Vorderhornbach

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Vorderhornbach
Wappen Österreichkarte
Wappen von Vorderhornbach
Vorderhornbach (Österreich)
Vorderhornbach (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Tirol
Politischer Bezirk: Reutte
Kfz-Kennzeichen: RE
Fläche: 17,28 km²
Koordinaten: 47° 22′ N, 10° 32′ OKoordinaten: 47° 22′ 17″ N, 10° 32′ 21″ O
Höhe: 974 m ü. A.
Einwohner: 268 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 16 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6645
Vorwahl: 05632
Gemeindekennziffer: 7 08 34
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Nr. 60
6645 Vorderhornbach
Website: vorderhornbach.tirol.gv.at
Politik
Bürgermeister: Gottfried Ginther (Gemeindeliste)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(11 Mitglieder)

11 Gemeindeliste

Lage von Vorderhornbach im Bezirk Reutte
Lage der Gemeinde Vorderhornbach im Bezirk Reutte (anklickbare Karte)BachBerwangBiberwierBichlbachBreitenwangEhenbichlEhrwaldElbigenalpElmenForchachGränGramaisHäselgehrHeiterwangHinterhornbachHöfenHolzgauJungholzKaisersLechaschauLermoosMusauNamlosNesselwänglePfafflarPflachPinswangReutteSchattwaldStanzachSteegVorderhornbachTannheimVilsWängleWeißenbach am LechZöblenTirol
Lage der Gemeinde Vorderhornbach im Bezirk Reutte (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Vorderhornbach
Vorderhornbach
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Vorderhornbach ist ein Dorf und eine Gemeinde mit 268 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Reutte in Tirol (Österreich).

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort Vorderhornbach liegt auf rund 970 m ü. A. im Lechtal, am Eingang des Hornbachtals, am Schwemmkegel des Hornbachs. Nach Norden steigt das Gemeindegebiet zuerst bewaldet, dann über Almen und alpines Gelände auf über 2300 Meter an. Die Gemeinde hat eine Fläche von 17 Quadratkilometer. Davon werden 6 % landwirtschaftlich genutzt, 67 % sind bewaldet, 10 % sind Almen und 14 % alpin.[1]

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die kleine Gemeinde umfasst nur eine Katastralgemeinde und Ortschaft.
Neben dem Dorf Vorderhornbach selbst gehört der Weiler Spiesemühl zur Gemeinde.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weißenbach am Lech
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Stanzach
Hinterhornbach Elmen

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1218 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt.[2] Das Gebiet war ursprünglich im Besitz der Herren von Rettenberg. Im Jahr 1333 verkaufte Heinrich seinen Besitz an das Stift Füssen. Aus der Gerichtsordnung von 1461 ist ersichtlich, dass das durch Rodung gewonnene Land den Beteiligten als erbliches Lehen übergeben worden war.[3]

Im frühen 16. Jahrhundert wurde eine dem hl. Johannes geweihte Kapelle errichtet. Vorderhornbach war von alters her der Pfarre Wängle unterstellt. Es wurde 1675 eine Seelsorgestelle und als 1752 eine Kirche gebaut worden war, wurde es 1756 eine Expositur mit eigenem Seelsorger.[3] Durch die Zugehörigkeit zum Gericht Aschau (heute Lechaschau, linksufrig des Lech bis Musau)[4] machte Vorderhornbach eine andere Entwicklung durch als die anderen Gemeinden im Lechtal. Historisch findet sich der Ort auch als Hornbach in der Aschau.[5] Es gehörte zur Anwaltschaft Reutte.

1810–1833 (davon 1806–1814 im Innkreis des Königreichs Bayern, danach wieder österreichisch) war die Ortschaft mit Hinterhornbach zum Steuerdistrikt (österreichisch Steuergemeinde) Hornbach vereinigt.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Expositurkirche hl. Johannes

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Vorderhornbach
  • Kirche hl. Johannes

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von Bedeutung ist die Landwirtschaft, daneben ist Vorderhornbach eine Auspendlergemeinde.

Wirtschaftssektoren, Arbeitsplätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2010 gab es zehn landwirtschaftliche Betriebe in Vorderhornbach. Davon war einer ein Haupterwerbsbetrieb, sieben waren Nebenerwerbsbetriebe und zwei wurden von juristischen Personen geführt. Diese zwei bewirtschafteten 93 Prozent der Flächen.[6] Insgesamt gab es 21 Arbeitsplätze in der Gemeinde, sechs in der Landwirtschaft, drei im Produktions- und zwölf im Dienstleistungssektor (Stand 2011).[7]

Von den 139 Erwerbstätigen, die 2011 in Vorderhornbach wohnten, arbeiteten sechzehn in der Gemeinde. Beinahe neunzig Prozent pendelten aus.[8]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Östlich des Gemeindegebietes verläuft die Lechtalstraße B198.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Gemeinderat werden elf Mandatare gewählt. Bei den letzten Wahlen 2010, 2016 und 2022 trat nur eine Gemeindeliste an.[9][10][11]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister von Vorderhornbach ist Gottfried Ginther.[12]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung:

Ein von Silber und Blau schräglinks geteilter Schild, im silbernen Feld ein schwarzes, rechtsgewendetes Horn.

Das 1973 verliehene Gemeindewappen[13] symbolisiert mit dem Horn und dem blauen Feld als redendes Wappen den Ortsnamen.[14]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Roger Lenaers (1925–2021), Jesuit, Pfarrer von Vorderhornbach 1995–2016

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sebastian Hölzl: Die Gemeindearchive des Bezirkes Reutte: T. Ohne Markt Reutte und Stadt Vils. Band 1, Amt der Tiroler Landesregierung, Tiroler Landesarchiv, Innsbruck 1997, ISBN 978-3-901464-06-5 (= Band 37 von Edition Atelier: Tiroler Geschichtsquellen), 34/Vorderhornbach, S. 503 ff.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Vorderhornbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ein Blick auf die Gemeinde Vorderhornbach, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 15. März 2021.
  2. Peter Anreiter, Christian Chapman, Gerhard Rampl: Die Gemeindenamen Tirols: Herkunft und Bedeutung. Band 17 von Veröffentlichungen des Tiroler Landesarchivs, Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0449-0, Abschnitt Hornbach (Vorder-, Hinter-), S. 508 ff.
  3. a b Michael Fritz: Vorderhornbach. Verein "fontes historiae - Quellen der Geschichte", abgerufen am 15. März 2021.
  4. Erstmals 1216 provincia Aschowe. Nach Eduard Widmoser: Tirol A bis Z. Südtirol-Verlag, 1970, S. 466. Sowie: Anreiter, Chapman, Rampl: Die Gemeindenamen Tirols, S. 488 und 518 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Richard Lipp Ausserfern: der Bezirk Reutte, Tyrolia-Verlag, 1994, Kapitel Das ehemalige Gericht Aschau, S. 57, 68.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Vorderhornbach, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 15. März 2021.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Vorderhornbach, Erwerbstätige am Arbeitsort. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 15. März 2021.
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Vorderhornbach, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 15. März 2021.
  9. Land Tirol - Wahlen 2010. Abgerufen am 15. März 2021.
  10. Land Tirol - Wahlen 2016. Abgerufen am 15. März 2021.
  11. Land Tirol - Wahlen 2022. Abgerufen am 10. Juli 2021.
  12. Politik. In: Gemeinde Vorderhornbach. Abgerufen am 15. März 2021 (deutsch).
  13. Landesgesetzblatt für Tirol Nr. 92/1973 (Digitalisat)
  14. Eduard Widmoser: Tiroler Wappenfibel. Tyrolia-Verlag, Innsbruck 1978, ISBN 3-7022-1324-4, S. 69.