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BGBl zum Uniformverbot aller nicht-Schutzkorpsverbände


Erste Republik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(wo nicht extra vermerkt aus Kriechbaumer/Erzählunge)

Aus der Sicht der CSP[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

"Die Entscheidung für die Republik im Nov. 1918 stellte die CSP vor eine Zerreißprobe, die als Katalysator für das Avancement Seipels, der wohl bedeutendsten politischen Persölnlichkeit der CS in der Zwischnekriegszeit, dienen sollte". Spaltung in monarchistische und republikanische Fraktion:Wiener Gruppe um Aloys von Liechtenstein, Aemilian Schöpfer (warum Wiener, war doch 1918 in Tirol?), Wilhelm Miklas und Heinrich Mataja hielt an der monarchistischen Staatsform fest und betrachten die Option für die Rep. als Verrat. Westliche Landesorganisationen plädierten für die Republik.

Im ländlichen Raum wegen Requirierung und Rekrutierung antimonarchistische Stimmung, in Wien revolutionäre Stimmung die Provisorische Nationalversammlung und Staatsrat zu kalmieren suchten. Kaiserliche Regierung hatte kaum mehr loyale Truppen (sich auflösende Armee, Chaos) und Beharren auf Monarchie hätte für CS Selbsteliminierung bedeutet.

Aufgrund des realpolitischen Gegebenheiten entschied sich die CS am 12. November 1918 für die Republik. Liechtenstein protestierte gegen die Entscheidung und legte seine Funktion als Parteiobmann zurück, ihm folgte interimistisch bis zur Wahl eines neuen sein bisheriger Stellvertreter der OÖ Landeshäuptling Prälat Nepomuk Hauser. Hauser war es, der Ignaz Seipel bewog, auf der christlichsozialen Liste zu kandidieren und damit den Schritt in die Politik der jungen Republik zu machen. [war ja schon zuvor in der Monarchie kurz in einer Regierung!] [(Katholische Soziallehre übrigens als Basis der Programmatik der beiden Priesterpolitiker)]

Die Kirche, die stets unter dem Schutz des Hauses Habsburg stand, fand in der CS angesichts der revolutionären Umbruchsituation eine neue Schutzmacht. (aber schon vorher viel Klerus dort). Auf der ersten Bischofskonferenz in der neuen Republik (26. November 1918) war besorgt über einen bevorstehenden "Kulturkampf" (nicht verlinken, ist total D-lastig). Die Neuorientierung und feste Bindung and die CS kam z.B. dadurch zum Ausdruck, dass Spitzenrepräsentanten der Partei nun regelmäßig auf der Bischofskonferenz über die pol. Lage referierten und die Partei als alleiniger Ansprechpartner für politische Wünsche der Kirche (Ehe- und Schulfragen, Konkordat,...) galt. Wurde sogar ein eigenes Kommitee eingerichtet, dass bei den Verfassungsverhandlungen die Wünsche der kath. Kirche mit dem pol. Handeln der Partei akkordieren sollte.

1918 nochmal: Seipel war bemüht, durch Vorträge und Zeitungsartikel die Einheit der Partei zu wahren und den verunsicherten Klerus auf die Republik einzustimmen (dazu Artikelserie in der Reichspost) Wahlprogramm für die Wahlen zur Verfassungsgebenden Nationalversammlung: traditionelle kulturpol. Positionen: Bekenntnis zur "christlichen Familie", sittliche Erziehung der Jugend (Ablehnung "religionsloser Schulen"), soziale und wirtschaftliche Forderungen: Ablöse von Grundbesitz, der nicht im Interesse der Gesamtheit bewirtschaftet wird und der als "Heimstätten für aus dem Felde zurückkehrende Krieger" verwendet werde soll, Errichtung von Handels-, Landwirtschafts- und Arbeiterkammern, Schaffung eines modernen Arbeitsrechts, umfassender Versicherungsschutz. Angesichts drohender Rätedikatur forderte die CS als "Partei der gesellschaftl. Ordnung", dass sich die demokrat. Entwicklung ohne gewaltsamen Umsturz vollziehe.

Bei der Wahl 16. Februar 1919: 2. Platz mit 69 Mandaten (hinter SDAPDÖ mit 72 Mandaten) -> Bildung großer Koalition (zumal die deutschnat. Parteien Regierungsbildung verweigerten) um unerwünschte Entwicklungen in der neuen Rep. zu verhindern und da die ungeklärte außenpolitische Lage die Zusammenarbeit der zwei großen Lager erforderte.

Sozialgesetzgebung, die von der SPAPDÖ forciert wurde trug die CS mit, um die revolutionäre Stimmung im Land zu entschärfen (gern von der christlichen Arbeiterbewegung, zähneknirschend von Handel, Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft, die sich damit trösteten, dadurch Schlimmeres abgewendet zu haben).

"Aktionsprogramm der christlichsozialen Vereinigung" (am 3. März 1919 verabschiedet) forderte: Bodenreform zur Stärkung bäuerlichen Klein- und Mittelbesitzes, Verstaaatlichung der "dem allg. Bedarf dienenden Verkehrs- und Werksbauunternehmungen" und "großer industrieller Betriebe, die allg. nötige Bedarfsartikel erzeugen und der Natur der Sache nach leicht Monopolstellung erlangen".

Die Koalition erreichte: Sozialgesetzgebung, Abwehr einer Rätediktatur, konsensualer Abschluss des Friedensvertrags von St. Germain.

Differenzen: Diskussion über Wehrgesetz und über die Verfassung. CS verdächtigten Sozis zunehmend, die Macht übernehem und eine österr. Variante des Bolschwismus realisieren zu wollen. Koalition enbehrte gesicherter innerer Gemeinsamkeiten und einverständliche Zielsetzung, so Friedrich Funder. In Wien war die CS in der Defensive (Kunschak am 16.4.1919: "Wohin man sieht, überall Terror. Wir haben uns die Rep. anders vorgesetllt")

Aus Rückversichungsgründen wurden auch Kontakte zu den Heimwehren sowie(!) zu den bayerischen Wehrverbänden Orka und Orgesch gesucht, um im Fall einer bolschwistischen Machtergreifung über Kräfte zu verfügen, mit denem man der sozialdemokratische doministeren Volkswehr entgegentreten könnte. In den kommenden Jahren entwickelte sich zwischen CS und Heimwehren ein ambivaltes Verhältnis zwischen politischer Instrumentalisierung und Ablehnung.

Die Angstszenarios führten dann auch zum Bruch der Koalition im Juni 1920, direkter Anlass war eine rechtswidrigen Durchführungsverordnung über den Wirkungsbereich der Soldatenräte durch den soz. Verteidigungminister Julius Deutsch.

Wahl im Oktober 1920 änderte die Mandatsverhältnisse im Nationalrat grundlegend: CS 82, fast Absolute, SDAP fiel auf 69 zurück, das inhomogene deutschnationale Lager erreichte 28 Mandate. Sozis und DeutschNat. verweigerten sich einer Regierungsbildung, daher Minderheitenregierung unter Michael Mayr (mit 4 CSlern und acht parteilosen Beamten [aktuelle Zählung beim WP Artikel zeigt auch nach Korrektur noch 5 CSler auf, Kriechbaumer scheint Walter Breisky zu den parteilosen zu zählen, siehe Disk dort])

Seipels Demokratieverständnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Folgende aus dem Ö1-Radiokolleg vom 13.11.2019, Schilderung von Ilse Reiter-Zatloukal (IRZ), sinngemäß:

Seipel äußerte immer wieder Kritik am Parlamentarismus. 1924 erklärte er, an die Stelle der "Demokratie des Dreinredens Vieler" soll eine "Demokratie des Schalten-lassens Weniger" treten – IRZ sieht darin eine Diskreditierung des parlamentarischen Diskurses. Seipel betonte Effizienz, wollte kein ständiges (implizit: lästiges) Verhandeln-müssen mit der Opposition im Nationalrat. 1927ff. steigert sich diese Tendenz, Seipel behauptet im Parlament gäbe es keine Demokratie, sondern eine Parteienherrschaft, Schuld sind die Sozialdemokraten, die ihn ständig in unfruchtbare Diskurse/Diskussionen verwickeln und daher kein Fortschritt möglich ("geht nix weiter"). Retter der Demokratie sei, wer den Staat von der Parteienherrschaft befreie. Seipel lehnte Verfassungsidee Kelsens ab, wonach sich Individuen über Parteien artikulieren und so am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Er strebte berufsständisches Modell (Berufsständische Ordnung <-- schreiben endlich) für das politische Leben an, das der kath. soz.lehre entlehnt war. Nennt das "wahre Demokratie". Modell geht auf 19.Jh zurück (Vogelsang etc.) Durch Sozialenzyklika [IRZ wird hier nicht explizit, ob "Rerum Novarum" oder "Quadragesimo anno" gemeint, vermute eher letztere] nochmal als gesellschaftlicher Auftrag formuliert wird, die Leute mögen sich [ab hier wörtlich] "freiwillig zu Berufsständen zusammenschließen um hier gewissermaßen einen Gegenpol zur marxistischen Gesellschaftsauffassung des Klassenkampfes zu liefern. Also eine harmonische Gestaltung der Zusammenarbeit – vereinfacht gesagt – zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, autonome Regelung der Materien, die hier einer Regelung bedürfen. Ist natürlich genauso eine Sozialutopie wie die marxistische Sozialutopie." (von der klassenlosen Gesellschaft)

Exkurs: Anschluss-Bewegung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus CS-Sicht-S257: Obwohl der Friedensvertrag von St.Gemain der den Namen Deutschösterreich untersagte und ein Anschlussverbot enthielt, hielt die Anschlusseuphorie (!) vor allem in den westlichen Bundesländern unverändert an. Trotz deutlicher Warnungen der Allierten und der Abhängigkeit von Krediten und Hilfsaktionen seitens der Siegermächte wurden im April und Mai 1921 Volksabstimmungen in Tirol und Salzburg durchgeführt [Genau: 24. April 1921 Tirol, 98,8 % pro Anschluss Reichspostbericht, worin angedeutet wird Deutschland habe die Abstimmung zu großen Teilen mitfinianziert, Gustav Stresemann hätte sich Anfang April in Tirol aufgehalten... zum Ergebnis / 29. Mai 1921 Salzburg, 99,3 % pro Anschluss vorläufiges Ergebnis], die je überwältigende Voten für einen Anschluss an Deutschland ergaben. Als auch die steirische Landesreg. (unter Rintelen, dem Ungustl und Krypto-Nazi) die Abhaltung einer Anschlussabstimmung bekannt gab, junktimierten die Allierten die Absage mit der Gewährung weitere Hilfen. Mayr versuchte vergeblich Rintelen zur Absage der Abstimmung zu bewegn. Diese, nur den jeweiligen Landesinteressen verpflichtete Politik der Länder verwanlasste Mayr "deprimiert" am 1. Juni 1921 zur Demission. Daher Krise in der CS: Mayr (Tiroler CS, Bund) wird von Rintelen (Stmk CS, Land) gestürzt quasi.

Dazu dies: Die Volksabstimmung über den Anschluss war für 3. Juli 1921 geplant, wurde jedoch NICHT durchgeführt! D.h. Mayr hat Rintelen vergeblich zur Absage bewegen wollen und trat zurück, warum hat er es dann doch abgesagt? (KLÄREN; Siehe dazu auch hier: Mayrhofer über Dinghofer)

Aus GDVP-Sicht-S439, fast wörtlich: Nach Zerfall der Habsburgermonarchie war konsensuale Forderung nach Errichtung eines Deutsch-Österreichischen Staates unter Einschluss aller deutschsprachigen Siedlungsgebiet und dessen Anschluss an Deutschland ein über alle Lagergrenzen hinweg bestehendes politische Allgemeingut!

(cont) Der durch den Friedensvertrag (St.Germain) geschaffene Kleinstaat Österreich, mit seiner Abtrennung von den deutschsprachigen Gebieten Böhmens/Mährens und dem Anschlussverbot sorgte für Desorientierung auch hatte auch Auswirkungen auf die Mehrheitsverhältnisse im Parlament: Die deutschnationalen Hochburgen lagen in den deutschsprachigen "Gebieten der Wenzelskrone" und Umstellung von Mehrheitswahlrecht auf Verhältniswahlrecht [was genau waren dazu die Details?] sorgten dafür, dass die [1918/19] zersplitterten deutschnationalen Gruppen vom größten Verband des Reichsrates zum "dritten Lager" der jungen Republik degradiert wurden (102 -> 26 Abgeordnete)! der Wechsel auf die Oppositionsbank legte die Notwendigkeit einer Einigung der (regional und ideologisch) zersplitterten deutschnationalen Gruppierungen nah,

S440: um nicht in die Bedeutungslosigkeit abzurutschen. Daneben wurde eine Rückkehr zur Regierungsverantwortung angestrebt. der zuerst erste, dann zum dritten Nationalratspräsidenten abgestiegene Franz Dinghofer initiierte eine entsprechende parlamentarische Arbeitsgemeinschaft (Großdeutsche Vereinigung), aus der zuerst am 19. Oktober 1919 eine Vereinigung des "Deutschnationalen Vereins für Österreich", des "Alldeutschen Vereins für die Ostmark" (von Josef Ursin) und des "Deutschen Volksbunds" (von Leopold Waber) zur "Deutschen Nationalpartei".

Dieser traten am 7./8. August 1920 auch die "Nationaldemokratische Partei" (von August Wotawa, Hermann Kandl und Felix Frank) sowie zahlreiche andere Regionalparteien bei.

S441: Am Parteitag 5.–7. September 1920 in Salzburg erfolgte die off. Gründung der "Großdeutschen Volkspartei" als neuer Sammelbewegung.

Eine Vollständige Einigung des dritten Lager glückte jedoch nicht, da sich die Deutsche Bauernpartei) und Riehls Nationalsozialisten dem Bündnis verweigerten, aber immerhin 17 deutschnat. Gruppierungen waren in der GDVP vereint. Die führende Rolle der "Nationaldemokraten" (=Nationaldemokratische Partei) bei der Einigung wurde durch Bestellugn von Kandl zum Parteiobmann und Wotawa zum Stellvertreter Rechnung getragen.

<<Folgendes wohl wahr, aber nicht bei Kriechbaumer S441: In direktem Zusammenhang mit der Anschlussbewegung die Lebensfähigkeitsdebatte Österreichs nach 1918.>>

Regierung Mayr II hatte Unterstützung der GDVP in wichtigen staatspolitischen Fragen, GDVP wollte damit auch ihre Regierungsfähigkeit unter Beweis stellen. Aber in den Länderns, speziell der Stmk agitierte sie hemmungslos für Anschlussabstimmungen. Am 1. Oktober 1920 (also noch vor der Wahl am 17. Okt.) hatte Konst. Nat.vers. Entschluss einstimmig verabschiedet, innerhalb von 6 Monaten eine Anschlussabstimmung abzuhalten, "um den Willen des Landes gegenüber den Alliierten zu unterstreichen" (vgl. Neue Freie Presse). Regierung Mayr aber verfolgte das nicht, wegen 1. außenpolitischer Lage und 2. der Notwendigkeit von Auslandskrediten.

S442:

Jetzt beschlossen Landtage von Tirol und Salzburg selbst Volksabstimmungen: Tirol für 24. April 1921, Salzburg für 29. Mai 1921. Mayr bekam Troubles: In London meinte Lord George Curzon: "Österreicher müssen selbst verantworten, was sie da für Abstimmungen abhalten, my good chap, sie können sich höchstens selbst schaden bei den Verhandlungen über die Kredit, ah yes, quite, harrumph. Toodles!" (wortwörtlich so, ich schwöre!) Mayr erzählte davon am 31. März 1921 davon im Ausschuss für Äußeres und beschwor anschließend die Abgeordneten von CS (!! selbe Partei, war in Ländern ausschlaggebend für die Abstimmung!) und GDVP (die in Ländern ev. am fleißigsten von allen dafür agitierten, vgl. S441), die Tiroler Abstimmung nicht durchzuführen. Nach dem Friedensvertrag von St.Germain habe der Völkerbund bereits über die Anschlussfrage entschieden. Als Kanzler habe er die Aufgabe, den Wiederaufbau zu ermöglichen. Aufbau und Anschluss, beides geht nicht, und wichtiger ist Bevölkerung Existenzmittel zu sichern und vor Elend zu schützen. Solang das nicht gesichert ist (Verhandlungen darüber sind schon am laufen), könne die andere (Anschluss-)Frage nicht angegangen werden.

In Klubsitzung der GDVP am nächsten Tag, 1. April, meinte Dinghofer, nachdem Ursin über Mayrs Ausführungen im Ausschuss berichtet hatte, er sei nicht der Meinung Mayrs, die Anschlussfrage sei wichtiger (ist das so deppad-grausam gemeint gewesen wie es hier klingt? Für Dinghofer war die Anschlussfrage wichtiger als die Sicherung der Existenz der Bürger? Klingt sehr radikal für einen, der selbst für die gute Versorgungsleistung der Bevölkerung in früheren schweren Zeiten gelobt worden war... Zur ÜBerprüfung, Kriechbaumer beruft sich auf: Außenpol. Dok. d. Rep Ö. 1918-38 Band 3, 1996, S. 579ff.(bes. 584)).

Zehn Tage vor der Tiroler Abstimmung (d.h. 14.April) überreichte der französische Gesandte Hubert Lefèvre-Pontalis im Namen seiner Regierung dem Bundeskanzler eine Erklärung, in der deutlich auf Zusammenhang von Hilfslieferungen und Kreditgewährung mit allfälliger Abhaltung der Volksabstimmung hingewiesen wurde: Sollte Ö. nicht in der Lage sein, diese Umtriebe, die auf Anschluss an das Dt. Reich hinarbeiten, abzustellen, würde franz. Reg. Hilfsaktionen einstellen und Reparationskommission würde in ihren Befugnissen vollständig wiederhergestellt werden (!!!) <<Nicht hier belegt aber: Ö. war ja nach 1.WK massiven Reparationsansprüchen ausgesetzt, die es nie erfüllen musste, somit ganz ganz große Drohung der Franzosen - in dem Zusammenhang interessant, wann diese Kommission ruhend/eingestellt wurde?>> Mayr ließ franz. Note veröffentlichen, worauf GDVP am 15. April (d.h. nächster Tag) Anfrage stellten...

S443

in der sie darauf hinwiesen, sich füpr die Verabschiedung eines Bundesgesetz eingesetztt zu haben, für eine bundesweite Abstimmung über einen Anschluss an D. Sie sahen das nicht mit Artikel 88 des Friedensvertrags von St.-G. im Widerspruch, weil sie ja nicht die Aufgabe der Unabhängigkeit des Landes betrieben, sondern auf eine Volksabstimmung (jetzt ganz wörtlich:) "durch welche die Stellungnahme aller deutschösterreichischen Staatsbürger zum Anschlusse an das Duetsche Reich eingeholt werden soll", das sei "durchaus im Rahmen des Friedensvertrags. Die Volksabstimmung verfolgt den Zweck,volle Klarheit und Offenheit in das Verhältnis Österreichs zu den alliierten Mächten zu bringen und jede Hinterhältigkeit auszuschließen". Waber meinte darüberhinaus sinngemäß, die Deutschen hätten mit der Anschlussbewegung nix zu tun, die entspringe nur um dem Bedürfnis der "in ihren Lebensinteressen schwer bedrohten öst. bevölkerung".

Eine Woche nach der Tiroler Abstimmung erhielt der öst. Gesandte in Paris, Johann Andreas Eichhoff, im franz Außenministerium die Info, dass Frankreich und seine Alliierten entschlossen seien, "jede Hilfslieferung an Ö. vom Unterbleiben derartiger Kundgebungen (sic! Wohl im Sinne von Willenskundgebungen) abhängig zu machen." Hilfsmaßnahmen für Ö. sind mit dem Verzicht auf eine unabhängige Existenz Ös. unvereinbar. Daher reiste Mayr nun nach Szbg., um Landesregierung zur Absage der Abstimmung am 29.Mai zu bewegen. Erfolglos, daher griff er zum Mittel des Weisungsrechts der Bundesregierung. "Die Abstimmung wurde daraufhin als nichtamtliche, private Veranstaltung der Parteien durchgefürht" <<Landesparteien heißt hier CS+GDVP? Also die Bundes-Regierungspartei und die diese stützende Bundes-GDVP? ABKLÄREN, sehr arg>>

Jetzt wohl etwas sehr komprimiert, daher wörtlich aus Kriechbaumer: "Mit ihrer Agitation für eine Anschlussabstimmung in der Steiermark stetzten die Großdeutschen die christlichsozialen Landesorganisation zunehmend unter Druck und trieben sie schlißlich vor sich her. Gegen den ausdrücklichen Wunsch der Bundesregierung beschloss der steirische Landtag, am 3. Juli eine Anschluss-Volksabstimmung durchzuführen. Mayr, dem die Alliierten unmissverständlich bekundet hatten, dass eine für das Land lebensnotwendige Kreditgewährung im Falle einer Anschlussabstimmung in der Steiermark nicht erfolgen werde, trat auf Grund der anhaltenden massiven Propaganda auch der steirischen Christlichsozialen für die VOlksabstimmung am 1. Juni 1920 zurück.

S.446

(Hintergrund S. 445: Rede Dinghofers am 15.1.1922 (einen Tag vorm Rücktritt Wabers) über den abgelehnten Vertrag von Lana: ) "Wir sind gegen Lana, 1. weil wir den Art. I unter allen Umständen ablehnen, d.h. weil wir keinesfalls auf eine Revision des Friedensvertrages (Anm. wohl von St.-G.) verzichten. 2. Wir lehen den Artikel betreffend die Grenzgarantien ab, weil wir gar keine Garantie geben und die Entwicklung der deutschen Gebiete in der Tschechoslowakei nicht irgendwie binden lassen. 3. Wir sind dagegen, weil es im Vertrag heißt, daß außer mit der Tschechoslowakei in Zukunft mit dem SHS-Staat, Ungarn, Polen und Rumänien Verträge folgen sollen und wir dadurch auf dem besten Wege zu einer Donaukonföderation sind, die wir unbedingt ablehnen, WEIL DAMIT DEN ANSCHLUSSBESTREBUNGEN EIN ENDE GESETZT werden würde." Schürff würzte das Ganze noch mit Antisemitismus: es wären keine Diplomaten im Außenministerium, sondern "ausschließlich von Juden abstammende ehemalige Konsularbeamte".

S.450 Regierung Seipel I: Seipel ließ [implizit: "im Arbeitsprogramm", das aus Gesprächen zwischen Seipel und GDVP seit Jänner resultiert, vgl. S.449] GDVP "weitgehende Freiheit bei der Verfolgung der Anschlusspropaganda". Im Koalitionsabkommen war auch eine "enge Fühlungnahme mit der detuschen Regierung in Fragen der Außen- und Hnadelspolitik" fixiert. Was auf Papier wie ein Triumph für die GDVP aussah, verkehrte Seipl durch sein geschicktes/durchtriebenes politisches Agieren ins Gegenteil: Er reiste im August nach Berlin, und antwortete am 23. August 1922 auf die (rhetorische) Frage von Reichskanzler Joseph Wirth, ob Ö. mit wirtschaftlicher Hilfe aus D. rechnen könne (sinngemäß): "Die Deutschen sind ja selbst so arme Kinder" (wörtlich: "selber Kinder der Sorge" …) auf den Haufen der Probleme in D. kann man nicht noch die Anschlussfrage obendraufwerfen. Nach dieser Festlegung konnte dem Koalitionspartner zu Hause eine Völkerbundanleihe als einzig mögliche Alternative glaubhaft gemacht werden, selbst wenn sie ein Anschlussverbot als Bedingung enthielte.

In der "Reichsparteileitung" gab es unterschiedliche Ansichten, Teile sympathisierten mit den weitreichenden Sanierungsplänen der Sozialdemokraten, die in erster Linie auf Selbsthilfe setzten und dafür speziell das Bankvermögen heranziehen wollten aber auch massive Belastungen aller Bevölkerungsgruppen vorsahen.

S.451

Seipl und andere [Anm.: etwas aprupter/inkonsequenter Sprung bei Kriechbaumer vom GDVP-internen Diskurs zum CS-Bundeskanzler…) lehnten diesen Plan ab mit Hinweis auf die enge internationale Verflechtung der österreichischen Banken sowie eine absehbare Ablehnung des Plans durch England und Frankreich und damit verbunden das Ausbleiben dennoch notwendiger zusätzlicher Anleihen.

Bevor Seipl nach Genf fuhr plädierte Otto Conrad dafür, mit der SDAP in Gespräche zu treten für eine Konzentrationsregierung, um gemeinsam den Staat zu retten, d.h. aus hauptsächlich eigener Kraft mit großen Opfern aller Berufsstände und des Finanzkapitals, um damit auch die politische Selbständigkeit und Handlungsfähigkeit zu erhalten, die "Vorasusetzung für den nach wie vor verfolgten Anschluss an Deutschland" sei. Er blieb damit in der Minderheit, Hans Angerer führte aus, es müssten die "bestehenden Produktionshindernisse, die durch die bekannte sozialpolitische Gesetzgebung während der schwarz-roten Koalition geschaffen worden sind, beseitigt werden". Das gehe nur gegen den Willen der SDAP. Und Sepp Straffner: Wenn Seipl mit einem Erfolg aus Genf zurückkommt, könne man ohnehin unter keinen Umständen an die Sozialdemokraten herantreten.

[Nach Seipels Rückkehr]: GDVP-Obmann Kandl: Man müsse zu den Bedingungen der ANleihe in der Summe "ja" oder "nein" sagen. Natürlich sträube sich jeder in der Partei innerlich dagegen, aber es sei im Interesse des Anschlusses, Österreich vor der Katastrophe zu bewahren. Somit könne man die Anleihe als taugliches Mittel auf dem Weg zur Erreichung des Ziels ansehen [Anm.: Ich verbeuge mich vor den argumentativen Fähigkeiten dieses Mannes]. Was eine wünschenswerte Konzentrationsregierung mit den Sozialdemokraten betrifft…

S.452

…so seien diese nicht "reif" dafür. Sie würden rein vom Klassenstandpunkt und nur von einem Stand oder Klasse Opfer verlangen [Anm.: was aber nicht wirklich stimmte und was offenbar auch Conrad bewusst war]. Er stimme zwar zu dass man in der Lage sei, die notwendigen Mittel zur Sanierung aus der eigenen Volkswirtschaft aufzubringen und damit die außenpolitische Handlungsfreiheit zu erhalten, aber wer wage zu behaupten, dass die österreichische Bevölkerung bereit sei, freiwillig die damit verbundenen Opfer zu erbringen. Man verfüge über keine Gewalt, daher sei der auwärtige Druck notwendig. Falls man den Genfer Protokollen nicht zustimmte gäbe es zwei Möglichkeiten: Die SDAP stimmt auch nicht zu, dann kommt es zur Katastrophe [Anm.: So, ohne weitere Erläuterungen]. Das werden sie aber nicht tun, sondern sie werden gezwungen sein zuzustimmen und dann natürlich auch in die Regierung eintreten, und egal ob es eine Konzentrationsregierung oder eine rot-schwarze Regierung wird, in beiden Fälllen würde die GDVP "vollständig an die Wand gedrückt sein". Schließlich müsse man noch bedenken, dass wenn die Protokolle angenommen werden, es doch besser sei, "wenn die Geschichte unter unserer Mitarbeit und unter unserer Kontrolle vor sich geht."

Die Reichsparteileitung folgte der Linie ihres Obmanns, gab offene Stellungnahme ab, den Protokollen zuzustimmen und argumentierte, vom Standpunkt der Anschlusspolitik sehe man keine Verschlechterung der gegenwärtigen Rechtslage, "da durch Bezugnahme auf de nArtikel 88 des Staatsvertrages von Saint Germain der Weg zum Völkerbund offen bleibt. Derzeit ist es Aufgabe der Anschlußpolitik, den Zusammenbruch dieses Staates mit allen seinen Folgen zu vermeiden, also auch die Selbständigkeit auch mit den Opfern zu erhalten." (vgl. AZ vom 11.10.1922)

Die Sozialdemokraten kritisierten dies scharf, mit der Zustimmung besiegele die GDVP "das Ende des großen nationalen Gedankens des Anschlusses an das Deutsche Reich", und damit "ihr Ende als Partei". Vergleiche dazu AZ vom 12.10.1922: "Das Ende der Großdeutschen"

Dinghofer am 12. Oktober 1922 im Nationalrat über drei Wege [Anm.:Anschluss, Selbsthilfe, Kredithilfe]:

S.453

Österreich ist politisch völlig machtlos und auch Deutschland befindet sich in machtloser Lage, somit hängt die Anschlussfrage nicht von D. und Ö. ab. Solang Frankreich mit seiner "stärksten militärischen Macht" nicht einsieht, dass ein Anschluss im Interesse ruhiger Verhältnisse in Mitteleuropa liegt und das Selbstbestimmungsrecht achtet, kammanixmachen. Der Weg der Selbsthilfe mag theoretisch schön aussehen, ist aber praktisch undurchführbar. Der Weg der Kredithilfe: Niemand in Ö. begeistert sich dafür, aber es ist das kleinste Übel. Bezugnehmend auf den Vorwurf des Verrats durch die SDAP: Hinweis auf "gesamtstaatliche Verantwortung unter realpolitischen Rahmenbedingungen" (so schön formuliert von Kriechbaumer): das ö. Volk könne, wenn es seine Situation ändern wolle, das jeden Tag indem es den Kredit zurückzahlt und sich damit aller Fesseln entledigen. Und es wird wohl keiner im Parlament sitzen, der die Verantwortung für die Ablehnung der politischen Erklärung [Anm: der Annahme der Verträge?] und ihre Folgen übernehmen will, auch die Sozialdemokraten nicht.

S.454

Vom Standpunkt der Anschlusspolitik müsse man das Protokoll I [Anm.: Gab drei Protokolle] genehmigen, weil man jetzt den Anschluss aus o.a. Gründen nicht machen könne. (Jetzt wörtlich, weil schön formuliert und eine starke Antwort auf den AZ-Leitartikel desselben Tages) "aber es ist unsere Pflicht, das Ziel weiter zu verfolgen, daß uns endlich das Selbstbestimmungsrecht zuerkannt wird, und uns [die GDVP oder Österreich?] daher so lange zu erhalten, bis die politische Wetterlage derart ist, daß uns eben die Ausübung des Selbstbestimmungsrechtes ermöglicht werid. Wir schwören daher dem Anschluß nicht ab, sondern halten an ihm fest und werden auch in Zukunft daran festhalten."

Genfer Sanierung bedeutete Abbau von 100.000 Beamten, Kernwählerschicht der GDVP, verlor daher massiv bei der Wahl 1923, Halbierung der Mandate, trotzdem gleiches Stärkeverhältnis in der Koalition mit Seipel.


Aus Bärnthaler/Vaterländische Front, S. 32f.: Die Sozialdemokraten gaben im Mai 1933 eine Erklärung ab, dass sie den Anschluss an ein faschistisches Deutschland ablehnten, das Ziel eines Anschlusses aber auf lange Sicht unverändert bliebe. (!) Ähnlich lautete eine Resolution vom 17. September unter dem Eindruck der Trabrennbahnrede: "öst. Arbeiterklasse sei bereit, das Land gegen den Angriff eines "braunen Faschismus" zu verteidienge, aber nicht, um dafür von dem österreichischen Heimwehrfaschismus überwältigt zu werden" Beim außerordentlichen Parteitag 14.–16. Oktober strichen sie den Anschlussparagraphen aus dem Parteiprogramm. (Am gleichen Parteitag übrigens auch die vier Punkte (Bedingungen für gewaltsamen Widerstand, in dem Zusammenhang auch die AZ vom 17. Okt.)).

Aus Hänisch 1998 über Anschlussfrage in den Parteien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

S44 Sozialdemokraten:

"Wie fast [sic! fast?] alle österreichischen Parteien waren auch die Sozialdemokraten Anschlussbefürworter. Sie hielten des Staat Ö. nicht für lebensfähig und traten daher für einen baldigen Anschluß an das Deutsche Reich ein. Allerdings waren ihre Anschlußmotive im Gegensatz zum deutschnationalen Lager eher strategischer Natur, die dem großen Endziel der proletarischen Revolution in Deustschland untergeordnet wurden."

S47 Christlichsoziale:

Zur Anschlussfrage hatte die CS als einzige Partei zwar keine ablehnende, aber eine zögerliche bis tw. skeptische Haltung. Hänisch erklärt das dadurch, das Deutschland überwiegend protestantisch geprägt war, die Partei als Vertreter des pol. Katholizismus staatspolitisch und interessensmäßig "unter die preussischen Räder" gekommen wäre.

S55 GDVP

Anschlussfrage stand im Zentrum des Programms der Partei, im Salzburger Programm v. 1920: "Der unverrückbare Leitstern unserer Außenpolitik ist der Anschluß Östereis an das Deutsche Reich. Das Streben nach der Vereiniung aller Volksgenossen in einen staatlichen Verband liegt naturnotwendig im Wesen der Volksgemeinschaft"

S60 Landbund für Österreich

Strebte den "Zusammenschluß aller deutschen Stämme von Mitteleuropa in einem einheitlichen Volksstaate" an. "Verstand sich konsequenterweise als Provinzorganisation des Reichslandbunds"


1921 wurde nach Kunschak Ignaz Seipel Parteiobmann, und blieb das bis 1930. Parteitag am 7. und 8. Juni 1921 (kurz nach dem Rücktritt der Bundesregierung Mayr II. Seipel versucht mit Einleitungsrefert die bedrohte Einheit der Partei wiederherzustellen. Rügt Rintelens mangelnde Verantwortung für den Gesamtstaat und weist auf Bedeutung der Reichs(!)parteileitung hin. Brachte Vorschlag für ein schließlich angenommenes Parteistatut ein, wonach Länder bei Fragen, die nicht nur sie betreffen, vor Beschlussfassung "Fühlung" mit der Gesamtpartei aufnehmen müssen.

Überhaupt zielt Seipel auf eine Stärkung der Parteiführung (dare I say: Führerprinzip?) ab. Tatsächlich schafft er es innerhalb kurzer Zeit, das inhomogene Erscheinungsbild der Partei zu beseitigen und seine innerparteiliche Stellung zu stärken. Wegen der schwierigen parlamentarischen Sit. bildete der parteilose Wiener Pozileipräsident Schober ein Beamtenkabinett, das von CS und Großdeutschen unterstützt wurde.

Die Großdeutschen zogen Unterstützung jedoch nach dem Vertrag von Lana und dem Protokoll von Venedig zurück. Während Schober in auf der Weltwirtschaftskonferenz von Genua über Kredite verhandelte, gelang Seipel die Bildung einer Koalition mit den Großdeutschen. Im Mai 1922 trat Seipel an die Spitze einer von CS und GDVP gebildeten Koalitionsregierung.

Ziemlich gut im Reden der Typ... "Wenn der volle Ernst des Lebens da ist [...] dann verstehe ich unter Demokratie, dass einer, der vom Volk gewählt ist, den Mut hat, die Verantwortung auf sich z nehmen, das er seblständig handelt, dann aber vor das Parlament und vor das Volk tritt und sagt: Jetzt urteilt Ihr und, wenn ich es schlecht gemacht habe, dann zhieht mich zur Verantwrotung und stellt einen anderen, der es besser macht, an meine Stelle." Zweite Regierungserklärung am 21.Nov. 1923 erfolgt unter Bezugnahme auf den Hitlerputsch mit Bekenntnis zum Parlamentarismus "Für uns ist das Parlament das Organ und die Bürgschaft einer Politik der friedlichen Entwicklung" Das Experimentieren oder auch nur Drohen mit gewaltsamen pol. Methoden sei gefährlich. Forderte "Staatspolitik" von der Opposition (=Sozis), "das heißt unter Zurückstellung ihrer parteipolitischen Wünsche die Versantwortung für die Führung der Staatsgeschaft tragen..." Für SDAP uninteressant: Für sie hatt mit der Obmannschaft Seipels die CS ihren Charakter verändert, wurde Schutzherrin von Adel, Industrie, antimarxistischem pol. Katholizismus, Kapitalismus und der Reaktion. Karl Renner: "der Katholizismus hat aufgehört, eine wirkliche Kirche zu sein und ist zur politischen Partei geworden [...] die Katholikentage zu christlichsozialen Parteitagen". (Daneben noch ein bisschen Antisemitismus von Renner "der Judenliberale in der Soutane...") Man warf ihm vor, sich von den sozialen Ideen Vogelsangs verabschiedet, und die Partei zu einer des kapitalistischen Systems gemacht zu haben (Jacques Hannak)-

Verhärtung der Fronten, klassenkämpferisch, manischäische Interpretationen des politischen Geschehemns. Terrible! Für Seipel scheitern Konsensstratgeien an der Übertreibung des Klassenstandpunktes durch die Sozi, was zur "Zerreißung des Volkes" führen müsse. Usw Usw, die Predigten sind Legionen, oft mit wahrem Kern. (S. 260ff.) - Grundsätzliche Kontroverse jedenfalls zwischen "Staats- und Klassenpartei"

8. November 1924: Seipel tritt als Bundeskanzler zurück, weil Rintelen (der schon wieder) ein Sparprogramm im Land nicht mittragen will. Darauhin wird Rudolf Ramek ab 24. Nov. Bundeskanzler. [oha: Bundesregierung Ramek I - Wikipedia hat es offenbar einen Deut detaillierter: Soll der Nicht-Wiederantritt, nicht der Rücktritt wegen Rintelen ausgelöst worden sein!] Jedenfalls versuchte Seipel als Parteiobmann die Zügel in der Hand zu behalten, und nicht die Länderorganisationen seine hübsche "Staatspolitische Partei" kaputt machen lassen.

Ende 1925 umfassendes Wirtschaftsprogamm von Finanzminister Jakob Ahrer zur Beendigung der Wirtschaftskrise, führte aber zu Spannungen Ahrer-Ramek, im Jänner Demission Ahrers, Drohung der Abspaltung der steirischen Landespartei [!!! Die Steirer und der Rintelen der alte Spalter, genau wie beim Steirischen Heimatschutz, so ein Intrigant!] Umbildung der Regierung, von steirischen Abgeordneten grummelnd gewählt, Parteikrise nur notdürftig überwunden.

1925 begann eine Serie von Bankenzusammenbrüchen (oft auf Kosten kleiner Sparer), schlug schwer auf das Image der "Staatspartei". Bla bla, Ramek schaffte jedoch halbwegs den Spagat zwischen Länder- und Bundesinteressen, und führte mit einvernehmlich mit den Ländern eine Verwaltungs- und Finanzreform durch.

1926 gab sich die SDAP in Linz ein neues Programm und eröffnete den "Kampf ums Land", während die CS durch dilettantische Aktionen auffiel (ihr Unterrichtsministers Emil Schneider (Politiker) führte im Sommer mit dem Wiener Sozialdemokraten Otto Glöckel Verhandlungen über die Formulierung der Schuhlgesetzte, band dabei aber den Koalitionspartner Großdeutsche Volkspartei nicht ein. Schneider zog aus dem Scheitern dieser Bemühungen Konsequenzen und demissionierte. / Unschlüssigkeiten gegenüber überzogenen Gehaltsforderungen der Beamten, die einen großen Teil der Kernwählerschit des großdeutschen Koaltionspartners ausmachten) Zunehmend konfuses Erscheinungsbild der Regierung Rammek, demissionierte am 15. Oktober. Vier Tage später übernahm Seipel wiederum die Kanzlerschaft.)

1927 – Die Fronten verhärten sich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im folgenden Jahr war Nationalratswahl in Österreich 1927 angesagt, Seipel musste also aus einer schwierigen Situation in die Offensive gehen. Im Herbst 1926 wurde neues Parteiprogramm veröffentlich (als Gegenposition zum Linzer Programm, CS müsse "Kristallisationszentrum für das ganze nichtmarxistische Österreich" sein. Strebte "Einheitsfront" aller nichtmarxistischen Partein an. (Manichäische Interpretation der kommenden Wahl als Kampf des christlichen Abendlandes gegen den atheistischen Bolschewismus).

Zu Jahresbginn 1927 wurde dieses Einheitsliste genannte Wahlbündnis zwischen der CS, der Großdeutschen Volkspartei und den Nationalsozialisten der Riehl-Richtung (Hier verkürzt Kriechbaumer: Riehl war 1925-1930 in Kartell mit der GDVP, somit über diesen Weg in der Einheitsliste, Schulz-Gruppe separat dabei und dann noch die sonst völlig unbedeutende "Mittelständische Volkspartei") bildete.

Otto Bauer über die Einheitsliste: "Seipel weiß, was Klassenkampf ist; alle Gegensätze innerhalb der besitzenden Klassen sind für ihn bedeutungslos. Für ihn gibt es nur eine Front: gegen die Sozialdemokratie." (AZ 28.4.1927 S.6)

Die Ereignisse rund um den Wiener Justizpalastbrand machten deutlich, wie tief die Gräben zwischen den Lagern schon waren. Seipel betrachtete das als einen "bolschwistischen Anschlag" und sah sich in der Entscheidung zur Bildung der Einheitsliste bestätigt, da es um eine Entscheidung zwischen Rechtsstaat oder Diktatur des Proletariat gegangen sei.

Seipels intensive Beschäftigung mit der Suche nach christlichen Antworten auf politische Ereignisses (die in seinem Tagebuch dokumentiert ist) führte allmählich zu einer Akkomodation Seipels nach rechts Richtung Heimwehr und zunehmenden Zweifeln an der Funktionsfähigkeit des bestehenden parlamentarischen System. (Stichwort Klerikalfaschismus? - zu früh, zu krass, oder?)

Waren die Kontakte zw. Heimwehr und CS nach 1922 weitgehend eingestellt, gewannen sie durch die Ereignisse 1927 (inkl. Rolle der Heimwehren bei der Bekämpfung des Generalstreiks) wieder politische Relevanz. Die Ereignisse 15.-18. Juli 1927 wurden zur Metapher für den Austromarxismus, gegen deren Revolutionsgelüste man der Unterstützung durch die Heimwehren bedürfe (und die man nebenbei auch für eigene parteipolitische Zeile instrumentalisieren kann). Die Heimwehrführer rivalisierten untereinander, die CS rief Anhängerschaft zum Eintritt in die Heimwehren auf, wodurch der Einfluss der CS in diesen Wehrverbänden steigen sollte. Jedoch durchschauten einige Heimwehrführer diesen Versuch der Vereinnahmung und Instrumentalisierung und entwarfen als Gegenkonzept einen eigenen autoritär-faschistischen Kurs. Die Gründung des Heimatblocks als politischen Arm der Heimwehren dokumentiert 1930, dass der strategische Plan Seipels scheiterte, der auch auf das Verhindern einer zusätzlichen rechten politschen Konkurrenz gerichtet war. (s.276)

Ende 1927/Anfang 1928 erklärte Seipel den Kamp der CS um die "wahre Demokratie" zum eigentlichen Gegenstand der öst. Politik, und die "parteipolitische Ausschrotung" der Bankenskandale/-zusammenbrüche durch die Sozialdemokraten, die "nicht die geringest Rücksicht auf das Staatsinteresse" nehmen würden. Nicht legitimierte Parteioligarchen hätten nicht die richtige Verantwortung gegenüber dem Staat (res publica), sonderen würden sich nur den Parteiinteressen (res privata) verpflichtet fühlen ("Parteienherrschaft"). (Ignaz Seipel: Demokratie und Kritik der Demokratie. In: Reichspost, 18. Juli 1929, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/rpt) Spielte dabei auch erstmals mit dem Gedanken einer zeitlich befristeten Dikatatur (die aber im Sinne der res publica zu agieren habe) in Krisenzeiten (Vorbild: Artikel 48 der Weimarer Verfassung) - Parteienpluralismus und Parlamentarismus waren für ihn aber trotzdem unverzichtbare Bestandteile des pol. Systems.

Argumentierte daher für eine Verfassungsreform (btw.: hatte selbst an der Verfassung 1920 mitgewirkt), die eine Stärkung einer ausschließlich dem Staatsganzen verpflichteten Staatsspitze und einer größere Unabhängigkeit der Regierung vom Parlament gewährleisten sollte, den Bundesrat in eine Länder- und Ständekammer umwandeln. Einige dieser Überlegungen flossen in die Verfassungsreform 1929 ein (Stärkung des Bundespräsidentenamtes), der unerfüllte Rest gewann in der CS angesichts der sich verschärfenden Wirtschaftskriese zunehmend Befürworter.

Während der Wirtschaftskrise der wurden weitergehende Verfassungsänderungen mit einem "ständischen" Umbau diskutiert. Die Enzyklika Quadragesimo anno ("Der Sozialismus ist mit der katholischen Kirche unvereinbar") bestärkt die CS in diesem Denken. "Permanente Staatskrise" (Gewinne NSDAP auf Gemeindeebene, SDAP-Verhalten bei der Lausanne-Frage, Verhalten des Koalitionspartners Heimatblock

- btw. bisschen anderes Narrativ als bei Wiltschegg auf S. 279: "Die Nominierung Feys [zum Staatssekretär für Sicherheitsfragen] war auf Druck des Heimatblocks, der mit dem Ausscheiden aus der Regierung und den damit notwendig werdenden Neuwahlen gedroht hatte, erfolgt. Obwohl Dollfuß diesen Sachverhalt dem CS Klub am 20. Oktober mitteilte, stieß seine Entscheidung auf heftige Kritik der Wiener Abgeordneten Franz Spalowsky und des OÖers Josef Aigner." -

7. März 1933 – Geburtsschein des Austrofaschismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 4. März 1933 "Selbstausschaltung des Parlaments"
  • 7. März 1933 Klubsitzung: Dollfuß erklärt vor dem Klub, er plane "eine grundlegende Verfassungsänderung mit den Parteien paktmäßig zu sichern". Wortmeldungen zum Bericht des Kanzlers: NS war "mitten in der Partei und in der Kath. Aktion. Nach Tod Seipels für manche Funktionäre unklar "wie die Partei denkt.. Es geht um Österreich überhaupt." (so Richard Schmitz). Ländliche Anhänger hatten (lt. Andreas Thaler, Josef Stöckler) ein gutes Bild von der Regierung, aber ein ganz schlechtes vom Parlament. "Der Einfluß der deutschen Wahlen auf unsere Leute", "das Volk erwartet Diktatur und rasch" (so Stöckler). Am Ende der Sitzung stellt Dollfuß fest: Schuld an der eingetretenen Situation sind die Sozi. Man werde zunächst mit ihnen keine Verhandlung über ein Wiederzusammentreten des Parlaments führen und sie dadurch zu Verhandlungen für eine Verfassungsänderung zwingen. "In der Zwischenzeit werde er seine Pflicht erfüllen" (der alte Soldat der). Weiters: oppositionelle Presse der Sozi und Nazi soll durch Presseverordnung einer de-facto-Vorzensur unterworfen, die Gewalt auf der Straße durch ein allg. Aufmarsch- und Versammlungsverbot reduziert werden.
  • 9. März: Sitzung unter Beiziehung der CS-Landeshäuptlingen. Die hätten die Chance gehabt bei Ablehung der Vorschläge die Demission des Kanzlers oder sofortige Einberufung des Nationalrats zur Behebung der Verfassungskrise fordern können. Taten sie aber nicht (teilweise fanden sie die Ideen sogar richtig gut).

Die Parlamentskrise wurde in der CS als Glücksfall erlebt, den man zur Umbildung des ungeliebten parlamentarischen Systems in ein berufsständisches nach Vorbild der Sozialenzyklika nutzten wollte. Allerdings möglichst auf dem Boden des Rechts und der Verfassung.

CS wollte neue/wahre Demokratie, mit im parlamentarischen Bereich modifiziertem, Mehrparteiensystem. "Während die Heimwehr auf die prinzipielle Beseitigung des Pareienstaates unddes demokratisch-parlamentarischen Systems drängte, was auch das Ende der CS inkludierte, shane diese ihre Rolle im Transformationsprozess des politischen Systems als Motor und Transmissionsriemen."

Kriegswirtschaftliches Ermächtigungsgesetz (KWEG) als Werkzeug, um Maßnahmen zu setzten, die in der Vergangenheit aufgrund der sozialdemokratischen Opposition nicht möglich waren. Durch rasches und effizientes Handeln einer vom Parlament nicht mehr behinderten Regierung sollte der Öffentlichkeit der Vorteil einer solchen (Geschäftsordnungs- und Verfassungs-)Reform vor Augen geführt werden. (S284) Journalistisch unterstützt wurde dieser Weg von der Reichspost ("Die Stunde des Umbaus ist da" ...dass "eine bodenständige, vaterländische Kampffront sich sammle..." Um Österreich!. In: Reichspost, 12. März 1933, S. 1 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/rpt)

Die Gegner wurden links als auch rechts geortet, wobei zunehmend der NS zum eigentlichen Kontrahenten wurde. (Schmitz befürchtete, "Wenn wir nicht imstande sind, die Führung der Politik zu behaupten, wird eine revolutionäre Bewegung uns hinwegfegen" - sah in dem Fall den Anschluss und den Verlust der Eigenständigkeit des Staates voraus!) Dollfuß: Sollten die NS die Macht übernehmen, "dann ist Ö. nur so ein Staat wie Hessen usw." (S285)

Als am 9. März im CS-Klub die Intentiton des Dritten Nationalratspräsidenten Sepp Straffners, für den 15. März eine formelle Sitzung des Nationalrates einzuberufen (was durch die Geschäftsordnung des Nationalrates nicht gedeckt wäre) bekannt wurde, wurde beschlossen, dies zu verhindern. Die (rote) Wiener Landesregierung brachte Ende März eine Reihe von Beschwerden gegen Regierungsverordnung beim Verfassungsgerichtshof ein mit dem Argument, dass der Geltungsbereich des KWEG überschritten worden sei. Die Regierung veranlasste "durch Pression und Versprechungen" so viele Mitglieder des VGH bis Ende Mai 1933 zum Rücktritt, das kein Senat mehr in der erforderlichen Stärke (von 8 Mitgliedern und einem Vorsitzend) zusammentreten konnte. Somit war die verfassungsrechtliche Frage für die CS "gelöst". (S286)

31. März Verbot des Republikanischen Schutzbundes (Reichspost 1.4.: "Beseitigung des revolutionären Schutts") als Teil der Strategie die Sozialisten zu schwächen.

Dollfuß am 6. April: Aus künftiger Verfassung soll klar sein, dass die Staatsführung in "katholischen Händen" liegt. Konkretisierung der neuen Verfassung nicht übereilen, das Ergebnis der laufenden Konkordatsverhandlungen sollen berücktsichtigt werden können.


ad Berufsständische Ordnung: S. 287, zitiert Friedrich Funder in Als Österreich den Sturm bestand, S.71f. über ein Gespräch mit Dollfuß im Frühjahr 1933; Dollfuß: "Natürlich ist nicht zu denken, das patriarchalische Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer in der sozialen Struktur der mittelalterlichen Stadt-Burg-Gemeinde kopieren zu wollen. Aber mich beschäftigt der Gedanke an den gesunden Kern, der in dieser Ordnung steckte, eine Wahrheit in der Kleinwirtschaft der damaligen Zeit wie in einer Nußschale, doch eben eine Wahrheit, die in der Großwirtschaft unseres Zeitalters irgendwie neu herausgestellt werden müßte. Mich erfüllt ganz die Vorstellung, wie so ganz anders Geist und Gesicht des mittelalterlichen Stadtbildes sein mußten, in dem die Stadtgemeinschaft von unten auf organisch untermauert war, freilich nur städtische Volksteile erfassen und noch nicht in das ganze Volk hineinreichen konnte. Und wir, die wir allesamt durch die Klassenvorstellung, die mechanische Zerreißung der Gesellschaft, die innere Zusammengehörigkeit verloren haben – was sind wir doch für arme Leute! Jeder Ameisenhaufen im Walde beschämt uns durch die Gesetzmäßigkeit und seine auf Zusammengehörigkeit abgestimmte Ordnung! […] Inwieweit ist es möglich, die berufsständische Idee heute in das Leben zu übertragen? […] Mir klingt aus der Mitte des päpstlichen Rundschreibens ‚Quadragesimo Anno‘ ein Wort heraus, das mich […] ergreift […]: ‚Zwei Dinge sind notwendig: Reform der Institutionen und Besserung der Sitten!‘ Mit unseren Einrichtungen und Gesetzen allein richten wir es nicht. Unerläßlich ist die Gesundung von innen heraus, vom praktischen Christentum her. Eine Aufgabe – unermeßlich erhaben. Ja, das ist die Aufgabe, die uns erwartet."


Die äußeren Faktoren, die bei diesen ständestaatlichen Überlegungen eine Rolle spielten waren: Die Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland, der zunehmende Druck Deutschlands und Italiens, die Rekatholisierungsbestrebungen der kath. Hierarchie, die verbreitete Skepsis gegenüber der parlamentarischen Demokratie.

Die Verfassungsreform solle ständische Elemente enthalten, den katholischen Charakter des Landes betonen und der Abwehr des Nationalsozialismus dienen, so der Tenor in der CS.

S.288: NS hatte in dieser Zeit wiederholt zu einem Kurswechsel überreden wollen: Göring schlug eine Koalition von CS und NS unter Ausschaltung der bisherigen Koaltionspartner sowie Ausschreibung von Neuwahlen vor. Diese Info erreichte Dollfuß indirekt: Auf einer Romreise (von der er am 20. April im Klubvorstand berichtete) hatte es ihm der öst. Gesandte beim Vatikan Rudolf Kohlruß als auch der ital. Staatssekr. Fulvio Suvich mitgeteilt.

Trotz Absage erneuterten die Nationalsozialisten ihr Angebot kurz darauf, diesmal über den Landesinspekteur der NSDAP für Österreich, Theo Habicht. Am 3. Mai informierte Dollfuß den Klub, dass er eine Unterredung mit Habicht hatte. Dabei vertrat Habicht die Ansicht, das die beiden gegenwärtigen Koalitionspartner [Heimatblock+Landbund] immer schwächer würden und aufgrund ihrer pol. Bedeutungslosigkeit kein Recht mehr hätten, der Bundesregierung anzugehören. Die NSDAP wäre sofort zur Koalition mit der CS unter der Führung der CS bereit. Im Herbst 1933 sollen Neuwahlen stattfinden, bei denen die NS keine Propagande gegen die CS betreiben würde, und – da ein NS Kanzler außenpolitisch schwer tragbar wäre – würden bei Koalition der CS den Bundeskanzler stellen lassen, unabhängig vom Wahlausgang. Habicht hätte sich auch mit der CS-POlitik zufrieden gezeigt, da die "abgefallenen Sozi Nazi werden" (!). (jetzt wörl. Kriechbaumer, nicht Habicht:) "Das Verhältnis NS-CS wäre von einer klaren Alternative geprägt: Es gebe ‚nur Krieg oder Frieden, ein Drittes gibt es nicht‘." (darauf bezugnehmend später Rudolf Ramek: "Krieg oder Frieden, dieses Wort ist falsch. Es gibt nur Krieg.")

Dollfuß betrachtete die Regierung und die CS in einer pol. Mittelstellung. Die Sozi würden zurückweichen, weil sie die Regierung erheblich angenehmer einstufen als die Nazi. Diese Defensivhaltung würde der Regierung die Lager erleichtern. Ein Zusammengehen der CS mit den NS sei völlig undenkbar, da die mühsam aufgebaute Abwehrfront gegen den NS völlig zerbrechen würde.

S289: Parteiobmann Vaugoin stimmte zu, das ein Angebot der NS (so freundlich es auch ausehen möge) nicht in Frage käme. Die Partei würde nur in einer doppelten Frontstellung - gegen NS und gegen Austromarxismus - durchkommen. Auch andere Funktionäre dieser Einstellung zu (Kunschak sogar: "Dreimal Nein! Ich erkläre, dass ich mich im Kampf gegen die NS mit dem Teufel in Verbinung setze.")

Die CS sprach sich am Vorabend ihres Parteitages im (3.) Mai 1933 in Salzburg entschieden gegen jede Annäherung an die NSDAP aus. Dollfuß zielte bereits auf eine Zusammenfassung aller die Regierungspolitik unterstützenden Gruppen in eine Massenbewegung (VF), mit deren Hilfe der wirksamen agitation der Nazi und Sozi begegnen wollte. Wurde sie auch "erst am 21. Mai in einem öffentlichen Aufruf in der Wiener Zeitung offiziell ins Leben gerufen, war ihr Aufbau und ihrer Gründung bereits Ende April beschlossen worden."

S290: Am 3. Mai 1933 (Parteitag Salzburg) Dollfuß unwidersprochen im Klubvorstand: "...Wir müssen nach außen die Vaterländische Front in Erscheinung treten lassen". Man ging davon aus, dass innerhalb der neuen Sammelbewegung die CS die dominierende Kraft darstellen würde. Ein mögliches Aufgehen der Partei in der VF schien jenseits der Vorstellungskraft [ Geschah dann ja quasi innerhalb eines Jahre. Kriechbaumer meint aber, es sei nicht zu beantworten, ob Dollfuß dies damals bereits geplant/abgesehen/"in seinem politischen Kalkül präferiert", aber "bewusst verschwiegen" habe]

Führermythos: Vaugoin an diesem Parteitag: "Kanzler Dollfuß, arbeite und schaffe, wir bürgen Dir, daß Ruhe wird sein! Als Führer der Partei aber sage ich: Kanzler, arbeite so weiter, führe unser vaterland aus der Notzeit heraus! Wir Christlichsozialen stehen wie ein Mann geschlossen hinter Dir! Heil Dollfuß!" WHAT!

Allerdings Dollfuß gleich am nächsten Tag: "Tragen Sie nicht dazu bei, in Österreich den Personenkult einbürgern zu lassen, das ist unösterreichisch." - sah sich eher als braver Soldat, die Pflicht erfüllend, will die "Heimat in eine schönere Zukunft" geführt wissen.

S291: Der (vorher schon erwähnte) Rombesuch im April: Mussolini bestärkt eihn in der Auffasunng das nur eine patriotische Sammelbewegung die Spaltung der Bevölkerung überwinden und als Schutz gegen NS Offensive dienen könne.

Stand dem Parlamentarismus, durch die persönlichen Beleidigungen durch die Sozialdemokraten dort und die Obstruktionspolitik bei der Frage der Lausanner Anleihen skeptisch bis ablehnend gegenüber. Während viele in der CS eine Verfassungsreform mit Einbau der ständischen Elemente und dann Rückkehr zu Parlamentarismus und Parteienstaat wünschten, sah er darin einen Rückkehr zur "Formaldemokratie", die den eigentlichen Bedürfnissen im Land nicht diene (Seipels Staats- vs. Parteipolitik). Wolte eine grundsätzlichere Neuformulierung der Politik.

Im Juni 1933 wurden diese Spannungen zw. D. und CS bemerkbar. (D: verstehe den wahrnehmbaren "bösen Unterton" nicht, sehe darin Zeichen letzter Reste von Parlamentarismus / Kunschak: Der Klub fühle sich von der Regierung zunehmen missachtet. Sie fändes es offensichtlich nicht mehr für nötig, den Klub über Entscheidungen zu informieren und mit ihm zu diskutieren)

11. September 1933, Trabrennplatzrede: Dollfuß verkündete: Abkehr vom Parteienstaat, Ebablierung eines sozialen, christlich-deutschen Staates auf ständischer Grundlage und unter autoritärer Führung. Die Partei war in der Defensive, konnte ihrer Hoffungen in der VF als Partei weiterzubesehen begraben. Regierungsumbildung am 20. [stimmt das??? Zeitgenössischen Zeitungen nach könnte man den 21. vermuten] September, um die Regierung (so Dollfuß) von allen Relikten des Parteienstaates zu befreien. Winkler (Landbund), Vaugoin (CS) und Fey (Heimatblock) schieden aus. Dollfuß übernahm zusätzlich zur Kanzlerschaft die Ministereien für Äußeres, Verteidigung, Sicherheit (Inneres) und Land- und Forstwirtschaft (Ist in dieser Deutlichkeit nicht beim Artikel Bundesregierung Dollfuß II/Schuschnigg I vermerkt! Auch die Parlamentswebsite ist da bissl anders drauf, wenngleich nicht sehr zuverlässige Quelle. Das neue Kabinett in der Reichspost.) - Zustimmung zu dieser Umbildung hatte er sich in einer Unterredung bei [Vizekanzler] Franz Winkler geholt, in der er die der "Nationalständischen Front" (Landbund-Gegenentwurf zur VF) angehörigen hohen Beamten Robert Kerber und Franz Glas mit dem Sozialministerium und Staatsekr. im Justizministerium betraute.


ad Robert Kerber: Man findet Lit., die ihn dem Landbund zuordnet, und welche die ihn der CS (Artikel in: Reichspost, 12. März 1933, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/rpt): "Dr. Kerber ist kein Christlichsozialer") zuordnet. Kriechbaumer ist vorsichtiger, sagt er gehört zur "Nationalständischen Front" und hat recht damit: Das Programm der Nationalständischen Front. In: Wiener Zeitung, 6. August 1933, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz, weil er gehörte dem frisch gegründeten Nationalen Beamten- und Angestelltenbund an, der mit dem Landbund die NF bildete!


ad Heimatblock: Kriechbaumer schreibt S.292, der Heimatblock wäre korporativ der VF am 27. September beigetreten und hätte sich dann aufgelöst, wodurch Fey wiederm als Vizekanzler ohn Portfeuille auch der neuen Regierung angehören konnte. Korporativer Eintritt? - Bei Wiltschegg nachschlagen, der ja einen solchen für die Heimwehr für ausgemacht, aber letztlich nicht durchgezogen beschreibt.


Nach dem Parteitag im Mai 1933 war Dollfuß mehr und mehr für eine völlige Revision des pol. Systems durch Auflösung der Parteine und deren Übeführung in die VF, als Kampfformation "vor allem gegen den NS" [irgendwo in der WP wird ja geschrieben, das der Hauptfeind nach wie vor die Sozi seien - ist das korrekt?]

Trabrennplatzrede 11.9.33:(Bewegung... keine Addition von zwei oder drei...eigene, unabhängig, große, vaterländische Bewegung..."

Gleiches Theater am 19.9.33 in Graz: "Erneuerungsbewegung...getragen vom christlichen Geist.... diejenigen zu erfassen, die sich zu einem selbständigen Österreichbeknennen"

Im März 34: Zur Erreichung des Ziels... überwindung der Formen des Parteienlebens in unserem Staate

S293: Im Herbst 33 dachten große Teile der CS und des LB noch, auch in Zukunft als Partein denRegierungskurs bestimmen zu können (Ha! Noobs!) Dollfuß bestärkte diese Illusion gegenüber der CS am 3.Oktober noch, "Parteiorganisation...soll weiterarbeiten. Keine Partei hat um den Staat so viele Verdienste wie die CS... Aber ob dies die Form ist, wie man den Staat Österreich dienen kann, weiß ich nicht." Er werde jedenfalls dafür sorgen, dass die CS in der VF ein absolutes Übergewicht erhalte.

Vaugoin sah allerdings die Zeichen der Zeit, ließ sich am 1. November 1933 in seiner Funktion als Parteiobmann beurlauben und ging in die Privatwirtschaft (u.a. Vizepräsident der Versicherungsanstalt Phönix), am 26. Jänner 1934 schied er gänzlich aus der Funktion aus. Emmerich Czermak wurde am 16. November geschäftsführender Parteiobmann, hatte allerdings nichts mehr zu sagen ("keinerlei politische Hausmacht"), sondern war lediglich dafür zuständig, die Partei zu liquidieren und in die VF zu überführen.

Die Tätigkeiten der Partei waren zu jener Zeit auf publizistische Propagierung der Regierungspolitik Dollfuß’ beschränkt, entsprechend der föderalistischen Struktur länder, verband und vereinsweise (Baunerbünde, Handels- und Gewerbebünde, Land und Forstarbeiterbünde / Katholische Frauenorganisationen, kath. Jugendorganisationen,.../ Länder).

Am 5. Juni 1933 Unterzeichnung des Konkordats durch die kath. Kirche - Kirche hatte damit ein Ziel erreicht, der Vatikan hatte D. ja schon beim Rombesuch zu Ostern (April) Unterstützung versichert - Österreichischer Episkopat schwenkte völlig auf Regierungslini ein; S.294: Weihnachtshirtenbrief (22. Dez 1933) offene Unterstützungserklärung für die "christlichen Bestrebungen" der Regierung und forderte alle Katholen auf, diese nach Kräften zu unterstützen.

Am 6.Dezember verfügten die Bischöfe den RÜckzug aller Priester aus politischen Funktionen bis 15. Dezember (Bemerkenswert, Trennung Kirche-Staat auf der einen, enges Zusammenwirken auf der anderen Seite]. Dadurch verlor die CS ihre wesentlichsten organisatorischen und propangadistischen Stützen. Josef Aigner (Politiker, 1884) legte seine Funktion der CS OÖ zurückgelegt als Reaktion auf die Erklärung der Bischöfe. Bischof Johannes Maria Gföllner zwang ihn, als Präs. des Katholischen Volksvereins zurückzutreten, weil er den Verin in die unpolitisch Katholische Aktion überführen wolle.Parteiobmann Czermak: "ob der Bischof nicht im Sinner der österr. Staatsführung handlet, wenn er die CSP OÖs ganz erwürgt"...

S295: Heimwehr drängten immer deutlicher auf einen faschistischen Staatsumbau (wähnten sich Mussolinis Unterstützung sicher). Ramek im Jänner 1934: Die Heimwehr wolle keinen Ständestaat, sondern mit einigen Führern herrschen und ihren Banden, die sie bewaffnet hat. Die CS sei das einzige Bollwerk gegen diese Bestrebungen.

Heimwehrfaschisten [sic] besetzen wichtige Machpositionen, Fey verfügt als Sicherheitsminister über Polizei/Genarmerie, ihm sind Sicherheitsdirektionen in den Bundesländern unterstellt, die nun satt der Landeshauptmänner das Sicherheitswesen in den Ländern leiten.

S296: Heimwehren stellen die Assistenszkörper (Hilfspolizei/Hilfsmilitär). Genug Potential für die Fortentwicklung der "bestehenden bürgerlichen zu einer faschistischen Diktatur".

Sozialdemokraten signalisieren verstärkt Verhandlungsbereitschaft, Dollfuß bevorzug stärkere Einbindung der Heimwehr in die Koalition: Um regierungstreuen Flügel der Heimwehr zu stärken und diese an einer "breiten Rechtskoaltion mit den Nationalsozialisten gegen die Regierung zu hindern". D. gegenüber Teilen des CS Klubs, die eine Verhandlungslösung mit den Sozi (gegen NS und Heimwehr) bevorzugen würden: "Wir haben die Bekämpfung des Marxismus durch die ganzen Jahre unseren Leuten eingehämmert, Packeleien würden in der Bevölkerung nur Mißtrauen erwecken." - fürchtete im Falle einer Koaltion mit den Sozi Abwandern großer Teile der Parteibasis zu den Nazi.

Parteiobmann Czermak am 12. Jänner 1934: fürchtet "ein langsames Sterben der Partei" - führlt cih schrecklich unbehalgich und hat das Geüfühl als Parteiobmann im Wege zu stehen. S297: CSler im Zwiespalt: Unterstützung der (pro-Heimwehr-)Politik Dollfuß’ und Widerstand gegen den faschistischen Heimwehrkurs. In offizeller Stellungsnahme zur Regierungspolitik lehnte sie den Terminsu "faschistisch" einstimmig ab, bekannte sich aber zu einem als notwendig empfundenen "starken autoritären Regime".

Innerparteiliche Diskussionen wurden durch die Ereignisse des 12. Februar (vorläufig) beendet. In der CS war man sich einig, dass die Sozi am Bürgerkrieg schuld waren, und die Regierung ein einer "reinen Abewehrreaktion" "nicht nur sich, sondern auch Volk und Staat" verteidigt. Die Regierung ist unschuldig. Und überhaupt!

S298: Sieg der Regierung über den Bolschewismus! Fey erklärte unmittelbar vor Ausbruch des Bürgerkriegs Dollfuß sei "der unsere". Massive Drohungen der Heimwehrleute gegen z.B. Kunschak blieben ohne Reaktion durch Dollfuß. Franz Spalowsky: Das von Dollfuß unterlassene Dementi auf Fey's Aussage sein Indiz "dass wir in Ö. keine CSP mehr haben, sondern den Faschismus". Die von Fey und Starhemberg angestrebte Entrechtung der ARbeiterschaft könne man Vertretern der christlichen Arbeiterschaft nicht zumuten.

Auch Dollfuß war sich der Gefahr durch die Heimwehr bewusst, betrachtete sie als Trojanisches Pferd. Seine Politik zielte auf Instrumentalisierung für die Auseinanderssetzungen mit Sozi und Nazi und anschließende Entmachtung durch integration in die VF (was eigentlich auch gelang in den nächsten 2 Jahren unter D. bzw. seinem Nachfolger Schuschnigg).

Die Februarereignisse ließen auch die Idee einer Verfassungsrefom verschwinden, die CS akzeptierte (resignativ) die Entscheidung D.s zum autoritären Ständestaat und VF als einziger pol. Bewegung (in der ja die Grundsätze der CV voll zur Wirkung kommen sollen).

S299: Josef Aigner (Politiker, 1884) am 1. Mai 1934, dem Tag der Verkündigung der Parteien beseitigenden [nicht verbietenden!] Verfassung, in der letzten Sitzung des Rumpf-Nationalrats: Es ist eine historische Stunde, da wir, die alte Luegerpartei, in diesem Hause durch ein halbes Jahrhundert für die Selbständigkeit Österreichs, für die Heimat, für ihre Wirtschaft und für ihr kulturelles Wohl in heißen Kämpfen gearbeitet hat, heute ausdem öffentlichen Leben Österreichs als politisch gestaltender Faktor ausscheiden wollen. Unsere Partei hat ihre Aufgabe erfüllt. Erhrenvoll gehen wir in die neue Zeit hinein."

14. Mai 1934: Letzte Sitzung des CS Klubs; Kunschak hält große Rede in der die Geshichte der Partei Revue passieren ließ [finden! Dann kann man vielleicht das Gründungsdatum herausfinden!] Dollfuß geht auf jüngste Entwicklungen ein (die zwangsläufig waren) ... schicksalshaft... Fügung... "wenn wir Österreich vor der roten und vor der braunen Welle bewahren wollen"

Josef Kollmann (Politiker, 1868) (als Reaktion auf Dollfuß-Rede): "Wir müssen weggehen, wir sind nicht tot, wir leben."

Mit der Sitzung am 14. Mai erlosch offiziell das Parteileben, aber die SCP existiere noch. S.300: Parteiobmann Czermak Anfang Juli: Auflösung der Partie, das Weiterbestand in trad. Fom und den Rahmenbed. ganz sinnlos wäre. "Wir Christlichsozialen sind darüber einig, daß die Massen unsere Anhänger das wertvollste Fundament des neuen autoritären Staates sein werden. Wir sind überzeugt daß der Bundeskanzler ... sein Aufbauwersk so durchführen wird, daß insbesondere eine vertrauensvolle Zusammenarbeit von Kirche und Staat in Ö. gewährleistet ist."

Bundesparteileitung am 28 Sept. 1934. erklärte in Kundgebung: "[Partei] stellt daher diese ihre Funktion als Partei ein mit dem Gefühl der Genugtuung darüber, daß sie eine historische Aufgabe voll und ganz erfüllt hat." - the End.

Unsystematische Sammlung, Brainstorm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Postsparkassenskandal
  • Centralbank der deutschen Sparkassen
  • Regierungskrise im Herbst 1930 führte zur Auflösung des Nationalrats durch BP Miklas (aufgrund Verfassungsreform 1929), führte zur Nationalratswahl in Österreich 1930- War bisher erstes und einziges Mal in der Geschichte der Republik (1+2), dass von der Möglichkeit gebrauch gemacht wurde (Heinz Fischer am 15.8.2018 in Ö1 - Quelle finden, einbauen) - betraf Bundesregierung Vaugoin
  • Bei den Wahlen 1930 wurden SDAP zum ersten Mal seit 1919 wieder stärkste Partei. Erstmals (so Fischer, nicht gaaanz korrekt, aber stimmt schon im großen+ganzen) kandidierte NSDAP-Hitlerbewegung und erreichte zwar kein Grundmandat (ABKLÄREN: Was heißt das genau in der Ersten Republik?), aber über 100.000 Stimmen -scary. Waren letzte freie Wahlen für 15 Jahre!
  • Dass stärkste Partei einer Wahl den ersten Nationalratspräsident stellt, ist nicht in der Verfassung oder Geschäftsordnung festgeschrieben, aber hat sich bereits in der Ersten Republik als ungeschriebenes Gesetz eingebürgert; Daher SDAP stellte nach der Wahl denselben.
  • Sektionschef Robert Hecht als juristischer Berater Dollfuß', er kam auch auf die Idee, das KWEG wieder zu aktivieren. Übrigens das angeblich erste österr. Mordopfer der Nazis in Dachau. (Hans Kotányi starb dort noch früher, wurde in den Selbstmord getrieben)
  • 7. März 1933! (3 Tage nach der "Selbstausschaltung") Wurde in der zeitgenössischen linken Presse als eigentliches Datum des Beginn der autoriäten Herrschaft Dollfuß' gesehen. (Der Tag an dem er Parlamentskrise, nicht Staatskrise erklärte, Zensur und Versammlungsverbot verhängte).
  • Einführung Todesstrafe, Anhaltelager Wöllersdorf und ...

UHxBP[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heinz Fischer am 22.8.2018 in Ö1 (Salzburger Nachtstudio 21:00) wörtlich: "...die Inkraftsetzung einer neuen, autoritären Verfassung, die ab 1. Mai 1934 die verfassungsrechtliche Grundlage für den Bundesstaat Österreich war. Denn: es wurde auch der Namen [sic!] unseres Landes geändert, es hat nicht mehr Republik Österreich geheißen, sondern Bundesstaat Österreich." !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    • Daher, wenn das auch der Bundesheinz so sieht: Republik 1918–1934!

Heinz Fischer über die Begrifflichkeiten:

  • Diese Phase (1934–1938), die doch von links und rechts in manchen Aspekten unterschiedlich beurteilt wurde "wird von Manchen als Zeit des Ständestaates bezeichnet, von Manchen als die Zeit des Austrofaschismus und in jüngeren Zeit auch von Manchen als die Zeit einer Regierungsdiktatur."
  • Heinz: Ich glaube der Begriff Ständestaat ist euphemistisch, zu rosig, zu positiv. war "handfeste diktatur", in der todesstrafen verhängt wurden, pol. gegner mit großer härte verfolgt wurden, es ein anhaltelager gegeben hatte. "Ständestaat schöpft das nicht aus, was das wesentliche dieser vier Jahre als politisches System war"
  • Heinz: Kanzlerdiktatur bezeichnet die Organisationsform, Machtkonzentration beim Kanzler, der auch als Führungsperson des Landes gesehen wurde, VF sollte als Massenbasis dienen. Aber "Kanzlerdiktatur" sagt nichts über den Inhalt der Dikatur aus, kann links, rechts, faschistisch oder kommunistisch sein.
  • Heinz, wörtlich: "Austrofaschismus ist ein Ausdruck, der manchen nicht gefällt. Aber das was sich in Italien unter Mussolini entwickelt hat, war ja das Musterland des Faschismus. Und dieser italienische Faschismus war eben auch ein Führungsstaat [sic!], ein Staat mit einem "Duce", einem Führer, der ständische Organisationselemente hatte, der die Linksparteien ausgeschalten hat, der die Oppostion ausgeschaltet hat. Der weit entfernt war von den Verbrechen und vom Völkermord und vom Holocaust den Hitler zu verantworten hat, aber ein autoritäres faschistisches System, und daher ist es - wenn man den Inhalt der Politik auch beschreiben will, meines Erachtens wirklich eine österreichische Spielart des in Italien aufgebauten Faschismus, ein Austrofaschismus gewesen. Aber ich bin kein Wortefetischist, ich hab jetzt versucht, alle drei Begriffe irgendwie zu erläutern und ich glaube, jeder kann sich selber ein Bild machen."

Damals (1933/34) gab es nur 2 Demokratien in Mitteleuropa: Schweiz und Tschechoslowakei.

Hänisch 1998[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

S32ff.: Die Geschichte der öst. 1. Rep bis 1934 wird allg. in drei Phasen eingeteilt:

  • 1918-1922/23 unmittelbare Nachkriegszeit mit Begleiterscheinungen Hunger, Hyperinflation, Lebensfähigkeitsfrage (Wirtschaftliche Hilflosigkeit und Abhängigkeit von Siegermächten) und die Genfer Sanierung, Wien nun Hauptstat für 6.4-Mio-Staat, zuvor Metropole für 50-Mio.-Reich. Noch wenig internes Zusammenhörigkeitsgefühl (etwa wenig Unterstützung anderer bundesländer für die gr. Hungersnot in Wien 1919)
  • 1923–1929 Periode relativer Stabilisierung
  • 1929/30-1934 Periode geprägt von der Weltwirtschaftskrise

Erste Phase: S33: Abstimmungen (Anschlussgedanke): Tirol 24. April 1921: über 98% für Anschluss an Deutsches Reich (auch hier keine eindeutigkeit der Zahlen, geringfügig abweichende werden kolportiert) Salzburg 29. Mai 1921: "ähnlich hoch, wenn auch die Beteiligung etwas niedriger ausfiel (unterschiedliche Absolute Werte der "privat durchgeführte" Abstimmung wurden überliefert:nach Goldinger 1945: 102.000 für, 800 gegen Anschluss, 200 ungültig; Nach Pauley 98.000 für, 877 gegen)) S34 Steiermark geplant für 3. Juli 1921 wurde auf Druck der Siegermächte abgesagt (siehe CS-Abschnitt oben: weiterer Puzzlestein. Historie dazu rausfinden, klingt spannend) Vorarlberg 11. Mai 1919: Abstimmung über Anschluss an die Schweiz etwa 80% dafür (Vorarlberger Anschlussbewegung eine andere als die Rest-Österreichs, weil auf Schweiz ausgerichtet) S35: Genfer Sanierung: Österreich verzichtet für 20 Jahre auf Anschluss, verliert faktisch die Finanzhoheit, musste inerhalb eines Monats Reform- und Sanierungsprogramm ausarbeiten, mit dem Zielt 100.000 Staatsbeamte abzubauen. Tatsächlich 84.000 entlassen oder frühpensioniert, dazu 11.000 Beschäftigte der Südbahn. => politische Entfremdung der Beamten udn öff. Angestellten. Sanierungswerk Seipels wird zwiespältig gesehen (zitiert Goldinger in etwa so: blieb Stückwerk, stabilisierte zwar währung aber sanierte nicht die volkswirtschaft und löste damit nicht das problem der arbeitslosikeit, was mit grund für die politische verkrampfungen der nächsten jahre war)

Zweite Phase: S.36: Arbeitslosigkeit blieb Thema, fiel nie unter 8%. Aber wirtschaftliche Lage stabilisierte sich, wenn auch nicht mehr der Wert vor dem Krieg erreicht wurde. Schattendorf-Justizpalastbrand-Verhärtung der Fronten (teils bewaffnete Auseinandersetzungen der Wehrverbände [Anm. Vgl. Bauer: "Bürgerkrieg in den Köpfen"]) Frontenstellung verschärfte sich nochmal, als die kath. Kirche mit einem Hirtenbrief massiv in die Wahlkampf 1930 eintrat (pro CS natürlich).

Dritte Phase: S. 37: Begann zweite Hälfte 1929 mit wirtschaftlicher Verschlechterung im Land: Produktion ging zurück, Arbeitslosigkeit stieg:

Jahr Arbeitslosenquote
1929 8,8 %
1930 11,2 %
1931 15,4 %
1932 26,0 % (nur zwei drittel der Arbeitslosen bekamen 1932 noch Unterstützung, Rest galt als "ausgesteuert")

1931 ging weltweite Rezession in Große Depression über, zur Industriekrise kam Bankkrise, Zusammenbruch Creditanstalt. Sanierung nur mit int. Finanzhilfe, wodurch Einfluss int. Bank- und Finanzkapital weiter anstieg. Auswirkungen: Kürzung Sachausgaben, Herabsetzung Beamtengehälter, erneut [S.38 zum dritten Mal: erstes Mal ungenügende Anpassung an Nachkriegsinflation, dann Genfer Sanierung, jetzt das) Personalabbau im Bundesdienst, (S. 38) bei Bahn und Post. Zahlreiche Entlassungen bei den Banken.

Jahr Im öffentlichen Dienst stehende Personen (gerundet)
1930 195.000
1932 183.000
1933 166.000

Soziale Lage der Arbeiterschaft litt: 1930 war 1 von 5 Arbeitern arbeitslos, 1934 1 von 4. Viel Kurzarbeit, Lohnkürzungen, Rückgang des Massenkonsums. (S.39) Sinken des gewerkschaftlichen Organisationsgrads. Hohe Jugendarbeitslosigkeit führt zu "Desintegration und sozialer Deplazierung" der Jugendlichen, was sie vermutlich empfänglicher machte für NS-Botschaften. Aber auch andere ges. Schichte leiden unter der Krise, wenn auch weniger stark. (S.40) Hier legt Hänisch da, dass vor dem Hintergrund dieser Geschichte keine Klasse/soziale Schicht Kristallisationspunkt eines positiven Österreichbewusstseins werden konnte. (S.41) Zitiert Ernst Bruckmüller 1985 Sozialgeschichte Österreichs, der einen Versuch der Darstellung einer Lagertopografie unternommen hatte:

  • Größter Block: gewerblich-industrielle Arbeiter, politisch zum größten Teil in SDAP verortet
  • Zweitgrößter Block: land- und forstwirtschaftlich mithelfende Familienangehörige. Politisch vermutlich ählich bäuerlich selbstständigen eingestellt und sich stark von Arbeiterschaft unterschied
  • Drittgröter Block: Arbeiter im teriären Sektor (Eisenbahner etc.): Großteils SDAP
  • Vierte Gruppe: Land- und Forstarbeiter: zerfiel in CS Mägde, Knechte, Gutsarbeiter und SDAP Forstarbeiter
  • Bauern: Größere Gruppe CS, kleinere Gruppe Landbund (deutschnational)
  • Selbständige im sekundären Sektor: In Wien dominierte bei ihnen CS, in den Ländern häufig deutschnational (GDVP stark insinnuiert, wenn auch wörtlich angeführt)
  • Ähnlich bei Selbständigen im tertieren Sektor, aber noch stärker Großdeutschen zugeneigt.
  • Angestellte und Beamte: Privat- und Gemeindebedienstete in Wien überwiegend SDAP, in Ländern GDVP: Beamte traditionell GDVP

"Issues" [so wörtlich im Sinne Cleavage-Theorie] der Ersten Republik, die tw. zur gesellschaftlichen Desintegration in Phase drei führten und den Aufschwung der NSDAP begünstigten:

  • Fehlende Identität [gemeint: Identifizierung?] mit dem österreichischen Staat.
  • ablehnende bis feindliche Haltung wichtiger sozialer Schichten, Gruppen und Eliten gegenüber der parlamentarisch-demokratischen Republik
  • Folgen des Zusammenbruchs der Monarchie
  • Lebensfähigkeitszweifel und Anschlusswunsch
  • Weiterwirkender Gegensatz zwischen Metropole und Provinz
  • Konflikt um gesellschaftlichen Einfluss des Klerus
  • chronische Arbeitslosigkeit und damit verbunden verschärfte soziale Frage
  • Auswirkung der Weltwirtschaftskrise
  • latenter und manifester Antisemitismus breiter bürgerlicher Kreise

S42 -Politische Lager:

  • Sozialdemokraten (und die in Ö weitgehend bedeutungslos gebliebenen Kommunisten) - zeitgenössisch auch als Marxisten bezeichnet (s. Austromarxismus)
  • Christlichsoziale als "Sachwalter und Interessensvertreter" des politischen Katholizismus
  • das anfangs stark fragmentierte deutschnationale oder großdeutsche Lager, das durch Großdeutsche Volkspartei und Landbund für Österreich im Parlament vertreten war, vergleichsweise schwächtes der drei Lager

(S.43) Kräfteverhältnis blieb bis etwa 1927 relativ stabil, als faschistische Kräfte einen Aufschwung erleben: Zuerst die Heimwehr (auch: Heimatwehr, Heimatschutz, Heimatdienst), dann ab etwa 1931/32 NSDAP, die Kräfte aus den erodierenden deutschnationalen Parteien abzog. WICHTIGER Unterschied also: In Österreich entwickelten sich also zwei verschiedene Formen faschistischer Bewegung, während es in Deutschland mit der NSDAP nur eine war.

wörtl., weil ich das bisher (wenigstens für NSDAP) nicht so sah: "Beide faschistischen Bewegungen, Heimwehren und NDAP, werden hierim weiteren gesodnert klassifiziert, weil sie von iherer Programmatik her als auch hinsichtlich ihrer Ideologie nicht ohne weiteres in das gängige Drei-Lager-Schema eingeornet werden können [!], auch wenn sie ihre geistigen und politischen Ursürünge vorweigen den beiden bürgerlichen Strömungen zu verdanken hatten." - in FN weist Hänisch auf Jedlizka1971, Botz1977 und Carsten1981 hin, wonach die ideologischen Ideen Schönerers mit der NSDAP-Ideologie, und Luegers mit dem Heimwehrfaschismus. Kategorisch: NSDAP antiklerikal-prodeutsch, Heimwehr klerikal-proösterreichisch.

Vaterländische Front, Austrofaschismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Hier wo nicht extra vermerkt aus Bärnthaler/Vaterländische Front)

Vorgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

S9: Innenpolitisch herrschte ein verfahrene Situation, Bundeskanzler Dollfuß stand einer kaum handlungsfähigen Regierung vor, außenpolitisch lag Österreich zwischen zwei mächtigen autoriär bzw. totalitär geführten Ländern (D und It), von denen das eine (D) eine Okkupation [sic, wörtlich] Österreichs als erklärte Ziel anstrebte, und das andere (It) bereit war Österreich zu opfern, wenn es ihm zu eigenen Vorteilen gereichte. Letzte Abwehrkräfte waren dem Land durch einen "kleinlichen und kurzsichtigen Bruderstreit" genommen. Dollfuß versuchte außenpolitischen Machtkonstellationen [präzisieren: Spez. gegen D und auf Anraten von Mussolini] eine österreichische Einheitsfront gegenüberzustellten.

S10: Noch im Jänner 1933 hatte Dollfuß die Absicht einer Beseitigung der Demokratie als "durchaus irrig" bezeichnet. Was ihn letztlich zur Kursänderung bewog war außenpolitisch die Machübernahme Hitlers in Deutschland und innenpolitisch der starke Zweifel an der Wirksamkeit der Demokratie aufgrund der "unfruchtbaren" sozialdemokratischen Oppositionspolitik [ergänzen mit Quelle: "Obstruktionspolitik"]. "Selbstausschaltung des Parlaments" am 4. März. 7. März "– als Geburtsschein des Austrofaschismus bezeichnet –": Proklamation der Regierung es handle sich um Parlamentskrise, nicht Staatskrise, gleichzeitig erste antidemokratische Notverordnung: bis zum Herbst wurden öffentliche Versammlungen und Aufmärsch verboten, Zeitungen mussten Belegexemplar 2 Std. vor Ausgabe des Blattes abgeben (Vorzensur), um gegen das Volk aufwiegelnde Hetzreden und -attacken vorgehen zu können.

Eine Rückkehr zum Parlamentarismus sah Dollfuß nicht als Ziel, er strebte eine autoritäre Führung des Landes nach dem Vorbild Italiens und Deutschlands an.

S11: Ernst Rüdiger Starhemberg über eine Unterredung mit Dollfuß knapp nach Hitlers Machtergreifung:

„Die Machtergreifung Hitlers im Reich und das ganze damit verbundene propagandistische Tamtam hatte mich auch stark geblufft. Dennoch war ich der Meinung, daß der Kampf absolut nicht aussichtslos sei. Ich schlug Dollfuß vor, von der Defensive zur Offensive überzugehen. Meine Theorie war recht einfach und primitiv. Bis vor einigen Jahren hat man auf den Straßen der Städte und vor allem in Wien nur sozialistische Umzüge und sozialdemokratische Machtentfaltung gesehen. Es hat eine Zeit in Österreich gegeben, da man gegalubt hat, die Ausrufung der Diktatur des Proletariats, wie das Schlagwort hieß, sei nur eine Frage von Tagen. Damals sind viele [sic] zu den Sozialisten gestoßen, weil sie in ihnen die einzig Starken [sic] sahen. Dann kam der Heimatschutz. Sobald er zeigte, daß er imstande sei, sein Recht auf der Straße zu behaupten und daß er stark genug sei, seine Mitglieder zu schützen, nahm er einen rapiden Aufschwung. Aus dem heraus ergibt sich für die augenblickliche Situation, wir müssen den Österreichern zeigen, daß es eine österreichische [Hervorhebungen v. V.] Kraft gibt, die ihn vor den Nazis beschützt, und der Wankelmütige, vor allem der Beamte, der Offizier, der Gendarm und der Polizist, muß in Zweifel versetzt werden, vor wem er mehr Angst haben muß. Vor uns oder vor den Nazis. Wenn er schon nicht aus Pflichttreue und Überzeugung seinen Dienst macht, was aber oft von einem Familienvater, der seine Existenz gefähdet sieht, schwer zu verlangen ist. [Absatz] Ich prägte damals die Worte, wir müssen hier dazu kommen, daß es für den einzelnen [sic] eine Gefahr bedeutet und mit großen Unannehmlichkeiten verbunden ist, ein Nazi zu sein. Wir müssen dem nationalsozialistischen Terror einen noch ärgeren österreichischen Terror entgegensetzen. Dollfuß war einverstanden“

Darauf verhandelte Starhemberg mit Mussolini (mit dem Segen des Kanzlers) mit dem Ziel, Geldmittel für diese Aktion zu lukrieren. Dollfuß sollte einen CS Parteitag zu einer grossen österreichischen Kundgebung gestalten [Klären: den vom Anfang Mai in Salzburg?] und Starhemberg ein Massenaufgebot des Heimatschutzes durchführen.

Die Zeit nach dem 4. März nutzte Dollfuß dazu, engen Kontakt mit der Bevölkerung aufzunehmen. Z.B. am 2. April vor einer Bauernversammlung in Villach:

S12: Nach Rekapitulation der Ereignisse der letzten Wochen "Und so hat sich Österreichs Parlament selbst vernichtet, und niemand kann sagen, wann es seine zweifelhafte Tätikgeit wieder wird aufnehmen dürfen." - Rede erntete stürmischen Applaus bestärkte Dollfuß in seinem Kurs, zumal Zustimmung aus Bauernschaft kam, der er sich verwandt fühlte. Wenig später in Innsbruck vom 23. April 1933 Rede bei Wählerversammlung der Tiroler Volkspartei (anläßlich der Gemeinderatswahl Innsbruck 1933): redet über neue Formen der Volksvertretung, Bekenntnis zur berufsständischen Ordnung. Aufruf des christlichen, deutschen Volkes in den Alpenländern, alt und jung, auf zur österreichischen, vaterländischen Front [sic! bei dieser erstmaligen Nennung noch klein geschrieben] (in FN 13 steht, dass Starhemberg in seinen Londoner Aufzeichnungen, dass die Anregung und der Name zur Organisation von ihm stamme, jedenfalls hat Dollfuß den Namen erstmals an die Öffentlichkeit getragen. Siehe Für eine österreichisch-vaterländische Front. In: Wiener Zeitung, 25. April 1933, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz)

(in Wiener Zeitung vom 25. April: Für eine österreichisch-vaterländische Front): Über Front an Tiroler Grenze im Ersten Weltkrieg, über Hinweis auf Seipels Aufbauwerk, forderte neue Formen der Volksvertretung, gesunde und vernünftige Zusammenarbeit der Vertreter des Volks (vom Volk entsandt, nicht gewählt bitteschön), Bekennnis zur berufsständischen Ordnung , Mission Österreichs (Kulturträger und -bringer) als deutscher Staat, "ich rufe unser christliches, deutsches Volk in den Alpenländern, alt und jung, auf zur österreichen, vaterländischen Front" - damit fiel erstmals das Stichwort.)


S33: Heimwehr schrieb Patriotismus und Autoriätsgedanken groß, war aber misstrausich, was den Einfluss der CS in der VF betraf (Wiederbelegung der Partei in der VF) und außerdem unterstütze Dollfuß nach dem Heimwehraufmarsch in Schönbrunn (WANN=) verstärkt die Ostmärkischen Sturmscharen unter Schuschnigg und Josef Kimmel. S34: Daher nach Trabrennplatzrede erließ Starhemberg den Befehl, dass Heimwehrleute nicht an der Veranstaltungen der VF teilnehmen oder für sie Propaganda betreiben dürfe, bis die "Frage der VF geklärt ist und bis ich die Überzeuguing habe, daß die Tätigkeit in der VF den mit Herrn Bundeskanzler Dr. Dollfuß vereinbarten Zwecken dient" Nach der Regiungsumbildung (20./21. Sept) am 23. September allerdings schon viel versöhnlichere Worte ("hat die mahnende Stimme verstanden... großen Schritt nach vorwärts... Erneuerung Österreichs..blabla") ad Regierungsumbildung: Starhemberg schied aus Regierung aus, Fay Vizekanzler, aber nicht mehr Sicherheitschef (übernahm der Kanzler selbst), dafür Sturz Vaugoin und Ausscheiden von Landbündlern Winkler und Schumy, die Starhemberg heftig bekämpft hatte. S35: (Was genau heißt das:) "Durch die Wahl von Nichtparlamentariern [wer?] war der Ruck zum Totalitässtaat hin ein ganz gewaltiger gewesen. Ds dürft in erster Linie den Grund für den Stimmungswechsel Starhembers abgegeben haben." (?) Auf Landesführertagung des öst. Heimatschutzes am 27. Sept.: Befriedigung über die Entschiedungen des "Frontsoldatenkanzlers", der die VF vom Parteigeist gereinigt hätte. Der Heimatschutzs wird sich daher als geschlossene Organisation an der VF beteiligen. In Anbetracht dessen, dass Parteien überflüssig geworden sind, wurde der Heimatblock aufgelöst. Unterredung D. und S., führte am 12. Oktober 1933 zur Ernennung S. zum Frontführer-Stellvertreter in der VF. Allerdings: Besprechung über Beitritt der Heimwehr zur VF nicht einfach, große Widerstände und Furcht in der VF aufzugehen und ausgeschaltet zu werden: S. hatte Zustimmung gebenen, aber Fey opponierte in Verhandlungen. S. gab schließlich Zusage zur Unterschrift, leistete sie aber nicht (so laut Karl Maria Stepan, nach außen hin wurde alles in "vollkommener Übereinstimmung" präsentiert). S. in Graz bei einer Heimatschutz-Kundgebung gab Freude Ausdruck, dass das Programm des Heimatschutzes Programm der VF geworden sei. S36: Mussoline hielt Schaffung der VF gür einen "guten Gedanken" und riet Dollfuß (in gheimer Korrespondenz der beiden), sich hauptsächlich auf die Heimwehren zu stützen. Landbund CONT S36/37

Nachdem ihr Aufbau und ihre Gründung bereits im April 1933 beschlossen wurde, wurde die Vaterländische Front unter der Führung von Dollfuß am 21. Mai 1933 mit einem Appell in der Wiener Zeitung ins Leben gerufen.[1][2] Die Anmeldungen und Ausgabe der Mitgliedskarten erfolgte über den Heimatdienst. Das Abzeichen war eine rot-weiß-rote Anstecknadel.

In den kommenden Monaten wurde eine intensive Propaganda für die VF betrieben, mit Rundfunkansprachen, einer Wandzeitung und Gruppenveranstaltungen, zusätzlich hielt Dollfuß Reden im ganzen Land. Teilweise traten ganze Verbände korporativ der VF bei (etwa die steirische Landesorganisation der CS, einige christliche Gewerkschaften wie die Soldatengewerkschaft Wehrbund und die Gewerkschaft christlicher Angestellter in öffentlichen Diensten). Da durch die Vielzahl korporativer Beitritte, und weil Menschen Mitglieder in mehreren Organisationen waren, eine doppelte und mehrfache Mitgliederführung befürchtet wurde, wurde es notwendig für den Beitritt von Körperschaften Reglungen auszugeben: Körperschaft bekamen nun als juridische Personen diplomartig gestaltete Mitgliedskarten, ihre Mitglieder wurden zu „Freunden der Bewegung“ erklärt und sie hatten das Recht Abzeichen zu tragen und Veranstaltungen der VF beizuwohnen. Für eine vollwertige Mitgliedschaft mussten sie aber persönlich beitreten. Ende Juni sprach Minister Carl Vaugoin bereits von einer halben Million Mitglieder, im November sollen es bereits eine Million gewesen sein.

Noch fehlte allerdings ein Organisationsplan oder eine Definition der Organisationsart. Vorläufig definierte man sich nur negativ: Man wollte kein Schirmer oder Ableger, keine Partei oder Gewerkschaft sein. Im ersten Mitteilungsblatt der VF für Wien im August 1933 wurden erstmals Überlegungen zum Aufbau der Organisation gebracht. Die VF sollte zu einem „feinnervigen“ System ausgebaut werden, in dem eine ständige Verbindung zwischen ihren Führern und ihren Mitgliedern herrschen sollte. Als kleinste Organisationseinheit solle ein Sprengelführer etwa zehn Mitglieder bedienen, Gruppenführer je zehn Sprengelführer und so weiter. Diese Richtlinie wurde allerdings nicht vollständig verwirklicht, in der Praxis lehnte man sich mehr den territorialen und verwaltungsmäßigen Gegebenheiten an. In den Bundesländern wurden VF-Geschäftsstellen eingerichtet.

Ende August 1933 wurde zur Erfassung der öffentlich Angestellten im Rahmen der VF die sogenannte Dienststellenorganisation (DO) errichtet. In ihr wurden auch Mitarbeiter von staatlichen oder staatsnahen Betrieben erfasst, sowie solcher Betriebe, die mit lebenswichtigen Interessen des Staates verbunden waren. Die DO war in erster Linie ein Instrument zur Kontrolle der vaterländischen Gesinnung der Beamten und ermöglichte Disziplinierungsmaßnahmen bis hin zur Entlassung für „die Standesehre verletzendes“ Verhalten oder Mitgliedschaft in einer staatsfeindlichen Partei. Als Gegenstück zur DO für die Privatwirtschaft wurde später die Betriebsorganisation (BO) eingerichtet.

Das Ziel Dollfuß’ war, das politische System der parlamentarischen Demokratie durch einen Ständestaat zu ersetzen. Er stand damit in der Tradition von Ignaz Seipel, der schon früher Überlegungen zur Errichtung eines Ständestaats auf Grundlage der christlichen Soziallehre – insbesondere der EnzyklikaRerum Novarum“ (1891) und der BulleQuadragesimo anno“ (1931) – angestellt hatte. In der programmatischen Trabrennplatzrede beim ersten Generalappell der Vaterländischen Front am 11. September 1933 in Wien erklärte Dollfuß:

„Die Zeit der Parteienherrschaft ist vorbei! Wir lehnen Gleichschalterei und Terror ab, wir wollen den sozialen, christlichen, deutschen Staat Österreich auf ständischer Grundlage, unter starker, autoritärer Führung!“[3]

In der gleichen Rede legte er seine Sicht der VF dar:

„So ist die Vaterländische Front heute eine Bewegung und nicht eine Addition von zwei oder drei Parteien, sondern eine innen unabhängige große vaterländische Bewegung, die alle, die sich zu Österreich als ihrem deutschen Vaterlande bekennen, in sich schließen will, eine Bewegung, die jedem, der das Abzeichen der Vaterländischen Front trägt, dazu verpflichtet, das Einigende zu betonen, das Trennende beiseitezuschieben und keiner Bewegung anzugehören, die den Klassenkampf oder Kulturkampf zum Ziele hat.“[4]

Bis Herbst 1933 waren die Landesleiter der VF bestellt, denen die Einrichtung der Orts- und Bezirksstellen oblag. Mangels genauer Direktiven konnten die Landesleiter ihre Landesorganisationen nach eigenem Gutdünken aufbauen. Die Bundesleitung übersiedelte im Oktober vom Büro des Heimatdienstes in die neue Zentrale Am Hof 4.

Durch einen Erlass des Bundesministeriums für Unterricht vom 8. Jänner 1934 wurde von allen Lehrern der Beitritt zur VF gefordert.[5]

DAS DA CHRONOLOGISCH RICHTIG EINSORTIEREN: Bereits am 31. März 1933 war der Republikanische Schutzbund, die paramilitärische Organisation der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, verboten worden, er bestand allerdings illegal weiter. Als am Morgen des 12. Februar 1934 die Polizei ein Linzer Parteiheim der Sozialdemokraten auf Waffen durchsuchen wollten, leisteten Schutzbundangehörige bewaffneten Widerstand, es kam zu den Bürgerkrieg bzw. Februaraufstand bezeichneten Ereignissen. Im ganzen Land kam es zu Gefechten zwischen Schutzbündlern auf der einen, Polizei, Heimwehr und Bundesheer auf der anderen Seite. Nach drei Tagen hatten die Regierungskräfte die Kämpfe gewonnen, denen etwa 350–360 Menschen zum Opfer gefallen waren.[6] Als Konsequenz wurde die Sozialdemokratische Partei mitsamt all ihren Teilorganisationen und ihr nahestehenden Vereinen und Gewerkschaften aufgelöst und jede Tätigkeit im Sinne der Sozialdemokratie für illegal erklärt. Alle gewählten Abgeordneten, Mandatare und Amtsträger der SDAP wurden abgesetzt, darunter etwa der Wiener Bürgermeister Karl Seitz, und durch christlichsoziale Politiker bzw. Vertreter der Vaterländischen Front ersetzt.

Wenige Wochen nach dem Bürgerkrieg trat die ständestaatliche Maiverfassung in Kraft. Zugleich wurde das Bundesgesetz vom 1. Mai 1934 BGBl. II Nr. 4/1934, betreffend die „Vaterländische Front“ erlassen, das die Vaterländische Front gesetzlich verankerte. Demgemäß regierte Dollfuß als Bundeskanzler sowie als „Bundesführer“ der Vaterländischen Front nun mit diktatorischen Vollmachten. Paragraph 8 des Bundesgesetzes legte etwa fest: „Die Behörden des Bundes, der Länder und der Gemeinden sind verpflichtet, Anträge, Gesuche, Anzeigen, Beschwerden und sonstige Mitteilungen, die von dem Bundesführer […] gefertigt sind, im Rahmen der geltenden Gesetze und Vorschriften ohne unnötigen Aufschub in Verhandlung zu nehmen.“

Die Parteien, die noch legal existierten, waren zwar nicht verboten, sie spielten aufgrund der neuen Verfassung jedoch keine Rolle mehr, teilweise lösten sie sich nun auf.

Am 25. Juli 1934 kam es zu einem nationalsozialistischen Putschversuch, im Zuge dessen der Führer der Vaterländischen Front, Bundeskanzler Dollfuß, ermordet wurde. Am 31. Juli wurde in den Zeitungen verlautbart, dass Vizekanzler Ernst Rüdiger Starhemberg als vormaliger Stellvertreter Dollfuß’ die Führung der Vaterländischen Front übernommen hat.[7] In der VF wurde eine dreimonatige Trauerzeit angeordnet. Dollfuß wurde zum „geistigen Führer“ erklärt, dessen Werk weiterleben sollte (die „Dollfuß-Straße“). Er wurde als Märtyrer und Heldenkanzler verklärt, im Dollfußlied wurde gesungen: „Ein Toter führt uns an.“ Zu einer Trauerkundgebung auf dem Heldenplatz am 8. August 1934 sollen 150.000 VF-Mitglieder gekommen sein.

  • Im Mai 1935 wurde von einer Vereinheitlichung der Wehrverbände gesprochen/angekündigt. Ebenso die Wiedereinführung der Wehrpflicht. Frage der Vereinheitlichung zog sich durch das ganze Jahr und war schließlich ausschlaggebend für Entlassung Starhembergs im Mai 1936
  • Am 24. Mai wurde das Bundesheer in die VF eingereiht, Heeresbeamte, Zivilbundesbeamte, Vertragsbedienstet und Arbeiter wurden von DO erafsst, Sonderbestimmungen für Militärpersonen. ein aktiver Offizier übernahm verbinung Generalsekretariat VF zu Bundesministerium für Landesverteiigung.
  • Regierungsumbildung 17. Oktober 1935, wurde als Zeichen der Einigkeit zwischen Heimwehrmann Starhemberg und Kanzler Schuschnigg dargestellt. (Uneinigkeit war zuvor schon wahrnehmbar) Diente vor allem zur Verdrängung Feys aus dem Kabinett.
  • Berliner Militärattaché Jansa wurde zum Leiter Sektion III des BM für Landesverteidigung berufen und - nicht öffentlich verkündet- zum Generalstabschef.
  • Die Arbeitsämter wurden in die VF eingegliedert
  • Im Dezember wurden in Wien eine neue Einwohnerliste erstellt, in deren Rahmen die VF-Mitgliedschaft amtlich verzeichnet wurde, was den Eindruck einer Zwansorganisation verstärkte. Starhemberg bekannte sich im Dezember bei einer Kundgebung zum Totalitätsanspruch der Bewegung ("Neben der VF ist niemand berechtigt, Politik zu machen")
  • Der Mitgliederstand im Dezember lag bei rund 2 Mio (wobei Militärangehöirge und Mitglieder der anerkannten Wehrverbände noch nicht mitgezählt)
  • 9 Landesleitungen, 260 Bezirksleitungen, 5300 Ortsgruppenleitungen
  • Berufsständische Gruppierung erst bei öffentlichen Bediensteten abgeschlossen, bei freuen berufen stand man erst am Anfang
  • Leiter des Werbereferat im Generalsekretariat Becker (Hans Sidonius, also nix Propagandaleiter?): 6000 Versammlungen, 4500 Sprengelsprechanbende...
  • Finanziell war man ausgeglichen, erhielt keine Zuschüsse von Regierungsseite (Ausnahme Kinderferienwerk),

19. Jänner 1936 großer Bundesappell.


Systematisch Sammlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1918[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 21. Oktober: Erstmaliges Zusammentreten der Provisorischen Nationalversammlung
  • Chaos durch ungeordnet rückströmende Armee
  • 30. Oktober Gründung des Staates Deutschösterreich
  • Kaiser verabschiedet sich ohne ganz klaren Schlussstrich -> dadurch Hoffnung Einiger auf Rückkehr zur Monarchie, daraus später legitimistische Bewegung
  • 31. Oktober oder 1. November: Gründung der Roten Garde
  • 3. November: Gründung der Volkswehr (Rote Garde wurde am 4. Nov. als Bataillon 41 darin eingegliedert, vgl. Wien Wiki), Zugleich Wahl von Soldatenräten (bereits im Jänner 1918, während des JÄnnerstreiks hatten sich Arbeiterräte gebildet)
  • 9. November: Nachricht der Republikgründung in Deutschland
  • 12. November: Ausrufung der Republik als Teil Deutschlands, Rote Garde macht sich auf der Parlamentsrampe wichtig und schießt bissl herum (Rathkolb: "Semirevolutionäre Erscheinung von links")
  • Hungerkrawalle schon oder erst 1919? Jedenfalls prekäre Versorgungslage mit Lebensmitteln und Kohle, ganz besonders in Wien, Leute verhungern (am Totenschein: "Entkräftung"), dazu tödliche Welle der Spanischen Grippe
  • Die Konkordanzdemokratie bis 1920 konnte sich auf eine erfahrene und effektive Verwaltung aus der Zeit der Monarchie stützen (Im EN auch Auflistung der wichtigsten der 83 Sozialgesetze 1918–20)[8]

1919[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • wann genau? Abschied von der Idee, Südtirol behalten zu können
  • Details ergänzen: Untersteiermark
  • 14. Jänner: Waffenstillstand in Kärnten
  • Im Februar: 160.000 Arbeitslose[8] (darunter vermutlich viele Kriegsheimkerher, aber so nicht explizit in EN)
  • 16. Februar: Wahl der Konstituierenden Nationalversammlung - Kommunisten machten nicht mit, aber beteiligten sich an der Plakate-kleberei. In bei weitem nicht allen als "Deutschösterreich" beanspruchten Gebiete war die Abhaltung einer Wahl möglich, speziell Tschechoslowakei unterband das. Daher bereits große Mandatsverluste der Großdeutschen, wurden vom ersten zum "Dritten Lager".
  • 17. April Ausschreitungen vor dem Parlament in Wien im Zuge einer Demonstration von Arbeitslosen, Kriegsinvaliden und Kriegsheimkehrern, Polizei schoss in die Menge, einige Tote (verschiedene Quellen gefunden, 4-5 Polizisten? wieviel Zivilisten?) Erste Meldung der Neuen Freien Presse - vgl. Dazu auch Goldinger u. Binder (1992): Geschichte der Republik Österreich, S.31-40: Putschversuch dürfte vom radikalen KPÖ-Flügel ausgegangen sein mit Unterstützung ungarischer Kommunisten.
  • 15. Juni weiterer kommunistischer Putschversuch, Plan war bekannt, Lage wurde effektiv von SDAP in den Arbeiter- udn Soldatenräten entschärft, Schober führte am Vortag (auf eigene Faust) Verhaftungen von mutmaßlichen Anführern durch. Beträchtliche finanzielle Unterstützung für den Zwergenaufstand durch Ungarn, mehrere Tote. Ungarische Kommunisten über mangelnde Opferbereitsschaft (im wörtl. Sinn, haben sich mehr Tote Idealisten erwartet) führt zu Ansehensverlust der österreichischen Kommunisten und Ende der Unterstützung.
  • 27. August: Auflösung der Roten Garde
  • 10. September: Annahme/Unterzeichnung des Vertrag von Saint-Germain, dadurch Gebietsverluste, Verbot des Namens "Deutschösterreich", Anschlussverbot (Vertrag trat im Juli 1920 in Kraft) - science.orf.at: 100 Jahre Vertrag von Saint-Germain.
  • Kinderverschickungen nach Dänemark, England, (andere?)
  • (von/bis?) Essenshilfslieferungen: Schweiz, Schweden, USA (andere? Deutschland? Frankreich?)

1920[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mai 1920: Organisation Kanzler aus D. beginnt mit halber Mio. Mark Budget der bayrischen Regierung, in Tirol aus lokalen Selbstschutzverbänden die "Tiroler Heimatwehr" aus dem Boden zu stampfen, die auch der Organisation Escherich ("Orgesch") beitritt (wie auch weitere Heimwehren)
  • Konspirative Umsturzpläne gegen die Regierung Renner durch CS, ungarische Verbindungsleute des Horthy-Regimes und Orgesch, in der Folge werden in Szalaegerszeg Invasionstruppen aus ehemaligen Offizieren aufgestellt. Plan wird hinfällig nach Ausscheiden der SDAP aus der Regierung im Juli
  • Ende der konstruktiven Zusammenarbeit von SDAP und CS, Beginn der politischen Frontenbildung
  • 10. Oktober: Volksabstimmung 1920 in Kärnten, danach wieder kurzfristige Besetzung Kärntens durch SHS-Staat
  • 17. Oktober Nationalratswahl in Österreich 1920, CS wird stärkste Fraktion (nicht im ganzen Staatsgebiet kann gewählt werden, speziell Kärnten)

1921[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 19. Juni: Nachwahl zum Nationalrat in Kärnten
  • November: Burgenland kommt zu Ö.

1922[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1. Jänner: Wien wird eigenes Bundesland, in Folge Hochburg der Sozialdemokraten: Rotes Wien
  • 18. Juni: Nachwahl zum Nationalrat in Burgenland
  • 4. Oktober Genfer Protokolle: Anleihe des Völkerbundes mit strengen Auflagen verbunden, leiten die "Genfer Sanierung" in den nächsten 2-3 Jahren ein, wodurch die Hyperinflation beendet und die Wirtschaft stabilisiert werden konnte. Großdeutsche stimmen ihnen aus realpolitischen Erwägungen zu, was ihnen die Wähler bei der nächsten Wahl nicht danken (u.a. Sanierung mit Abbau vieler Beamter = Kernwählerschicht)

1923[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1924[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1925[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1926[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1927[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1928[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1929[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Extrem kalter Winter: Bundesheer stellt zahlreiche Teeküchen auf, Polizisten im Außendienst bekommen Pakete mit Tee und Zucker ausgehändigt. Auf der Donau bildet sich ein Eisstoß
  • Vorläufig geht es der Wirtschaft gut, es wird Werbung für einheimisches Waren gemacht: "Kauft österreichische Waren"
  • Chinesische Polizeischüler bekommen Ausbildung in Wien (Lehars das Land des Lächelns (=China) Uraufführung) (ÜBRIGENS: Kultur 1. Republik nicht zu vergessen: Wilhelm Furtwängler, Ernst Krenek , Clemens Krauss (Dirigent), Franz Lehar, Wildgans, Kuh, ........... // Auch ev. gelegentliche Erfolge im Fußball erwähnenswert ("Wunderteam")
  • Lisl Goldarbeiter wird Miss Universum
  • Heimwehr macht Druck auf Anderung des Staates und der Regierungsform (autoriär, ständisch gegliedert), bewundern den "Fascismus" Italiens
  • 18. August: Schießerei in Sankt Lorenzen im Mürztal zwischen Heimwehr und Schutzbund, 3 Tote
  • "Letzte Warnung!" Heimwehr fordert Verfassungsreform in ihrem Sinne, oder sie werde den "Marsch auf Wien" durchführen (analog Mussolinis Marsch auf Rom)
  • Verunsicherung im Ausland, Kursverlust an Börsen, Abwertung des Schillings, Rücktritt der Bundesregierung Streeruwitz
  • 24. Oktober: Schwarzer Donnerstag als Beginn der Weltwirtschaftskrise - zuerst nur in den USA breiten sich Wirtschaftsprobleme und Arbeitslosigkeit zuerst nach England, dann auf Deutschland und Resteuropa aus, wo es besonders die Banken trifft (US-amerikanische Finanzinstitute ziehen ihre Kredite kurzfristig zurück, Bankenrun, Arbeitslosigkeit, Aufstieg Hitlers)
  • Verfassungsnovelle 1929

1930[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Haager Abkommen vom 20. Jänner 1930: Schober erreicht von den Siegermächten des ersten Weltkriegs Entlastungen für Ö.
  • Schober punktet außenpolitisch:
    • Mit dem deutschen Außenminister Curtius tüftelt er die geplante deutsch-österreichische Zollunion aus
    • In Frankreich kann er Sympathiepunkte einfahren. Kredite scheinen werden für politische Zugeständnisse erreichbar (Entwaffnung der Wehrverbände z.B.)
  • Wirtschaftskrise: Bundeskanzler Schober besucht am 29. März Steyr, wo die Hälfte der Einwohner kein Einkommen hat. Er besucht die Steyr-Werke, wo von 7000 Arbeitnehmern bereits 5000 entlassen werden mussten.
  • 18. Mai: Korneuburger Eid der Heimwehren, die alle Hoffnung auf Erfüllung ihrer Bestrebungen auf parlamentarischem Wege fahren lassen, den Parteienstaat verwerfen und eine faschistische Neuordnung fordern.
  • Strafella-Affäre: CS provoziert Bruch der Regierungskoalition der Bundesregierung Schober III und bewirkt damit vorgezogene Neuwahlen
  • Herbst: Die Heimwehr bildet eine Partei: Heimatblock - In Wien, NÖ und (zwei Bezirken? im) Burgenland kandidieren Heimwehr mit CS, sonst als eigene Partei
  • GDVP und Landbund in der Oppositionsrolle im Schoberblock "für Ruhe und Ordnung" (der Bürgerkrieg liegt in der Luft)
  • Im weißen Rößl wird uraufgeführt
  • 9. November: Nationalratswahl in Österreich 1930, vierte und letzte demokratische Nationalratswahl der Ersten Republik – erstmals (?) mit großer Multimedia-Wahlwerbung (Kino-Wahlwerbebeiträge), sehr vielen Wahlplakaten - größte Wahlbeteiligung der Ersten Republik

1931[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 8. Mai: Die Bundesregierung wird über den drohenden Finanz-Kollaps der größten österreichischen Bank, der Österreichsischen Credit-Anstalt für Handel und Gewerbe informiert
  • September: Pfrimer-Putsch
  • 9. Oktober 1931: Bundespräsident Miklas wird von der Bundesversammlung mit 109 Stimmen (Koalitionsparteien) gegen 93 Stimmen (Sozialdemokraten) gewählt. Vorausgegangen war dem ein Antrag der GDVP auf Änderung des Art. 60 B-VG, um nicht durch Volkswahl sondern durch Bundesversammlung wählen zu lassen. Argumentiert wurde damit, in wirtschaftlicher Krisenzeit keine teure Präsidentenwahl zu veranstalten, SDAP zog mit, weil (u.a.) "Überhöhung einer einzlenen Person reaktionäre Gefahren für die Republik in sich schließen kann" (s. Berchtold S.625f.)

1932[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Aussetzten der Rückzahlungsverpflichtungen an ausländische Gläubiger wird aufgrund der Wirtschaftslage und rapide schrumpfender Devisenvorräte ernsthaft in Erwägung gezogen und dem Völkerbund auch mitgeteilt
  • 24. April: Landtagswahlen in mehreren Ländern, dabei erstmals massive Zugewinne für die Nationalsozialisten. Die fordern Neuwahlen des Nationalrats, der gegenwärtige würde die politische Stimmung der Bevölkerung nicht mehr repräsentieren
  • 18. Mai: Völkerbund berät über neuen Kredit/Anleihe für Österreich
  • Sommer: Verhandlungen und Zusage der Lausanner Anleihe
  • 18. September: Joseph Goebbels spricht in Wien in der Engelmann Arena
  • 1. Oktober, nach der Sommerpause des Nationalrats: Dollfuß beschließt erstmals am Parlament vorbei mithilfe des KWEG die Geltendmachung eines Gesetzes (siebtes Credit-Anstalt-Gesetz)

1933[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1934[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 12. Februar ff. Österreichischer Bürgerkrieg
  • Verbot der Sozialdemokraten, Freie Gewerkschaften, Verhaftung Tausender wegen „Aufruhr“, standgerichtliche Todesstrafen
  • 17. März: Römer Protokolle: Verpflichtung der autoritär regierten Länder Österreich, Ungarns und Italiens zu enger Zusammenarbeit, Italien als Schutzmacht
  • 30. April: Pseudoparlamentarische Sitzung des Nationalrats ohne Sozialdemokraten (und noch wer?) Dabei werden Sozialdemokraten in Abwesenheit die Mandate aberkannt, restliche Abgeordneten ermächtigen die Regierung, eine neue Verfassung zu schaffen.
  • 1. Mai Maiverfassung „Im Namen Gottes, des Allmächtigen, von dem alles Recht ausgeht …“ - keine Wahlen mehr, Parteien bedeutungslos. Statt arbeiterbewegten Umzügen feiern die Stände die neue Verfassung vor dem Wiener Rathaus (? genau? sonst noch wo?) und im Praterstadion Kinderkundgebung mit Onkel Dollfuß (Meer an rot-weiß-roten Wimpeln)
  • 25. Juli Juliputsch, Tod Engelbert Dollfuß
  • Ein Toter führt uns an …

1935[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Oktober: Beginn der Zusammenfassung der Wehrverbände, Vorläufer der Frontmiliz entsteht

1936[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Frühjahr: Phönix-Skandal
  • 16.–24. März Sozialistenprozess unter genauer internationaler Beobachtung, wird zur Blamage der Regierung
  • Anfang Juni: Erneuter Besuch bei Mussolini, der sich jetzt aber wegen dem Abessinienkrieg international isoliert hat und engere Bande mit Hitler knüpft. Empfehlung Mussolinis: Österreich solle sich mit Hitler arrangieren.
  • 11. Juli Juliabkommen - Österreich arrangiert sich mit Hitler. Nazis amnestiert, halten sich aber nicht an "Stillhalteabkommen": Heil-Rufe und Hitlergruß verbreitet zu sehen, speziell beim Besuch deutscher Politiker/Diplomaten
  • Ende der Heimwehr, in Frontmiliz eingegliedert unter der Kontrolle der VF bzw. ab Juli 1937 des Staates (vgl. Bilder der Regierung Schuschnigg vorher - nachher: Uniformiert vs. im Anzug)

1937[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Schaffung "Volkspolitischer Referate" in der VF, Nazis können sich ziemlich frei betätigen, im ggs. zu den Sozialisten

1938[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Tavs-Plan
  • Berchtesgadener Abkommen
  • "Rot-Weiß-Rot bis in den Tot"-Rede Schuschniggs (20. Februar?)
  • Otto Habsburg bietet an / wünscht zu werden: Übernahme Kanzlerschaft, um Anschluss zu verhindern
  • Viel zu spät: Dialog zwischen System und illegalen Sozialdemokraten, um Anschluss zu verhindern
  • Angesetzte Volksabstimmung, um Anschluss zu verhindern
  • „Anschluss“ Österreichs wird nicht verhindert

Rezeption oder Rezeptionsgeschichte oder wie man halt so darüber dachte, im Lauf der Zeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eines der ersten Werke über die Zeit 1918–1938 verfasste der Historiker Reinhold Lorenz. Lorenz, ein Schüler Heinrich Srbiks war seit 1939 ao. Professor an der Universität Wien und verfasste aus nationalsozialistischer Sicht 1940 das Werk Der Staat wider Willen. Österreich 1918–1938 (übrigens auf ewiggestriger „Netzseite“ online verfügbar). Darin beschreibt Lorenz den Weg Österreichs vom "Schandfrieden" von Versaille zum Triumpf der "Heimholung ins Reich". Stark angelehnt an dieses Werk hat sich der Journalist Hellmut Andics, der 1962 das Werk Der Staat, den keiner wollte veröffentlichte. Trotz Kritik an der Nähe zum NS-Werk Lorenz' setzte sich das im Titel vermittelte Bild, der negative rhetorische Topos als Erklärungsmodell für das Scheitern der Ersten Republik durch [HIER SEHR FREIE INTERPRETATION VON MIR (nicht so in Artikel!]: der fehlende gemeinsame Glaube an Österreich wäre, als gemeinsame Schuld [der beiden großen politischen Lager?] für das Scheitern verantwortlich gewesen und durch ihren Gegensatz zum Glauben an das [Wirtschaftswunder-]Österreich der Zweiten Republik quasi Garant für deren Gelingen.] [Hier wieder näher am Text:] Andics beschreibt die Erste Republik als "negatives Abziehbild" der Zweiten Republik. Damals habe der Wille zur Zusammenarbeit gefehlt, die Republik scheiterte, jetzt – Vertreter der großen Parteien hatten kurz zuvor (1955) den Staatsvertrag unterzeichnet – wäre diese Zusammenarbeit Garant für den Erfolg. Andics Werk war lange prägend für das Narrativ der Ersten Republik.


NICHT EXPLIZIT IN SAFRIAN (weil sich der mit öst. Autoren beschäftigt) aber einzubauen: Charles A. Gulick: Österreich von Habsburg zu Hitler (5 Bände). Wird bei Safrian nur als Motivation Benedikts erwähnt, der einen österreichischen "Gegenentwurf" der Geschichtsschreibung Österreichs [bezogen auf Gulick] erstellen wollte.

[Besser das hier oben, Lorenz erst in Rückschau bei Andics erwähnen:] Nach der Nazizeit und Weltkrieg wurde 1954 ein Sammelwerk zur Geschichte der Ersten Republik herausgegeben, [dann lang nix] 1962 erschienen gleich drei Monografien über diese Zeit: Neben dem bereits erwähnte Werk von Andics veröffentlichten die Historiker Hanns Leo Mikoletzky und Walter Goldinger je eines. Dies hängt mit politisch diskutierten Defiziten bei der Vermittlung von Zeitgeschichte im Unterricht und in Schulbüchern und die Notwendigkeit der Bildung und Stärkung eines "Österreichbewusstseins" der jungen Generation. Unterrichtsminister Heinrich Drimmel iniitierte dazu im Dezember 1960 die Expertentagung "Österreichische Zeitgeschichte im Schulunterricht" (in Reichenau/Rax).

1954 Heinrich Benedikt gibt Sammelband Geschichte der Republik Österreich heraus. [Übrigens: Safrian äußert deutliche Kritik an der ideologischen Färbung des Werks, auf "Großösterreich" (=Habsburgerreich) wird sehnsuchtsvoll zurückgeschaut, das aus Monarchiezeiten mitgenommene Feindbild des Panslawismus schwingt mit, die Opferrolle Österreichs wird weit nach hinten ausdehnt: die Österreicher sind sowieso wesensmäßig "übernational[], überparteilich[], humanistisch[]"... trotzdem nennt der WP-Artikel das Werk ein "Standardwerk" (belegt, aber ich vermute falsch interpretiert: War in den 1960ern, die der zitierte Artikel im EN behandelt, Standardwerk).

Goldinger "Geschichte der Republik Österreich": Will Benedikts Werk ablösen, für das Goldinger damals schon einen Beitrag geschrieben hatte. Dieser Beitrag wird kaum verändert auch in das neue Buch übernommen. Goldinger bedient sich offebar auch der (für andere Forscher nicht/kaum zugänglichen) Akten aus dem Staatsarchiv, ist aber bei den Quellenangabe in seinem Werk sehr schlampig/oberflächlich. Gibt immer nur Literatur/Quellen am Ende der Kapitel an, und dann auch keine genauen Seiten, bei mehrbändigen Ausgaben nicht mal den Band. [Safrian so ungefährt: Wissenschaftlichkeit sieht anders aus]

Mikoletzkys Österreichische Zeitgeschichte: Stellt die Geschichte 1918–1955 dar. Ist erster öst. Fachhistoriker, der auch die Demütigung und Verfolgung der öst. Juden im Rahmen einer Republiksgeschichte thematisiert.

[9]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Klaus Berchtold: Verfassungsgeschichte der Republik Österreich. Band 1: 1918–1933. Springer, Wien / New York 1998, ISBN 3-211-83188-6.
  • Robert Kriechbaumer: Die großen Erzählungen der Politik. Politische Kultur und Parteien in Österreich von der Jahrhundertwende bis 1945 (= Schriftenreihe des Forschungsinstitutes für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek, Salzburg. Band 12). Böhlau, Wien / Köln / Weimar 2001, ISBN 3-205-99400-0.
  • Hugo Portisch: Österreich I: Die unterschätzte Republik. Kremayr & Scheriau, Wien 1989, ISBN 978-3-218-00485-5.

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Robert Kriechbaumer: Die großen Erzählungen der Politik. Politische Kultur und Parteien in Österreich von der Jahrhundertwende bis 1945 (= Schriftenreihe des Forschungsinstitutes für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek, Salzburg. Band 12). Böhlau, Wien / Köln / Weimar 2001, ISBN 3-205-99400-0, S. 289.
  2. Hinein in die vaterländische Front!. In: Wiener Zeitung, 21. Mai 1933, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz.
  3. Oliver Rathkolb: „Dollfuß hat Österreich getötet“. In: Wiener Zeitung. 9. Februar 2014, S. 2, abgerufen am 14. September 2018.
  4. Die überparteiliche Vaterländische Front. In: Reichspost, 12. September 1933, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/rpt.
  5. Franz Graf-Stuhlhofer: Wiener Evangelische Professoren der Theologie im Spiegel der Gau-Akten. Dokumentation zu Beth, Egli, Entz, Hajek, Hoffmann, Koch, Kühnert, Opitz, Schneider und Wilke. In: JbGPrÖ. 116, 2000/01, S. 222.
  6. Kurt Bauer: Forschungsprojekt Februaropfer 1934. In: www.kurt-bauer-geschichte.at. Abgerufen am 18. September 2018.
  7. Der Vizekanzler – Führer der Vaterländischen Front. In: Neue Freie Presse, 31. Juli 1934, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nfp.
  8. a b Oliver Rathkolb: „Glauben Sie nicht, daß mit all diesen Dingen die soziale Frage gelöst oder der sozialistische Staat errichtet werden kann“. Sozialpolitik und Frühformen der Konkordanzdemokratie in Österreich 1918–1920. In: Helmut Konrad, Haus der Geschichte Österreich (Hrsg.): 1918–2018: Die Anfänge der Republik Österreich im internationalen Kontext. Wien 2018, ISBN 978-3-9504271-6-5, S. 61–64 (online auf hdgoe.at (PDF; 382 kB)).
  9. Hans Safrian: Anfänge der österreichischen Zeitgeschichtsschreibung: mit oder ohne Quellen? In: Bertrand Perz, Ina Markova (Hrsg): 50 Jahre Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien 1966–2016. new academic press, Wien 2017, ISBN 978-3-7003-1946-7, S. 202–223.