Kattegat

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Kattegat
Blick von Nakkehoved Fyr nach Nordosten in Richtung Kullen: Zur Linken das Kattegat, zur Rechten der Øresund
Blick von Nakkehoved Fyr nach Nordosten in Richtung Kullen: Zur Linken das Kattegat, zur Rechten der Øresund
Blick von Nakkehoved Fyr nach Nordosten in Richtung Kullen: Zur Linken das Kattegat, zur Rechten der Øresund
Verbindet Gewässer Skagerrak
mit Gewässer Ostsee
Trennt Landmasse Skandinavien
von Landmasse Jütland
Daten
Geographische Lage 56° 55′ 42″ N, 11° 25′ 41″ OKoordinaten: 56° 55′ 42″ N, 11° 25′ 41″ O
Kattegat (Dänemark)
Kattegat (Dänemark)
Küstenorte Göteborg, Aarhus
Inseln Seeland, Fünen
Karte des Kattegats
Karte des Kattegats
Karte des Kattegats

Das Kattegat (Dänisch Kattegat [ˈkadəgad], Schwedisch Kattegatt) ist ein 20.000 km² bis 35.000 km² großes und durchschnittlich rund 80 Meter tiefes, äußerst schwierig zu befahrendes Meeresgebiet zwischen Jütland (Dänemark) und der schwedischen Westküste. Bei Skagen grenzt es an das Skagerrak.

Nach Art. 4 lit. c der Verordnung (EU) 2020/123 ist das Kattegat im Norden begrenzt durch eine Linie vom Leuchtturm von Skagen zum Leuchtturm von Tistlarna und von dort zum nächsten Punkt an der schwedischen „Küste“ (gemeint ist wohl Festland) und im Süden durch eine Linie von Hasenøre zum Kap Gniben/Gnibens Spids, von Korshage nach Spodsbjerg (einem Leuchtturm bei Hundested am Isefjord) und vom Kap Gilbjerg/Gilbjerg Hoved zum Kullen. Nach anderen Definitionen ist der Grenzpunkt im Nordosten beim Pater-Noster-Leuchtturm 45 km weiter nördlich[1][2]; im Süden wird die Grenze alternativ von der deutschen Küste bei Nieby über Lolland nach Malmö gezogen. Das Kattegat wird entweder als ein Arm der Ostsee, ein Arm der Nordsee oder, nach traditioneller skandinavischer Auffassung, als keines der beiden gesehen.

Geografie

Die Verbindung zur offenen Nordsee erfolgt über das Skagerrak und seit der Februarflut 1825 über den Limfjord. Allerdings ist die letztgenannte Verbindung nur mit kleinen Schiffen befahrbar. Hochseeschiffe erreichen das Kattegat durch Umschiffung der Nordspitze Jütlands, Skagen. Die Ostsee ist durch den Öresund, den Großen Belt und den Kleinen Belt mit dem Kattegat verbunden.

Flussmündungen

Mehrere größere Flüsse münden in das Kattegat:

Inseln

Zu den Inseln im Kattegat gehören (Auswahl, nach Region):

Nördlicher Göteborger Schärengarten Südlicher Göteborger Schärengarten Halland und Schonen Äußeres Kattegat Inneres Kattegat

Læsø und Anholt bilden den dänischen Wüstengürtel, so genannt aufgrund des trockenen Sommerklimas, das Teiche bis auf den Grund austrocknen lässt.

Untiefen

Im Kattegat gibt es mehrere Untiefen:

Ökologie

Ökologisch ist das Kattegat ein Übergangsgebiet zwischen der salzärmeren Ostsee und dem atlantisch geprägten Skagerrak. Südlich von Læsø überwiegen flachere Gebiete bis maximal 60 Meter Wassertiefe; im Norden fällt die Norwegische Rinne steil bis auf über 600 Meter ab. Der Fischreichtum ist groß, es kommen auch Europäische Hummer sowie der Norwegische Hummer oder Jungfrauen-Hummer (Nephrops norvegicus) vor. Mit der artenreichen Lebenswelt des Kattegats beschäftigen sich auch lokale Museen und Aquarien, so z. B. das Kattegat-Center in Grenaa.

Namensherkunft

Der Name Kattegat leitet sich aus den niederländischen und plattdeutschen Wörtern Katt „Katze“ und Gatt „Loch“ ab.[2] In der Seefahrt der Hansezeit und auch später war das Kattegat aufgrund seiner vielen Untiefen und schmalen Fahrwässer gefürchtet. So kamen die Kapitäne zu dem Spruch, das Kattegat sei so eng wie ein Katzenloch. Zahlreiche Wracks zeugen von den früheren Schwierigkeiten der Seefahrt im Kattegat.

Ein früherer Name des Gewässers war Jütlandmeer (altnordisch Jótlandshaf).

Verkehr im Kattegat

Heute ist insbesondere das östliche Kattegat ein stark befahrenes Seegebiet, durch das ein erheblicher Teil des Verkehrs von und nach Göteborg, Kopenhagen sowie den Ostseehäfen läuft. Mehrere wichtige Fährlinien kreuzen oder durchfahren das Kattegat, so die Linien Frederikshavn–Göteborg, Frederikshavn–Oslo, Frederikshavn–Larvik, Frederikshavn–Moss, Kiel–Oslo, Kiel–Göteborg.

Wirtschaft

Im Kattegat wird Offshore-Windenergie gewonnen. Zum Beispiel verfügt der Offshore-Windpark Anholt mit 111 Windkraftanlagen des Typs Siemens SWT-3.6-120 über eine Gesamtnennleistung von 400 MW. Er war damit zur offiziellen Inbetriebnahme am 4. September 2013[10] der leistungsstärkste Offshore-Windpark in Dänemark.

Geschichte

Zu Ende des Zweiten Weltkrieges wurde am 8. Mai 1945 im Kattegat das deutsche U-Boot U 2365 aufgrund des (allerdings bereits am 4. Mai 1945 aufgehobenen) Regenbogen-Befehls selbstversenkt – und 1955 gehoben.

Weblinks

Commons: Kattegat – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Kattegat – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. International Hydrographic Organization: Limits of Oceans and Seas (Memento vom 21. Dezember 2011 im Internet Archive) (PDF) Special Publication № 23, 3rd Edition 1953, S. 5, abgerufen am 8. April 2020.
  2. a b Horst Meesenburg: Kattegat. In: Den Store Danske, Gyldendal, abgerufen am 2. April 2020.
  3. National Geospatial Intelligence Agency: Pub. (Enroute) Sailing Directions, Skagerrak and Kattegat, 2008, 11th edition.
  4. Miljøministeriet: Lysegrund@1@2Vorlage:Toter Link/www.vandognatur.dk (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis..
  5. Miljøministeriet: Schultz Grund@1@2Vorlage:Toter Link/www.vandognatur.dk (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis..
  6. Miljøministeriet: Hastens Grund@1@2Vorlage:Toter Link/www.vandognatur.dk (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis..
  7. Natura 2000: Fladen (PDF; 946 kB).
  8. Natura 2000: Lilla Middelgrund (PDF; 316 kB).
  9. Komplettering av marina utsjöområden i Natura 2000-nätverket Sveriges geologiska undersökning.
  10. Siemens: Grösstes Offshore-Windkraftwerk Dänemarks eingeweiht. In: ee-news.ch, abgerufen am 5. September 2013.