Alexander von Branca

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. Juni 2012 um 13:35 Uhr durch Rabanus Flavus (Diskussion | Beiträge) (Werke: +Link). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Alexander Raimund Freiherr von Branca (* 11. Januar 1919 in Schwabing, München; † 21. März 2011 in Miesbach)[1] war ein deutscher Architekt und Künstler.

Familie

Von Branca war der Sohn eines Diplomaten und der Malerin Hedwig von Branca.

Alexander von Branca war verheiratet in erster Ehe mit der Tochter von Georg Enoch Freiherr von und zu Guttenberg, Theresa Freiin zu Guttenberg (1929–1953; ein Sohn) und in zweiter Ehe mit Carolina Bernasconi (ein Sohn, drei Töchter).

Er lebte auf einem denkmalgeschützten Bauernhof in Miesbach. Er starb am 21. März 2011 in Miesbach.

Leben

Die Familie lebte in Schwabing. Er besuchte das Landschulheim Neubeuern. Als Sohn protestantischer Eltern trat er zum Katholizismus über.[2] Während des Zweiten Weltkriegs 1941 besuchte er Abendkurse in der Zeichen- und Architekturschule Blocherer. Von Branca war Soldat, war aber während der Nazi-Herrschaft auch in Gestapo-Haft interniert. „In dieser Zeit gab ihm der Glauben viel Kraft.“[3]

Von 1946 bis 1948 studierte er Architektur an der Technischen Hochschule München. 1948 setzte er sein Studium dann an der ETH Zürich fort. Ab 1951 war er in einem eigenen Architekturbüro in München tätig. 1953 war er künstlerischer Leiter der Deutschen Verkehrsausstellung in München und von 1972 bis 1988 Kreisheimatpfleger von München. Seine Büronachfolge trat 2006 seine Tochter Alexandra Freiin von Branca an.

Architekturverständnis

Kennzeichnend für seine Architektur sind die Verwendung großflächiger Wände, Verblendungen mit Natursteinen und der Festungscharakter seiner 29 Kirchenbauten. Über das Architekturverständnis Die Form folgt der Funktion sagt Freiherr von Branca:

Ja, die Formel „form follows function“ ist falsch, ist einfach ein Irrtum. Ich glaube auch, dass Sullivan das nicht nur materialistisch oder in Bezug auf Material gemeint hat, gerade wenn man von einer Kirche spricht. Was ist denn die Funktion einer Kirche? Die Funktion einer Kirche ist, die Menschen aus der Zerstreutheit in die Sammlung zu führen. Wenn ich Sammlung will, muß der Raum so sein, dass er Sammlung zuläßt. Wenn Funktion so verstanden wird, könnte man das so formulieren, aber es ist eben nicht so verstanden worden oder wird nicht so verstanden.[4]

Den Wesensgrund seines Schaffens könnte man so umschreiben: „In seinem Werk wollte er Gott und den Menschen dienen“.

Werke

Anbetungskirche auf Berg Schönstatt
Münchener U-Bahnhof Theresienwiese
Münchener U-Bahnhof Marienplatz, Erweiterung 2006
Eingangsbereich des Internationalen Seegerichtshofs Hamburg

1972–1974: Schanzlturm in Passau[6]

Auszeichnungen und Ehrungen

Ausstellungen

Literatur

  • Alexander von Branca: Facetten eines Lebens. Verlag Urfeld, Bad Tölz 2001, ISBN 3-932857-18-6.
  • Karin Blum (Hrsg.): Alexander von Branca – Architektur für Bauherren. Verlagshaus Kastner Wolnzach, ISBN 3-936154-96-1.
  • E. Burmeister, H. Caspari (Bearb.): Alexander Freiherr von Branca. Kat. Ausst. FH München, 1979.

Einzelnachweise

  1. Alexander Freiherr von Branca ist tot, BR-online vom 23. März 2011. Abgerufen am 24. März 2011.
  2. Dipl.-Ing. Alexander Freiherr von Branca Architekt im Gespräch mit Dr. Michael Schramm. (pdf) BR-alpha, abgerufen am 26. Januar 1998.
  3. Alexander von Branca ist tot – Er brachte die Welt zur Wiesn. (web) tz-online.de, abgerufen am 22. März 2011.
  4. Interview vom 26. Januar 1998 in BR Alpha. (PDF) br-online.de, abgerufen am 18. September 2010.
  5. pfarramt-rohrbach.de (PDF-Datei; 6,41 MB)
  6. Passauer Neue Presse, 19. März 2011, Lokalteil Passau, S. 22
  7. Evangelisch-Lutherische Gethsemanegemeinde Würzburg Heuchelhof. Gethsemanekirche-wuerzburg.de, 16. April 2010, abgerufen am 18. September 2010.