1000-km-Rennen von Spa-Francorchamps 1966

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Das erste 1000-km-Rennen von Spa-Francorchamps, auch Grand Prix de Spa, Circuit National de Francorchamps, fand am 22. Mai 1966 auf dem Circuit de Spa-Francorchamps statt und war der fünfte Wertungslauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft dieses Jahres.

Vor dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1966 etablierte sich neben dem seit 1924 ausgefahrenen 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps ein zweites Langstreckenrennen für Sportwagen auf dem Circuit de Spa-Francorchamps. Zwar wurde seit 1963 ein 500-km-Rennen veranstaltet; dieses war aber in erster Linie GT-Fahrzeugen vorbehalten. Die Rennen auf der 14-km-Strecke gehörten zu den schnellsten Sportwagenrennen der Motorsportgeschichte. 1966 benötigten die Sieger Mike Parkes und Ludovico Scarfiotti auf ihrem Ferrari 330P3 4:43:24,000 Stunden, um 1001,100 km zurückzulegen. Das entsprach einem Schnitt von 211,948 km/h. Zum Vergleich brauchten die Gesamtsieger des 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring, Joakim Bonnier und Phil Hill auf einem Chaparral 2D, 6:58:47,600 Stunden für die 1000-km-Distanz. Auch in Le Mans war das Siegerteam langsamer. Bruce McLaren und Chris Amon im Ford GT40 hatten einen Siegerschnitt von 201,795 km/h.

Wie schnell Sportwagen in den 1960er-Jahren bewegt wurden, zeigt auch ein Vergleich mit der Formel 1 dieser Zeit. Beim Großen Preis von Belgien 1966 erzielte John Surtees im Training auf einem Ferrari 312/66 eine Zeit von 3:38,000, was einem Schnitt von 232,844 km/h entsprach[1]. Im Training zum 1000-km-Rennen war Mike Parkes mit einer Zeit von 3:47.400 nur um ca. neun Sekunden langsamer.

Das Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Rennen brachte einen Sieg der Scuderia Ferrari durch Parkes und Scarfiotti vor den beiden Ford-GT40-Teams John Whitmore/Frank Gardner und Peter Revson/Skip Scott. Für Porsche gab es einen Totalausfall. Nachdem man einen Porsche 906 durch einen Unfall schon im Training verloren hatte, fielen die beiden restlichen Werkswagen auch im Rennen aus.

Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schlussklassement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Fahrzeug Runden
1 P + 2.0 1 ItalienItalien SpA Ferrari SEFAC Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Parkes
ItalienItalien Ludovico Scarfiotti
Ferrari 330P3 71
2 P + 2.0 4 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Alan Mann Racing Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Whitmore
AustralienAustralien Frank Gardner
Ford GT40 Mk.II 70
3 P + 2.0 42 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Essex Wire Corporation Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Peter Revson
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Skip Scott
Ford GT40 69
4 S + 2.0 40 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Peter Sutcliffe Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Peter Sutcliffe
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Brian Redman
Ford GT40 68
5 S + 2.0 44 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich F. English Racing Ltd. Neuseeland Chris Amon
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Innes Ireland
Ford GT40 67
6 P 2.0 12 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Maranello Concessionaires Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard Attwood
FrankreichFrankreich Jean Guichet
Ferrari Dino 206S 67
7 S + 2.0 49 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Epstein Enterprises Ltd. AustralienAustralien Paul Hawkins
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jackie Epstein
Ferrari 250LM 65
8 S + 2.0 52 Belgien Ecurie Francorchamps Belgien Gustave Gosselin
Belgien Eric de Keyn
Ferrari 250LM 65
9 P 1.3 22 FrankreichFrankreich Societé Automobiles Alpine FrankreichFrankreich Roger Delageneste
Belgien Jacques Patte
Alpine A210 60
10 P 1.3 21 FrankreichFrankreich Societé Automobiles Alpine Belgien Mauro Bianchi
FrankreichFrankreich Jean Vinatier
Alpine A210 57
11 P 1.3 19 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Donald Healey Motor Co. Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Harris
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Garton
Austin-Healey Sprite 55
12 GT 2.0 59 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich British Motor Co. Belgien Julien Vernaeve
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Andrew Hedges
MGB 55
13 P 1.3 20 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Donald Healey Motor Co. Irland Alec Poole
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Harris
Austin-Healey Sprite 55
14 S 1.6 62 SchwedenSchweden Elan Sweden SchwedenSchweden Steffan Wahlström
SchwedenSchweden Per Brandström
Lotus Elan 53
15 S 2.0 55 NiederlandeNiederlande Racing Team Holland NiederlandeNiederlande Gijs van Lennep
NiederlandeNiederlande David van Lennep
Porsche 906 51
16 GT 5.0 48 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Merrick Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Harper
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Merrick
Jaguar E-Type 47
Ausgefallen
17 GT 1.6 65 Belgien Jean-Marie Pierson
Belgien Camille Demoulin
Alfa Romeo GTA
18 P 1.6 17 Belgien Pierre Bonvoisin Belgien Pierre Bonvoisin
Belgien Gerard Gonthier
Apal
19 S + 2.0 5 Belgien Ecurie Cinquante Cinq Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tony Settember
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ed Freutel
Shelby Cobra
20 P + 2.0 8 Belgien Ecurie Francorchamps Belgien Lucien Bianchi
Belgien Jean Blaton
Ferrari 365P2
21 P + 2.0 9 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich David Piper Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich David Piper
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Salmon
Ferrari 365P2
22 P 2.0 11 Deutschland Porsche System Engineering Deutschland Hans Herrmann
Deutschland Dieter Glemser
Porsche 906E
23 P 2.0 25 FrankreichFrankreich Matra Sports Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Alan Rees
FrankreichFrankreich Johnny Servoz-Gavin
Matra MS620
24 S + 2.0 41 Schweiz Scuderia Filipinetti Schweiz Herbert Müller
Belgien Willy Mairesse
Ford GT40
25 S + 2.0 43 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Essex Wire Corporation Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich David Hobbs
Deutschland Jochen Neerpasch
Ford GT40
26 GT 5.0 47 Belgien Sunbeam Racing Belgium Belgien Vic Heylen
Belgien Chris Tuerlinx
Sunbeam Tiger
27 S + 2.0 50 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Peter Clarke Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mark Konig
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Peter Clarke
Ferrari 250LM
28 S 2.0 54 Deutschland Porsche System Engineering Deutschland Gerhard Koch
Deutschland Udo Schütz
Porsche 906
29 S 2.0 57 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich AFN Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jimmy Blumer
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike De Udy
Porsche 906
30 S 1.6 60 Schweiz Squadra Foitek Schweiz Andreas Eichhorn
Schweiz Rico Steinemann
Lotus Elan
31 GT 2.0 66 Belgien Eddy Doseray
Belgien Jacques Thenaers
Porsche 911
Nicht gestartet
32 P 2.0 10 Deutschland Porsche System Engineering Deutschland Gerhard Mitter
Deutschland Peter Nöcker
Porsche 906 1
33 S + 2.0 46 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Nickolas Granville-Smith Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Nickolas Granville-Smith
AustralienAustralien Patrick McNally
Shelby Cobra 2
34 S + 2.0 51 Belgien Ecurie Francorchamps Belgien Pierre Noblet
Belgien Léon Dernier
Ferrari 250LM 3
35 S 2.0 53 Schweiz Basilisk Schweiz Hans Kühnis
Schweiz Heini Walter
Porsche 906 4

1 Unfall im Training 2 Motorschaden im Training 3 nicht gestartet 4 nicht gestartet

Nur in der Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Chassis
36 P 1.6 OsterreichÖsterreich ÖASC OsterreichÖsterreich "Baki"
OsterreichÖsterreich Peter Peter
Lotus Elan
37 P + 2.0 2 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Chaparral Cars Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jim Hall
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Phil Hill
Chaparral 2D
38 P + 2.0 4 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ford Ford GT40 Mk.IV
39 P + 2.0 6 ItalienItalien Bizzarrini Prototipi Schweiz Edgar Berney Bizzarrini GT Strada 5300
40 P + 2.0 7 ItalienItalien SpA Ferrari SEFAC Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Parkes
ItalienItalien Ludovico Scarfiotti
Ferrari 330P3
41 P 2.0 12 Porsche 906
42 P 2.0 14 Deutschland Michel Weber
Portugal Mário de Araújo Cabral
Lotus 23
43 P 1.6 15 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich George Drummond Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Rollo Fielding
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich George Drummond
De Tomaso Vallelunga
44 P 1.6 16 Belgien Gustave Gosselin Alfa Romeo Giulia TZ2
45 P 1.6 18 Schweiz Gustav Schlup Schweiz Gustav Schlup Elva Mk.7
46 P 1.3 23 FrankreichFrankreich Societé Automobiles Alpine Alpine A210
47 P 1.3 24 FrankreichFrankreich Societé Automobiles Alpine Alpine A210
48 S + 2.0 45 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Sparrow Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Neil Dangerfield Shelby Cobra
49 S + 2.0 51 Belgien Ecurie Francorchamps Belgien Pierre Noblet
Belgien Léon Dernier
Ferrari 250LM
50 S 2.0 56 NiederlandeNiederlande Racing Team Holland NiederlandeNiederlande Wim Loos
NiederlandeNiederlande Gijs van Lennep
Porsche 906
51 S 2.0 58 Schweiz Charles Vögele Schweiz Charles Vögele Porsche 906
52 S 1.6 61 SchwedenSchweden Björn Svensson
SchwedenSchweden Kjell Lindgren
Lotus Elan
53 S 1.6 63 ItalienItalien Autodelta Alfa Romeo Giulia TZ2
53 S 1.6 63 ItalienItalien Autodelta Alfa Romeo Giulia TZ2

Klassensieger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klasse Fahrer Fahrer Fahrzeug Platzierung im Gesamtklassement
P + 2.0 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Parkes ItalienItalien Ludovico Scarfiotti Ferrari 330P3 Gesamtsieg
P 2.0 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard Attwood FrankreichFrankreich Jean Guichet Ferrari Dino 206S Rang 6
P 1.3 FrankreichFrankreich Roger Delageneste Belgien Jacques Patte Alpine A210 Rang 9
S + 2.0 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Peter Revson Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Skip Scott Ford GT40 Rang 3
S 2.0 NiederlandeNiederlande Gijs van Lennep NiederlandeNiederlande David van Lennep Porsche 906 Rang 15
S 1.6 SchwedenSchweden Steffan Wahlström SchwedenSchweden Per Brandström Lotus Elan Rang 14
GT 5.0 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Harper Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Michael Merrick Jaguar E-Type Rang 16
GT 2.0 Belgien Julien Vernaeve Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Andrew Hedges MGB Rang 12

Renndaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gemeldet: 53
  • Gestartet: 31
  • Gewertet: 16
  • Rennklassen: 8
  • Zuschauer: unbekannt
  • Wetter am Renntag: heiß, trocken und windig
  • Streckenlänge: 14,100 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 4:43:24,000 Stunden
  • Gesamtrunden des Siegerteams: 71
  • Gesamtdistanz des Siegerteams: 1001,100 km
  • Siegerschnitt: 211,948 km/h
  • Pole Position: Mike Parkes – Ferrari 330P3 (#1) – 3:47,400 = 223.219 km/h
  • Schnellste Rennrunde: Mike Parkes – Ferrari 330P3 (#1) – 3:46,400 = 224.205 km/h
  • Rennserie: 5. Lauf zur Sportwagen-Weltmeisterschaft 1966

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Großer Preis von Belgien 1966
Vorgängerrennen
Targa Florio 1966
Sportwagen-Weltmeisterschaft Nachfolgerennen
1000-km-Rennen auf dem Nürburgring 1966