalistischen Arbeit zur Seite stehen. Ein ausführliches Themen-Exposé, ein genauer Recherche-, -kosten- und -zeitplan sind die Voraussetzung für die Teilnahme am Wettbewerb.“ (Quelle) Es gibt wohl einen Erklärungsbedarf, wie genau die Exposés in der Realität aussehen und welche Rolle die erfahrenen Journalisten und Mentoren wirklich spielen. 7P, 29.2.2012 PS: Danke!

Offener Brief an Marvin Oppong, freier Journalist

Sehr geehrter Herr Oppong,

in Ihrer Mail vom 24. Februar 2012 haben Sie mich um die folgenden Antworten bis spätestens Dienstag 12 Uhr für einen Artikel in Spiegel Online gebeten. Es ist schon nach 12 Uhr, andererseits ist es erst Mittwoch.

Ihre Fragen hatte ich Ihnen schon mehrfach im Rahmen unseres bisherigen Kontaktes beantwortet. Ich werde Ihnen hiermit öffentlich und zum letzten Mal antworten:

  1. Ich kenne einen Mitarbeiter der Berthold Leibinger Stiftung. Dieser Kontakt ist rein privat und geht niemanden sonst etwas an.
  2. Ich unterhalte keine Geschäftsbeziehung, die im Zusammenhang mit meinem Engagement in der Wikipedia steht. Alle anderen Geschäftsbeziehungen gehen niemanden außer den Beteiligten etwas an.
  3. Ich habe zu keiner Zeit ein Honorar oder sonstige Vergütungen für Bearbeitungen in der Wikipedia erhalten.
  4. Ich habe Informationsmaterial über die Berthold Leibinger Stiftung und ihre Laser-Preise erhalten. Nicht um Informationen aus diesen einfließen zu lassen, sondern als Quellen für meine Artikel.
  5. Ich habe den Artikel Berthold Leibinger Stiftung angelegt, weil ich fand, dass es einen Artikel über diese Stiftung geben sollte. Mit den Relevanzkriterien kannte ich mich damals noch nicht aus. Ich kann aus heutiger Sicht aber sagen, dass ich offensichtlich nicht falsch lag. Die Relevanz wurde seit Erstellung meines Artikels nicht angezweifelt. Bei Ihrem Zitat der Relevanzkriterien für Stiftungen übersehen Sie, dass diese nur Positivkriterien darstellen. Es handelt sich nicht um Ausschlusskriterien und sie sind kein Gesetz. Einen Kommentar über diese Unkenntnis im Angesicht Ihrer langen tiefgründigen Recherchen zur Wikipedia erspare ich mir an dieser Stelle.

Zuletzt möchte ich Sie noch einmal mit Nachdruck ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich aus persönlichen Gründen großen Wert auf meine Anonymität lege. Ihre Nachstellungen zu meiner Person verletzen mein grundlegendes Recht auf informationelle Selbstbestimmung.

Ich stehe zu allen Artikel-Bearbeitungen des Wikipedia Benutzers 7Pinguine und diese mögen Sie durch den Fleischwolf drehen wie Sie wollen und mir anhängen was Sie wollen.

Die Veröffentlichung von Details, Spekulationen oder Hinweisen über bzw. auf die Person sind dagegen ausdrücklich nicht autorisiert. Für den Fall, dass Sie diese meine Rechte verletzen, behalte ich mir rechtliche Schritte vor.

Mit freundlichen Grüßen

-- 7Pinguine 18:28, 29. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]

Aus einer Idee wird ein Angebot: Die AdminCon

Liebe Admins, Ex-Admins, Bald-Admins und alle anderen an den Admins und ihren Funktionen (oder ihrem Funktionieren) Interessierte, auf der WikiCon in Nürnberg hatte ich einen Workshop zum Thema „Admin werden ist nicht schwer, Admin sein dagegen sehr“ veranstaltet. Eine ganze Reihe von Teilnehmern sind aus diesem Workshop mit der vagen Idee rausgegangen, „man müsste mal“ ein Admintreffen organisieren und haben sich in einer rasch aufgesetzten Liste spontan als Interessenten eingetragen. Ganz dem Grundsatz „be bold“ folgend, wollen wir (Henriette, poupou, Lyzzy) das in die Tat umsetzen: am 1.-3. Juni 2012 in der Tagungsstätte Kloster St. Gertrudis im Harz. Willkommen sind alle interessierten Communitymitglieder (Admins und Nicht-Admins). Informationen und Anmeldung hier. lzy 28. Febr.12

Startschuss für Wiki Loves Monuments 2012

Auch in diesem Jahr wird der erfolgreiche Fotowettbewerb rund um Denkmale wieder stattfinden und dazu beitragen hochwertige Fotografien unter freier Lizenz zu sammeln, Artikel zu illustrieren und Listen zu vervollständigen. Im letzten Jahr lief WLM europaweit und 18 Länder nahmen daran teil. In diesem Jahr geht noch mehr, es wird weltweit fotografiert!

Aus den Erfahrungen des letzten Jahres zu schöpfen und neue und mehr Organisatoren und Freiwillige finden, das ist nicht so einfach. Vielen Interessierten fehlt die Vorstellung, was eigentlich zu machen ist, andere haben die Vorstellung, als eierlegende Wollmilchsau von der Kommunikation über Vorlagenprogrammierung und Freiwilligenbetreuung bis zur Evaluation alles alleine stemmen zu müssen. Das muss aber auch nicht. ;)

In Dresden wurden und werden nun Nägel mit Köppen gemacht: Brücke hat kurzerhand ein Kickoff-Seminar am 30. und 31. März organisiert. Ziel ist, den Wettbewerb des letzten Jahres aufzuarbeiten und den diesjährigen in die Startblöcke zu bekommen. Ein Organisationsteam wird gesucht, in dem viele unterschiedliche Kompetenzen vorgehalten werden und der Zeitplan und die nächsten Aktionen sollen abgesteckt werden. Daneben gibt es ausreichend Gelegenheit, ein wenig von Dresden kennen zu lernen und gemeinsam vielleicht schon erste Fotos zu machen.

Lust dabei zu sein? Bitte tragt euch auf der Seminarseite in die Teilnehmerliste ein. lzy 25. Febr.12

Wikipedia hat 100.000.000 Edits

100.000.000 Mal wurde die deutschsprachige Wikipedia über eine Dekade hinweg ‚bearbeitet‘. Das Ergebnis ist ein Lexikon in einem nie dagewesenen Umfang bei gleichzeitig ebenso unerreichter Aktualität. Und das dürfte für fast alle anderen 270 Sprachversionen genauso zutreffen.

Scheinbar unbemerkt vom Publikum wurde heute Nachmittag ein historischer Meilenstein in der deutschsprachigen Wikipedia überschritten. Der hundertmillionste Edit wurde – bezeichnend für die Offenheit des Projekts – von einer IP getätigt. Fast ebenso bezeichnend für ein offenes Projekt dürfte es sein, dass es mit The Wire einen Artikel zu einem populären Thema erwischt hat, einer amerikanischen Fernsehserie. Weniger bezeichnend ist, dass es in der Serie auch um den Niedergang des Gemeinwesens geht, denn, soviel ist klar: Bei Wikipedia geht es, manchen Unkenrufen zum Trotz, immer noch aufwärts und dem Gemeinwesen dürfte nichts zuträglicher sein als eine basisdemokratisch fundierte, neutrale, freie und weltweit für jeden zugängliche Wissensquelle.

Natürlich wurde der Edit bereits gesichtet. Der 99.999.999. Edit wurde übrigens von VolkovBot im Artikel eines weltweit führenden Bankräubers vollzogen (wie passend), der 100.000.001. Edit von Schaema3 dem Damenstift Säckingen angetan.

Die erreichte runde Zahl bedeutet, dass durchschnittlich etwa 73 Bearbeitungen auf einen Artikel kommen. Dies umfasst auch Diskussionsbeiträge auf den Artikeldiskussionsseiten sowie auf anderen Seiten im Projekt, die mittelbar der Arbeit an der Enzyklopädie dienen sollen. Itu 22.Febr.12

Unkorrekte Jahreszahlen im Zentrum

Wikipedia als Beleg?

Die Daten von Wikipedia zu verwenden, kann ins Auge gehen. So geschehen in der sonntäglichen ORF-Sendung Im Zentrum am 19. Februar 2012. Thema Telekom-Affäre: Ingrid Thurnher warf dem BZÖ-Politiker Stefan Petzner vor, während des Telekom-Skandals im Jahr 2006 BZÖ-Generalsekretär gewesen zu sein und damit davon Bescheid gewusst zu haben. Dieser stritt das ab und bemerkte, erst ab 2008 diese Funktion innegehabt zu haben. Worauf Thurnher antwortete, es stehe aber bei Wikipedia das Jahr 2006 drin. Worauf dieser antwortete, dass bei seinem Lebenslauf mehrere Sachen nicht stimmen würden, man halt bei der Parlamentsseite nachschauen müsse. Petzner hatte zu dieser Zeit zwar eine höhere Funktion, nämlich die des stellvertretenden BZÖ-Bundesparteiobmannes, was er aber geflissentlich verschwieg. Zur Parlamentsseite: Hier ist die Biografie zu sehen, allerdings mit einem wichtigen Hinweis: Inhalt..der Biografien..gehen..auf die.. selbst gemachten Angaben zurück. Also sind die Daten ja noch weniger belegt als bei uns.

Wohlgemerkt stand bei uns wirklich das Jahr 2006 statt 2008 drin. Was ursprünglich richtig war, wurde ohne Belegänderung geändert und gesichtet. Das soll kein Vorwurf an irgendjemanden sein, sondern nur Tatsachenfeststellung.

Für mich stellen sich allerdings einige Fragen: Einerseits wollen wir für jede Änderung einen Beleg, anderseits werden wir selbst immer mehr zum Beleg. Durch immer schnellere und aktuellere Änderungen dreht sich das Ringelspiel im Kreis, wo wir im Endeffekt uns die Belege, ohne es zu merken, selbst liefern. Außerdem heißt’s so schön: Reputable Quellen verwenden. Unser Parlament dürften wir da nicht mehr nehmen, da alle ja nur unüberprüfte Selbstdarsteller sind ;-), dementsprechend sind ein Großteil der Politiker wieder als unbelegt rauszuschmeißen.

Es gibt auch Stimmen, die meinen, dass der ORF doch besser recherchieren könnte als wir und er uns doch gar nicht brauchen dürfte. Damit ergibt sich aber die weitere Frage, ob wir ernstgenommen werden wollen oder als Märchenerzähler wahrgenommen werden wollen.

Wer mir nicht glaubt, kann sich das ganze in der Im Zentrum TVThek anschauen ;-) kg 21.2.12

10.000 × Bundesverdienstkreuz

Über einen kleinen Meilenstein darf sich das WikiProjekt Bundesverdienstkreuz freuen. Gestern wurde mit Robert Schuman die 10.000. Biografie als Träger eines Bundesverdienstkreuzes kategorisiert. Knapp drei Jahre nach Beginn der Zählung im Mai 2009 hat sich die Anzahl inzwischen mehr als verdoppelt. Anfangs diente das Projekt hauptsächlich der Einarbeitung der monatlich auf der Website des Bundespräsidenten veröffentlichten Verleihungen. Inzwischen wurde auch begonnen, alte Ausgaben des Bundesanzeiger, in dem die überwiegende Zahl der Ehrungen abgedruckt wurde, per Scan zu erfassen. Valide Quellenarbeit. Eine zu Beginn des Jahres implementierte Suchfunktion erlaubt nun auch die Recherche zu Personen, die noch ohne Artikel sind.
Da es kein vergleichbares staatliches Angebot gibt, ist so die größte im Web zugängliche Informationsquelle zum Bundesverdienstkreuz entstanden. Der Weg bis zu einem vollständigen Nachschlagewerk bleibt jedoch noch ein langer: wachsen wir weiterhin - wie im vergangenen Jahr - um 2.000 Ordensträger jährlich, brauchen wir noch etwa 115 Jahre.
Wer das beschleunigen will .... Hilfe ist stets willkommen! Das Abgleichen der Listen mag langweilen, aber dann bietet das Projekt dem Biografienschreiber Personen aus den unterschiedlichsten Lebenslagen und Ländern. (46.50.62.26, 20.2.12)

Winterschlussverkauf im Bausteinparadies

Gigantischer Winterschlussverkauf vom 24. Februar bis zum 9. März 2012!

Unsere Lagerbestände an Wartungsbausteinen sprengen mal wieder jeglichen Rahmen. Also heißt es Ende Februar erneut: „Alles* muss raus!“. Wir verschleudern Wartungsbausteine zu billigsten Konditionen: Wer das Regal putzt, darf den darinliegenden Baustein behalten!** Wir haben auch noch Bausteine aus der letzten Saison vorrätig ... und der Saison davor und der Saison davor ...

Setz deinen Namen jetzt auf die Gutscheinliste und tausch deine erworbenen Wartungsbausteine gegen Punkte und Preise ein! Jeder Baustein wird belohnt!* Legendäre Bonifikationen wie der Wikiweite WBW-Weltranglisten-Wanderpokal warten nur auf dich!*** Sammel ein Team um dich oder versuch dich als Einzelkämpfer durch die Wartungs-Wühltische zu schlagen.

Einmalige**** Sonderaktion! ... Yay! (Zacke, 16.2.12)

* In die Rabattaktion eingeschlossen sind Bausteine folgender Wartungskategorien: Überarbeiten, Belege fehlen, Lückenhaft, Neutralität, NurListe, Unverständlich, Defekte Weblinks, Geographische Lage gewünscht, Widerspruch, Deutschlandlastig, Österreichlastig, Schweizlastig, Qualitätssicherung, Redundanz, Gemeinfreie Quellen (Meyers, Pierer-1857, Brockhaus, ...), Bilderwunsch, Portalhinweis, Projekthinweis und alle fachbereichseigene Wartungsbausteine und -listen sowie virtuelle Bausteine nach Genehmigung durch die Schiedsrichter im Einzelfall.

** Das „Putzen des Regals“ umfasst eine verbessernde Überarbeitung des entsprechenden Wikipedia-Artikels im Sinne des Bausteintextes. Die Mitnahme von Wartungsbausteinen ohne voriges Putzen ist nicht gestattet.

*** Die Vergabe von Punkten unterliegt objektiven Bewertungskriterien, die sich nach der Gründlichkeit und dem Umfang des Putzvorgangs richten. Bonifikationen in Form von Siegerpokalen und -medaillen sind für jeden Teilnehmer erreichbar, der Wikiweite WBW-Weltranglisten-Wanderpokal kann hingegen nur durch mehrmalige Teilnahme erobert werden.

**** Diese Aktion findet vierteljährlich statt. Nähere Informationen unter Wikipedia:Wartungsbausteinwettbewerb und unter der Rufnummer WBW-2402-2012 (2 kg Echtgold/Minute).

Neue Community-Projektbudgets vergeben

Seit dem 13. Februar und von der Community weitgehend unbemerkt sind die Projekte bekannt, die in der 2. Runde vom Community-Projektbudget von Wikimedia Deutschland profitieren werden. Dabei sollen insgesamt sechs Projekte mit einem Budget von insgesamt 123.420 Euro gefördert werden. Im Einzelnen handelt es sich dabei um

  1. das Wiki-TV, bei dem Videos zu verschiedenen Wissenthemen produziert werden sollen
  2. kartenwerkstatt.at zur Veröffentlichung von behördlichen Kartendaten
  3. die Bebilderung Nordseeküste mit Elbe und Wesermündung als Anschlußprojekt an die Fotoflüge der ersten Runde
  4. die Einbindung eines professionellen Mediators in Benutzerkonflikte
  5. ein effizientes Rendering von multilingualen OpenStreetMap-Karten
  6. WikiJournal, bei dem Anreize für Verlage geschaffen werden sollen, Journals und wissenschaftliche Beiträge als freie Inhalte zu schaffen.

Obwohl die Zusage für das Projekt „Einbindung eines professionellen Mediators in Benutzerkonflikte“ aufgrund des Rückzuges der Antragstellerin kontrovers diskutiert wird, versprechen alle Projekte, das Thema Freies Wissen weiter voranzubringen. Der Autor dieser Zeilen dankt entsprechend vor allem den Antragstellern für ihr Engagement und den Verantwortlichen im CPB-Ausschuss und WM-Präsidium für die gewissenhafte Abwicklung der Anträge. (nec, 14.2.12)

Schon gewusst? Unsere Leser lieben Montage

„Schon gewusst?“ nimmt Artikel unter die Lupe
„Schon gewusst?“ nimmt Artikel unter die Lupe

In der Rubrik „Schon gewusst?“ werden täglich zwei neue und möglichst interessante Artikel auf der Hauptseite präsentiert, die dort zwei Tage stehen bleiben. Die Rubrik verlinkt also immer auf vier Artikel, für die mit interessanten Teasern die Neugier der Leser geweckt werden soll. Welche Artikel geeignet sind, und wie ein knackiger Teaser lauten kann, wird auf WD:SG? diskutiert.

Durch die Rubrik laufen viele Artikel aus allen Wissensgebieten, die Hälfte davon mit Bild am ersten Tag. Weiter gibt es die Möglichkeit der tagesgenauen Messung der Abrufzahlen durch die Leser. Der Kurier fand zum Beispiel im Januar 2012 genau 19.794 Leser. Zusammen bietet das Gelegenheit für eine statistische Untersuchung: Was interessiert unsere Leser inhaltlich? Und wann? Und wie verführt man zum Lesen? Aufmerksamkeit ist für viele Autoren die wahre Münze, in der sich ihr Engagement auszahlt. Wie erreicht man also am meisten Aufmerksamkeit für einen Artikel?

Um dieser Frage näher zu kommen, habe ich alle 62 Schon-gewusst-Artikel des Januar 2012 untersucht. Dabei nahm ich u.a. Thema des Artikels, Bebilderung und Länge des Teasers und den Wochentag der Listung auf. Dazu kamen die Abrufzahlen der Artikel am ersten und zweiten Tag der Listung, normiert auf die Besucherzahlen der Hauptseite am jeweiligen Tag. Die Tabelle sieht ungefähr so aus. Am wichtigsten bleibt die Popularität des Artikelthemas, ein spannender Teaser kann helfen. Doch gibt es daneben noch Einflussfaktoren auf die Leserzahlen, die wenig mit dem Artikel selbst zu tun haben. Im Folgenden ein paar Erkenntnisse aus der Regressionsanalyse:

  1. Der Wochentag, an dem ein Artikel erscheint, ist der wichtigste unabhängige Einflussfaktor. Die vier „guten“ Tage der Erstlistung (Mo–Do, im Mittel 30.000 Gesamtleser) unterscheiden sich von den drei „schlechten“ Tagen (Fr–So, etwa 15.500 Gesamtleser) etwa um den Faktor Zwei. Der beste Tag für die Erstlistung ist mit durchschnittlich 36.600 Lesern über beide Tage hinweg der Montag, der schlechteste Tag der Erstlistung ist mit 15.300 Lesern der Samstag.
  2. Der Unterschied der Leserzahlen zwischen den Wochentagen ist nur teilweise durch den am Wochenende niedrigeren Traffic auf der Hauptseite zu erklären. Auch bei Betrachtung der Click-through-Rate (C-t-R), also des Verhältnisses von Besuchern der Hauptseite an einem Tag zu den Lesern eines von dort verlinkten SG?-Artikels, bleibt der Unterschied bestehen: Die vier „guten“ Tage der Erstlistung (Mo–Do, im Mittel 10,1‰ C-t-R über beide Listungstage) unterscheiden sich von den drei „schlechten“ Tagen (Fr–So, im Mittel 6,1‰ gemittelter C-t-R) deutlich. D.h. am Wochenende kommen nicht nur weniger Besucher auf die Hauptseite, diese haben auch relativ gesehen weniger Lust, den Schon-gewusst-Links zu folgen. Vielleicht weil außerhalb der Arbeitszeit die Langeweile geringer ist? Der beste Tag für die Erstlistung bleibt Montag mit 12,2‰ über Erstlistung und Folgetag gemittelten C-t-R. Ungefähr jeder 82. Hauptseitenbesucher folgt also einem erstmals montags erschienenen Link. Der schlechteste Tag für die Erstlistung nach C-t-R ist Freitag mit 5,1‰, d.h. nur jeder 165. Hauptseitenbesucher folgt einem solchen Link während der zwei Tage auf der Hauptseite.
  3. Unterschiedliche Themenfelder unterscheiden sich in ihrer Popularität stark. Eine Binsenweisheit, die dennoch in ihrer quantitativen Ausprägung interessant sein mag. Ich habe die Artikel nach den vier Sektionen des Schreibwettbewerbs eingeteilt, und diese Einteilung als Einflussfaktor auf die normalisierte C-t-R untersucht. Die Einflüsse der Listung an einem bestimmten Wochentag sind also herausgerechnet. Am wenigsten populär waren Themen aus Sektion II (Kultur, Kunst, Musik), hier als Baseline mit 100% Interesse angesetzt (entspricht 5,5‰ C-t-R normalisiert). Es folgte Sektion IV (Geschichte) mit 151%, und dann Sektion I (Natur und Technik) mit 175%. Am populärsten war Sektion III (Gesellschaft) mit 185% Interesse, wo sicher auch die skurrilsten und tagesaktuellen Themen zu finden sind. Im Mittel sind Sachartikel signifikant gefragter als Personenartikel, hier spielt aber die Korrelation eine Rolle: Im ohnehin nicht so populären Musik- und Kunstbereich überwiegen die Biographien, in den populären Bereichen Naturwissenschaft und Gesellschaft sind Biographien bei Schon-gewusst? selten.
  4. Die Bebilderung des Teasers spielt für die Zahl der Gesamtleser überraschenderweise nur eine geringe Rolle. Die mittlere normalisierte C-t-R über beide Listungstage liegt bei 8,5‰. Für Teaser ohne Bild liegt sie bei 9‰, bei Teasern mit Bild bei 7,9‰. Bilder im Teaser helfen also nicht, im Gegenteil. Allerdings ist der Unterschied nur schwach signifikant. Jedoch unterscheidet sich die Verteilung der Leser zwischen erstem und zweiten Tag bei Teasern mit und ohne Bild signifikant: Teaser mit Bild locken am ersten Tag gut 70% ihrer Leser auf den Artikel, am zweiten Tag der Listung (dann ohne Bild) nur noch knapp 30%. Bei Nur-Text-Teasern flacht das Interesse weniger stark ab, sie finden gut 60% ihrer Leser am ersten Tag, und knapp 40% am zweiten Tag.
  5. Die Länge des Teaser scheint eine Rolle zu spielen, es ist aber unklar, ob das eine unabhängige Variable ist. Themen, deren interessanter Aspekt sich nicht geradeheraus formulieren lässt, gehen ohnehin schwer, ein Bandwurm-Teaser ist da nicht Ursache, sondern Symptom. Der durchschnittliche Teaser hat 19 Wörter. Der Sweet Spot für maximales C-t-R liegt bei 17 bis 20 Wörtern. Sehr kurze Teaser gehen auch, wenn sie hinreichend mysteriös sind. Teil der Top-3 war folgender Klassiker mit zehn Wörtern: Der Popelmann, der Popelmann, der hat ’nen weißen Kittel an. Die Stellung des verlinkten Worts im Teaser spielt keine signifikante Rolle.

Abschließend als Grundinformation die Durchschnittswerte für SG?-Artikel über beide Listungstage hinweg: 24.200 Leser absolut, und 8,5‰ relativ. Die Top-3-Artikel im Januar waren sowohl absolut als auch relativ (1) Birkin Bag (70.800 Leser / 23,3‰ relativ), (2) Popelmann (68.600 / 22,9‰) und (3) Naxos-Krankheit (68.500 / 22,9‰). Alle drei Artikel erschienen erstmals an einem Montag. Also alles richtig gemacht. Von wegen I Don’t Like Mondays. Unsere Leser sehen das ganz anders: Sie lieben Montage. (mibi, 14.2.12)

WikiCup lässt Startblöcke hinter sich

Seit etwas mehr als einem Monat läuft nun bereits die erste Runde des WikiCups – quasi die Olympischen Spiele der ganz neuen Neuzeit. Mit 59 Teilnehmer ist das Starterfeld dichter gedrängt als zunächst erwartet. Thematisch ist vom Rinderschinken bis zum Götterbaum-Spinner alles dabei – wobei eine gewisse Wintersport- und Kakteen-Dominanz nicht zu verkennen ist.

Klar Führender ist derzeit Vicente2782 mit 1020 Punkten – seinem Tätigkeitsfeld lässt sich eine Affinität zum Eishockey entnehmen. Das Verfolgerfeld wird von Succu mit 420 Punkten angeführt. Als Punktelieferant dienen ihm Kakteen, aber auch der zum exzellenten Artikel gewordene Botaniker George Engelmann. Dicht auf den Fersen (395 Punkte) ist Ralf Roletschek, der die Bebilderung der Wikipedia in Punkte verwandelt und Marcus Cyron (385 Punkte), der – ganz auf der Höhe der (Jahres)zeit – ebenfalls den Bereich Wintersport bearbeitet. Die wahren sportlichen Dramen spielen sich aber weiter unten in der Punkte-Tabelle ab. Für das Erreichen der nächsten Runde muss man den 32. Platz erklimmen, denn ab dem 1. April fangen in der 2. Runde alle 32 Qualifizierten, also auch die derzeitige Führungsgruppe, wieder bei Null an. Den umkämpften 32. Platz behauptet derzeit mit 70 Punkten southpark (unter anderem durch eine Platzierung seines Artikels WC-Reiniger in der Rubrik Schon gewusst.) Nur eine knappe Tastaturbreite hinter ihm folgt jedoch Ra'ike, die bisher nicht so im Zentrum öffentlicher Diskussionen stehende Mineralien wie das Changchengit an das Licht der interessierten Öffentlichkeit zerrt, und Aktionsheld, der die politische Landschaft Spaniens der deutschsprachigen Leserschaft erhellt. Beide konnten bisher jeweils 65 Punkte auf sich vereinen. Noch dürfen aber auch Neueinsteiger das Feld aufrollen. Um southpark Platz 32 zu entreißen, bräuchte es derzeit zum Beispiel etwa 15 neu angelegte Artikel über 3 kB, wobei alle seit dem 1. Januar 2012 angelegte Artikel zählen würden. Auch Wartungsarbeiten zahlen sich aus. Thomas280784, derzeit Neunter mit 265 Punkten, konnte 40 seiner Punkte direkt durch die Entfernung von Wartungsbausteinen erzielen. (O2, 6.2.12)

Meilenstein im Straßenprojekt

Von den Vorlagen unterstützte Staaten

Das WikiProjekt Straßen freut sich über einen Meilenstein (oder besser Kilometerstein?) berichten zu können: Nach fast einem Jahr Arbeit konnten alle 186 deutschen Autobahnen und 439 Bundesstraßen auf die internationale Vorlage Infobox hochrangige Straße umgestellt werden. Dabei wurden viele Artikel gleich überarbeitet oder in die projekteigene Qualitätssicherung übernommen.

Das WikiProjekt Straßen entstand aus den Arbeiten rund um die ursprünglich „Infobox Autobahn“ genannte Vorlage, die 2009 für österreichische Autobahnen und Schnellstraßen erstellt wurde. Inzwischen versuchen wir seit nahezu zwei Jahren uns um anfallende Aufgaben rund um dieses oft vernachlässigte Alltagsthema zu kümmern. Und das durchaus nicht nur im D-A-CH-Raum, zwischen A wie Andorra und Z wie Zypern gibt es ein breites Betätigungsfeld. Wir freuen uns übrigens immer über motivierte Mitstreiter, sei es in der Artikelneuanlage, der Qualitätssicherung, der Abarbeitung von Wartungsbausteinen oder bei der Betreuung des Portals. Als Abschluss möchte ich meinen Kollegen für die gute Zusammenarbeit danken, mit euch macht Wikipedia Spaß! (AXw, 29.2.12)

Übersetzungswerkstatt öffnet ihre Pforten

Unter Wikipedia:Übersetzungswerkstatt können sich Benutzer ab sofort gegenseitig helfen, wenn bei Übersetzungen sprachliche Probleme auftreten. Mitarbeit ist natürlich gerne gesehen! Iste, 28. Feb.

Jury für Zedler-Preis komplett

Die 15 Jurymitglieder für den Zedler-Preis 2011, bestehend aus Community-Mitgliedern und externen Fachleuten, sind jetzt bekannt gegeben worden. (G, 24. Feb.)

Der Professor und die Wikipedia-Richtlinien

Wie die Süddeutsche Zeitung in Bezug auf einen Artikel in The Chronicle of Higher Education berichtet, hatte der amerikanische Professor Timothy Messer-Kruse Probleme, sachliche Fehler im Artikel Haymarket affair in der englischsprachigen Wikipedia zu berichtigen. Die Hürden, die sich vor ihm aufbauten, sind auch bei uns vorhanden. Auch bei uns kann es passieren, dass Nachweise aus historischen Originaltexten weniger zählen als die Sekundärliteratur, und auch bei uns können es neue Erkenntnisse schwerer haben als althergebrachtes Wissen. Es nützen unsere sinnvollen Richtlinien überhaupt nichts, wenn der gesunde Menschenverstand fehlt. Ll 20:00, 20. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]

Betrugsversuch bei Wikipedia-Mitarbeitern

Eine angebliche Witwe des amerikanischen Militärs und Politikers Vernon A. Walters bettelt über eine (offensichtlich unter anderem an aktive Wikipedia-Mitarbeiter versandte) SPAM um Geld, das über einen angeblichen Direktor der Bank of Texas zu bezahlen sei. Die besagte Mail ist mit einem Link auf den Artikel von Walters auf der Wikipedia versehen. Solche Betrugsmails sind nicht neu. Neu ist jedoch, dass dazu die Wikipedia instrumentalisiert wird! Auf diese und ähnliche E-Mails unter keinen Umständen antworten. DidiWeidmann 11:53, 20. Feb. 2012 (CET)[Beantworten]

„Frauenstammtisch“

Ich habe hier Benutzerin:Nicola/Frauenstammtisch eine Seite als „Frauenstammtisch“ angelegt. Damit möchte ich eine Anlaufstelle bieten, wo sexistisches Verhalten u.ä. in der WP dargestellt und diskutiert werden kann. Auch Betrachtungen aus weiblicher Sicht, warum es so wenig weibliche User gibt, sind erwünscht. --Nicola, 16. Feb. 2012 (CET)

Der Umgang miteinander mit Worten

... ist gerade bei Konflikten geprägt von Bezeichnungen wie „Troll“; die Bezeichnung „IP“ hat oft einen negativen Beigeschmack bekommen. Gerade, wenn Artikel oder Diskussionsseiten vandaliert werden, sprechen manche deshalb von „Troll-Befall“ oder „IP-Befall“, obwohl das Wort „Befall“ sonst oft im Zusammenhang mit Parasiten benutzt wird. Unter WP:AN läuft unter dem Abschnitt „Hiesiger Duktus“ eine Diskussion über diese Sprachverwendungen. Um Beteiligung wird gebeten, Reflexion über die eigene Sprachverwendung angeregt. (49, 15.2.12)

Gratulation an jeden beliebigen Menschen oder Verein!

Das WP:CPB fördert derzeit offenbar einen bereits zurückgezogenen Antrag (siehe Difflinks vom 10.1.: a, b, c, d), der nach Aussage der ursprünglichen Antragstellerin von jedem beliebigen Menschen oder Verein übernommen und durchgeführt werden könne. - Da weiß man gar nicht, wem man alles vor Freude die Hand schütteln soll! (RSt, 14.2.12)

Drama und Dramaturgie

Der Kurier berichtete am 2. Februar im Beitrag Wikipedia im Umbruch – Verschwindet der Club? (s.u.) vom aktuellen „Wikipedia-Drama“, drei bekannte Autoren hätten bereits Wikipedia verlassen. Zumindest in 2 Fällen lag wohl eher eine Dramaturgie vor. „Dieser Benutzer ist auf eigenen Wunsch hin nicht mehr in der Wikipedia tätig“ ließ einer dieser Autoren mit dem „endgültigen Button“ verkünden, meldete sich aber am selben Tag noch mit einem neuen Account an und war damit zehn Tage undercover tätig. Ein weiterer Benutzer meldete sich in den entsprechenden Diskussionen per IP in einer Weise zu Wort, die eine Rangesperre notwendig machte. Die englischsprachige Wikipedia empfiehlt in solchen Fällen: Don’t feed the divas. Um nicht das Drama der letzten Wochen dort fortzusetzen, wo es begann, nämlich in der stereotypen Geschlechterzuschreibung, stellt sich hier nun die Frage: Was ist die männlich Form von „Diva“? S.F., 13.02. erg. LH

Wiki Loves Monuments 2012: Mitorganisatoren gesucht!

Für den diesjährigen Wettbewerb werden noch Mitorganisatoren gesucht. Für Deutschland gibt es eine neue Projektseite mit den vielen verschiedenen Möglichkeiten, sich einzubringen. A., 10.2., akt. Cd, 11.2., erg. bjs, 13.2.

Neues Chapter: Wikimedia Kenya

Wikimedia Kenya ist seit dem 6. Februar 2012 das 39. Chapter der Wikimedia Foundation. Auf der Website des Vereins fällt das Projekt „Wikipedia for Schools“ ins Auge, das eine Offline-Version von Wikipedia unter Opensource-Software an die kenianischen Schulen bringen möchte. In Kenia gibt es damit das zweite afrikanische Chapter, nach den Wikipedianern aus Südafrika. Ein herzliches Willkommen an die neuen Kolleginnen und Kollegen! (A., 8.2.)

… a better world for our children!

Stop pornography on Wikipedia! So heißt die neueste Facebook-Seite zum Schutze unschuldiger Wikipedia-Nutzer vor Verderbnis und seelischem wie moralischen Untergang. Nachdem auf en: über die neueste Gefahr für jugendliche Augen, Geist und Gehirn diskutiert wurde, öffnete die russische Lehrerin Natbrown die Facebook-Seite, um ganz im Sinne der aktuellen Sue Gardnerschen WMF-Board-Doktrin für die Zensur von visuellen Wikipedia-Inhalten zur Gesunderhaltung des wikipedianischen Volkskörpers zu kämpfen. Hierzu interessant auch diese Seite, auf welcher u. a. auch Möbel, Erdbeeren und Zahnbürsten als Dateien mit latent gefährlichem Inhalt eingestuft werden. Aber zum Trost: Mediendateien mit Bomben, Folterinstrumenten, verwesten Leichen oder Kriegswaffen werden nicht als „controversial“ eingestuft. Da haben wir aber noch mal Glück gehabt! Es hat doch noch Sinn, einen von uns im WMF-Board zu haben – auch wenn sich der sonst gerne auch ungefragt so Wort-, Schrift- und Meinungsgewaltige in dieser ernsten Diskussion kein einziges Mal zum Sachverhalt geäußert hat. J. (7.2.)

Wikimedia Conference vom 29.03. bis zum 01.04.2012 in Berlin

Die Wikimedia Conference 2012 ist das Treffen der internationalen Wikimedia Chapter, welches 2012 zum vierten Mal in Berlin stattfindet. Die Teilnahme an der Konferenz selber ist nur jeweils zwei Chaptervertretern vorbehalten. Als Communitymitglied habt ihr aber dennoch die Möglichkeit, in Kontakt mit den internationalen Gästen zu kommen: Zum einen planen wir an mindestens einem Abend eine öffentliche Veranstaltung. Zum anderen gibt es eine Menge zu tun. Wir möchten z.B. Aktivitäten wie Sightseeing oder Museumsbesuche anbieten und freuen uns über Unterstützung und Tipps. Ebenso könnt ihr euch gerne an der allgemeinen Organisation oder Dokumentation (Fotos, Videos, Protokolle) am Gelingen beteiligen und eure Ideen einbringen. Diese Unterstützungsanfrage richtet sich nicht nur an Berliner, sprecht mich einfach an! NE(WMDE)

Neu auf Wikisource im Januar

Glikl bas Judah Leib war eine erfolgreiche deutsch-jüdische Kauffrau, die als erste Frau Deutschlands eine erhalten gebliebene bedeutende Autobiografie schrieb: Die Memoiren der Glückel von Hameln • Die Wünschelruthe war eine Göttinger Zeitschrift der Spätromantik und wurde getragen von einem studentischen Dichterkreis, der „Poetischen Schusterinnung an der Leine“ • Zudem: Romeo und Juliette von William Shakespeare in einer Übersetzung von Christoph Martin Wieland • Alle Neuzugänge finden sich hier. Anneke, 4.2.12

Board-Treffen und -Wahl

Heute und morgen findet in San Francisco ein Treffen des WMF-Boards statt. Themen werden u. a. sein:

  • Fundraising & Funds Dissemination
  • Paid editing
  • Movement Roles

Bis zum 29. Februar kann man sich übrigens für einen der zwei Sitze im Board bewerben, die von den Chaptern gewählt werden. Näheres findet man hier. Protokolle des aktuellen Treffens werden noch ggf. verlinkt. fishy 3. 2. 2012

Wikimania 2012: weit weg und doch erreichbar

Für alle, die die Site-Notice ausgeblendet haben: Die Wikimania 2012 findet vom 12. bis 14. Juli in Washington D.C. statt.

lzy 2. Februar 2012

Wikipedia im Umbruch – Verschwindet der Club?

Opfer der Namensokkupation: Denis Diderot
Opfer der Namensokkupation: Denis Diderot

Nachdem es in den letzten Tagen ziemlich dramatisch in der Wikipedia zugegangen ist, drei zwei (nachträgliche Korrektur, S.F.) bekannte Autoren haben das Projekt, hoffentlich nur vorübergehend, verlassen, wird jetzt rigoros aufgeräumt. Denn für einige empört engagierte User ist klar, wer für die zurzeit beispiellosen Vorgänge verantwortlich ist: Es ist der Club. Genauer gesagt der Diderot-Club römisch II mit seinen, nunja, leicht umstrittenen Veranstaltungen, die sich traditionell vor allem gegen eine bestimmte Art von Autoren richtet und, natürlich, gegen den Verein Wikimedia Deutschland. Es gab mehrere Versuche ihn loszuwerden, drei Löschanträge in den letzten drei Jahren waren aber erfolglos, immer wieder entschieden Admins, dass der Club eine Daseinsberechtigung habe. So schrieb 2009 der damals noch sehr aktive Kriddl: Jede Community von einer gewissen Mindestgröße (und über die ist Wikipedia lange raus) wird interne Kritiker und Opposition haben. Das ist normal und gut so - und dient grundsätzlich auch einer als Freiwilligenprojekt sich entwickelden Enzyklopädie.[1], drohte aber fallweise mit administrativen Eingriffen. Ein Jahr später entschied Septembermorgen nicht inhaltlich, sondern formal: Wiederholungslöschantrag, daher unzulässig und ein Fall für WP:LP [2].

Den bislang letzten Löschantrag entschied Cymothoa mit einem etwas länglich wirkenden, der kilometerlangen Diskussion jedoch durchaus ebenbürtigen, Plädoyer, dessen Kernsatz allerdings nur im Editkommentar zu finden ist: Irgendwer muss ja in den sauren Apfel beißen... Der komplette Wortlaut ist hier nachzulesen. Doch die Clubgegner sind aktiv, nachdem es mit den Löschantragen nicht geklappt hatte, soll jetzt das Wikivolk entscheiden, ein Meinungbild, oder ist es eher ein Sperrverfahren? ist in Arbeit. Das Meinungsbild zur Abschaffung des Diderot-Clubs II wird in der Schmiede entschlossen in Form gebracht: Auf dem Feuer glüht das Werkstück, Zange und Hammer liegen bereit, der Blasebalg liefert die nötige heiße Luft :-) S 2. Februar 2012

Die Abstimmung läuft vom 11. bis 26. Februar 2012. (A., 12.2.)

Endlich herunterladbare Listen der bayerischen Denkmäler!

Gute Nachrichten für das WikiProjekt Denkmalpflege Bayern! Ab sofort sind die aktuellen Denkmallisten von Bayern auch als PDF verfügbar! Die Listen sind mit Hilfe des Amtlichen Gemeindeschlüssels direkt aufrufbar. Einen Überblick für alle 2056 Gemeinden des Freistaats gibt es hier. Wenn das nicht gute Nachrichten sind? alo, 1.02., 188.140.108.153, 2.2.

Wikimedia sucht Wikipedianer

Auf www.wikimedia.de/jobs sind nach wie vor offene Stellen bei Wikimedia Deutschland ausgeschrieben, darunter auch „mehrere Projektassistenzen“. Mindestens eine der zu besetzenden Projektassistenzen soll im Bereich Community-Beziehungen und Freiwilligenförderung besetzt werden. Hier wären Bewerbungen aktiver Wikipedianer oder Mitarbeiter der Schwesterprojekte natürlich besonders gerne gesehen. Rückfragen können an Johannes Rohr gehen, zu diesem Thema bevorzugt per Mail. JR (W), 1.2.