Bahnstrecke Biel/Bienne–Bern

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Biel/Bienne–Bern
Fahrplanfeld:303
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:16 2/3 Hz, 15 kV ~
von Neuchâtel, von La Chaux-de-Fonds
und Moutier via Sonceboz
33,6 Biel/Bienne Endpunkt Vorlage:S-Bahn-Bern
nach Olten und nach Delémont
30,5 Brügg
Aarebrücke Brügg 108 m
28,1 Studen
aus Büren an der Aare
26,2 Busswil
aus Kerzers
23,4 Lyss
19,9 Suberg-Grossaffoltern
15,7 Schüpfen
10,1 Münchenbuchsee
Solothurn–Worblaufen
Altstrecke aus Olten
7,5
98,8
Zollikofen Anschluss an RBS
NBS Mattstetten–Rothrist
Bern–Worb
von/nach Thun und von/nach Luzern
Bern Wankdorf
103,3 Bern Wylerfeld
Lorraineviadukt (1080 m)
106,1 Bern
nach Belp-Thun Vorlage:S-Bahn-Bern, nach Schwarzenburg,
nach Lausanne und nach Kerzers–Neuchâtel

Die Bahnstrecke Biel/Bienne–Bern ist eine Eisenbahnstrecke in der Schweiz und verbindet die Stadt Biel/Bienne mit der Bundesstadt Bern. Die Strecke befindet sich im Eigentum der SBB, der operative Betrieb im Fernverkehr obliegt den SBB, derjenige des Regionalverkehrs der BLS.

Geschichte

Berner Staatsbahnen

Der erste Abschnitt zwischen Bern Wylerfeld und Zollikofen wurde am 16. Juni 1857 von der Schweizerischen Centralbahn eröffnet, als diese ihre Bahnstrecke nach Olten in Betrieb nahm. Ein knappes Jahr später wurde sie dann zum heutigen Bahnhof Bern verlängert. Knapp sieben Jahre nach der Eröffnung der Strecke nach Zollikofen wurde die Verlängerung über Lyss nach Biel/Bienne dem Verkehr übergeben, die Strecke entstand unter der Leitung der Bernischen Staatsbahn.[1] Das Teilstück war Teil der Berner Staatsbahn von La Neuveville über Biel/Bienne und Bern nach Langnau.[2] Diese Eröffnung sorgte für Umbauten an den Bahnhöfen beider Endpunkte, aber auch für einen Doppelspurausbau der SCB-Strecke von Zollikofen nach Bern.[3] Die Bernische Staatsbahn ging 1884 in die Jura-Bern-Luzern-Bahn auf, diese wiederum schloss sich 1890/91 mit der SOS zur Jura-Simplon-Bahn zusammen. Als die JS 1902 zusammen mit der SCB, der NOB und der VSB in den Schweizerischen Bundesbahnen aufging, war die Strecke zwischen Biel und Bern erstmals im Eigentum einer einzigen Gesellschaft.

Ausbau und Elektrifizierung

Die Strecke wiederum wurde in drei Etappen elektrifiziert, 1919 das Teilstück zwischen Bern und dem Wylerfeld, als die SBB die Strecke nach Thun unter Spannung stellten, ferner erhielt 1927 die Linie nach Zollikofen eine Fahrleitung, ehe 1928 das Reststück nach Biel erfolgte.

Der Doppelspurausbau zog sich über mehrere Etappen von 1859 bis 1996 hin. Vor der Übernahme der SBB waren erst die Teilstücke Bern–Zollikofen und Busswil–Lyss (als Teil der Bahnstrecke Lausanne–Payerne–Lyss–Solothurn) zweispurig ausgebaut. 1933 wurde der Abschnitt bis Münchenbuchsee ausgebaut, ab 1962 wurden die restlichen Lücken geschlossen. Der letzte Doppelspurabschnitt wurde am 19. August 1996 zwischen Schüpfen und Suberg-Grossaffoltern in Betrieb genommen.

Ende Mai 1999 wurde die Haltestelle Studen BE eröffnet.[4]

Drittes Gleis Zollikofen-Rütti

2009 wurde der Spatenstich für den Bau des dritten Gleises zwischen Zollikofen und dem Ortsteil Rütti gesetzt. Bisher mündeten in Zollikofen die beiden Doppelspuren aus Biel und Olten in die Doppelspur nach Rüti, wo danach die Dreispur bis Bern führt. Durch das Schliessen dieses Engpasses kann einerseits das Angebot auf der Bieler Strecke erweitert werden, andererseits werden auch die Zufahrten der Züge aus Thun verbessert, so dass neu alle RegioExpress-Züge aus Brig und Zweisimmen bis Bern geführt werden können.[5] In diesem Zuge werden alle Berner Ausfahrtgleise mit der Strecke nach Thun verbunden.

Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2011 weitet die BLS ihr S-Bahn-Angebot zwischen Bern und Münchenbuchsee auf den Viertelstundentakt aus, dies dank dem dritten Gleis zwischen Zollikofen und Rütti. Im Gegenzug hoben die SBB den Halt der RegioExpress-Züge in Münchenbuchsee auf.[6]

Unfälle

Am 17. August 1891 prallte in Zollikofen der Schnellzug Bern–Paris der Jura-Simplon-Bahn (JS) auf einen vor dem geschlossenen Einfahrsignal wartenden Extrazug der JS. Durch den Aufprall wurden 14 Reisende des Extrazuges getötet und 122 verletzt. Der Unfall wurde durch Fehler verschiedener Betriebsstellen verursacht. Dem Schnellzug wurde die Fahrt in einen belegten Zugfolgeabschnitt freigegeben. Weil die Druckluftbremse ausgeschaltet war, verminderte sich zudem die Bremswirkung.

Am 12. Februar 1980 fuhr ein aus Biel kommender Regionalzug zwischen Bern Wylerfeld und Bern Löchligut in eine allein fahrende Lokomotive. Beide Triebfahrzeugführer wurden getötet, 18 Passagiere verletzt.[7]

Verkehr

RegioExpress

Auf der Strecke Biel–Bern verkehren halbstündlich RegioExpress-Züge, vorwiegend mit Stadler Dosto-Kompositionen oder IC2000-Doppelstockwagen und einer Re 460, mit Halt in Lyss. Die Fahrzeit beträgt 25 Minuten.[8] Der RegioExpress wird von den SBB betrieben; einer auf eigenwirtschaftlicher Basis der SBB, der andere wird vom Kanton bestellt. Früher verkehrten die Züge als InterRegio, wurden aber aufgrund der geringen Laufdistanz von unter einer Stunde als RegioExpress eingestuft.

Regionalverkehr

Die Fahrt mit der ebenfalls im Halbstundentakt verkehrenden S3 der S-Bahn Bern dauert zehn Minuten länger (35 Minuten) und wird von Biel nach Bern und weiter durchs Gürbetal nach Belp geführt. Zu den Hauptverkehrszeiten wird die S31 von Belp nach Münchenbuchsee bis Biel verlängert mit Halt in Schüpfen und Lyss. Der S-Bahn-Betrieb wird von der BLS durchgeführt.

Einzelnachweise

  1. Enrico Ghidelli: Die Bernische Staatsbahn. (PDF) The missing link. In: Bulletins. Scripophila Helvetica, 24. Juli 2006, S. 2, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. März 2014; abgerufen am 28. August 2011 (deutsch, 2,3 MB).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.scripophila-helvetica.com
  2. Mitarbeiter: Geschichte. (HTML) In: Offizielle Webseite. Einwohnergemeinde Münchenbuchsee, 2011, S. 1, abgerufen am 28. August 2011 (deutsch): „1864 Die Bahnlinie Biel-Bern-Langnau wird eröffnet.“
  3. Oliver Tanner: Bahnstrecke Bern-Biel/Bienne. (HTML) In: Webseite schienenverkehr-schweiz.ch. Oliver Tanner, S. 1, abgerufen am 28. August 2011 (deutsch).
  4. Eisenbahn-Amateur. 3/99, S. 143.
  5. Mitarbeiter: Spatenstich für das 3. Gleis Rütti–Zollikofen. (HTML) In: Medienmitteilung. Schweizerische Bundesbahnen SBB, 6. November 2009, S. 1, abgerufen am 28. August 2011 (deutsch).
  6. Mitarbeiter: Änderungen Fernverkehr / Changements Trafic Grandes Lignes. (PDF) ab / dès 11.12.2011. Schweizerische Bundesbahnen SBB, 16. Mai 2011, S. 11, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 28. August 2011 (deutsch, /, français, 285 KB).@1@2Vorlage:Toter Link/www.fahrplanentwurf.ch (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  7. Marcel Manhart: Liste der schwersten Bahnunfälle in der Schweiz bis Mai 2006 von SBB Historic. Abgerufen am 26. Oktober 2013.
  8. Mitarbeiter: Laufweg RE 2971. (HTML) Online-Fahrplan. In: Webseite SBB Fahrplan. Schweizerische Bundesbahnen SBB, 2011, S. 1, abgerufen am 27. August 2011 (deutsch).

Literatur

  • Hans G. Wägli: Schienennetz Schweiz, Réseau Ferré suisse. Dritte nachgeführte und vollständig überarbeitet Auflage. AS Verlag, 2010, ISBN 978-3-909111-74-9.