Bahnstrecke Landshut–Plattling

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Landshut (Bay) Hbf–Plattling
Strecke der Bahnstrecke Landshut–Plattling
Streckennummer (DB):5634
Kursbuchstrecke (DB):931
Kursbuchstrecke:426 (1946)
427n (Pilsting – Landau (Isar) 1946)
Streckenlänge:62,921 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D4
Stromsystem:15 kV, 16,7 Hz ~
Minimaler Radius:600 m
Höchstgeschwindigkeit:140 km/h
Zugbeeinflussung:PZB
Zweigleisigkeit:ehemals: Pilsting–Plattling
geplant: Wörth–Loiching
Strecke
von München Hbf
Abzweig geradeaus und von links
von Rottenburg (Laaber)
Abzweig geradeaus und von rechts
von Neumarkt-St Veit
Bahnhof
0,000 Landshut (Bay) Hbf 385 m
Abzweig geradeaus und nach links
nach Regensburg Hbf
ehemaliger Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
Ergolding (geplant)
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
6,425 Altheim (Niederbay) (ehem. Pers.-Halt) 384 m
Abzweig geradeaus und ehemals nach rechts
Anschluss Wasserkraftwerk Altheim
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
11,395 Ahrain (ehem. Pers.-Halt) 378 m
Abzweig geradeaus und von rechts
Anschluss Kernkraftwerk Isar
Blockstelle
15,094 Niederaichbach Kernkraftwerk Isar (Awanst)
Bahnhof
17,415 Wörth (Isar) 370 m
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
21,000 Niederviehbach
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
24,666 Loiching (ehem. Pers.-Halt) 364 m
Blockstelle
25,823 Dingolfing BMW Dynamikzentrum (Awanst)
Blockstelle
27,637 Dingolfing PA Scholz (Awanst)
Abzweig geradeaus und von links
Anschluss BMW-Werk
Bahnhof
29,078 Dingolfing 359 m
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
32,600 Gottfrieding 353 m
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
37,810 Schwaigen (ehem. Pers.-Halt) 347 m
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
von Mühldorf (Oberbay)
ehemaliger Bahnhof
41,550 Pilsting 342 m
Bahnhof
45,268 Landau (Isar) 338 m
Abzweig geradeaus und ehemals nach rechts
nach Arnstorf (Niederbay)
Bahnhof
52,912 Wallersdorf 336 m
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
nach Münchshöfen
ehemaliger Bahnhof
58,271 Otzing (bis 2009) 330 m
ehemaliger Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
Plattling West (geplant)
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
Plattlinger Kurve (geplant)
Abzweig geradeaus und von links
von Obertraubling
Bahnhof
62,921 Plattling 323 m
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Passau Hbf
Strecke
nach Bayerisch Eisenstein

Quellen: [1][2][3][4][5][6]

Die Bahnstrecke Landshut–Plattling ist eine eingleisige, elektrifizierte Hauptbahn in Niederbayern. Sie führt entlang der Isar von Landshut über Dingolfing und Landau nach Plattling und ist Teil der Verbindung von München nach Passau.

Die Strecke wurde am 15. Oktober 1875 zwischen Plattling und Pilsting und am 15. Mai 1880 zwischen Landshut und Pilsting fertiggestellt und sollte als südlicher Teil der bayerischen Waldbahn München mit Prag verbinden. Aufgrund der ungünstigen Trassierung durch das Gebirge des Böhmerwaldes kam es jedoch nie zu einem größeren grenzüberschreitenden Verkehr auf dieser Linie. Dieser wurde und wird bis heute über Regensburg und die Bahnstrecke Schwandorf–Furth im Wald geführt.

Der Abschnitt Pilsting–Plattling wurde zwischen 1901 und 1906 zweigleisig ausgebaut.[7] Dieses zweite Gleis wurde aber 1942 kriegsbedingt abgebaut und in die besetzten Gebiete überführt.

Der elektrische Betrieb wurde am 25. Mai 1976 aufgenommen, um die zeitraubenden und kostenintensiven Lokwechsel für die durchgehenden Züge München–Landshut–Plattling–Passau in Landshut und Plattling zu vermeiden. Hierzu wurden für 13 Millionen D-Mark (6,6 Mio. Euro) 83 km Strecke mit Fahrleitung ausgerüstet, drei Brücken neu gebaut, eine abgerissen und 1035 Fahrleitungsmasten aufgestellt.

Ausbaumaßnahmen

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Durch den Ausbau der Strecke mit zweigleisigen Begegnungsabschnitten sollen durch Zugkreuzungen bedingte Aufenthalte vermieden und Verspätungen reduziert werden. Vor allem der Abschnitt Landshut–Dingolfing ist durch den Güterverkehr von und zum BMW-Werk sehr stark ausgelastet.

Im Bundesverkehrswegeplan 2030 (BVWP 2030) wurde ein Ausbau der Strecke zunächst als potenzieller Bedarf aufgenommen.[8] Im September 2018 wurde der Ausbau in den vordringlichen Bedarf hochgestuft. Vorgesehen sind ein Ausbau des Bahnhofs Schwaigen, der Neubau eines Kreuzungsbahnhofs zwischen Wallersdorf und Otzing, der Neubau des Kreuzungsbahnhof Otzing, die Ausrüstung mit ESTW-Technik zwischen Schwaigen und Plattling und der Bau einer Verbindungskurve bei Plattling für die Relation Dingolfing–Regensburg.[9] Die Kosten werden auf etwa 66 Millionen Euro geschätzt.[10] Im dritten Gutachterentwurf des Deutschlandtakts sind zusätzlich weitere Kreuzungsbahnhöfe in Ergolding und Niederaichbach vorgesehen, um die Kapazitäten für den Güterverkehr zu erhöhen. Dafür sind, zum Preisstand von 2015, Investitionen von insgesamt 61 Millionen Euro vorgesehen.[11][12] Die Vorplanung des Projekts begann Anfang 2022 und soll bis Ende 2024 abgeschlossen sein.[13] Das Bundesverkehrsministerium beabsichtigt, die daran anschließende parlamentarische Befassung noch vor der Bundestagswahl im September 2025 einzuleiten.[14]

Daneben plant der Freistaat Bayern einen Ausbau der Strecke für den Nahverkehr. Im Juni 2022 kündigte das das bayerische Verkehrsministerium an, die DB Netz AG mit der Planung eines etwa sieben Kilometer langen zweigleisigen Begegnungsabschnittes zwischen Wörth und Loiching zu beauftragen. Das Projekt ist Teil der Initiative „MACH2“, die den Ausbau mehrerer Bahnstrecken in Bayern vorsieht.[15]

Im Rahmen der „Stationsoffensive Bayern“ der BEG war 2015 ein Haltepunkt im Ortszentrum des Marktes Ergolding vorgesehen.[16][17] Dieser wurde nicht weiterverfolgt, da „die fahrplantechnische Machbarkeit für künftige Fahrplankonzepte nicht gegeben war“.[18]

Streckenverlauf

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Die Bahnstrecke ist in ihrem gesamten Verlauf am weiten Talboden nördlich der Isar geradlinig angelegt worden und benötigte daher kaum Kunstbauten.

Kurz nach dem Ausgangsbahnhof Landshut trennt sie sich von der Bahnstrecke München–Regensburg und führt nahezu geradlinig leicht nordostwärts über Dingolfing nach Landau, ehe nach einer Nordverschwenkung bei Wallersdorf der Gäuboden und somit auch kurz darauf Plattling erreicht wird. Weitgehend parallel dazu verläuft die Bundesautobahn 92.

Zwischen Landshut und Landau an der Isar existieren 35 Bahnübergänge (Bü) entlang der Strecke.

Verkehrsaufkommen

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Auf dieser Strecke verkehrt im Personenverkehr derzeit ausschließlich der Donau-Isar-Express (RE 3), eine Regionalexpress-Linie, die im Stundentakt München mit Landshut, Plattling und Passau verbindet. Diese wurde im Ausschreibungsverfahren an DB Regio Bayern vergeben. Als Fahrzeuge werden Triebzüge der Baureihe 440 sowie Doppelstock-Wendezüge eingesetzt. Der Haltepunkt Otzing wurde mit Inbetriebnahme des Donau-Isar-Express Ende 2009 geschlossen. Außer Takt verkehrt unpaarig ein langsamerer Einzelzug von Freising nach Plattling als RB 33.
Daneben verkehren Güterzüge zu verschiedenen Anschließern auf dieser Strecke. Größter unter diesen ist das BMW-Werk Dingolfing. Als weiterer bedeutender Anschluss ist seit Herbst 2017 das Ersatzteil-Logistikzentrum von BMW in Wallersdorf an die Schiene angebunden.[19]

Zukunft des Personenverkehrs

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Nachdem der Bahnhof Wörth an der Isar 2016 barrierefrei ausgebaut wurde, wird seit dem Fahrplan von 2018 jeder Halt zwischen Landshut und Plattling von allen Personenzügen bedient. Hierzu ist eine Systemkreuzung im Bahnhof Wörth nötig. Zuvor fanden diese Kreuzungen in der Regel im Betriebsbahnhof Loiching zwischen Wörth und Dingolfing statt.

Im Oktober 2020 hat die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) bekannt gegeben, dass die DB Regio Bayern die Ausschreibung für das Netz Donau-Isar gewonnen hat, zu dem auch der Donau-Isar-Express gehört. Der Betrieb über den neuen Bruttovertrag läuft von Dezember 2024 bis zum Fahrplanwechsel 2036. Zum Einsatz kommen dann Fahrzeuge des Typs Siemens Desiro HC.[20]

  • Walther Zeitler: Eisenbahnen in Niederbayern und der Oberpfalz. 2., erweiterte und überarbeitet Auflage. Buch&Kunstverlag Oberpfalz, Amberg 1997, ISBN 3-924350-61-2 (Erstausgabe: 1985).
Commons: Bahnstrecke Landshut–Plattling – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Infrastrukturregister. In: geovdbn.deutschebahn.com. DB InfraGO AG, abgerufen am 27. März 2024.
  2. Trassenportal – Stammdaten (XLSX). In: dbinfrago.com. DB Netz AG, Dezember 2020, abgerufen am 17. Januar 2021.
  3. Karte der Bundesbahndirektion München 1984. In: blocksignal.de, abgerufen am 17. Januar 2021.
  4. Kosmas Lutz: Der Bau der bayerischen Eisenbahnen rechts des Rheines. R. Oldenbourg, München, Leipzig 1883, S. 486–501.
  5. Eisenbahnatlas Deutschland. 11. Auflage. Schweers + Wall, Köln 2020, ISBN 978-3-89494-149-9.
  6. Das Projekt im Überblick. In: Ausbaustrecke Landshut–Plattling. DB Netz, abgerufen am 13. Januar 2023.
  7. Geschichte der Strecke. In: Ausbaustrecke Landshut–Plattling. DB Netz, abgerufen am 28. Dezember 2022.
  8. Bundesverkehrswegeplan 2030: Seite 174. Projekt 2-035-V01.
  9. Dossier. Abgerufen am 12. Oktober 2019.
  10. Zweigleisiger Ausbau der Strecke Plattling-Landshut rückt näher. In: Passauer Neue Presse. 26. September 2018, abgerufen am 26. September 2018.
  11. Marten Maier: Infrastrukturliste Bewertung: Maßnahmen des Planfalls „Deutschlandtakt“, laufende Nummer 44 des Unterabschnitts 2, Vorhaben des Potentiellen Bedarfs des Bedarfsplans der Bundesschienenwege. (PDF) In: bmvi.de. SMA und Partner, 17. August 2021, S. 21, abgerufen am 19. August 2021 („2-00“, „Entwurf“).
  12. Deutschlandtakt: Bewertung Infrastrukturmaßnahmen für den 3. Gutachterentwurf. (PDF) In: downloads.ctfassets.net. Intraplan Consult, TTS TRIMODE Transport Solutions, 17. August 2021, S. 2, abgerufen am 19. August 2021 („Entwurf, Stand: 17.08.2021“).
  13. Aktueller Planungsstand. In: landshut-plattling.de. DB InfraGO, abgerufen am 3. November 2024.
  14. Deutscher Bundestag (Hrsg.): Drucksache 20/13435. Schriftliche Fragen mit den in der Woche vom 14. Oktober 2024 eingegangenen Antworten der Bundesregierung. 18. Oktober 2024, S. 85 f. (bundestag.de [PDF]).
  15. Neue Initiative für zusätzliche Gleise und Begegnungsbahnhöfe in Bayern. Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, 22. Juni 2022, abgerufen am 3. November 2024.
  16. „Stationsoffensive“ für das Bahnland Bayern. Bayerische Eisenbahngesellschaft, archiviert vom Original am 6. Juni 2019; abgerufen am 9. Oktober 2022.
  17. Bahn frei für Ergolding: Hier sollen in Zukunft Züge halten. Abgerufen am 4. Juli 2020.
  18. Sachstand Stationsoffensive Bayern 2015. Antwort des Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr vom 28. April 2022 auf die Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Annette Karl SPD vom 14. April 2022. In: Bayerischer Landtag. 18. Wahlperiode, Drucksache 18/22466, 20. Juli 2022, S. 3 (landtag.de [PDF; 450 kB; abgerufen am 13. Januar 2023]).
  19. Teilelager bekommt Anschluss an die Bahn. In: Passauer Neue Presse. 12. Mai 2017, abgerufen am 7. Januar 2019.
  20. Bayerische Eisenbahngesellschaft: Vergabeverfahren Donau-Isar: Bayerische Eisenbahngesellschaft erteilt Zuschlag an DB Regio. Online auf beg.bahnland-bayern.de; abgerufen am 18. Oktober 2020.