„Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
→‎Grenzwerte: Korrektur "daily" zu "weekly"
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 159: Zeile 159:
== Wissenschaftspolitische Bestrebungen <!--Titel ggf. anpassen--> ==
== Wissenschaftspolitische Bestrebungen <!--Titel ggf. anpassen--> ==
In der Zürcher Erklärung wird betont, dass in den letzten zwei Jahrzehnten zwar bekannte alte PFAS wie PFOS und PFOA umfassend untersucht und auf ihre identifizierten gefährlichen Eigenschaften hin reguliert wurden, dass jedoch nur sehr wenige Informationen über die derzeitigen Anwendungen und potenziellen Gefahren vieler anderer PFAS existieren. Es wird eine verstärkte Zusammenarbeit beim Sammeln von Informationen um kritische Datenlücken zu schließen, die Entwicklung neuartiger Konzepte zur Fokussierung auf sehr persistente Stoffe und die Durchführung gemeinsamer Bewertungen für Gruppen von PFAS.<ref name="Ritscher">Amélie Ritscher et al.: ''Zürich Statement on Future Actions on Per- and Polyfluoroalkyl Substances (PFASs).'' In: ''[[Environmental Health Perspectives]].'' 126, 2018, [[doi:10.1289/EHP4158]].</ref> Die Erklärung baut auf früheren Aufforderungen von Wissenschaftlern zu PFAS auf, namentlich auf die Helsingør-Erklärung<ref>[[Martin Scheringer]] et al.: ''Helsingør Statement on poly- and perfluorinated alkyl substances (PFASs).'' In: ''[[Chemosphere (Zeitschrift)|Chemosphere]].'' 114, 2014, S.&nbsp;337–339, [[doi:10.1016/j.chemosphere.2014.05.044]].</ref> im Jahr 2014 und die Madrider Erklärung<ref>[[Arlene Blum]] et al.: ''The Madrid Statement on Poly- and Perfluoroalkyl Substances (PFASs).'' In: ''Environmental Health Perspectives.'' 123, 2015, S.&nbsp;A107, [[doi:10.1289/ehp.1509934]].</ref> im Jahr 2015. Dort wird ein [[Vorsorgeprinzip|Vorsorgeansatz]] für den Einsatz von PFAS sowie ein Übergang zur Entwicklung und Nutzung weniger persistenter oder nicht-chemischer Alternativen propagiert.<ref name="Ritscher" />
In der Zürcher Erklärung wird betont, dass in den letzten zwei Jahrzehnten zwar bekannte alte PFAS wie PFOS und PFOA umfassend untersucht und auf ihre identifizierten gefährlichen Eigenschaften hin reguliert wurden, dass jedoch nur sehr wenige Informationen über die derzeitigen Anwendungen und potenziellen Gefahren vieler anderer PFAS existieren. Es wird eine verstärkte Zusammenarbeit beim Sammeln von Informationen um kritische Datenlücken zu schließen, die Entwicklung neuartiger Konzepte zur Fokussierung auf sehr persistente Stoffe und die Durchführung gemeinsamer Bewertungen für Gruppen von PFAS.<ref name="Ritscher">Amélie Ritscher et al.: ''Zürich Statement on Future Actions on Per- and Polyfluoroalkyl Substances (PFASs).'' In: ''[[Environmental Health Perspectives]].'' 126, 2018, [[doi:10.1289/EHP4158]].</ref> Die Erklärung baut auf früheren Aufforderungen von Wissenschaftlern zu PFAS auf, namentlich auf die Helsingør-Erklärung<ref>[[Martin Scheringer]] et al.: ''Helsingør Statement on poly- and perfluorinated alkyl substances (PFASs).'' In: ''[[Chemosphere (Zeitschrift)|Chemosphere]].'' 114, 2014, S.&nbsp;337–339, [[doi:10.1016/j.chemosphere.2014.05.044]].</ref> im Jahr 2014 und die Madrider Erklärung<ref>[[Arlene Blum]] et al.: ''The Madrid Statement on Poly- and Perfluoroalkyl Substances (PFASs).'' In: ''Environmental Health Perspectives.'' 123, 2015, S.&nbsp;A107, [[doi:10.1289/ehp.1509934]].</ref> im Jahr 2015. Dort wird ein [[Vorsorgeprinzip|Vorsorgeansatz]] für den Einsatz von PFAS sowie ein Übergang zur Entwicklung und Nutzung weniger persistenter oder nicht-chemischer Alternativen propagiert.<ref name="Ritscher" />

Die EU-Kommission plant PFAS als Gruppe einer Beschränkung unterziehen und dabei deren Anwendungen basierend auf eine Publikation von 2019<ref>{{Literatur |Autor=[[Ian Cousins|Ian T. Cousins]], Gretta Goldenman, Dorte Herzke, Rainer Lohmann, Mark Miller, Carla A. Ng, Sharyle Patton, [[Martin Scheringer]], Xenia Trier, Lena Vierke, Zhanyun Wang, Jamie C. DeWitt |Titel=The concept of essential use for determining when uses of PFASs can be phased out |Sammelwerk=Environmental Science. Processes & Impacts |Band=21 |Nummer=11 |Datum=2019-11-01 |ISSN=2050-7895 |DOI=10.1039/c9em00163h |PMC=6992415 |PMID=31204421 |Seiten=1803–1815 |Online=https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31204421/ |Abruf=2021-06-09}}</ref> in nicht-essentielle, substituierbare und essentielle einteilen.<ref>{{Literatur |Autor=Kathleen Garnett, Geert Van Calster |Titel=The Concept of Essential Use: A Novel Approach to Regulating Chemicals in the European Union |Sammelwerk=Transnational Environmental Law |Band=10 |Nummer=1 |Datum=2021/03 |ISSN=2047-1025 |DOI=10.1017/S2047102521000042 |Seiten=159–187 |Online=https://www.cambridge.org/core/journals/transnational-environmental-law/article/concept-of-essential-use-a-novel-approach-to-regulating-chemicals-in-the-european-union/E28E6A1A716C1E4E536FFD9E733FC09A |Abruf=2021-06-09}}</ref>


== Rezeption ==
== Rezeption ==

Version vom 10. Juni 2021, 02:01 Uhr

Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen sind aliphatische organische Verbindungen, bei denen an mindestens einem Kohlenstoffatom die Wasserstoffatome am Kohlenstoffgerüst vollständig durch Fluoratome dergestalt ersetzt worden sind, dass die allgemeine Formel CnF2n+1– gilt.[1] Als Abkürzung wird üblicherweise PFAS (von englisch per- and polyfluoroalkyl substances) verwendet. Laut OECD gibt es mindestens 4730 verschiedene PFAS mit mindestens drei perfluorierten Kohlenstoffen.[2] Die Distributed Structure-Searchable Toxicity (DSSTox) Database der US EPA enthält sogar 8163 PFAS.[3] Über 1400 PFAS konnten mehr als 200 unterschiedlichen Anwendungen zugeordnet werden.[4]

Historisch wurde die Bezeichnung Perfluorierte Tenside (engl. fluorosurfactants, fluorinated surfactant oder perfluorinated alkylated substance) und die Abkürzung PFT genutzt, welche allerdings primär Perfluorsulfonsäuren (PFSA) und Perfluorcarbonsäuren (PFCA) mit den beiden Leitsubstanzen Perfluoroctansulfonat (PFOS) und Perfluoroctansäure (PFOA) umfassten. Ebenfalls nur noch wenig gebräuchlich ist die Abkürzung PFC, die für „per- und polyfluorierte Chemikalien“ steht.

PFAS haben keine natürliche Quelle. Sie werden industriell hergestellt und in einer Vielzahl von Produkten verwendet. Viele PFAS reichern sich in der Umwelt sowie im menschlichen und tierischen Gewebe an. Einige PFAS stehen im Verdacht krebserregend zu sein. Die jährlichen gesundheitsbezogenen Gesamtkosten im Zusammenhang mit der Exposition des Menschen gegenüber PFASs beliefen sich in den Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) auf mindestens 52 bis 84 Milliarden Euro.[5] Die jährlichen Gesamtkosten für Umweltscreening, Überwachung bei Kontamination, Wasseraufbereitung, Bodensanierung und Gesundheitsbewertung belaufen sich im EWR plus der Schweiz auf 821 Millionen bis 170 Milliarden Euro.[5]

Einteilung

Nicht-Polymere

Perfluoralkylsäuren (PFAA)

Perfluoroctansulfonsäure
Perfluoroctansäure
Perfluoralkylsäuren
Name Perfluorcarbonsäuren Perfluorsulfonsäuren Perfluorphosphonsäuren
Halbstrukturformel CnF(2n+1)COOH, (n = 4–12) CnF(2n+1)SO3H, (n = 4, 6, 8) CnF(2n+1)PO3H2
Beispiel Perfluoroctansäure (PFOA) Perfluoroctansulfonsäure (PFOS)  

(n=4: Perfluorbutansäure, n=6: Perfluorhexansäure, n=8: Perfluoroctansäure, n=10: Perfluordecansäure …)

Weitere Perfluoralkylverbindungen

Andere hoch fluorierte Substanzen

Polymere

Fluorpolymere

Seitenkettenfluorierte Polymere

  • Fluorierte Methylacrylpolymere (Fluortelomeracrylat (FTA))
    (aus dem Monomer Methyl-2-fluoracrylat: C4H5FO2 (EG-Nummer: 607-233-2)[7])
  • Fluorierte Urethanpolymere
  • Fluorierte Oxetanpolymere

Weitere Polymere

Chemische Eigenschaften

PFAS weisen eine hohe thermische und chemische Stabilität auf. Die Kohlenstoffkette der Verbindung ist hydrophob, während die oft vorhandene Kopfgruppe hydrophile Eigenschaften aufweist. Aus diesem amphiphilen Charakter resultiert die Verwendung als Tensid.

Im Gegensatz zu den üblichen Tensiden hat die perfluorierte Kohlenstoffkette zudem einen lipophoben Charakter. Sie weist also neben Wasser auch Öl, Fette und andere unpolare Verbindungen sowie Schmutzpartikel ab.

Herstellung

Zur Herstellung perfluorierter Tenside werden in der industriellen Synthetisierung meist die Verfahren der elektrochemischen Fluorierung (ECF) nach Simons (1941) oder der Fluortelomerisierung angewandt. Jährlich werden mehrere tausend Tonnen PFAS hergestellt; das Land mit der größten Produktionsmenge sind die USA (Stand: 2005).[8]

Verwendung

Die Verbindungen werden in der Textilindustrie zur Herstellung wasserabweisender, atmungsaktiver Textilien und in der Papierindustrie zur Herstellung von schmutz-, fett- und wasserabweisenden Papieren verwendet. Weitere Einsatzgebiete sind die Fotoindustrie, die Herstellung von Feuerlöschmitteln, die Luftfahrt und die Galvanische Industrie. Sie können auch Bestandteil von Schmier- und Imprägniermitteln sein. Bei der Herstellung der Fluorpolymere PTFE (Polytetrafluorethylen, „Teflon“) und PVDF (Polyvinylidenfluorid) wird PFOA als Emulgator eingesetzt. Bei dieser Anwendung tritt PFOA als Prozessemission und als Verunreinigung in Endprodukten auf.[9] PFAS sind unter anderem ein Bestandteil von Skiwachs.[10]

Im bluesign-System, welches für eine nachhaltige Herstellung von Textilien eintritt und umweltbelastende Stoffe aus dem Fertigungsprozess ausschließt, sind zahlreiche PFAS in der Negativliste enthalten, darunter Perfluoralkylsulfonate, Perfluorcarboxylate und Fluortelomerverbindungen.[11]

Umwelt- und Gesundheitsaspekte

PFAS gelten als in der Natur nicht vollständig abbaubar. Sie werden daher als langlebige organische Schadstoffe eingestuft. Mittlerweile sind die Chemikalien dieser Gruppe weltweit verbreitet; sie wurden etwa schon in der Leber von Eisbären nachgewiesen.[8]

PFOS ist deutlich bioaffiner als PFOA, daher ist ersteres in biologischen Proben vorherrschend, während in den Ozeanen letzteres dominiert. In der Luft werden dagegen immer häufiger Fluortelomeralkohole nachgewiesen. Sie sind besonders bedeutsam für die Bildung von Perfluorcarbonsäuren wie z. B. PFOA.[12][13]

Perfluorierte Tenside sind für Menschen und Tiere toxisch und stehen im Verdacht, Krebs zu verursachen. Im Körper reichern sich perfluorierte Tenside im Blut und im Organgewebe an und werden nur langsam ausgeschieden (beim Menschen in 4,4 Jahren etwa um die Hälfte bei PFOA, bei PFOS in etwa 8,7 Jahren). Erste Nachweise im Blut von Chemiearbeitern wurden in den 1960er-Jahren erbracht. Erst im Jahre 2001 wurden entsprechend empfindliche Messmethoden veröffentlicht, die auch den Nachweis von PFAS-Belastungen in der Allgemeinbevölkerung ermöglichten.[8] Im Jahre 2006 wurden einzelne Vertreter der PFAS in Niedersachsen in der Muttermilch nachgewiesen.[14]

PFAS und andere Substanzen stehen im Verdacht, die Schilddrüsenhormone zu beeinflussen und dadurch zu neurologischen Entwicklungsstörungen beizutragen.[15]

Gesundheitliche Auswirkungen der Exposition gegenüber PFAS[16][17][18][19][20][21]

PFAS in deutschen Gewässern

Drainage der mit perfluorierten Tensiden belasteten Fläche bei Scharfenberg
Feld in Rüthen, nach dem Abtragen des Oberbodens

Niedersachsen

2019 wurden Fische aus der Ochtum auf PFAS untersucht. Auf Grund der starken Belastung mit PFOS wurde vom Verzehr der Fische abgeraten.[22]

Nordrhein-Westfalen

Im März 2006 wurden im Rahmen einer Studie des Instituts für Hygiene und Öffentliche Gesundheit (IHÖG) an der Universität Bonn zum Vorkommen ausgewählter PFCA und PFSA in unterschiedlichen Oberflächenwässern in Deutschland erhöhte Konzentrationen in der Ruhr und anschließend auch in der Möhne nachgewiesen.[23][24][25] Grund für diese Untersuchung war eine Testreihe bezüglich hoher PFAS-Konzentrationen in Gewässern in den USA, die deutschen Forscher wollten deutsche Böden ebenfalls nach dem krebserregenden Stoff untersuchen, um die Trinkwasserqualität zu überprüfen. Im Stadtteil Arnsberg-Neheim wurde im Trinkwasser eine Konzentration von 0,56 µg/l gefunden, die Trinkwasserkommission des Umweltbundesamts strebt einen Wert von 0,1 µg/l an.[26] Es stellte sich heraus, dass die Belastung von aus Industrieabfällen hergestelltem Dünger herrührten, der auf im Einzugsgebiet der Flüsse liegenden Feldern ausgebracht wurde.[27] Einige Flächen wurden in der Folge saniert. Je nach Kontaminationsgrad und Geologie des Untergrunds entschied man sich für eine Drainage mit anschließender Aktivkohlebehandlung des Sickerwassers[28] oder für die Abtragung und Deponierung des Oberbodens (siehe Bilder).

Im November 2006 haben Untersuchungen an der Kläranlage in Rhede gezeigt, dass im Zulauf der Kläranlage hohe Gehalte verschiedener PFAS im Abwasser vorhanden sind. Auch im Ablauf der Kläranlage wurden noch deutlich erhöhte Konzentrationen gemessen. Diese Untersuchungen lassen vermuten, dass sich manche PFAS im Klärschlamm anreichern.[29]

Auf Grund der breiten Anwendung gelangen perfluorierte Tenside auch über kommunale Kläranlagen in die Umwelt und sind insbesondere unterhalb von Siedlungsschwerpunkten an vergleichsweise abflussschwachen Vorflutern aufspürbar. Ein Beispiel dafür ist die Itter unterhalb von Solingen, in der bis zu 0,7 µg/l "PFT" (keine Nennung der nachgewiesenen Verbindunge(en)) nachgewiesen wurden.[30]

Harald Friedrich, damals zuständiger Abteilungsleiter im Umweltministerium schlug aufgrund der möglichen Vorbelastung des Ruhrwassers vor, die Aufbereitung des daraus gewonnenen Trinkwassers in den Wasserwerken an der Ruhr durch weitere Maßnahmen grundsätzlich zu verbessern.

In der Ruhr bei Essen wurde für die Summe von PFOA und PFOS im Jahresmittel 2009 eine Fracht von 0,044 µg/l ermittelt. Damit nahm die mittlere Tagesfracht an der Ruhrmündung im Vergleich mit 2007 um insgesamt 59 Prozent ab.[31]

Bayern

Auffällige PFAS-Gehalte wurden im Jahr 2006 auch in Südostoberbayern unterhalb der wasserrechtlich genehmigten Einleitung aus dem Industriepark Werk Gendorf in die Alz gemessen (Summe analysierter PFAS etwa 8 µg/l, davon PFOA 7,5 µg/l). Entsprechend der weiteren Verdünnung wurden für PFOA stromabwärts am Inn und an der Donau noch Konzentrationen von 0,1 bzw. 0,05 µg/l gemessen.[32]

Für den Baubeginn der Nordanbindung des Nürnberger Flughafens an die Autobahn A3 (Bundesstraße 4f) mit Untertunnelung der Start- und Landebahn hat die Regierung von Mittelfranken in ihrer Planfeststellung vom 15. Februar 2012 zur Auflage gemacht, dass der Bau keinen Einfluss auf die im Flughafenbereich gefundenen, nicht näher definierten PFAS-Rückstände hat. Die beim Tunnelbau vorgesehene Absenkung des Grundwasserspiegels um 22 Meter erfordert umfangreiche Wasserumleitungsmaßnahmen. Damit ist eine Verfrachtung der im Boden befindlichen PFAS-Rückstände nicht auszuschließen. Diese entstanden durch Versickerung von Löschschaum bei Feuerwehrübungen auf dem Flughafengelände. Da zunächst Verfahren zur Beseitigung der Stoffe im Boden gefunden und erprobt werden müssen, kann sich der Baubeginn um viele Jahre verzögern.[33]

2012 wurden auch im Badesee Stoibermühle nördlich des Flughafens München sowie im Lindacher See nördlich des Fliegerhorstes Ingolstadt/Manching erhöhte Werte von PFOS nachgewiesen.[34]

2015 wurden im Birkensee nahe Röthenbach im Kreis Nürnberger Land erhöhte Werte nicht näher definierter PFAS nachgewiesen.[35]

Auf dem Gelände des Allgäu Airports Memmingen wurden an verschiedenen Grundwassermessstellen Verunreinigungen mit PFAS festgestellt. Diese stammen aus dem Löschschaum der v. a. bei Feuerlöschübungen freigesetzt wurde.[36] Beim Abbau des Feuerlöschbeckens wurde PFAS-belastetes Erdreich in anderen Bereichen des ehemaligen Fliegerhorstes verbracht.[37] Inzwischen sind die Verunreinigungen in der Trinkwasserfassung der Nachbargemeinde Ungerhausen angekommen.[38] Bei der letzten veröffentlichten Trinkwasseruntersuchung vom 11. September 2015 betrug die Summe der analysierten PFAS-Einzelstoffe 8,7 ng/l Trinkwasser.[39] Die höchsten Gehalte auf dem Gemeindegebiet Ungerhausen werden derzeit im Unterflurhydrant 11d gemessen, in einer Entnahmetiefe von 15,00 m wurden dort Summen der analysierten PFAS-Einzelstoffe von 360 ng/l (5. Mai 2015) und 320 ng/l (8. Juni 2015) Wasser dokumentiert.[40] Auch im Schmiedbach Ungerhausen wurden PFAS nachgewiesen. An der Einleitungsstelle von Oberflächenwasser aus dem Allgäu Airport in den Schmiedbach wurde am 19. Mai 2015 eine Summe der analysierten PFAS-Einzelstoffe von 10 ng/l und an der Brücke Schmiedbach 33 ng/l (davon 16 ng Perfluoroctansulfonsäure, 11 ng Perfluornonansäure und 4,6 ng Perfluorhexansulfonsäure) nachgewiesen.[41] „Die öffentliche Hand sieht allerdings derzeit keinen Handlungsbedarf, da die Werte noch unter den Schwellenwerten … liegen.“[41] Die Gemeinde beanstandet, dass das Landratsamt Unterallgäu „nicht sehr kooperativ“ sei und stellt Überlegungen an, sich an dem Wasserverbund mit der Nachbargemeinde Sontheim (Schwaben) zu beteiligen.[41]

Im Fliegerhorst Landsberg/Lech wurden in einem Feuerlöschbecken ebenfalls Löschübungen mit PFAS-haltigem Löschschaum durchgeführt. Im Sediment des Beckens wurden 776,4 µg/kg PFCA und 3603 µg/kg PFSA gemessen (keine Angabe, ob auf Trocken- oder Frischgewicht referenziert).[38] Der Gutachter rechnet mit Sanierungskosten durch Ausbau und Entsorgung i. H. v. 4–6 Mio. €.[38] Auch hier sind die Stoffe im Trinkwasser angekommen. „Sofort nach Bekanntwerden erhöhter Werte von perfluorierten Chemikalien (PFC) im Trinkwasser der sieben Quellen in Untermühlhausen … wurde … die Einspeisung des Trinkwassers in das Versorgungsnetz der angeschlossenen Gemeinden und Gemeindeteilen (Untermühlhausen, Epfenhausen, Weil, Geretshausen, Petzenhausen, Beuerbach, Pestenacker, Mangmühle, Adelshausen) beendet.“[42]

Saarland

Eine erhöhte PFAS-Belastung durch einen Löschmitteleintrag wurde auch in einem Fischweiher und Vorfluter festgestellt, die im Saarland nach einem „normalen“ Löscheinsatz beobachtet wurden.[43]

Baden-Württemberg

In der Umgebung von Rastatt (Baden-Württemberg) sind 480 Hektar ehemaliger Ackerflächen mit PFAS kontaminiert. Die Verunreinigung wurde 2013 festgestellt und ist vermutlich durch die langjährige Ausbringung von Kompost, vermischt mit Schlämmen aus der Papierproduktion, die mit verschiedenen Vorläufersubstanzen verunreinigt sind, verursacht worden.[44] Im Laufe der Zeit wurden die aufgebrachten Verbindungen zu PFAA abgebaut und diese auch in Pflanzen angereichert. Vom Anbau stark anreichernder Kulturen wie bspw. Spargel und Erdbeeren auf den betroffenen Feldern wird abgeraten. Mit der Zeit wurden die mobilen PFAA auch in das Grundwasser ausgewaschen und als Folge der dadurch verursachten Trinkwasserkontamination wurden erhöhte PFAS-Gehalte im Blut der lokalen Bevölkerung nachgewiesen.[44] Das Ausmaß der Kontamination wurde lang nicht erkannt. Schätzungen, die alle negativen Umweltauswirkungen und sozioökonomischen Kosten, die aus der Kontamination resultieren, berücksichtigen, liegen nicht vor, aber nach Angaben des Wasserwerks belaufen sich allein die Kosten für die Wasseraufbereitung mit Aktivkohlefiltern auf mehrere Millionen Euro.[45] Es sind immer noch hohe Konzentrationen von bereits identifizierten sowie vermutlich von noch unbekannten PFAA-Vorläuferverbindungen im Boden enthalten, so dass keine ausreichend sichere Prognosen für die Entwicklung der Kontamination abgeleitet werden können.[46]

Entlegene Regionen

Greenpeace veröffentlichte im September 2015 Untersuchungsergebnisse, die zeigen, dass PFAS (Perfluorcarbonsäuren, Perfluorsulfonsäuren, Fluortelomersulfonsäuren, Perfluoroctansulfonamid) in Wasser und Eis entlegener Gebirgsregionen vorhanden sind.[47]

Reinigung PFAS-kontaminierter Abwässer

PFAS werden in kommunalen Kläranlagen üblicherweise nicht vollständig abgebaut, da die C-F-Bindung weitestgehend inert gegenüber biologischem Abbau ist. Die PFAS gelangen so unvermindert in den Vorfluter und den Klärschlamm. Eine Möglichkeit, zumindest langkettige Vertreter der Stoffgruppe effektiv aus dem Wasser zu entfernen, ist die Dosierung von Aktivkohle. Verursacherermittlungen zur Herkunft der im Abwasser enthaltenen PFAS sind schwierig. Ein mit gutem Erfolg bislang eingesetztes Passivsammlerverfahren ist bei Günther et al. (2009)[48] beschrieben.

PFAS in Muttermilch und Nahrung

Eine 2006 von Greenpeace in Auftrag gegebene und vom Fraunhofer IME[49] durchgeführte Studie an Pommes frites in mehreren deutschen Städten zeigte einer breiten Öffentlichkeit das Vorkommen von PFAS auch in Lebensmitteln. Zuvor hatte das Institut in einer Pilotstudie PFAS in der Muttermilch nachgewiesen.[50] Internationale Studien zeigen, dass Lebensmittel auf Fischbasis vergleichsweise hohe Gehalte an PFOS, PFHxS und verschiedener PFCA aufweisen.[51][52][53][54][55] Trifluoressigsäure, der kurzkettigste Vertreter der PFCA, wurde bis in den einstelligen mg/l-Bereich in pflanzlichen Nahrungsmitteln nachgewiesen.[56]

Die Aufnahme über Nahrungsmittel scheint aufgrund der langen Halbwertszeit und Bioakkumulation langkettiger PFAS-Vertreter im menschlichen Körper die PFAS-Blutgehalte der Durchschnittsbevölkerung im unteren ppb-Bereich erklären zu können. Die den Studien zugrunde liegenden Rechenmodelle weisen allerdings hohe Unsicherheiten auf und können nicht ausschließen, dass auch weitere Quellen signifikant zur Belastung des Menschen beitragen.[57][58]


Grenzwerte

Die deutsche Trinkwasserverordnung enthält für die Gruppe der PFAS (PFOA, PFOS u. a.) keine spezifischen Grenzwerte. Auch international sind keine Grenzwerte zu PFAS verfügbar. Das Umweltbundesamt empfahl 2006 folgende Höchstwerte:[59]

  • 0,1 μg/l: „Gesundheitlicher Orientierungswert“ – Zielwert für das Trinkwasser bei lebenslanger Exposition
  • 0,3 μg/l: „Lebenslang gesundheitlich duldbarer Leitwert für alle Bevölkerungsgruppen“
  • 0,5 μg/l: „Vorsorglicher Maßnahmewert für Säuglinge (und Schwangere)“
  • 5,0 μg/l: „Maßnahmewert für Erwachsene“ – Als Trinkwasser „nicht mehr verwendbar“ (Werte von 1,5 bis 5 μg/l sind bis zu 1 Jahr tolerierbar)

Die Höchstwerte gelten für die Summe der verschiedenen Perfluortenside wie PFOA, PFOS u. a. Aufgrund lückenhafter Daten und unklarer Risikobewertung fand eine allgemeine Bezugnahme auf die Empfehlung für „teil- oder nicht bewertbare“ Stoffe statt. Diese sehen für „schwach bis nicht gentoxische Stoffe“ einen „pragmatischen gesundheitlichen Orientierungswert“ von generell 0,1 μg/l vor.

In der Neufassung der Europäischen Trinkwasserrichtlinie vom 16. Dezember 2020 ist die Anwendung summarischer Ansätze gefordert und bis zum 12. Januar 2024 legt die Kommission technische Leitlinien bezüglich der Analyseverfahren zur Überwachung von PFAS im Rahmen der Parameter PFAS gesamt und Summe der PFAS fest, einschließlich Nachweisgrenzen Parameterwerten und Häufigkeit der Probenahmen.[60]

Die Erlaubte Tagesdosis (Tolerable Daily Intake TDI) für alle Risikogruppen (incl. Säuglinge) wird vom Umweltbundesamt mit 0,1 μg pro kg Körpergewicht und Tag angegeben. Dies bedeutet bei einem 70 kg schweren Erwachsenen eine erlaubte Zufuhr von 7 μg am Tag.

Die Werte berücksichtigen nicht eine mögliche allgemeine Hintergrund-Exposition, etwa über die Nahrung. So wurde in Großbritannien allein für PFOS eine durchschnittliche Aufnahme über die Nahrung bei Erwachsenen von 0,13 μg/kg Körpergewicht pro Tag ermittelt.[61]

Die EFSA hat die tolerierte Wochendosis (englisch tolerable weekly intake, TWI) im Dezember 2018 auf 13 ng pro kg Körpergewicht und Woche für PFOS und 6 ng pro kg Körpergewicht und Woche für PFOA gesenkt. Es wurde festgestellt, dass die Exposition eines namhaften Anteils der Bevölkerung höher ist als diese Werte.[62] Im September 2020 hat die EFSA den TWI für die Summe von vier PFAS – PFOA, PFNA, PFHxS und PFOS – auf 4,4 ng pro kg Körpergewicht und Woche gesenkt.[63][64] Dies bedeutet bei einem 70 kg schweren Erwachsenen eine erlaubte Zufuhr von 0,3 μg pro Woche.

Verbote

Auf einen Vorschlag der Europäischen Kommission hat der Umweltausschuss des Europaparlaments am 13. Juli 2006 eine Ausweitung des Verbots von perfluorierten Tensiden beschlossen.[27] Die Europäische Kommission hatte zunächst eine Grenze von 0,1 Prozent vorgeschlagen.[65] Mit der am 26. Oktober 2007 in Kraft getretenen 11. Verordnung zur Änderung chemikalienrechtlicher Verordnungen gemäß der Richtlinie 2006/122/EG des europäischen Parlaments und des Rates vom 12. Dezember 2006 dürfen ab 27. Juni 2008 Perfluoroctansulfonate (PFOS; Perfluoroctansulfonsäure, -metallsalze, -halogenide, -amide und andere Derivate einschließlich Polymere) und Zubereitungen mit einem Massengehalt von 0,005 % PFOS oder mehr mit wenigen Ausnahmen nicht mehr verwendet werden. Mit EU-Verordnung Nr. 757/2010 vom 24. August 2010 wurde der Grenzwert auf 0,001 % reduziert[66], nachdem PFOS, ihre Salze und Perfluoroctansulfonylfluorid 2009 in den Anhang B des Stockholmer Übereinkommens aufgenommen wurde[67].

PFOA inkl. ihrer Salze und verwandter Verbindungen wurde 2019 in den Anhang A des Stockholmer Übereinkommens aufgenommen.[68] In der Europäischen Union wurde dieses Verbot am 8. April 2020 mit der Delegierten Verordnung (EU) 2020/784 umgesetzt.[69] In Gemischen liegt die Obergrenze für PFOA bei 25 ppb und für PFOA-Vorläuferverbindungen bei 1000 ppb. Es gelten allerdings einige (teilweise zeitlich befristete) Ausnahmen, z. B. für die Verwendung in Schaummittel für Feuerwehren.[70]

PFHxS inkl. ihrer Salze und verwandter Verbindungen wurden für eine Aufnahme in das Übereinkommen evaluiert und der Vertragsparteienkonferenz zur Aufnahme empfohlen.[71]

Weiterhin gibt es, insbesondere in der EU, Bestrebungen weitere PFAS zu regulieren (z. B. PFHxA[72]) oder PFAS in bestimmten Anwendungen wie z. B. Schaummittel für Feuerwehren[73] zu verbieten.

In der EU wurden PFOA, PFHxS, HFPO-DA, PFBS sowie die C9–C14-Perfluorcarbonsäuren (PFNA, PFDA, PFUnDA, PFDoDA, PFTrDA, PFTeDA) als SVHC-Stoffe bewertet.[74]

Wissenschaftspolitische Bestrebungen

In der Zürcher Erklärung wird betont, dass in den letzten zwei Jahrzehnten zwar bekannte alte PFAS wie PFOS und PFOA umfassend untersucht und auf ihre identifizierten gefährlichen Eigenschaften hin reguliert wurden, dass jedoch nur sehr wenige Informationen über die derzeitigen Anwendungen und potenziellen Gefahren vieler anderer PFAS existieren. Es wird eine verstärkte Zusammenarbeit beim Sammeln von Informationen um kritische Datenlücken zu schließen, die Entwicklung neuartiger Konzepte zur Fokussierung auf sehr persistente Stoffe und die Durchführung gemeinsamer Bewertungen für Gruppen von PFAS.[75] Die Erklärung baut auf früheren Aufforderungen von Wissenschaftlern zu PFAS auf, namentlich auf die Helsingør-Erklärung[76] im Jahr 2014 und die Madrider Erklärung[77] im Jahr 2015. Dort wird ein Vorsorgeansatz für den Einsatz von PFAS sowie ein Übergang zur Entwicklung und Nutzung weniger persistenter oder nicht-chemischer Alternativen propagiert.[75]

Die EU-Kommission plant PFAS als Gruppe einer Beschränkung unterziehen und dabei deren Anwendungen basierend auf eine Publikation von 2019[78] in nicht-essentielle, substituierbare und essentielle einteilen.[79]

Rezeption

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Commons: Perfluorierte Substanzen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Robert C Buck, James Franklin, Urs Berger, Jason M Conder, Ian T Cousins: Perfluoroalkyl and Polyfluoroalkyl Substances in the Environment: Terminology, Classification, and Origins. In: Integrated Environmental Assessment and Management. Band 7, Nr. 4, Oktober 2011, ISSN 1551-3777, S. 513–541, doi:10.1002/ieam.258, PMID 21793199, PMC 3214619 (freier Volltext).
  2. OECD: Toward a New Comprehensive Global Database of Per- and Polyfluoroalkyl Substances (PFASs): Summary Report on Updating the OECD 2007 List of Per- and Polyfluoroalkyl Substances (PFASs), Series on Risk Management, No. 39, ENV/JM/MONO(2018)7.
  3. CompTox Chemicals Dashboard | PFASSTRUCT Chemicals. Abgerufen am 19. November 2020.
  4. Juliane Glüge, Martin Scheringer, Ian T. Cousins, Jamie C. DeWitt, Gretta Goldenman, Dorte Herzke, Rainer Lohmann, Carla A. Ng, Xenia Trier, Zhanyun Wang: An overview of the uses of per- and polyfluoroalkyl substances (PFAS). In: Environmental Science: Processes & Impacts. 30. Oktober 2020, doi:10.1039/D0EM00291G.
  5. a b Nordic Council of Ministers: THE COST OF INACTION: A socioeconomic analysis of environmental and health impacts linked to exposure to PFAS, TemaNord 2019:516.
  6. Nordic Council of Ministers: Per- and polyfluoroalkylether substances: identity, production and use. 2020, doi:10.6027/NA2020-901 Volltext.
  7. InfoCard zu methyl 2-fluoroacrylate der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 7. Juli 2020.
  8. a b c Marc Fricke und Uwe Lahl (BMU – Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit): Risikobewertung von Perfluortensiden als Beitrag zur aktuellen Diskussion zum REACH-Dossier der EU-Kommission, in: Zeitschrift für Umweltchemie und Ökotoxikologie (UWSF), Jahrgang 17, Vol. 1, S. 36–49, 2005, doi:10.1007/BF03038694.
  9. David A. Ellis, Scott A. Mabury, Jonathan W. Martin and Derek C. G. Muir (2001): Thermolysis of fluoropolymers as a potential source of halogenated organic acids in the environment. In: Nature 412, S. 321–324. doi:10.1038/35085548.
  10. Matthias Kotthoff, Josef Müller, Heinrich Jürling, Martin Schlummer, Dominik Fiedler: Perfluoroalkyl and polyfluoroalkyl substances in consumer products. In: Environmental Science and Pollution Research. 22(19), 2015, S. 14546–14559, doi:10.1007/s11356-015-4202-7, PMC 4592498 (freier Volltext), PMID 25854201.
  11. bluesign® system substances list (BSSL) – Consumer safety limits, Version 9.0, Juli 2018, S. 26–27.
  12. Schadstofflexikon: Perfluorierte Tenside (PFT) (Memento vom 24. August 2017 im Internet Archive), abgerufen am 7. April 2018.
  13. Bernd Schröder: Schleichender Störfall – Industriechemikalien: Perfluortenside kontaminieren die Umwelt – Teil 1, Telepolis, 17. November 2007.
  14. taz-Artikel über PFT in Muttermilch und in den Flüssen Ruhr und Möhne Taz vom 11. August 2006.
  15. J. E. Lee, K. Choi K: Perfluoroalkyl substances exposure and thyroid hormones in humans: epidemiological observations and implications. In: Annals of Pediatric Endocrinology & Metabolism. Band 22, Nr. 1, März 2017, S. 6–14, doi:10.6065/apem.2017.22.1.6, PMID 28443254, PMC 5401824 (freier Volltext).
  16. Emerging chemical risks in Europe — ‘PFAS’, Europäischen Umweltagentur, 2019.
  17. Toxicological profile for Perfluoroalkyls, Agency for Toxic Substances and Disease Registry (ATSDR), 2018.
  18. Some Chemicals Used as Solvents and in Polymer Manufacture, IARC Monographs on the Evaluation of Carcinogenic Risks to Humans, Volume 110, 2016.
  19. Vaughn Barry, Andrea Winquist, Kyle Steenland: Perfluorooctanoic Acid (PFOA) Exposures and Incident Cancers among Adults Living Near a Chemical Plant. In: Environmental Health Perspectives. Band 121, Nr. 11–12, 2013, S. 1313–1318, doi:10.1289/ehp.1306615.
  20. Suzanne E. Fenton, Jessica L. Reiner, Shoji F. Nakayama, Amy D. Delinsky, Jason P. Stanko, Erin P. Hines, Sally S. White, Andrew B. Lindstrom, Mark J. Strynar, Syrago-Styliani E. Petropoulou: Analysis of PFOA in dosed CD-1 mice. Part 2: Disposition of PFOA in tissues and fluids from pregnant and lactating mice and their pups. In: Reproductive Toxicology. Band 27, Nr. 3–4, 2009, S. 365–372, doi:10.1016/j.reprotox.2009.02.012.
  21. Sally S. White, Jason P. Stanko, Kayoko Kato, Antonia M. Calafat, Erin P. Hines, Suzanne E. Fenton: Gestational and Chronic Low-Dose PFOA Exposures and Mammary Gland Growth and Differentiation in Three Generations of CD-1 Mice. In: Environmental Health Perspectives. Band 119, Nr. 8, 2011, S. 1070–1076, doi:10.1289/ehp.1002741.
  22. Abschlussbericht zur Untersuchung von Fischen in der niedersächsischen Ochtum auf Perfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) in 2019. (PDF; 1 MB) In: laves.niedersachsen.de. 2019, abgerufen am 19. Dezember 2019.
  23. Dirk Skutlarek, Martin Exner, Harald Färber: Perfluorierte Tenside (PFT) in der aquatischen Umwelt und im Trinkwasser. Umweltwissenschaften und Schadstoff-Forschung 18(3), S. 151–154 (2006), doi:10.1065/uwsf2006.07.128.
  24. Christoph Schulte: In-Thema: Perfluorierte Verbindungen. Umweltwissenschaften und Schadstoff-Forschung 18(3), S. 149–150 (2006), doi:10.1065/uwsf2006.07.121.
  25. Uni-Protokolle: Perfluorierte Tenside in Ruhr und Möhne gefunden Meldung der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn vom 12. Juni 2006.
  26. Hans-Jörg Heims: Gift im Fluss. In: Süddeutsche Zeitung Nr. 166, S. 10, 21. Juli 2006.
  27. a b Bericht auf WDR online (Memento vom 28. November 2006 im Internet Archive)
  28. Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen: Zwischenbericht über die Sanierung einer PFT-belasteten Fläche in Scharfenberg, Hochsauerlandkreis (Memento vom 27. September 2011 im Internet Archive) (PDF; 158 kB), Stand Mai 2009.
  29. Umweltministerium NRW: PFT: Aktuelle Untersuchungen von Fischen und Futtermitteln (Memento vom 3. Oktober 2006 im Internet Archive), Pressemitteilung vom 22. November 2006.
  30. Bericht in der Rheinischen Post (Memento vom 5. Mai 2008 im Internet Archive) Itter: dreckig, aber ungefährlich.
  31. Pressemitteilung zum Ruhrgütebericht 2009 (Memento vom 28. April 2012 im Internet Archive)
  32. Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU): Perfluorierte Tenside – PFT: Ergebnisse und Bewertung – Oberflächengewässer und Trinkwassertalsperren (Memento vom 2. März 2008 im Internet Archive).
  33. Pressemitteilung der Regierung von Mittelfranken zur Planfeststellung vom 15. Februar 2012 (Memento vom 5. März 2012 im Internet Archive).
  34. Stoibermühle: Chemikalien im Badesee. sueddeutsche.de 26. Juli 2012.
  35. Krebserregende Stoffe Badeverbot im Birkensee, Webpräsenz der Die Welt. 22. August 2015.
  36. Jörg Danzer: „Orientierende Untersuchung – Gutachten im Auftrag des Wasserwirtschaftamt Kempten, Projekt-Nr. 150-1113 Ehem. Nato-Flugplatz Memmingerberg, Perflorierte Chemikalien im Grundwasser“, 27. März 2014.
  37. Henke und Partner GmbH, Ingenieurbüro für Geotechnik: „Geotechnischer Abschlussbericht zur begleitenden Aushubüberwachung im Zuge der Sanierung eines ehemaligen Löschbeckens und zur Beprobung von verunreinigten Aushubmaterial auf dem Gelände des Allgäu-Airports in 87766 Memmingerberg“, Stuttgart 12. November 2007.
  38. a b c Jörg Danzer, Melanie Herbst, Thomas Schiele: Vom Feuerlöschbecken zur Trinkwasserfassung – Transport von perfluorierten Chemikalien (PFC) in der ungesättigten Bodenzone und im Grundwasser. Vortrag auf den Marktredwitzer Bodenschutztagen, 10. Oktober 2014, abgerufen am 4. Januar 2016.
  39. Gemeinde Ungerhausen: Anschlagtafel – Trinkwasser (Memento vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive).
  40. Gemeinde Ungerhausen: PFT-Untersuchung vom 8. Juni 2015.
  41. a b c Gemeinde Ungerhausen, Hans Dauner, 1. Bürgermeister: Protokoll zur Gemeinderatssitzung vom 16. Juli 2015, Öffentlicher Sitzungsteil: Punkt 05 „Neueste Werte der PFT-Beprobungen: Analyse und Verwertung“.
  42. Wasserversorgung der Quellen Untermühlhausen wegen erhöhter PFC-Werte vorsorglich abgeschaltet. Pressemitteilung Landkreis Landsberg, abgerufen am 4. Januar 2016.
  43. Pressemitteilung des Umweltministeriums im Saarland: Folgen des Brandes in St. Wendel (Memento vom 23. Juni 2007 im Webarchiv archive.today)
  44. a b Patricia Klatt, Andreas Frey: Gift im Gemüsefeld. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 15. März 2019, abgerufen am 29. Januar 2021.
  45. Stephan Brendel, Éva Fetter, Claudia Staude, Lena Vierke, Annegret Biegel-Engler: Short-chain perfluoroalkyl acids: environmental concerns and a regulatory strategy under REACH. In: Environmental Sciences Europe. Band 30, Nr. 1, 27. Februar 2018, ISSN 2190-4707, doi:10.1186/s12302-018-0134-4.
  46. Optimierung der EOF-Analytik unter Berücksichtigung der Beiträge verschiedener Stoffklassen poly- und perfluorierter Verbindungen. Abgerufen am 29. Januar 2021.
  47. Greenpeace: Chemie in unberührter Natur, 11. September 2015.
  48. T. Günther, M. Strauss, J.B. Kopp, and R. Hartmann (2009): Identifizierung und Verminderung der PFT-Belastung im Klärschlamm der Kläranlagen Hann, Münden und Hedemünden. KA Korrespondenz Abwasser, Abfall, 56:690-695.
  49. Corinna Hölzel: Perfluorierte Tenside in Pommes Frites nachgewiesen. Greenpeace, abgerufen am 8. September 2016.
  50. Fraunhofer IME: Perfluorierte Tenside in Lebensmitteln (PDF; 120 kB). In: IME-Jahresbericht 2006, S. 62.
  51. Van Leeuwen et al. (2006): Perfluorinated compounds in edible Dutch fish: a source for human exposure. Organohalogen Compounds 2006, 68.
  52. Kristin I. Van de Vijver, Philippe T. Hoff, Walter Van Dongen, Eddy L. Esmans, Ronny Blust, Wim M. De Coen: Exposure patterns of perfluorooctane sulfonate in aquatic invertebrates from the Western Scheldt estuary and the southern North Sea. In: Environmental Toxicology and Chemistry. Band 22, Nr. 9, September 2003, S. 2037–2041, doi:10.1897/02-385.
  53. Philippe Tony Hoff, Karen Van Campenhout, Kristin Van de Vijver, Adrian Covaci, Lieven Bervoets, Lotte Moens, Geert Huyskens, Geert Goemans, Claude Belpaire, Ronny Blust, Wim De Coen: Perfluorooctane sulfonic acid and organohalogen pollutants in liver of three freshwater fish species in Flanders (Belgium): relationships with biochemical and organismal effects. In: Environmental Pollution. Band 137, Nr. 2, September 2005, S. 324–333, doi:10.1016/j.envpol.2005.01.008.
  54. Anna Gulkowska, Qinting Jiang, Man Ka So, Sachi Taniyasu, Paul K. S. Lam, Nobuyoshi Yamashita: Persistent Perfluorinated Acids in Seafood Collected from Two Cities of China. In: Environmental Science & Technology. Band 40, Nr. 12, Mai 2006, S. 3736–3741, doi:10.1021/es060286t.
  55. Gruber et al. (2007): Analysis of sub-ppb levels of perfluorooctanoic acid (PFOA) and perfluorooctanesulfonate (PFOS) in food and fish. Organohalogen Compounds 2007, 69.
  56. EURL-SRM – Residue Findings Report, Residues of DFA and TFA in Samples of Plant Origin. Abgerufen am 25. Januar 2021 (englisch).
  57. Sheryl A. Tittlemier, Karen Pepper, Carol Seymour, John Moisey, Roni Bronson, Xu-Liang Cao, Robert W. Dabeka: Dietary Exposure of Canadians to Perfluorinated Carboxylates and Perfluorooctane Sulfonate via Consumption of Meat, Fish, Fast Foods, and Food Items Prepared in Their Packaging. In: Journal of Agricultural and Food Chemistry. Band 55, Nr. 8, März 2007, S. 3203–3210, doi:10.1021/jf0634045.
  58. Hermann Fromme, Martin Schlummer, Angela Möller, Ludwig Gruber, Gerd Wolz, Jan Ungewiss, Sigrun Böhmer, Wolfgang Dekant, Richard Mayer, Bernhard Liebl, Dorothee Twardella: Exposure of an Adult Population to Perfluorinated Substances Using Duplicate Diet Portions and Biomonitoring Data. In: Environmental Science & Technology. Band 41, Nr. 22, Oktober 2007, S. 7928–7933, doi:10.1021/es071244n.
  59. Trinkwasserkommission des BMG: Vorläufige Bewertung von Perfluorierten Tensiden (PFT) im Trinkwasser am Beispiel ihrer Leitsubstanzen Perfluoroctansäure (PFOA) und Perfluoroctansulfonsäure (PFOS). Hrsg.: Bundesministerium für Gesundheit. 21. Juni 2006 (umweltbundesamt.de [PDF; abgerufen am 7. Juli 2016]).
  60. Richtlinie (EU) 2020/2184 des europäischen Parlamentes und des Rates vom 16. Dezember 2020 über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch
  61. Hohe Gehalte an perfluorierten organischen Tensiden (PFT) in Fischen sind gesundheitlich nicht unbedenklich – Stellungnahme Nr. 035/2006. (PDF) Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), 27. Juli 2006, abgerufen am 7. Juli 2016 (PDF; 4 S., 112 KB).
  62. EFSA Panel on Contaminants in the Food Chain (CONTAM), Helle Katrine Knutsen, Jan Alexander, Lars Barregårdet al.: Risk to human health related to the presence of perfluorooctane sulfonic acid and perfluorooctanoic acid in food. In: EFSA Journal. Band 16, Nr. 12, Dezember 2018, doi:10.2903/j.efsa.2018.5194.
  63. PFAS in food: EFSA assesses risks and sets tolerable intake. 17. September 2020, abgerufen am 18. September 2020 (englisch).
  64. Dieter Schrenk, Margherita Bignami, Laurent Bodin, James Kevin Chipman, Jesús del Mazo et al.: Risk to human health related to the presence of perfluoroalkyl substances in food. In: EFSA Journal. Band 18, Nr. 9, September 2020, doi:10.2903/j.efsa.2020.6223.
  65. @1@2Vorlage:Toter Link/sauerlandthemen.deEU-Institutionen einigen sich auf Verschärfung der PFT Verbote (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Februar 2018. Suche in Webarchiven)
  66. VERORDNUNG (EU) Nr. 757/2010 DER KOMMISSION vom 24. August 2010 zur Änderung der Verordnung (EG) Nr. 850/2004 des Europäischen Parlaments und des Rates über persistente organische Schadstoffe hinsichtlich der Anhänge I und III. 24. August 2010, abgerufen am 14. Januar 2021.
  67. Governments unite to step-up reduction on global DDT reliance and add nine new chemicals under international treaty, Pressecommuniqué, 8. Mai 2009.
  68. Summary of the Meetings of the Conferences of the Parties to the Basel, Rotterdam and Stockholm Conventions, Earth Negotiations Bulletin (ENB), 13. Mai 2019.
  69. Delegierte Verordnung (EU) 2020/784 der Kommission vom 8. April 2020 zur Änderung des Anhangs I der Verordnung (EU) 2019/1021 des Europäischen Parlaments und des Rates hinsichtlich der Aufnahme von Perfluoroctansäure (PFOA), ihrer Salze und von PFOA-Vorläuferverbindungen (Text von Bedeutung für den EWR). 32020R0784, 15. Juni 2020 (europa.eu [abgerufen am 14. Januar 2021]).
  70. Eike Peltzer: Fluorhaltige Schaummittel: Welche Schaummittel sind verboten? Werkfeuerwehrverband Deutschland, 8. September 2020, abgerufen am 14. Januar 2021.
  71. Chemicals proposed for listing under the Convention. In: pops.int, abgerufen am 7. Juli 2020.
  72. PFHxA - Registry of restriction intentions until outcome. European Chemicals Agency, 6. Oktober 2020, abgerufen am 14. Januar 2021 (englisch).
  73. Eike Peltzer: Fluorhaltige Schaummittel: Werden alle AFFF bald verboten? Werkfeuerwehrverband Deutschland, 8. September 2020, abgerufen am 14. Januar 2021.
  74. Liste der für eine Zulassung in Frage kommenden besonders besorgniserregenden Stoffe. In: echa.europa.eu. Abgerufen am 7. Juli 2020.
  75. a b Amélie Ritscher et al.: Zürich Statement on Future Actions on Per- and Polyfluoroalkyl Substances (PFASs). In: Environmental Health Perspectives. 126, 2018, doi:10.1289/EHP4158.
  76. Martin Scheringer et al.: Helsingør Statement on poly- and perfluorinated alkyl substances (PFASs). In: Chemosphere. 114, 2014, S. 337–339, doi:10.1016/j.chemosphere.2014.05.044.
  77. Arlene Blum et al.: The Madrid Statement on Poly- and Perfluoroalkyl Substances (PFASs). In: Environmental Health Perspectives. 123, 2015, S. A107, doi:10.1289/ehp.1509934.
  78. Ian T. Cousins, Gretta Goldenman, Dorte Herzke, Rainer Lohmann, Mark Miller, Carla A. Ng, Sharyle Patton, Martin Scheringer, Xenia Trier, Lena Vierke, Zhanyun Wang, Jamie C. DeWitt: The concept of essential use for determining when uses of PFASs can be phased out. In: Environmental Science. Processes & Impacts. Band 21, Nr. 11, 1. November 2019, ISSN 2050-7895, S. 1803–1815, doi:10.1039/c9em00163h, PMID 31204421, PMC 6992415 (freier Volltext) – (nih.gov [abgerufen am 9. Juni 2021]).
  79. Kathleen Garnett, Geert Van Calster: The Concept of Essential Use: A Novel Approach to Regulating Chemicals in the European Union. In: Transnational Environmental Law. Band 10, Nr. 1, 2021/03, ISSN 2047-1025, S. 159–187, doi:10.1017/S2047102521000042 (cambridge.org [abgerufen am 9. Juni 2021]).