Benutzer:Krixelkraxel/Reutlinger Liederkranz

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Reutlinger Liederkranz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Reutlinger Liederkranz 1827 e.V. ist ein deutscher Gesangverein. Er gehört zu den ältesten Gesangvereinen im Deutschen Chorverband und ist Gründungsmitglied des Chorverbandes Ludwig Uhland, wie auch des Schwäbischen Chorverbandes.

Reutlinger Liederkranz 1827 e.V.
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Wappen
Sitz Reutlingen, Baden-Württemberg, Deutschland
Träger Verein
Gründung 30. September 1827[1]
Chöre Kinderchor: Chooories (Auswahlchor)

Jugendchor: Chooorizon (Auswahlchor)

Junger Chor: Chooorisma

Junger Chor: d'aChor (Auswahlchor)

Gemischter Chor

Zahl der Mitglieder

(Stand 17. März 2022)

134 Mitglieder, davon
  • 86 aktive Sängerinnen und Sänger
  • 48 fördernde (passive) Mitglieder
Homepage https://reutlinger-liederkranz.de/

Chöre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von seiner Gründung im Jahr 1827 bis ins Jahr 1893 bestand der Reutlinger Liederkranz als reiner Männerchor. Ein Frauenchor wird zum ersten Mal beim 66. Stiftungsfest am 18. November 1893 erwähnt. Eine Neugründung des heute noch existierenden Frauenchors fand nach einer langen Pause am 30. März 1951 statt. Zu dieser Zeit zählte der Frauenchor 60 Sängerinnen und der Männerchor 120 Sänger. Beide Chöre probten getrennt, aber auch gemeinsam und bildeten somit einen Gemischten Chor. Im Jahr 1985 wurde unter der Leitung von Brigitte Neumann ein Kinderchor gegründet, der später "Hit Kids" genannt wurde. Aufgrund des fortgeschrittenen Alters der jugendlichen Sängerinnen und Sänger wurde 2002 ein Jugendchor ins Leben gerufen. Um junge Erwachsene mit moderner Chorliteratur anzusprechen, wurde im Jahr 1993 der Junge Chor "Voices" gegründet.

Durch die Corona-Pandemie im Jahr 2020 sank die Zahl der aktiven Mitglieder, so dass seit 2020 der Männerchor und der Frauenchor ruhen.

Heute existieren unter dem Dach des Reutlinger Liederkranzes 5 Chöre: Kinderchor Chooories (Auswahlchor), Jugendchor Chooorizon (Auswahlchor), Junger Chor Chooorizon, Junger Chor d'aChor (Auswahlchor), Gemischter Chor. Bei den Auswahlchören ist ein Stimmtest durch den Chorleiter Voraussetzung für die Aufnahme im Chor. Bei den anderen Chören gibt es keine Aufnahmebedingungen.

Immer wieder gibt es auch Auftritte eines Männerchores oder eines Frauenchores. Diese werden in der Regel chorübergreifend gebildet, so dass der Männer- oder Frauenchor aus Mitgliedern mehrerer anderer Chöre zusammengesetzt ist.

Musikalischer Leiter aller Chöre im Reutlinger Liederkranz ist seit 2011 Thomas Preiß, Chordirektor BMCO. Unter seiner Leitung wurde der Junge Chor Chooorisma gegründet (2011). Thomas Preiß hatte die bereits unter seiner Leitung bestehenden Verbandschöre des Schwäbischen Chorverbandes Chooories (Kinderchor) und d'aChor (damals Jugendchor) nach der Niederlegung seines Amtes 2012 als Chordirektor der Chorjugend des Schwäbischen Chorverbandes nach Absprache mit dem damaligen Vorsitzenden Gerhard Mench in den Reutlinger Liederkranz überführt.

Chooories[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kinderchor Chooories wurde als Verbandskinderchor des Schwäbischen Chorverbandes im Jahr 2007 unter seinem heutigen Chorleiter Thomas Preiß gegründet. Nachdem im Jahr 2012 Thomas Preiß sein Amt als Musikdirektor der Chorjugend im Schwäbischen Chorverband niederlegte, schloss sich der Chor 2012 dem Reutlinger Liederkranz an, dessen musikalische Leitung Thomas Preiß seit 2011 inne hat. Hier singen Kinder im Alter von ca. 8-14 Jahren. Die Chooories sind weiterhin ein Auswahl-Kinderchor mit dem Ziel, auch mehrstimmige (S-S-A-A) und anspruchsvolle Chorliteratur einzustudieren. Für die Organisation und Kommunikation mit den Kindern und deren Eltern sind Betreuer zuständig, die auch neben dem Chorleiter als Ansprechpartner für die Kinder in Proben und bei Auftritten anwesend sind.

Im Jahr 2013 traten die Chooories im Rahmen des Benefizkonzertes "Launiges von und über Mozart" in der Stadthalle Reutlingen auf.[2] Ebenfalls im Jahr 2013 nahmen die Chooories an einem Flashmob mit über 2000 Beteiligten auf der Messe Stuttgart mit dem Song "We are the World" teil[3]. 2016 wirkten die Chooories bei einer CD-Aufnahme von Helmut Eisel: "Rhapsody for an Unknown Klezmer" mit. Es folgte 2018 die Uraufführung dieses Werkes gemeinsam mit dem Komponisten und mit der Philharmonie Reutlingen in der Stadthalle Reutlingen[4].

Bereits vor den Chooories gab es unter der Leitung von Brigitte Neumann und danach unter Peter Hermann den Kinderchor Hit Kids, welcher im Jahr 2002 als Kinder- und Jugendchor geführt wurde.[5] Mit dem Weggang von Peter Hermann im Jahr 2010 hörte der Kinder- und Jugendchor auf zu existieren.

Chooorizon[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chooorizon ist der Jugendchor des Reutlinger Liederkranz. Der Jugendchor wurde im Januar 2016 von den Choooories abgepalten, um eine homogene Altersstruktur für die Kinder und Jugendlichen in ihrer jeweiligen Chorgruppe zu schaffen. In diesem gemischten Auswahlchor (S-A-T-B) singen Jugendliche ab 14 Jahren. Ziel dieses Chores ist es, anspruchsvolle moderne, aber auch klassische Chorliteratur einzustudieren und zu präsentieren.

Zu erwähnen sind die Auftritte von Chooorizon beim Stadtfest auf der Antenne 1-Bühne im Jahr 2018 und beim Schwörtag 2019 während des Schwörtagszeremoniells auf dem Schwörhof, dem heutigen Kanzleiplatz vor dem Friedrich-List-Gymnasium. Ein Höhepunkt war die Konzertreise nach New York, welche von den Mitgliedern des Chores gemeinsam mit anderen Chören ihres Chorleiters Thomas Preiß unternommen wurde. Das Konzert fand im Dezember 2018 in der Carnegie Hall unter der Leitung von Jonathan Griffith statt.[6]

Chooorisma[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Abspaltung der Voices vom Reutligner Liederkranz im Jahr 2010 wurde am 24. Mai 2011 der Junge Chor Chooorisma mit 23 Mitgliedern gegründet. Die Zahl der Mitglieder hat sich sehr schnell mehr als verdoppelt. Allerdings war durch die Corona-Pandemie 2020 ein Einbruch der Mitgliederzahlen zu verzeichnen.

Chooorisma beteiligte sich von Beginn an rege an den Konzerten des Reutlinger Liederkranzes, hat aber auch eigene Auftritte in Reutlingen und Umgebung. Die Chorliteratur ist überwiegend modern und wird auswendig und mit ansprechender Choreografie präsentiert.

Im Jahr 2013 beteiligte sich Chooorisma bei dem Benefizkonzert "Launiges von und über Mozart" in der Stadthalle Reutlingen. Bei einem weiteren Benefizkonzert im Jahr 2015 war Chooorisma erneut in der Stadthalle Reutlingen[7] und es folgte 2017 das Partnerstadtkonzert mit Aarauer Chören in Reutlingen und Aarau. Ein Höhepunkt war die Konzertreise nach New York, welche von den Mitgliedern des Chores gemeinsam mit anderen Chören ihres Chorleiters Thomas Preiß unternommen wurde. Das Konzert fand im Dezember 2018 in der Carnegie Hall unter der Leitung von Jonathan Griffith statt.[6]

d'aChor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Junge Chor d'aChor wurde als Verbandsjugendchor des Schwäbischen Chorverbandes im Jahr 2003 unter seinem heutigen Chorleiter Thomas Preiß gegründet. Nachdem im Jahr 2012 Thomas Preiß sein Amt als Musikdirektor der Chorjugend im Schwäbischen Chorverband niederlegte, schloss sich der Chor 2013 dem Reutlinger Liederkranz an, dessen musikalische Leitung Thomas Preiß seit 2011 inne hat. Der Mitglieder des Jugendchors blieben der Chorgemeinschaft treu, so dass aus dem ehemaligen Jugendchor über die Jahre ein Junger Chor wurde. Auch heute sind immer noch Gründungsmitglieder Teil des Chores.

Als Chor des Reutlinger Liederkranzes beteiligt sich d'aChor einerseits an den Konzerten des Vereins. Aber d'aChor zeigt sich auch in eigenen Konzerten, wie z.B. 2019 mit Georg Friedrich Händel: "Der Messias", HWV 56 in der Mauritiuskirche in Reutlingen Betzingen. Seit 2016 kooperiert d'aChor mit dem Hchschulorchester der Hochschule Reutlingen und beteiligt sich jährlich bei dem Weihnachtskonzert der Hochschule in deren Aula.[8]

Gemischter Chor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemischte Chor hat eine lange Tradition und ist seine vielen Jahrzehnten fester Bestandteil des Reutlinger Liederkranz. In der Chronik wird der Gemischte Chor erstmals 1909 erwähnt:

"[…] 1909 stellte sich der neue Dirigent Aichele erstmals wieder mit einem gemischten Chor der Öffentlichkeit vor […]"[9]

Dauraus lässt sich schließen, dass auch bereits vor 1909 ein Gemischter Chor existierte.

Immer wieder gab es große Aufführungen über die Jahrzehnte. Zu erwähnen ist das 100-jährige Jubiläum 1927, bei dessen Festkonzert dem damaligen Chorleiter Ferdinand Binz ein 335 Mitglieder zählender Chor aus 190 Sängerinnen und 145 Sänger sowie das Philharmonische Orchester Stuttgart zur Verfügung stand. Das Konzert fand vor 2.000 Zuhörern im Festzelt auf der Rennwiese statt.[10] Weitere große Aufführungen waren u.a. das Kirchenkonzert mit der "Deutschen Messe", D 872 von Franz Schubert (1935), das "Verdi-Requiem" (1957 und 1990) oder das Konzert im Festspielhaus in Salzburg mit ca. 500 Sängerinnen und Sängern des damaligen Chorleiters Karl-Hermann Mäder (1963). Große Werke wie das Oratorium "Elias" op. 70 (MWV A 25) von Felix Mendelssohn Bartholdy (1961 und 1977) oder "Carmina Burana" von Carl Orff (1971 und 1998) folgten. Im Jahr 2011 trat der Gemischte Chor zusammen mit den Fischer-Chören in Mainz beim ZDF-Fernsehgarten in der Jubiläumssendung "25 Jahre Fernsehgarten" auf.

Soweit es in den Jahren 2020 bis 2021 möglich war, probte der Chor während der Corona-Pandemie an ungewöhnlichen Orten: Zuschauertribühne Naturtheater Reutlingen, leere Fabrik-Hallen (Wagner-Areal) oder KFZ-Werkstatt. Die widrigen Umstände führten dazu, dass der Chor von Oktober 2021 bis Januar 2022 ruhte. Ab Februar 2022 begannen erneut die Proben zum "Requiem", KV 626 von Wolfgang Amadeus Mozart, das im Herbst 2022 unter der Leitung von Stephan Dominikus Wehrle aufgeführt werden soll.

Männerchor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Geschichte des Männerchores ist in den ersten Jahrzehnten identisch mit der Vereingeschichte. Der Reutlinger Liederkranz hat sich - wie alle anderen Liederkränze dieser Zeit - als Männerchor konstituiert. Immer wieder stellte sich der Männerchor mit zunehmendem Erfolg dem sogenannten Wettsingen, heute Wertungssingen genannt. Besonderen Erfolg erreichte man 1895 auf dem 23. Liederfest des Schwäbischen Sängerbundes in Biberach an der Riß (1. Preis in der Abteilung Kunstgesang beim Wettsingen) und auf dem Liederfest des Uhlandgaus 1926 (1. Preis in der Abteilung Erschwerter Kunstgesang). Neben weiteren Preisen wurden immer wieder Ehrengaben wie Pokale, Medaillen oder eine Notentasche ersungen.

Die Fahrt des Männerchores zum Eidgenössischen Sängerfest nach Zürich im Jahr 1880 führte zum traditionellen Rehbockessen, zu dem sich bis heute jährlich die Männer des Liederkranzes immer am Jahresende treffen.

Im Vergleich zu heutigen Aufführungen oder Konzerten trat der Männnerchor Mitte des 19. Jahrhunderts sehr häufig an die Öffentlichkeit. Ca. alle 6 - 8 Wochen gab es öffentliche Aufführungen.[1] Bis ins 20. Jahrhundert hinein dienten diese Aufführungen auch wohltätigen Zwecken. So ist in der Chronik regelmäßig zu lesen, dass der Erlös solcher Zwecke beispielsweise Verwundeten in Lazaretten, Brand- und Hagelgeschädigten, unbemittelten Wehrmännern für deren Ausrüstung, Ortsarmen oder treuen Dienstboten zukam. Diese Liste wäre beliebig fortzuführen. Neben diesen wohltätigen Zwecken wurde der Erlös auch als Spende für das List-Denkmal (1863), Jos-Weiß-Denkmals in Esslingen am Neckar (1867), Krieger-Denkmal in Reutlingen (1872), Schiller-Denkmal in Marbach am Neckar. Auch wenn eine Liederhalle nie errichtet wurde, gab es auch hierzu seit 1875 immer wieder Konzerte zugunsten der Finanzierung einer solchen Halle.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde 1947 die Vereinstätigkeit mit 57 Männern wieder aufgenommen. Ab 1951 probten Männer- und Frauenchor zwar immer noch getrennt, aber die Zusammenführungen zu einem Gemischten Chor für große Konzerte wurden immer häufiger. Im Lauf der Jahre war der Gemischte Chor zu einem festen Ensemble zusammengewachsen. Trotzdem traten bei den Konzerten auch weiterhin auch Männer- und Frauenchor getrennt mit eigenen Beiträgen auf.

Immer wieder nahmen auch die Männer der anderen Liederkranz-Chöre an den Männerchorproben teil, so dass der Männerchor ab den 2000-er Jahren immer wieder durch andere Chöre verstärkt wurde. Der letzte Auftritt des Männerchors war bei der Weindorf-Eröffnung "Reutlinger Hernst" am 20. August 2019, wo der Männerchor des Reutlinger Liederkranzes mit Weinliedern die Veranstaltung eröffnete.[11] Danach stellte der Männerchor aufgrund der Corona-Pandemie die Proben und Auftritte ein.

Frauenchor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch wenn heutzutage die Frauen zahlenmäßig den deutlich größeren Teil der aktiven Mitglieder im Reutlinger Liederkranz ausmachen, so hatten im Laufe der Geschichte die Frauenchöre im Reutlinger Liederkranz immer wieder mit Widerständen zu kämpfen. Zum erstem Mal werden "Damen" als Mitwirkende bei einer Aufführung von Andreas Jakob Romberg (1767-1821): "Das Lied von der Glocke" im Jahr 1838 erwähnt. Ein reiner Frauenchor bestehend aus 35 Sängerinnen trat zum erstem Mal beim 66. Stiftungsfest am 18. November 1893 auf. Es ist aber anzunehmen, dass dieser Chor bereits einige Jahre zuvor existierte, denn den Aufzeichnungen des damaligen Schriftführers ist bereits 1889 zu entnehmen, dass bei der Weihnachtsfeier "drei Damenchöre viel Anklang fanden". Auch aus dem Jahr 1890 existiert eine Protokollnotiz, dass für die Weihnachtsfeier "noch einer oder zwei Damenchöre" aufgenommen werden sollen. Immer wieder wird in den Jahren 1895, 1896, 1902 und 1903 ein "Damenchor" erwähnt, der aber vermutlich nicht regelmäßig probte und mit den Jahren aufgelöst wurde. Bestätigt wird diese Annahme durch einen Bericht in der Schwarzwälder Kreiszeitung 1907, in dem zu lesen ist, dass bei der Weihnachtsfeier 1907 zum ersten Mal ein neugebildeter Frauenchor auftrat. Im Jahr 1913 gab dieser Frauenchor ein Konzert, das er alleine bestritt, ohne dass der Männerchor des Reutlinger Liederkranzes dabei auftrat. Diese Tatsache missfiel dem damaligen Ausschuss und es wurde gefordert, dass in zukünftigen Konzerten immer der Männerchor auftreten solle:

"Mit Unmut stellt der Schriftführer fest, es habe 'die Tatsache allgemein überrascht', daß das Herbstkonzert am 4. November nur mit dem Frauenchor allein stattfinde. Die Ausschußmitglieder hätten sich alle gegen eine derartige Veranstaltung ausgesprochen und „erwarteten für künftige Fälle", daß Konzerte nicht mehr ohne den Männerchor stattfänden. Nach dem Konzert bekamen die Damen ihr Fett in einem weiteren Eintrag weg. Der Frauenchor, so schrieb der Chronist in sein Buch, habe sich Mühe gegeben, die auf dem Programm stehenden Chöre gut zu singen, was ihm in der Hauptsache auch gelungen sei. Von vielen Seiten aber habe man hören können, daß eben 'einem Frauenchor das Markante fehle' und daß man enttäuscht gewesen sei, in dem Konzert keinen Männerchor zu hören."[12]

In den Jahren 1922 bis 1925 wuchs der Frauenchor wuchs auf über 100 Sängerinnen an. Dieser wurde aber 1925 wegen Überlastung des damaligen Chorleiters Ferdinand Binz aufgelöst. An dessen Stelle trat ein Madrigalchor. Bereits 2 Jahre später wurde der Frauenchor zum 100-jährigen Jubiläum 1927 wieder neu gegründet und bestand bis 1935. Es folgte nach 34 Jahre Pause die Neugründung des Frauenchors am 30. März 1951 mit 114 Sängerinnen. Der erste Auftritt der Frauen war am 13. Oktober desselben Jahres bei der Herbstfeier im "Südbahnhof" in Reutlingen. Else Zühr war die erste Vorstitzende des Frauenchors und wurde nach 27 Jahren in ihrem Amt von Gisela Kritter abgelöst. Es folgten Elsbeth Reich (1987) und Monika Staud (seit 2014).

Erst im Jahr 1972 wurde die Satzung geändert, um den Frauenchor mit allen Rechten und Pflichten in den Reutlinger Liederkranz einzubinden.

Das letzte große Konzert des Frauenchores fand mit Beteiligung von 72 Sängerinnen aus allen Chören am 20. Juli 2019 statt: Karl Jenkins: "Adiemus - Songs of Sanctuary". Mit Beginn der Corona-Pandemie 2020 stellte der Frauenchor die Proben ein. Trotzdem feierte der Frauenchor im März 2021 noch sein 70-jähriges Bestehen, allerdings coronabedingt ohne ein Konzert.[13]

Madrigalchor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Chronik des Reutlinger Liederkranzes erwähnt den Madrigalchor als Nachfolgechor des im Jahr 1925 aufgelösten Frauenchors. Lediglich in den Jahren 1929, 1930 und 1938 wird der Madrigalchor erneut erwähnt: 1929 tritt der Madrigalchor im Rahmen des Chorfestes in Ulm bei einem Sonderkonzert mit einem Programm von Hugo Hermann auf. Eine Mitwirkung des Madrigalchors beim 103. Stiftungefest im Jahr 1930 und beim 111. Stiftungsfest im Jahr 1938 wird ebenso erwähnt. Eine Besetzung oder eine Anzahl von Mitgliedern werden nicht genannt.

Voices[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Voices wurden als Junger Chor am 7. März 1993 gegründet. Der damalige Chorleiter Peter Hermann griff die Idee des Vorsitzenden Peter Leininger auf und studierte mit den Sängerinnen und Sängern moderne Chorliteratur ein. 2002 veranstalteten die Voices das Konzert "BLUES VOICES – The Musical" in der Listhalle Reutlingen. Im September 2010 beschossen die Voices, zum 31. Dezember 2010 aus dem Liederkranz Reutlingen auszutreten und den eigenständigen Verein VOICES Reutlingen 1993 e.V. zu gründen. Der Chorleiter Peter Hernmann gab am 10. Dezember 2010 sein Abschlusskonzert "There is a light!" in der Marienkirche Reutlingen, so dass am 11. Januar 2011 Cornelius Fritz die musikalische Leitung des Chores übernahm.[14]

Weitere Ensembles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Immer wieder gab es im Reutlinger Liederkranz kleinere Ensembles, die durch den Zusammenschluss von einzelnen Sängerinnen und Sängern gebildet wurden. Bereits für die ersten Jahre erwähnt die Chronik, dass der "Wunsch nach mehr Abwechslung im Singen und Einübung von Quartetten (wohl Solo-Quartetten)"[15] bestand.

  • Quartett: Erwähnt im Programm zum 25. Jahresfest 1852.
  • Quartett: Erwähnt im Programm zur Feier anlässlich des Todes von Ludwig Uhland 1862.
  • Herrlinger: Doppelquartett aus jungen Sängern. Gründung: 1905. Leitung: Bröckel
  • Vereinsquartett gegründet von Chormeister Hermann Kaupp. Gründung: 1922.
  • Quintett: Richard Fischbach, Adolf Haarer, Karl Schmidt, Ernst Aikele, Chorleiter Willy Strecker. Gründung: 1930.
  • Der Sänger Hans Heinkel ruft das Doppelquartett (Späterer Name: Vocal-Ensemble) ins Leben. Gründung: 1950.
  • Vereinssextett, erwähnt in der Festschrift 1952[16]
  • Kleiner Chor: Dieser Chor wurde 1979 ins Leben gerufen und trat nur einmal auf.

Neben den Vokal-Ensembles wurde im Jahr 1922 vom damaligen Chormeister Hermann Kaupp ein Hausorchester gegründet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gründung des Reutlinger Liederkranzes hatte wie die Gründung vieler anderer Vereine in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts mehrere Gründe. Selbstverständlich war zentraler Inhalt das mehrstimmige gemeinsame Singen. Aber die Vereine waren durchaus auch politisch. Da kein freies politisches Versammlungsrecht existierte, traten Gesangvereine, Turnvereine und Schützenvereine an diese Stelle, bei deren Festen sich durchaus politisch geäußert wurde. Sehr deutlich war Einheits- und Freiheitsbewegung in den scheinbar unpolitischen Vereinen zu spüren, was sich auch in der Chorliteratur und auf den Festreden zeigte. So trug der Reutlinger Liederkranz beispielsweise das Lied "Deutschlands Freiheit" von Franz Gustav Klauer beim Wettsingen auf dem Liederfest 1850 in Ulm vor. Sehr deutlich bringt Karl Pfaff auf dem Liederfest in Plochingen 1827 den Einheits- und Freiheitsgedanken in seiner Festrede zum Audruck:

"Der Sänger wird emporgehoben aus dem gemeinen Leben, er schwebt hoch über dem kleinlichen Streben, den ängstlichen Sorgen der Alltagswelt, er wird seinen Mitmenschen näher gerückt, und niedersinken vor des Gesanges Macht der Stände lächerliche Schranken. Eine Familie vereinigt in Eintracht, Freude und Begeisterung bildet der ganze Chor."[17]

Zum goldenen Ochsen (Gebäude mit Balkon auf der rechten Seite)

Seine erste Erwähung fand der Reutlinger Liederkranz auf dem Liederfest in Plochingen im Jahr 1827. Es war gleichzeitig das erste allgemeine Liederfest, welches in Deutschland begangen wurde. Die Einladung ging von den Liederkränzen der Städte Stuttgart, Kirchheim und Göppingen aus. Neben dem Reutlinger Liederkranz haben auch die Vereine aus Esslingen, Geislingen und Tübingen (insgesamt 7 Vereine) teilgenommen.[18] Erwähnenswert ist, dass die Teinahme des Reutlinger Liederkranzes noch vor dessen offiziellen Gründung stattfand. Die Gründungsversammlung des Reutlinger Liederkranzes war am 30. September 1827[19] im Gasthaus Zum goldenen Ochsen, dem heutigen Sitz der Kreissparkasse Reutlingen. Gründungsmitglieder waren die Herren Pfeilsticker, Dieffenbacher, Mühlhäuser, Weiblen, Wilhelm, Heldmaier, Dollhopf, Mann und Reinhart als ordentliche (singende) Mitglieder, sowie die Herren Hefele, Fleischhauer, A. Knapp, Finckh, Krumm, Weyßer, Zwißler, Rau, Elwert, Haug, D. Müller, G. Müller, Rapp, Kurz, Enßlin, v. Hohbach, C. Enßlin, Fehleisen, Fritz, W. H. Finckh, v. Wallbronn, Fetzer, Camerer, Majer, J. J. Gayler, Dillenius, J. G. Knapp und Wiedenmann als außerordentliche Mitglieder. Als Vorstand der 9 ordentlichen (singenden) Mitgliedern und 28 nichtsingenden Mitgliedern wurde Herr Wiedenmann gewählt. Erster Musikdirektor war Johann Friedrich Dieffenbacher (1801-1882). Die erste Satzung bestand aus 11 Paragraphen (im Jahr 1828 auf 24 Paragraphen erweitert). Weitere Liederkranz-Gründungen gab es in Stuttgart (1824), Ulm (1825), Esslingen, Geislingen, Kirchheim, Ravensburg und Schorndorf (alle 1827).

Nach dem Sängerfest in Plochingen 1827 war der erste Auftritt in Reutlingen 1828 auf dem privaten Hofgut Gaisbühl in Reutlingen anlässlich des Geburtstages von König Wilhelm I. Ebenfalls 1828 erfolgte eine Einladung des Esslinger Liederkranz zu dessen Jahresfest, welcher der junge Verein noch nicht wagte zu folgen. Geprobt wurde im Ochsensaal, in dem auch das erste Jahresfest 1828 stattfand. Die Mitglieder des Reutlinger Liederkranz stammten in den ersten Jahren aus der Reutlinger Oberschicht oder waren Lehrer. Die Jahre 1830-1833 beschreibt die Chronik als "Winterschlaf". In dieser Zeit wurden die Proben vom Ochsen in das Lokal Heimberger verlegt. 1833 übernahm Johann Jakob Gayler den Vorsitz. Es wurde im selben Jahr das erste Klavier angeschafft und die Mitgliederzahl stetig an. Der Erlös eines Auftrittes am 23. April 1836 war für das Schillerdenkmal in Marbach bestimmt. Dies wurde nach dem Denkmalstreit zwischen Marbach und Stuttgart jedoch erst 1876 erbaut, während das Denkmal in Stuttgart bereits im Jahr 1839 errichtet wurde.

Für die ersten Jahresfeste war es üblich, Vetronungen von Gedichten, die eigens für diese Jahresfeste verfasst wurden, aufzuführen. So ist bereits für das erste Jahresfest am 06. Oktober 1828 das Gedicht eines unbekannten Verfassers "Wie ist uns Allen wohl zu Muthe, Seitdem der Ton des Liedes hallt!" überliefert. Die fast schon freundschaftliche Beziehung zwischen dem ersten Chordirektor Johann Friedrich Dieffenbacher zu seinem Schüler Hermann Kurz führte zur Entstehung mehrerer Gedichte, u.a. das Gedicht vom 07. Februar 1830 "Zum Jahresfeste des Reutligner Liederkranz (im Sept.)" mit der Anmerkung: "Komponirt von F. Dieffenbacher."[20], dessen Vertonung wahrscheinlich am 3. Jahrestag des Reutlinger Liederkranzes im Herbst 1830 erklang. Auch später noch wird die Tradition, Gedichte zu den Jahresfesten zu verfassen, u.a. vom Vorsitzenden Johann Jakob Gayler fortgeführt.

1837 fand das Schwäbische Sängerfest auf der Rennwiese (heutiger Volkspark) in Reutlingen mit 15.000-20.000 Sängern statt. Unter den Teilnehmern waren auch Ludwig Uhland, Paul Pfizer und Friedrich Silcher. Innerhalb des Sängerfestes fand auch die Weihe der ersten Liederkranzfahne statt.

Eintrittskarte zum Liederfest Ravensburg (1841)

Unter dem neuen Musikdirektor Schuler wurde 1837 das "Lied von der Glocke" von Andreas Jakob Romberg (1767-1821) "unter Mitwirkung von Damen" mit großem Erfolg aufgeführt. Dies ist die erste Erwähnung von Damen im Reutlinger Liederkranz. Es folgte eine Teilnahme an den Liederfesten in Kirchheim u.T. (1840), Ravensburg (1841), Tübingen (1843), und Herrenberg (1845). Darüber hinaus veranstaltete der Liederkranz zahlreiche Wohltätigkeitskonzerte für Brandgeschädigte, Ortsarme, treue Dienstboten und Hagelgeschädigte. Außerdem nahmen die Sänger des Reutlinger Liederkranzes auf Einladung des Stuttgarter Liederkranzes 1841 am Königsjubiläum in Stuttgart teil.

Als Matthäus Hipp im Jahr 1845 zum Vorsitzenden gewählt wurde, wurden "Nachhilfesingstunden" für besonders schwache Sänger eingeführt. Außerdem wurde ein "hochnotpeinliches Strafgesetz für säumige Sänger" ausgearbeitet. Das Jahr 1848 war ein unruhiges Jahr für den Reutlinger Liederkranz: Streitigkeiten zwischen den Mitgliedern "große Unordnung in den Proben" und mangslnder Probenbesuch führten dazu, dass Mitglieder austraten oder zu außerordentlichen (nicht singenden) Mitgliedern wechselten. Man reagierte in der Plenarversammlung am 02. Dezember, und es wurde beschlossen, dass Vorstand und Musikdirektor auch aus den Reihen der außerordentlichen Mitgliedern gewählt werden können. Es kam zu einem personllen Wechsel, und die Situation beruhigte sich. In den folgenden Jahren nahm die Mitgliederzahl stetig zu.

Die Gründung des Schwäbischen Sängerbundes am 25. November 1849 fand unter Mitwirkung des Reutlinger Liederkranzes statt. Der spätere Vorsitzende Friedrich Wilhelm von Maur vertrat den Reutlinger Liederkranz bei der Gründungsversammlung in Göppingen. Es folgte eine Teilnahme an den Allgemeinen Schwäbischen Liederfresten in Ulm (1850), Heilbronn (1851), Reutlingen (1852), Hall (1853), Göppingen (1854) und Tübingen (1857). In diese Zeit fielen auf Anregung des Musikdirektors Horst beim 23. Stiftungsfest am 12. Oktober 1850 im Ochsen erste Überlegungen zur Schaffung eines Denkmals für Friedrich List und die Gründung eines Denkmalausschusses (1851).

Im Jahr 1858 wurde ein festes Dirigentengehalt anstelle eines Jahrespräsentes von 20 Gulden eingeführt. Ein Jahr später folgte man der Einladung nach Stuttgart zur Fahnenweihe des Stuttgarter Liederkranzes. Zum letzten Mal nahm man mit die 27-stündige, beschwerliche Reise mit zwei Omnibussen (von Pferden gezogene Wagen) auf sich. In den folgenden Jahren konnte man die Fahrt nach Stuttgart auf 2 Stunden verkürzen, da im November 1859 die Bahnlinie Plochingen - Reutlingen fertig gestellt wurde. Zur feierlichen Eröffnung im November 1859 verfasste Johann Carl Bames (1806-1875) das Gedicht "Reutlinger all' herbei, heran,/eröffnet ist die Eisenbahn". In der 3. Strophe heißt es:

"Nicht mehr im trägen Omnibus

Man in dem Staube reisen muß.

Mit Dampf wird jetzt gehaudert;

Zwei Stunden dauert nun die Fahrt

Nach Plochingen und nach Stuttgart,

Da wird nicht lang gezaubert."[21]

Im Jahr 1862 beteiligte sich der Reutlinger Liederkranz an den Trauerfeierlichkeiten für den am 16. November 1862 verstorbenen Ludwig Uhland. Im darauffolgenden Jahr, am 22. Juni 1863, fand die Grundsteinlegung für das Friedrich-List-Denkmal am heutigen Listplatz in der Nähe des Hauptbahnhofs statt. Es wurde von Gustav Adolph Kietz (1824-1908) entworfen und von Georg Ferdinand Howaldt (1802-1883) ausgeführt. Die feierliche Enthüllung war am 6. August 1863.

Eine neue Fahne des Reutlinger Liederkranzes wurde vom Zeichenlehrer Jakob Friedrich Lachenmayer (1829-1921) entworfen und von Eugenie Bihler-Uhl gestickt. Nach Fertigstellung wurde sie am 23. Oktober 1864 in einem feierlichen Zug zusammen mit der alten Fahne vom neuen Schulhaus (heute: Gartentorschule/vhs Reutlingen, Gartentorstr. 20) in den Kronprinzengarten gebracht, hier enthüllt und im Rahmen des 37. Stiftungsfests geweiht. Einen Tag später wurde mit einem Ball das Fest der Fahnenweihe im Kronprinzen (Listplatz 1) beschlossen.

Durch eine Änderung der Statuten im Jahr 1866 war es nun möglich, einen Vizevorstand (2. Vorsitzenden) zu wählen. Am 07. Dezember wurde nach nur einjähriger Pause Johannes Schlegel wieder zum ersten Vorsitzenden und Friedrich Wilhelm von Maur nach einer einjährigen Amtszeit als Vorsitzender des Reutlinger Liederkranz zum 2. Vorsitzenden gewählt.

Im Jahr 1874 gab es den ersten Scherzkranz im Reutlinger Liederkranz. Damals wurde er auch als Strickkranz bezeichnet, da sich die Damen mit Strickstrumpf und Häkelzeug dazu einfanden. Es handelte sich dabei um schwankartige Possen oder leichte Singspiele, die in der Chronik auch mit dem Begriff "Operette" bezeichnet wurden, wie z.B. "Hans Jobs" von Schulz-Weide im Jahr 1880. Die Scherzkränze waren sehr beliebt und dienten bis ca. 1930 nahezu jährlich der Erheiterung.

Vom 28. - 30. Juni 1874 feierte der Schwäbische Sängerbund sein 25-jähriges Jubiläums-Liederfest in Reutlingen. Ca. 100 Gesangvereine kamen nach Reutlingen, darunter die Harmonie Zürich mit einem 100 Sänger starkem Chor, die einen kunstvollen Silberpokal als Ehrengabe überbrachte. Dieser wurde später als "Züricher Pokal" bei festlichen Anlässen von der Stadt den Vereinen zur Verfügung gestellt. Über die Jahre entstand eine wachsende freundschaftliche Verbindung zwischen der Harmonie Zürich und dem Reutlinger Liederkranz.

Seit 1874 gab es immer wieder Überlegungen und Vorhaben zum Bau einer Ton- bzw. Liederhalle: Bereits 1874 wurden Bausteine im Wert von 1200 Gulden (entspricht heute etwa 12.000,- Euro) gezeichnet. Eine Basar-Lotterie 1876 im Rathaussaal war mit einem Erlös von 14.000,- Mark (entspricht heute etwa 89.600,- Euro) ein voller Erfolg, und das Barvermögen wuchs dadurch auf 23.000,- Mark (entspricht heute etwa 147.200,- Euro). Besprechungen mit dem Stuttgarter Liederkranz zum Thema Liederhalle wurden durchgeführt. Der Verein sicherte sich 1888 eine Kaufoption auf ein städtisches Grundstück in der unteren Bismarckstraße und der Architekt Hess erstellte im selben Jahr Pläne für die Bebauung. 1898 wurde für 52.000,- Mark (entspricht heute etwa 480.000,- Euro) an der Schul- und Brunnenstraße ein 92 Ar großes Baugelände erworben. Das Vorhaben wurde jedoch nie in die Tat umgesetzt, auch wenn noch im Jahr 1904 der Erlös von 26.000,- Mark (entspricht heut etwa 158.000,- Euro) aus dem Verkauf des Grundstücks an der Brunnenstraße fest für den Bau einer Liederhalle angelegt wurde. Stattdessen entschied man sich erst 1938 dazu, das Gebäude in der Friedrich-Ebert-Straße 17, später Uhlandhöhe genannt, zu erwerben.

Das 50-jährige Jubiläum fand am 6. Oktober 1877 am Saal der Bundeshalle in Reutlingen (Kaiserstraße 49) statt. Unter anderem war eine Delegation der befreundeten Harmonie Zürich anwesend. 3 Jahre später fand vom 10. - 14. Juli 1880 ein Gegenbesuch mit 50 Sängern zum Eidgenössischen Sängerfest nach Zürich statt. Dieser Besuch hat dem Teilnehmer Herrn Dreher aus Gönningen so gut gefallen, dass er am Silvesterabend zum Dank für die schönen Stunden beim Sängerfest in Zürich einen "feisten Rehbock" für die Sänger des Liederkranzes spendete. Dies war der Beginn einer Tradition, die bis heute gepflegt wird. Im Lauf der Jahre ging man dazu über, den Termin des Rehbockessens vermutlich aus familiären Gründen der Teilnehmer auf die Zeit vor Weihnachten zu legen. Auch heutzutage hält man immer noch daran fest, ausschließlich männlichen Mitglieder des Reutligner Liederkranzes zum Rehbockessen einzuladen. Eine Ausnahme bilden lediglich die weiblichen Vorsitzenden des Reutlinger Liederkranz.

Änderungen der Statuten im Jahr 1885 führten dazu, dass von nun an die aktiven Sänger über die Aufnahme von neuen Mitgliedern in den Verein abstimmten.

Wenige Tage vor dem 23. Schwäbischen Liederfest im Juli 1892 besuchte das Königspaar König Wilhelm II. und seine Frau Charlotte Reutlingen. In seiner Eigenschaft als Obmann des Bürgerausschusses begrüßte Vorstand Rupp die Majestäten. Das 23. Schwäbische Liederfest fand vom 09.-12. Juli 1892 wieder in Reutlingen statt. 4.660 Sänger aus 131 Vereinen kamen nach Reutlingen. Preisrichter war u.a. der Schweizer Komponist Karl Attenhofer (1837-1914) aus Zürich, der den Liederkranzwahlspruch von Max Schäffer vertonte:

"Heil und rein ertönt das Lied

Frei und wahr das Wort;

Brust von edlem Sinn durchglüht,

Deutschen Geistes Hort."

Vom 01.-03. August 1896 nahmen 75 Sänger am 5. Deutschen Sängerfest in Stuttgart teil.

Das Jubiläumsjahr zum 75-jährigen Jubiläum des Reutlinger Liederkranzes 1902 wurde mit 4 Konzerten und einem Familienausflug begangen. Das Hauptfest fand am 22. und 23. November mit einem Festkonzert statt. Der Erlös aus dem Konzert vom 21. Mai war für die Errichtung eines List-Denkmals am östlichen Waldrand von Kufstein bestimmt. Bereits im Jahr 1894 besuchten Mitglieder des Vereins das Grab von Friedrich List in Kufstein. Im Jahr 1902 trat der Vorsitzende, dessen Name ebenfalls Friedrich List war, dem Denkmalkomitee bei, so dass auch der Reutlinger Liederkranz in dieser Sache mitbestimmen konnte.

16 Mitglieder des Reutlinger Liederkranz nahmen vom 26.-30. Juli 1902 am 6. Deutschen Sängerfest in Graz teil. Beim 27. Liederfest des Schwäbischen Sängerbundes in Ravensburg am 10. und 11. Juli 1904 war der Reutlinger Liederkranz vollzählig vertreten. Im selben Jahr wurde der Vorsitzdende des Vereins, Friedrich List, in den Gesamtausschuss und weitere 3 Jahre später in den geschäftsführenden Ausschuss des Deutschen Sängerbundes gewählt.

List-Denkmal in Kufstein

Da die Vereins-Fahne im Laufe der Jahre durch Feste und Umzüge stark beschädigt wurde, musste sie im Jahr 1905 restauriert.

1906 fand die feierliche Enthüllung des Friedich-List-Denkmals in Kufstein statt, die der Reutlinger Liederkranz musikalisch begleitete. Auch der Reutlinger Oberbürgermeister Emil Hepp gehörte der Reutlinger Delegation an. Von nun an ist das Denkmal immer wieder ein beliebtes Ziel von Chorreisen des Vereins.

Im Jahr 1913 wurden 70 der 90 aktiven Sänger zum Heeresdienst eingezogen. Sieben davon verstarben im 1. Weltkrieg. Auch der Chormeister Fritz Aichele wurde eingezogen, sein Stellvertreter Adolf Buck übernahm die musikalische Leitung. Auch der Vorsitzende Friedrich List legte sein Amt 1917 wegen seiner Übersiedelung nach Berlin nieder, weswegen der 2. Vorsitzdende Christian Quenzer die Vereinsgeschäfte übernahm und von der Mitgliederversammlung 1919 zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde. Von 1913 bis 1918 fanden keine Mitgliederversammlungen statt. Erst Anfang des Jahres 1919 konnte der Probenbetrieb wieder in vollem Umfang aufgenommen werden.

Auf Anregung des Reutlinger Liederkranzes wird im Jahr 1920 der Uhlandgau (seit 24. Februar 2007: Chorverband Ludwig Uhland) zusammen mit den Nachbarvereinen aus den Oberämtern Nürtingen, Reutlingen, Tübingen, Urach und Hechingen gegründet. Sofort erklärten 16 Vereine mit über 1.000 Sängerinnen und Sängern ihren Beitritt. Erster Gauvorsitzender wurde Liederkranz-Vorsitzender Christian Quenzer, erster Gauchormeister Liederkranz-Chormeister Fritz Aichele und mit Friedrich Talmon-Gros stellte der Liederkranz auch den Gauschriftführer. In der ersten Mitgliederversammlung am 27. Februar 1921, wieder in Reutlingen, wurde die Satzung festgelegt. Jetzt bildeten 18 Vereine mit 1.100 Sängerinnen und Sängern den Uhlandgau. Schon am 17. Juli 1921 veranstaltete der Uhlandgau in Betzingen ein erstes Gaufest. Am 1. Januar 1923 zählte er bereits 31 Vereine mit 2.000 Sängerinnen und Sängern. Das zweite Gausängerfest wurde am 3. Juni 1923 in Tübingen gefeiert. Noch größer und bedeutender wurde das dritte Gausängerfest am 13. Juni 1926 in Reutlingen mit Preissingen. In diesem Jahr zählte der Uhlandgau 47 Vereine mit 3.000 Sängerinnen und Sängern.

Das Jahr 1924 war geprägt von Teilnahmen an Chorfesten und Jubiläumsfeiern: Eine Delegation des Reutlinger Liederkranzes besuchte im Mai die 100-Jahr-Feier des Stuttgarter Liederkranzes und das 75-jährige Jubiläum des Schwäbischen Sängerbundes in Göppingen. Ebenso war der Reutlinger Liederkranz beim 9. Sängerfest des Deutschen Sängerbundes vom 23. - 26. August in Hannover vertreten. Auch in den Jahren 1925 und 1926 nahm man an den Liederfesten teil, beide Male als Preisträger im Wetrungssingen.

Zur 100-Jahr-Feier des Reutlinger Liederkranzes im Jahr 1927 wurde wieder ein Frauenchor gegründet. Die Feierlichkeiten fanden vom 18. bis 20. Juni statt. Chormeister Binz konzertierte mit einem großer Chor von 335 Stimmen, begleitet vom Philharmonischen Orchester Stuttgart, vor 2.000 Zuschauern im Festzelt auf der Rennwiese in Reutlingen. Auf dem Programm standen Werke von Ludwig van Betthoven, Franz Schubert und Franz Liszt. Die Konzerte der Festtage wurden durch den Rundfunk übertragen. Der Esslinger Musikdirektor und Komponist Wilhelm Nagel wurde wegen seiner Verdienste um das Deutsche Lied und Volkslied zum Ehrenmitglied des Reutlinger Liederkranzes ernannt.

10. Liederfest des Deutschen Sängerbundes in Wien (1928)

Das 10. Chorfest des Deutschen Sängerbundes in Wien vom 19. bis 22. Juli 1928 wurde von 80 Sängern des Reutlinger Liederkranzes besucht. Die Aufzeichnungen der Jahre 1929 bis 1936 sind durch Kriegs- und Nachkriegsereignisse verloren oder vernichtet worden. Die Vereinsgeschichte dieser Zeit kann lediglich anhand der Aufzeichnungen des Chormeisters Willy Strecker rekonstruiert werden. Dieser wurde am 29. September 1929 auf dem Gautag des Uhlandgaus zu dessen Gauchormeisters gewählt. Bei der Teilnahme am 32. Allgemeinen Liederfest des Schwäbischen Sängerbundes in Ulm vom 29. Juni bis 1. Juli 1929 gab es ein Sonderkonzert mit einem gemeinsamen Auftritt des Reutlinger Liederkranzes mit der Liedertafel "Concordia" Reutlingen unter der Leitung des Chormeisters Willy Strecker. Auch an weiteren Chorfesten der folgenden Jahre war der Reutlinger Liederkranz beteiligt: 4. Uhlandgau-Sängerfest in Metzingen (1930), 5. Uhlandgau-Sängerfest in Balingen (1933), 33. allgemeines Liederfest des Schwäbischen Sängerbundes in Heilbronn (1934), 6. Uhlandkreis-Sängerfest (Umbenennung in der Zeit des Nationalsozialismus) in Tübingen (1935).

Das Jahr 1936 stand ganz im Zeichen des Erwerbs der Uhlandhöhe, des neuen Vereinsheims des Reutlinger Liederkranzes in der Friedrich-Ebert-Staße 17 . Es wurden mehrere Feste, darunter ein Kinderfest im Garten des neu erworbenen Anwesens gefeiert. Auch das Rehbockessen, das im Jahr zuvor aus unbekannten Gründen ausfiel, wurde am 27. November 1936 jetzt im eigenen Haus abgehalten.

Das Engagement der Funktioinäre im Reutlinger Liederkranz wirkte bis in den Uhlandkreis hinein: 1937 wurden der 1. Vorsitzende Dr. Eduard Leuze zum Kreisführer des Uhlandkreises und Chormeister WIlly Strecker zum Kreischormeister des Uhlandkreises gewählt. Der Schriftführer Albert Koch war zu dieser Zeit ebenfalls Schriftführer im Uhlandkreis.

Im Jahr 1938 gab der Reutlinger Liederkranz auf dem 34. allgemeines Schwäbisches Liederfest ein Sonderkonzert mit Max Bruchs "Heldenfeier", aber bereits 1 Jahr später, am 01. September 1939 wurden 31 Sänger zum Militärdienst eingezogen. Darunter waren auch der 1. Vorsitzende Dr. Eduard Leuze und Chormeister WIlly Strecker. Die jeweiligen Stellvertreter übernahmen die organisatorischen und musikalischen Aufgaben. In den folgenden Jahren war es bei vielen Gesangvereinen üblich Wohltätigkeitskonzerte zu veranstalten. So sangen auch die Sänger des Reutlinger Liederkranzes alle 14 Tage in den Reutlinger Lazaretten für die verwundeten Soldaten. Ende des Jahres 1940 waren inzwischen 61 Sänger zum Militärdienst eingezogen. So war es 1941 den Chören der Reutlinger Stadtvereine nur noch möglich, gemeinsam aufzutreten. Das Vereinsheim "Uhlandhöhe" musste 1942 für kriegsbedingte Zwecke freigegeben werden, weshalb die Proben kurzfristig in die Aula des Friedrich-List-Gymnasiums verlegt wurden. Am 11. Oktober desselben Jahres wurde ein Konzert mit Chören der Gesangvereine Pfullingen, Reutlingen und Tübingen im Festsaal der Universität Tübingen unter der Leitung von Hugo Hermann veranstaltet, welches am selben Abend in der Friedrich-List-Halle wiederholt wurde. Danach erlosch für die Jahre 1943/44 das Vereinsleben nahezu. Am 20. April 1945 marschierten die alliierten Truppen in Reutlingen ein. Der Reutlinger Liederkranz verlor seine rechtliche Existenz. Zu Beginn des Jahres 1946 sollten sich alle Gesangvereine und Sportvereine der Stadt Reutlingen zu Gemeinschaften zusammenschließen, was aber nach Vorsprache des Vorsitzenden Dr. Eduard Leuze und des Ehrenvorsitzenden Karl Brucklacher beim von der Militärregierung eingesetzten Oberbürgermeister Oskar Kalbfell abgewendet werden konnte.

Am 16. Juni 1947 nahm der Verein mit 57 Männern wieder seine Tätigkeiten auf. Bis zum Jahresende zählte der Verein bereits 98 aktive und 139 passive Mitglieder. Das erste Konzert nach dem Zweiten Weltkrieg war das Frühjahrskonzert 1948, dem am 7. Dezember ein Schubert-Konzert in der Bundeshalle folgte. Auch der Uhlandgau wurde am 01. Februar 1948 neu gegründet und Friedrich Talmon-Gros, Mitglied des Reutlinger Liederkranzes, wurde zum Gauvorsitzenden gewählt. Ebenso gründeten sich in Reutlingen im Mai 1950 drei Sängerbünde neu: Der Schwäbische Sängerbund und der Sängerbund Südwürttemberg-Hohenzollern schlossen sich 1952 zum Schwäbischen Sängerbund 1849 e.V. zusammen, der Baden-Württembergische Sängerbund blieb weiterhin eigenständig. Dr. Eduard Leuze, ehemaliger 1. Vorsitzender des Reutlinger Liederkranz, wurde zum Präsidenten des Schwäbischen Chorverbandes gewählt. Dem Musikbeirat gehörten u.a. Georg Krietsch, der Chordirektor des Reutlinger Liederkranzes und der spätere Chroleiter, Karl-Hermann Mäder an.

1951 wurde wieder ein Frauenchor gegründet. Dieser Chor ist bis heute ein fester Bestandteil des Vereins. Ein Jahr später standen die Aktivitäten des Reutlinger Liederkranzes ganz im Zeichen des 125-jährigen Vereinsjubiläum. Vom 15. bis 22. Juni beging der Verein vier öffntliche Veranstaltungen, deren Höhepunkt die Aufführung des Oratoriums "Das Lied von der Mutter" von Joseph Haas mit über 400 Beteiligten war. Mit der Verpflichtung von Prof. Karl Hermann Mäder als musikalischer Leiter bot sich die Möglichkeit, größere Werke in großer chorischer Besetzung an mehreren Orten aufzuführen, da dieser neben dem Reutlinger Liederkranz die Betzinger Sängerschaft, den Liederkranz Eintracht Denkendorf, den Sängerbund Neckartailfingen leitete und den Oratorienverein Plochingen leitete. Neben des musikalischen Aufschwungs wurden nun auch wieder Chorreisen unternommen. Die erste zweitägige Sängerreise führte die Sängerinnen und Sänger 1951 nach Rothenburg, Miltenberg und Heidelberg. Ab 1858 fanden solche Chorreisen regelmäßiger statt. Allerdings unternahmen der Männerchor und Frauenchor diese Reisen oftmals getrennt voneinander. Ein Höhepunkt war 1963 die gemeinsame Konzertreise mit insgesamt ca. 500 Sängerinnen und Sänger auch aus anderen Vereinen nach Salzburg auf das 4. Österreichische Bundechorfest mit einem Auftritt im Festspielhaus. Auch im Jahr 1971 war der Reutlinger Liederkranz vom 02. bis 04. Juli als Teil der Mäder Chöre auf dem 5. Österriechischen Sängerbundfest in Wien.

Im April 1972 konnte man mit einem Festkonzert gleich zwei Jubiläen feiern: 25 Jahre Frauenchor und 25 Jahre Chorleiter Karl Hermann Mäder.

Das 150. Vereinsjubiläum im Jahr 1977 wurde mit verschiedenen Veranstaltungen gebührend gefeiert: Das Oratorium "Elias", op. 70 (MWV A 25) von Fellix Mendelssohn Bartholdy wurde erneut aufgeführt. Zudem konnte der Tenor Peter Schreier für einen Liederabend verpflichtet werden, und der Festakt am 08. Mai wurde von der Abendschau übertragen.

Weitere Baumaßnahmen an der Uhlandhöhe gab es in den 1980-er Jahren: Der Otto-Neumann-Pavillon wurde als Schutz der Kegelbahnen vor eindringendem Wasser an das Gebüude angebaut. Darüber hinaus werden in der Chronik des Reutlinger Liederkranzes viele Arbeitsstunden erwähnt: Alleine für das Jahr 1985 sind 283 freiwillige Arbeitsstunden für die Uhlandhöhe aufgelistet. Musikalisch wurden die 1980-er Jahre durch den Chorleiter Professor Felix Groß mit weiteren großen Konzerten geprägt: Messe in C-Dur, op. 86 von Ludwig van Beethoven (1983), "Der Messias", HWV 56 (1984), "Die Schöpfung" (Hob. XXI:2) von Joseph Haydn (1987), Verdi-Requiem (1990). Seine Nachfolge übernahm 1992 Peter Hermann.

Der erste Kinderchor im Reutlinger Liederkranz wurde im Herbst 1985 unter der musikalischen Leitung von Brigitte Neumann gegründet. Sie ließ 1986 zusammen mit dem Kinderchor die alte Tradition des Martinsritts am Martinstag (11. November) wieder aufleben.

Nur wenige Jahre später wurde 1993 erneut ein Chor gegründet: Die Voices, ein Junger Chor, traten im September bei einem Freiluftkonzert in der Pomologie Reutlingen zum ersten Mal öffentlich auf. Peter Hermann, der mit Ausnahme des Kinderchores alle weiteren Chöre des Vereins leitet, ist ebenfalls musikalischer Leiter des neuen Jungen Chores.

Das 75-jährige Jubliäum des Uhlandgaus wurde 1995 in seiner Gründungsstadt Reutlingen gefeiert. Der Liederkranz führte in der Listhalle am 22. Juni die Masque "Acis and Galatea", (HWV 49) von Georg Friedrich Händel mit allen Chören des Vereins auf.

Immer wieder unternahmen die Sängerinnen und Sänger des Vereins große Chor- und Konzertreisen. So nahm der Gemischte Chor 1997 am internationalen Chorfest in Wien teil. Bereits ein Jahr später stand eine Amerika-Reise nach Pennsylvania zur heutigen Partnerstadt Reading und zum dortigen befreundeten Verein Reading Liederkranz auf dem Programm. Teilnehmer waren neben Sängerinnen und Sängern der Voices und des Gemischten Chores Mitglieder Betzinger Sängerschaft 1837 e.V. und eine Delegation der Stadt Reutlingen mit insgesamt fast 130 Personen. Am 04. September wurde die Städtepartnerschaft zwischen Reutlingen und Reading mit einem feierlichen Akt besiegelt.[22] Die Voices führten am 05. September eine Gospelmesse in der St. Margaret's Church unter der Leitung von Peter Hermann auf. Einen Tag später, am 6. September, fand die Aufführung der "Carmina Burana" von Carl Orff im Albright College unter der Leitung von Martin Künstner (eine Wiederholung der Aufführung vom 30. Juli desselben Jahres in der Listhalle Reutlingen) statt.

Zum Ende des Jahres 2010 traten alle Mitglieder der Voices aus dem Reutlinger Liederkranz aus und gründeten einen eigenen Verein. Bereits in den Jahren davor wurden die Proben im Kinderchor eingestellt. Damit bestanden im Reutlinger Liederkranz nur noch der Gemischte Chor, der Männerchor und der Frauenchor. Im darauffolgenden Jahr übernahm Thomas Preiß die musikalische Leitung der Chöre. Noch im selben Jahr (Mai 2011) wurde der neue Junge Chor Chooorisma gegündet. Ein weiteres Jahr später kam der Kinderchor Chooories hinzu und im Jahr 2013 schloss sich auch d'aChor dem Reutlinger Liederkranz an. Im Jahr 2016 wurde der Jugendchor Chooorizon gegründet, so dass im Kinderchor Chooories und im Jugendchor Chooorizon von nun an eine homogenere Altersstruktur herrschte.

Mitten in der Zeit der neuen Chöre im Liederkranz wurde im Jahr 2012 schweren Herzens das Vereinsheim Uhlandhöhe verkauft. Die finanziellen Mittel für eine dringen notwenige Renovierung konnten nicht aufgebracht werden. Die letzte Chorprobe im eigenen Vereinsheim fand im März 2012 statt. Im Zuge des Verkaufs wurde das Archiv des Reutlinger Liederkranzes 2013 in das Stadtarchiv Reutlingen umgezogen.

Titelseite Vereinszeitung "Notenblatt", erste Ausgabe 2020

Vom 01. bis 05. Dezember 2018 traten Sängerinnen und Sänger des Reutlinger Liederkranz gemeinsam mit anderen Chören von Thomas Preiß (Gesangverein Raidwangen, Schülerinnen und Schüler des Friedrich-List-Gymnasiums in Reutlingen) zu einer Konzertreise nach New York an. Bei einem international besetzten Konzert in der Carnegie Hall anlässlich des 10. Geburtstags der DCINY (Distinguished Concerts International New York) führten sie von Ludwig van Beethoven die "Fantasie für Klavier, Chor und Orchester", c-Moll, op. 80 und die "9. Sinfonie", d-Moll, op. 125 gemeinsam mit ca. 240 Sängerinnen und Sängern aus aller Welt unter der Leitung von Jonathan Griffith auf.[23][24]

Zu Weihnachten 2020 erschien die erste Ausgabe der Vereinszeitung Notenblatt. Es zeigt deutlich die Situation, in der sich der Verein in der Zeit der Corona-Pandemie befand. Eine zweite Ausgabe ist im Sommer 2021 erschienen. Eine weitere Neuerung gab es 2021: Der Grafiker Florian Muskat wurde beauftragt, ein neues und modernes Logo für den Reutlinger Liederkranz zu entwerfen. RLK steht für Reutlinger Liederkranz; die 5 farbigen Linien symbolisieren neben den Notenlinien die einzelnen Chöre in den jeweiligen Chorfarben.

Logo mit 5 farbigen Linien

Heutzutage bestehen fünf Chöre im Reutlinger Liederkranz: Kinderchor Chooories, Jugendchor Chooorizon, Junger Chor Chooorisma, Junger Chor d'aChor, Gemischter Chor. Alle Chöre stehen unter der musikalischen Leitung von Thomas Preiß, Chordirektor BMCO.

Zu den regelmäßigen traditionellen Veranstaltungen des Reutlinger Liederkranzes gehören im Lauf eines Jahres:

Veranstaltung Wer? Termin Turnus
Mutscheln alle Mitglieder Januar jährlich
Mitgliederversammlung alle Mitglieder März jährlich
Frühjahrswanderung alle Mitglieder Frühjahr jährlich
Reutlinger Schwörtag 1 Chor 2. Sonntag nach dem 4. Juli jährlich
Eröffnung Reutlinger Herbst (Weindorf) Männerchor August jährlich
Gedenken zum Volkstrauertag 1 Chor Volkstrauertag alle 2 Jahre
Stiftungsfest alle Mitglieder November jährlich
Listehrung Vorstandsmitglieder 30. November jährlich
Rehbockessen alle Männer Dezember jährlich
Weihnachtsfeier alle Mitglieder Dezember jährlich
Weihnachtsfeier im Haus der Begegnung, Kreis der Älteren-Orschel Hagen e.V. 1-2 Chöre Dezember alle 2 Jahre
Ausschussitzung Ausschussmitglieder variabel 2x jährlich

Diese Auflistung ergibt sich aus den abgehaltenen Versanstaltungen der letzten Jahrzehnte. In der Zeit der Corona-Pandemie 2020 bis 2022 wurden Veranstaltungen teilweise verschoben, abgesagt oder online abgehalten.

Teilnahme an Chorfesten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Reutlinger Liederkranz nahm regelmäßig an Chorfesten teil. Der Begriff Chorfest hat sich im Laufe der Jahre immer wieder verändert. Zunächst gab es Liederfeste, später die Sängerfeste. Im Zuge der Umbenennung der Sängerbünde in Chorverbände werden auch die Sängerfeste heute als Chorfeste bezeichnet. In der Zeit der allgemeinen Liederfeste des Schwäbischen Chorverbandes gab es auch sogenannte Partikular-Liederfeste, von denen auch mehrere in einem Jahr stattfinden konnten und die von einem Gau ausgerichtet wurden.

Bei den Chorfesten stellte sich der Reutlinger Liederkranz immer wieder einem Wett- oder Wertungssingen, was sich in der folgenden Tabelle wiederspiegelt:

Jahr Chorfest Ort Sonstiges
1827 Allgemeines Liederfest Plochingen

(04. Juni)

Initiatoren: Konrad Kocher (Stuttgarter Stiftsorganist), Johann Friedrich Rumpp (Musikdirektor Liederkranz Göppingen) und Karl August Stumpp ( Musikdirektor Kirchheim unter Teck).[25] Neben dem Reutlinger Liederkranz haben auch die Vereine aus Esslingen, Geislingen und Tübingen teilgenommen, also insgesamt 7 Vereine mit ca. 200 Sängern. Wegen schlechter Witterung wurde die Veranstaltung in den Saal des Posthauses Gasthaus zum Waldhorn verlegt.[18]Folgende Lieder wurden gemeinsam gesungen: An den Gesang ("Wir kommen, uns in dir zu baden") von Gustav Schwab (1792-1850); Unser Vaterland ("Kennt ihr das Land, so wunderschön") von Hans Georg Nägeli (1773-1836); Des Sängers Vaterland ("Wo ist des Sängers Vaterland?") von Friedrich Silcher (1789-1860); Danklied nach dem Sieg ("Der du uns Tag aus Nacht") nach der Melodie "o sanctissima"; Freiheit, die ich meine von Karl August Groos (1789-1861); "Heil dir im Siegerkranz" nach der Melodie der englischen Hymne.[26]
1836 Allgemeines Schwäbisches Liederfest Ulm

(25. Juli)

In der Chronik des Reutlinger Liederkranz wird das Liederfest nicht erwähnt, allerdings wird in der Beilage der Augsburger Abendblatts "Der Sammler" die Teilnahme Reutlingens am Festzug aufgeführt.[27] Außerdem ist im Augsburger Tagblatt vom 5. August 1826 zu lesen: "[...] so waren z.B. im Gasthofe zum Pflug eingekehrt: [...] der Verein von Kirchheim unter Teck mit 20, von Reutlingen mit 30 Sängern [...]". Teilnahme von ca. 1.000 Sängern.[28]
1837 Allgemeines Schwäbisches Liederfest Reutlingen

(29. Juni)

Teilnahme von 22 auswärtigen Gesangvereinen. Fahnenweihe der ersten Liederkranz-Fahne innerhalb des Sängerfestes. Der Sekretär des Reutlinger Liederkranz Paul Eisenlohr vermerkt im Protokollbuch den Besuch von 15.000 - 20.000 Besuchern.
1840 Liederfest Kirchheim unter Teck

(25. Juli)

1841 Liederfest Ravensburg

(28. Juni)

Während der größere Teil des Reutlinger Liederkranzes einen Ausflug nach Hechingen unternahm, reiste ein kleinerer Teil nach Ravensburg zum dortigen Liederfest.
Liederfest Ludwigsburg

(31. Mai)

Teilnahme von 74 Vereinen mit 2.300 Sängern. Der Reutlinger Liederkranz ist mit 25 - 30 Personen vertreten.
1843 Liederfest Tübingen

(24. Juni)

Teilnahme von ca. 1.500 Sängern.
1845 allgemeines Liederfest Herrenberg

(24. Juni)

Der Reutlinger Liederkranz nimmt gemeinsam mit dem Sängerkranz Reutlingen teil. Teilnahme von über 1.000 Sängern unter der Leitung von Friedrich Silcher.[29] Letztes "Wanderliederfest" 1). Nach der Gründung des Schwäbischen Sängerbundes wurden die Allgemeinen Liederfeste vom Schwäbischen Sängerbund ausgerichtet.
1850 1. allgemeines Liederfest des Schwäbischen Sängerbundes Ulm

(05. August)

Teilnahme von ca. 1.800 Sängern. 27 Mitglieder des Reutlinger Liederkranz reisen nach Ulm, von denen 16 am Wettsingen mit dem Lied "Deutschlands Freiheit" von Franz Gustav Klauer teil[30] teilnehmen Sie erhalten keinen Preis, aber eine der Ehrengaben: Eine von Stuttgarter Frauen bestickte Reisenotentasche (Leier in Eichen- und Lorbeerkranz).[31]Der erste Musikdirektor des Reutlinger Liederkranz Johann Friedrich Dieffenbacher, der im Jahr 1830 nach Ulm zum Nachfolger des 1829 verstorbenen Samuel Gottlob Auberlen als Musikdirektor am Ulmer Münster gewählt wurde, dirigierte auf dem Liederfest das Requiem, KV 626 von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791).
1851 2. allgemeines Liederfest des Schwäbischen Sängerbundes Heilbronn

(08. Juni)

Teilnahme von 72 Vereinen mit 1.800 Sängern. Der Reutlinger Liederkranz ist nur mit 3 von 8 angemeldeten Personen vertreten.
1852 3. allgemeines Liederfest des Schwäbischen Sängerbundes Reutlingen

(01. Juni)

Teilnahme von 51 Vereinen mit 1.180 Sängern. In der Neuen Passauer Zeitung vom 15. Juni 1852 ist zu lesen: "Unser Liederfest hat einen Überschuß von gegen 400 fl. [fl. = Gulden] ergeben. Dieselben haben folgende Bestimmung erhalten: zu zwei Ehrengaben für das nächste Liederheft, für einen ländlichen und einen städtischen Verein 50 fl., Reiseunterstützung für hießige Vereine, welche sich beim nächsten Wettsingen betheiligen, 100 fl., für das Listdenkmal 150 fl.; der Überschuß wird der Armenpflege zugewiesen."[32]
1853 4. allgemeines Liederfest des Schwäbischen Sängerbundes Schwäbisch Hall

(16. Mai)

Der Reutlinger Liederkranz stiftet zwei Ehrengaben bestehend aus zwei silbernen Pokalen im Wert von je 25 Gulden und nimmt mit 20 Sängern am Wettsingen teil. Sie erhalten für "Der Wald" von Carl Häser (1809-1887) keinen Preis, aber eine besondere Anerkennung für "tüchtige Leistungen".[33] Ältester Pokal des Reutlinger Liederkranz.
1854 5. allgemeines Liederfest des Schwäbischen Sängerbundes Göppingen

(05. Juni)

Der Reutlinger Liederkranz nimmt mit 21 Sängern teil, und erhält beim Wettsingen den 1. Preis unter den städtischen Vereinen (Losentscheid zwischen Reutlingen und Ellwangen zugunsten von Reutlingen)[34] Literatur: "Kriegerchor vor der Schlacht" op.46 von Friedrich Wilhelm Kücken (1810-1882).
1857 8. allgemeines Liederfest des Schwäbischen Sängerbundes Tübingen

(31. Mai und 01. Juni)

Teilnahme von ca. 1.500 Sängern. Der Reutlinger Liederkranz besuchte das Liederfest mit ca. 45 Mitgliedern, darunter 27 Sänger, die beim Wettsingen teilnahmen. Literatur: "Die jungen Musikanten" von Friedrich Wilhelm Kücken (1810-1882). Friedrich Silcher empfahl dem Reutlinger Liederkranz "Märznacht" von Conradin Kreutzer, was der damalige Musikdirektor Ludwig Attinger aufgrund seiner Kürze ablehnte.
1858 1. Hohenzollersches Liederfest Hechingen

(24.Mai)

Der Reutlinger Liederkranz nahm am Liederfest in Hechingen teil und gewann den 1. Preis beim Wettsingen.[35] Da man sich nicht auf einen Ort einigen konnte, gab es in diesem Jahr zwei Liederfeste: Eines in Hechingen und eines in Sigmaringen.[36] Außerdem fand in Bad Mergentheim das allgemeine Liederfest des Schwäbischen Sängerbundes am selben Datum statt.
1861 2. Deutsches Sängerfest Nürnberg

(20. - 23. Juli)

Es nehmen ca. 5.300 Sänger aus 197 Städten mit 239 Vereinen teil. Ca. 60.000 Gäste besuchen das Liederfest. Von hier geht der Impuls für die Gründung des Deutschen Sängerbundes 1862 in Coburg, einer der Vorgängerorganisationen des heutigen Deutschen Chorverbandes, aus. Der Reutlinger Liederkranz ist durch sein Mitglied Georg Finkh vertreten.
1862 Gau-Liederfest Kirchheim unter Teck

(09. Juni)

Teilnahme von ca. 60 Vereinen. Schwäbisch Gmünd hätte das allgemeine Liederfest des Schwäbischen Sängerbundes ausgerichtet, aber die katholische Hauptkirche wurde für das Fest nicht freigegeben und eine Festhalle hätte deswegen errichtet werden müssen. Aus Kostengründen entschied man, das Allgemeine Liederfest des Schwäbischen Sängerbundes ausfallen zu lassen und ein Gau-Liederfest in Kirchheim unter Teck durchzuführen.[37]
1863 11. allgemeines Liederfest des Schwäbischen Sängerbundes Öhringen

(28. und 29. Juni)

Die Mitglieder Schnaith und Keinath vertreten den Reutlinger Liederkranz.
1865 12. allgemeines Liederfest des Schwäbischen Sängerbundes Rottweil

(04. und 05. Juni)

Der Reutlinger Liederkranz nimmt am Wettsingen mit "Ossian" von Johannes Beschnitt (1825-1880) teil. Das Preisgericht beurteilte die Komposition als unpassend und eher dem Kunstgesang zugeschrieben. Auch wenn die Leistung eines Prieses würdig bescheinigt wurde, so musste der Chor auf einen Preis verzichten und erhielt stattdessen nur die erste der Ehrengaben, "da aber der Liederkranz schon im Besitz zweier Preise sei".[38]
1868 13. allgemeines Liederfest des Schwäbischen Sängerbundes Esslingen am Neckar

(28. und 29. Juni)

Teilnahme von 120 Vereinen mit 4.000 Sängern. Der Reutlinger Liederkranz nimmt mit 40 Sängern teil, beteiligt sich aber nicht am Wettsingen.
1874 16. allgemeines Liederfest des Schwäbischen Sängerbundes Reutlingen

(28. - 30 Juni)

Jubiläums-Liederfest: 25 Jahre Schwäbischer Sängerbund. Teilnahme von 88 Vereinen. Über die gesmaten 3 Tage herrschte eine äußerst ungünstige Witterung. Durch anhaltenden Regen mussten die Veranstaltungen, die normalerweise im Freien stattfanden, in Räumlichkeiten verlegt werden, welche die große Anzahl der Festgäste kaum fassten. So begann der Wettgesang zunächst im Spitalhof, wurde aber bald in der Turnhalle "in furchtbar drangvoller Enge"[39] fortgesetzt.
1877 17. allgemeines Liederfest des Schwäbischen Sängerbundes Bad Cannstatt

(24. und 25. Juni)

Der Reutlinger Liederkranz beteiligte sich am Festgesang. Keine Teilnahme am Wettsingen.
1879 18. allgemeines Liederfest des Schwäbischen Sängerbundes Sigmaringen

(22. und 23. Juni)

Teilnahme in der Abteilung Kunstgesang mit "Schön Rohtraut" von Immanuel Faißt (1823-1894). 2. Preis mit Ehrengabe (Pokal), gestiftet von der Ulmer Liedertafel Teutonia.
1880 17. Eidgenössisches Sängerfest Zürich

(10. bis 12. Juli)

Die Sänger des Reutlinger Liederkranz reisten vom 10.-14. Juli nach Zürich. Am 11. Juli nahmen sie am Kunst- und Wettgesang teil und erhielten einen Pokal als Ehrengabe.
1886 21. allgemeines Liederfest des Schwäbischen Sängerbundes Heilbronn

(04. und 05. Juni)

Teilnahme von 60 Vereinen mit ca. 4.000 Sängern. Die 43 Sänger des Reutlinger Liederkranz erhielt den 2. Preis (erster der vier zur Verteilung gelangten 2. Preise), "Haller Pokal", für besondere Leistungen, gestiftet vom Musikverein Schwäbisch Hall. Literatur: Friedrich Hegar: "In den Alpen".
1889 22. allgemeines Liederfest des Schwäbischen Sängerbundes Göppingen

(07. und 08. Juli)

Teilnahme von 123 Vereinen mit 4166 Sängern. Der Reutlinger Liederkranz beteiligt sich nicht am Preisgesang, aber nimmt an der Festkantate und an den Massenchören teil.
1890 4. Detusches Sängerbundesfest Wien

(15.-18.August)

Ein kleiner Teil des Chores besucht das Sängerfest in Wien.
1891 Gauliederfest Rottweil

(30. August)

Wegen der Sängerferien besucht lediglich eine Abordnung bestehend aus Musikdirektor Gottlob Friedrich Weinhardt, Sturm und Fritz Trißler das Gauliederfest.
1892 23. allgemeines Liederfest des Schwäbischen Sängerbundes Reutlingen

(10. und 11. Juli)

Teilnahme von 131 Veireinen mit 4.660 Sämgerinnen und Sängern. Zum Wettsingen haben sich 43 Vereine gemeldet: 14 für ländlichen Volksgesang, 20 für höheren Volksgesang, 9 für Kunstgesang.[40]
1895 24. allgemeines Liederfest des Schwäbischen Sängerbundes Biberach an der Riß

(21. und 22. Juli)

Der Reutlinger Liederkranz nimmt mit 79 Sängern teil. 1. Preis in der Abteilung Kunstgesang mit "Vom einsamen Grund", op.116, Nr.1 von Joseph (Gabriel) Rheinberger (1839 - 1901) unter 55 teilnehmenden Chören. Ebenfalls wurden zwei weitere Reutlinger Vereine mit Preisen in der Abteilung höherer Volksgesang bedacht: Der Männergesangverein (1. Preis) und der Leseverein (2. Preis).
1896 5. Deutsches Sängerbundesfest Stuttgart

(01. bis 03. Aug.)

Mit 75 Sängern ist der Reutlinger Liederkranz fast vollzählig vertreten.
1898 25. Liederfest des Schwäbischen Sängerbundes Ludwigsburg

(26. und 27. Juni)

Der Reutlinger Liederkranz nimmt fast vollzählig teil und beteiligt sich an den Gesamtchören.
1901 26. Liederfest des Schwäbischen Sängerbundes Schwäbisch Hall

(30. Juni bis 01. Juli)

Teilnahme des Reutlinger Liederkranz mit 60 Sängern.
1902 6. Sängerfest des Deutschen Sängerbundes Graz

(26. bis 29. Juli)

Teilnahme des Reutlinger Liederkranz mit 16 Sängern und weiteren Mitgliedern.
1904 27. allgemeines Liederfest des Schwäbischen Sängerbundes Ravensburg

(10. bis 11. Juli)

Vollzählige Teilnahme des Reutlinger Liederkranz. Der 1. Vorsitzende des Reutlinger Liederkranzes Friedrich List übernahm als Ausschussmitglied des Schwäbischen Chorverbandes die Eröffnungsrede des Festes.
1907 28. allgemeines Liederfest des Schwäbischen Sängerbundes Schwäbisch Gmünd

(22. bis 24. Juni)

Teilnahme des Reutlinger Liederkranz mit 70 Sängern.
1910 29. allgemeines Liederfest des Schwäbischen Sängerbundes Heilbronn

(02. bis 04. Juli)

Vollzählige Teilnahme des Reutlinger Liederkranzes.
1912 Gausingen Münsingen Vollzählige Teilnahme des Reutlinger Liederkranzes.
8. Sängerfest des Deutschen Sängerbundes Nürnberg

(27. bis 31. Juli)

Teilnahme von ca. 40.000 Sängern. Der Reutlinger Liederkranz nimmt mit 45 Sängern teil.
1913 30. allgemeines Liederfest des Schwäbischen Sängerbundes Tübingen

(22. und 23. Juni)

1921 Erstes Gausingen im Uhlandgau Reutlingen-Betzingen

(17. Juni)

1923 1. Uhlandgau-Sängerfest Tübingen

(03. Juni)

Teilnahme des Reutlinger Liederkranz am Wettsingen
1924 9. Sängerfest des Deutschen Sängerbundes Hannover

(23. bis 26. Aug.)

1925 31. allgemeines Liederfest des Schwäbischen Sängerbundes Esslingen am Neckar

(04. bis 06. Juli)

Teilnahme mit 107 Sängern 2. Preis in der Abteilung "Erschwerter Kunstgesang".
1926 2. Uhlandgau-Sängerfest Reutlingen

(13. Juni)

1. Preis in der Abteilung Erschwerter Kunstgesang. Durch den beachtlichen Erfolg darf der Reutlinger Liederkranz in Zukunft in der Abteilung Ehrengesang auftreten.
1928 10. Chorfest des Deutschen Sängerbundes Wien

(19. bis 22. Juli)

Teilnahme von ca. 100.000 Sängerinnen und Sängern (andere Quellen sprechen von 200.000 Teilnehmern), davon mehr als 7.000 aus Schwaben. Der Reutlinger Liederkranz nahm mit 80 Sängern teil.
1929 32. allgemeines Liederfest des Schwäbischen Sängerbundes Ulm

(29. Juni bis 01. Juli)

Teilnahme von 259 Vereine mit 33.000 Sängerinnen und Sängern. Gemeinsamer Auftritt mit der Reutlinger Liedertafel "Concordia". Auf dem Programm stehen Werke des einheimischen Komponisten Hugo Hermann. Die Leitung des Sonderkonzertes im Stadttheater hat Willy Strecker, Chormeister des Reutlinger Liederkranzes.
1930 4. Uhlandgau-Sängerfest Metzingen

(01. Juni)

Beteiligung an Gruppenkonzerten. Der Reutlinger Liederkranz führt gemeinsam mit der Liedertafel Reutlingen unter der Leitung von Willy Strecker (Chormeister des Reutlinger Liederkranz und Gauchormeister des Uhlandgaus) die 8-stimmige "Chorlied-Suite", op. 29 c von Hugo Hermann auf.
1932 11. Chorfest des Deutschen Sängerbundes Frankfurt am Main

(21. bis 24. Juli)

1933 5. Uhlandgau-Sängerfest Balingen

(10. bis 12. Juni)

Die drei Chöre des Chormeisters Willy Strecker (Eintracht Metzingen, Reulinger Liederkranz, Uracher Sängerkranz) und die Harmonie Ebingen treten gemeinsam auf. Auf dem Programm stehen drei Chöre aus Richard Wagners "Meistersinger von Nürnberg". Gemeinsame Aufführung von "Wetterleuchten" (n.n.) und "Talismane" op.141, Nr.4 von Robert Schumann.
1934 33. allgemeines Liederfest des Schwäbischen Sängerbundes Heilbronn

(27. bis 30. Juli)

Teilnahme von ca. 30.000 Sängerinnen und Sängern.
1935 6. Liederfest des Uhlandkreises 2) Tübingen

(21. Juni)

Sonderkonzert: Kantate "Vom Menschen" von Kurt Lissmann und "Schicksalslied" op. 54 von Johannes Brahms und einer Kantate von Hugo Hermann.
1937 12. Chorfest des Deutschen Sängerbundes Breslau

(28. Juli bis 1. August)

Teilnahme des Reutlinger Liederkranz vom 29. Juli bis 01. August mit 21 Mitgliedern.
1938 34. allgemeines Liederfest des Schwäbischen Sängerbundes Stuttgart

(8. bis 11. Juli)

Sonderkonzert am 10. Juli in der Liederhallte Stuttgart: Zum Gedenken an den 100. Geburtstag von Max Bruch führte der Reutlinger Liederkranz die "Heldenfeier", op. 89 für Männerchor und Orchester auf. Weitere Werke waren: "Sonnengesang" von Kurt Lissmann und "Gesellige Chormusik" von Adolf Clemens.
1949 Gauliederfest des Uhlandgaus Metzingen

(29. Mai)

Uraufführung des "Rattenfängers" von Georg Krietsch (Liederkranz-Chormeister und Komponist). Leider konnte keine befriedigende Leistung erzielt werden.
1952 Bundesliederfest Aalen

(25. bis 27. Juli)

Aufführung des Oratoriums "Das Lied von der Mutter" von Joseph Haas am 26. Juli 1952 auf dem Chorfest, das bereits zuvor im Rahmen des 125-jährigen Vereinsjubiläums am 18. Juni in der Friedrich-List-Halle und am 25. Juni in Esslingen aufgeführt wurde.
1954 Gauliederfest des Uhlandgaus Reutlingen

(17. und 18. Juli)

Eröffnung durch den Reutlinger Liederkranz Hugo Distlers "Psalm der Arbeit".
1959 35. allgemeines Liederfest des Schwäbischen Sängerbundes Ulm

(03. - 05. Juli)

Aufführung der sinfonischen Dichtung "Zwischen Zeit und Ewigkeit" des zeitgenössischen Komponisten Franz Philipp.
1960 9. Gauliederfest des Uhlandgaus Tübingen

(09. Juni)

Teilnahme des Männer- und Frauenchors am Kritiksingen.
1963 4. Österriechisches Sängerbundfest Salzburg

(07. bis 09. Juli)

Auftritt der Mäder-Chöre aus Betzingen, Denkendorf, Göppingen, Neckartailfingen, Plochingen, Reutlingen und der Bosch-Chor aus Feuerbach bei einem Sonderkonzert im Festspielhaus Salzburg mit über 500 Sängerinnen und Sängern.
1964 36. allgemeines Liederfest des Schwäbischen Sängerbundes Heilbronn

(11. und 12. Juli)

Sonderkonzert am 12. Juli 1964 mit 2 Kantaten: "Gesang des Deutschen", op. 49 von Hermann Reutter und "Nachtmusikanten", op. 24 von Philipp Mohler gemeinsam mit dem Pfalzorchester Ludwigshafen.
1966 Gauliederfest des Uhlandgaus Bad Urach

(26. Juni)

1971 5. Österriechisches Sängerbundfest Wien

(02. bis 04. Juli)

Der Reutligner Liederkranz nimmt als Teil der Mäder-Chöre teil.
Uhlandgau Sängerfest Mössingen

(10. oder 11. Juli)

Beteiligung des Reutlinger Liederkranz am Gruppensingen des Bezirks Achalm.
1974 37. Chorfest des Schwäbischen Sängerbundes Göppingen

(06. bis 09. Juni)

125 Jahre Schwäbischer Sängerbund.
1995 Uhlandgau Sängerfest Reutlingen

(22. Juni)

75 Jahre Uhlandgau, Aufführung der Masque "Acis and Galatea", (HWV 49) von Georg Friedrich Händel mit allen Chören des Vereines.
1997 Internationales Schubert-Chorfest Wien

(08. bis 11. Mai)

70 Sängerinnen und Sänger des Reutlinger Liederkranz nahmen teil. Konzert im Alten- und Pflegeheim "Pro Parente".
1998 Treffen Junger Chöre im Uhlandgau Bad Urach

(Anfang Februar)

Teilnahme der Voices.
1999 39. Chorfest des Schwäbischen Sängerbundes Ulm

(24. bis 27. Juni)

2000 Chortage des Uhlandgaus Reutlingen

(06. bis 08. Okt.)

80. Geburtstag des Uhlandgaus. Teilnahme der Voices am Musical "Crazy Grease".

1) Nachdem die Liederfeste der Jahre 1828 bis 1832 immer in Esslingen begangen wurden, wollte man aufgrund der Beteiligung der Gesangvereine aus den unterschiedichsten Gegenden des Landes die Liederfeste auf verschiedene Orte verteilen. Diese Liederfeste wurden "Wanderversammlungen" oder "Wanderliederfeste" genannt. Den Anfang machte als zentraler Ort Schorndorf im Jahr 1934.[41]

2) Die nationalsozialistische Bewegung im Jahr 1933 wirkte sich auch auf die Organisation des Sängerwesens aus: Man schuf Einheitsbünde und nannte sie Sängergaue. Deren Untergliederung, die heutigen Gaue wurden Sängerkreise genannt. So hieß der Schwäbische Sängerbund nun "Sängergau XVI Schwaben" im Deutschen Sängerbund und der Uhlandgau hieß "Uhlandkreis".

Wahlsprüche, Sängergrüße, Festgrüße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Autor/Komponist Text Noten
Festlied zum 9. Jahresfest 1936 Text: Johann Jakob Gayler (Vorsitzender)

Musik: Früh (Musikdirektor)

Gesang, du Himmelsgabe,

Dir weihe sich wer kann.

Festgruß 1852 Text: Carl Bames[42]

Musik: Ludwig Attinger (Musikdirektor)[5]

Zum Kampf der festlichen Gesänge | Zieh'n heut' in wogendem Gedränge | Der Sänger Scharen im Verein | Geschmückt zu unsern Toren ein. | Wir heißen herzlich Euch willkommen, | Wir reichen freundlich Euch die Hand: | Als Brüder seid ihr aufgenommen, | Uns alle ja umschlingt ein Band.
Ihr Sänger all', zu Fuß und Wagen, | Vom Dampfroß ferne hergetragen, | Seid uns in unsrer Stadt gegrüßt, | Wo Ihr die Gastfreundschaft genießt! | Laßt heute uns in hehren Klängen | Das schöne Sängerfest begeh'n, | Und in harmonischen Gesängen | Die Weihe dieses Tags erhöh'n!
Laßt heut' in heil'gen Tempelhallen | Aus voller Brust die Lieder schallen, | Uns Opfer bringen am Altar | Dem, der da ist und der da war! | Des Männersanges mächt'ge Wogen | Durchdringen unser Gotteshaus | Hinauf zu des Gewölbes Bogen | Und zu dem Himmel hoch hinaus.
Dann laßt uns auf dem Plan der Wiesen | Des Festes hohe Luft genießen | In frischbelaubter Bäume Grün, | Wo jetzt des Lenzes Blumen blühn! | Eh' wir uns trennen von dem Maien, | Ström' noch manch Lied von unserm Mund, | Und wachsen möge und gedeihen | Im Schwabenland der Sängerbund!
Sängergruß um 1877 Text: Müller v. d. Werra (bügerlicher Name: Friedrich Konrad Müller)

Musik: Albert Methfessel

Grüß' Gott mit hellem Klang

Heil deutschem Wort und Sang!

Sängergruß (um 1877)
Wahlspruch 1892 Text: Max Schäffer

Musik: Karl Attenhofer (Zürich)

Hell und rein ertönt das Lied

Frei und wahr das Wort;

Brust von edlem Sinn durchglüht,

deutschen Geistes Hort.

Wahlspruch (1892)
Jubiläums-Sängerspruch 1927 Text: Max Schäffer

Musik: Rudolf Buck (1866-1952)

Im Takte fest, im Tone rein,

das Herz dazu: dann klingt es fein!

Jubiläums-Sängerspruch (1927)

Friedrich List und der Reutlinger Liederkranz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Friedrich List (1845)
Unterschrift Dr. Friedrich List (1845)

Der Reutlinger Liederkranz fühlt sich Friedrich List in besonderer Weise verbunden. Der auf unterschiedlichen Gebieten tätige Reutlinger war nie unumstritten. Friedrich List wurde 1820 als jüngster Abgeordneter von den Reutlinger Bürgern in den Landtag von Württemberg gewählt und setzte sich für Demokratie und Freihandel ein. Seine "Reutlinger Petition" 1821 kritisierte besonders die Bürokratie und die Wirtschaftspolitik und sorgte für eine Welle der Entrüstung. List wurde daraufhin am 24. Februar 1821 aus dem Landtag ausgeschlossen und seine Abgeordnetenimmunität wurde aufgehoben. Ein gutes Jahr später, am 6. April 1822 wurde er zu zehn Monaten Festungshaft verurteilt. List entzog sich der Haftstrafe durch Flucht, aber eine Vermögensbeschlagnahmung entzog seiner in Stuttgart lebenden Familie die Existenzmöglichkeit. Daraufhin kehrte er 1824 nach Württemberg zurück und trat seine Haftstrafe in der Festung Hohenasperg an. Nach 5 Monaten Haftverbüßung gelang es List mithilfe einer Bürgschaft des Reutlinger Bürgermeisters Dr. Johann Jacob Fetzer am 05. April 1825 nach Amerika auszuwandern, ohne noch einmal in seiner Heimatstadt gewesen zu sein. List war in seiner Zeit nicht ohne Bedeutung, was die europaweiten Nachrufe nach seinem Selbstmord am 30. November 1846 in Kufstein zeigen. In Reutlingen dauerte es bis zum 31. Januar 1847, als schließlich in der Beilage des Reutlinger und Mezinger Kuriers vom Stadtschultheiß Grathwohl und weuteren sechs Reutlinger Persönlichkeiten (Dr. Ammermüller, Dr. Fehleisen, Dr. Zwißler, Konrad Finckh, Juliaus Keller, Gustav Heernrandt) ein Aufruf zur Sammlung von Geldern erschien. Allerdings herrschte zu deren Verwendungszweck erheblicher Dissenz, der sich anhand verschiedener Artikel in derselben Ausgabe zeigte. Es gab drei Meinungen, wie die zu sammelnden Gelder verwendet werden sollten: Ein Denkmal, Zuwendungen an die Familie und eine Ausbildungsstiftung für bedürftige Mädchen und Jungen. Die Höhe der Spenden des ersten "List-Comités" belief sich auf 185 Gulden. Aufgrund der enttäuschend geringen Summer wurden keine der 3 Möglichkeiten realisiert.

Im Jahr 1850 veröffentlichte der Heidelberger Professor Ludwig Häußer Lists gesammelte Schriften und rief ihn dadurch der Öffentlichkeit und auch den Reutlinger Bürgern wieder in Erinnerung. Auf dem Stiftungsfest des Reutlinger Liederkranz am 12. Oktober 1850 regte der Reallehrer Horst an, sich wieder mit der Denkmalsangelegenheit erneut zu beschäftigen. Der Reutlinger Liederkranz unterstützte das Vorhaben und ein zweites "List-Comité", dem auch der Vorsitzende Matthäus Hipp angehörte, wurde am 16. Januar 1851 ins Leben gerufen. Dieses bestand aus je einem Vertreter aus Gewerbeverein, Volksverein, Gemeinderat, Bürgerausschuss, der Handelskammer und Handelsinnung zugleich Museum, der Bürgergesellschaft und des Liederkranzes. Diesem Komitee wurde 1855 ein weiterer Ausschuss, bestehend aus 15 einflussreichen Persönlichkeiten aus Stuttgart, Göppingen, Esslingen, Calw, Heidelberg, Heilbronn, Zürich, Nürtingen und Darmstadt, angegliedert. Die von ersten Komitee gesammelten 185 Gulden waren durch Zinsen inzwischen auf 227 Gulden angewachsen. Das zweite Komitee hatte deutlich mehr Erfolg und konnte insgesamt 16.103 Gulden an Spenden auch außerhalb von Reutlingen verbuchen. Ein Denkmal wurde in Auftrag gegeben und die Spenden wie folgt verteilt: Bildhauer Kietz, Dresden, erhielt 3.775 Gulden und Ergießer Howaldt, Braunschweig, erhielt 5.015 Gulden. Der Überschuss sollte nach der Idee aus dem Jahr 1847 für Stipendien für wissenschaftliche Reisen von Studierenden verwendet werden. Dies fiel jedoch der Inflation und der Währungsreform zum Opfer.

Friedrich-List-Denkmal in Reutlingen (2022)


Nach der Fertigstellung des Denkmals konnten der Reutlinger Gemeinderat und das Komitee bezüglich des Standortes keine Einigung erzielen. Schließlich wurde der Bildhauer Kietz aus Dresden herbeigerufen. Dieser sprach sich für den jetzigen Standort am Listplatz aus. Das Denkmal wurde an Friedrich Lists Geburtstag, dem 06. August 1863 feierlich eingeweiht. Es existieren 3 Exemplare der Übergabeurkunde: Eine Urkunde war für das königliche Archiv bestimmt, eine weitere für das stadtische Archiv und eine dritte für den Reutlinger Liederkranz und das Komitee. In der Urkunde verpflichtet sich die Stadt,

"1) daß dieses Standbild und Denkmal auf dem Platze, auf dem es errichtet worden, für alle Zukunft stehen bleiben soll, daß es nur im Falle einer äußersten und unabweisbaren Nothwendigkeit von demselben entfernt und auf einen anderen, der Stadt zugehörigen Platz aufgestellt werden dürfe, und

2) daß der Gemeinderath jetzt und in Zukunft dieses Denkmal in dem Zustande, in welchem es übergeben worden, erhalten und demselben denjenigen besonderen Schutz und diejenige Fürsorge angedeihen lassen werde, welche dieses Kunstwerk verdient."

Auch heute noch legt der Vorstand des Reutlinger Liederkranzes gemeinsam mit dem Oberbürgermeister der Stadt Reutlingen jährlich einen Kranz am Friedrich-List-Denkmal in Reutlingen nieder. Diese Feierstunde findet jedes Jahr am Todestag Lists, dem 30. November statt.

Eine Verbindung zwischen dem Reutlinger Liederkranz und Kufstein, Lists Sterbeort, besteht seit dem Jahr 1894. Bei einem Ausflug der Reutlinger Sänger nach Tirol vom 28. - 31. Juli besuchten sie Kufstein und legten damit den Grundstein für freundschaftliche Beziehungen zwischen der Liedertafel Kufstein und dem Reutlinger Liederkranz. Die Reutlinger Sänger wurden von der Liedertafel, der Stadtkapelle und der Kufsteiner Bevölkerung herzlich auf dem Bahnhof begrüßt. Gemeinsam zogen sie - die Stadtkapelle voran - in die Stadt ein, worauf sich der Liederkranz direkt zur Feier am Grab Friedrich Lists begab. Im Anschluss zog man im stillen Zug zu der Stelle, an der sich Friedrich List das Leben nahm.

Im Jahr 1902 feierte der Reutlinger Liederkranz sein 75-jähriges Bestehen. Der Erlös aus dem Konzert vom 21. Mai war für die Errichtung eines List-Denkmals am östlichen Waldrand von Kufstein unterhalb des Duxer Köpfl bestimmt. Zwei Jahre später traten der Oberbürgermeister Emil Hepp und der Vorsitzende des Vereins, dessen Name ebenfalls Friedrich List war, dem Denkmalkomitee in Kufstein bei, so dass auch der Reutlinger Liederkranz in dieser Sache mitbestimmen konnte. Zur feierlichen Enthüllung des Denkmals reiste der Reutlinger Liederkranz mit Oberbürgermeister Emil Hepp, Kommerzienrat Ernst Fischer und Malermeister Friedrich Fischle nach Kufstein. Bereits am Freitag, dem 07. September 1906 wurde der Reutlinger Liederkranz herzlich empfangen: Auf dem Weg zum Gasthof Egger wurden die Reutlinger Gäste überreich mit Blumen und Kränzen beworfen. Einen Tag später, am 08. September, fand die feierliche Enthüllung des Denkmals statt. Bereits um 10:30 Uhr legte der Reutlinger Oberbürgermeister Hepp einen Kranz am Grab Friedrich Lists nieder. Bei der Enthüllungsfeier des Denkmals waren auch einige Verwandte von Friedrich List anwesend, nicht aber seine damals noch lebende Tochter Emilie (1818–1902), die wegen ihres hohen Alters nicht teilnehmen konnte und noch im selben Jahr starb. Eröffnet wurde die Feier gemeinsam von der Kufsteiner Liedertafel und dem Reutlinger Liederkranz mit "Stabat Mater" von Gioachino Rossini (1792-1868). Außerdem trug der Reutlinger Liederkranz "Die Ehre Gottes aus der Natur" (auch bekannt als "Die Himmel rühmen"), op. 48/4 von Ludwig van Beethoven (1770-1827) und "Siegesgesang der Deutschen nach der Hermannsschlacht", op. 267 von Franz Abt (1819-1885) unter der Leitung von Gottlob Friedrich Weinhardt vor.

In seiner weiteren Vereinsgeschichte war der Reutlinger Liederkranz immer wieder zu Gast in Kufstein. Einerseits handelte es sich um Chorausflüge, aber auch um offizielle Anlässe wie zum 125. Todestag (1971) oder zum 150. Todestag (1996) von Friedrich List. Sein Grab wurde 1989 auf Anregung des Reutlinger Liederkranzes durch die Stadt Kufstein saniert.

Friedrich List wirkte auch in Reutlingens Partnerstadt Reading in Pennsylvania. Er arbeitete ca. 4 Jahre in der Redaktionsleitung beim "Readinger Adler", einer damals deutschen Lokalzeitung. Außerdem beteiligte sich List an der Gründung einer Eisenbahn-Gesellschaft, woraus die Philadelphia & Reading-Railroad entstand. Die Verbindung der Stadt Reading zu List war nicht nur Anlass für gegenseitige Besuche von Delegationen aus Reading und Reutlingen, sondern führte zu einer Städtepartnerschaft der beiden Städte. 1989 besuchte eine größere Delegation der Historical Society und des Reading Liederkranz Lists Heimatstadt anlässlich seines 200. Geburtstags. Mit ihrem Besuch 1993 in Reading war die Betzinger Sängerschaft gemeinsam mit dem damaligen Bürgernmeister Rainer Hahn die treibende Kraft zur Städtepartnerschaft zwischen Reading und Reutlingen. Im November 1996 reiste eine große amerikanische Delegation mit Paula Flippin, der Miteigentümerin des Reading Eagle zu einem Thanksgiving-Fest (25. November) in der Betzinger Julius-Kemmler-Halle. Am 150. Todestag von Friedrich List, dem 30. November, legte Reutlingens Oberbürgermeister Dr. Stefan Schultes gemeinsam mit Vertretern des Reutlinger Liederkranzes und einer Delegation des Reading Liederkranzes Kränze am Friedrich-List-Denkmal in Reutlingen nieder. Es folgte eine Feierstunde in der Listhalle, die der Reutlinger Liederkranz mit Auszügen aus dem Oratorium "Elias", op. 70 (MWV A 25) von Felix Mendelssohn Bartholdy musikalisch umrahmte. Es wurde ein Gegenbesuch in Reading vereinbart und darüberhinaus ernsthafte Gespräche für eine zukünftige Städtepartnerschaft geführt. Im Sommer 1998 wurde im Reutlinger Gemeinderat mit einem Beschluss die Städtepartnerschaft befürwortet. Am 03. September unternahm eine fast 130-köpfige Delegation, bestehend aus Reutlinger Liederkranz, Betzinger Sängerschaft und Mitgliedern des Gemeinderats eine Reise nach Reading. Einen Tag später, am 04. September, wurde die Partnerschaft zwischen Reutlinen und Reading in der City Hall mit einem feierlichen Akt besiegelt. Umrahmt wurde diese Feier vom Liederkranz und der Sängerschaft. Sie trugen u.a. das vom Readinger Chorleiter und Komponisten Roy Hinkle (*1929) vertonte List-Gedicht "Gefühl im Frühling" vor. An den folgenden Tagen gab es noch weitere Aufführungen: Die Voices sangen eine Gospelmesse in der St. Margaret's Church, und die "Carmina Burana" von Carl Orff wurde gemeinsam von Sängerinnen und Sängern des Reutlinger Liederkranz und der Betzinger Sängerschaft im Albright College aufgeführt.

Uhlandhöhe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits im Jahr 1874 gab es im Reutlinger Liederkranz Überlgungen zu einer eigenen "Tonhalle". Es wurde für den Bau gesammelt und der Verein besaß im Jahr 1876 nach einer Bazar-Lotterie im Rathaussaal vom 24. September bis 28. Oktober 1876 ein Barvermögen von 23.000,- Mark. Auch wenn sich der Reutlinger Liederkranz im Jahr 1888 die Kaufoption auf ein städtisches Grundstück in der unteren Bismarckstraße sicherte und der Architekt Hess Pläne für die Bebauung erstellte, wurde auf diese Option 1893 verzichtet. Auch andere Möglichkeiten zum Erwerb einer Immobilie, wie z.B. die des Gasthauses "Löwen" im Jahr 1893, wurden zunächst nicht verwirklicht. Immer wieder stand in der Geschichte des Vereins das Thema "Liederhalle" auf der Tagesordnung. So gibt es in der Chronik "Hundert Jahre Reutlinger Liederkranz" folgenden Eintrag für den 21.November 1897, der sich auf die Tischreden am Tag nach dem 70. Stiftungsfest bezieht:

"Kaufmann Ernst Fischer [...] führte aus, daß man die Liederhallenbaufrag nunenergisch in die Hand nehmen und um den schönen Siilberschrank auch ein schönes Gehäuse bauen müsse, wenn auch mit Schulden, das habe nichts zu bedeuten. Dass diese Worte allseitigen lebhaften Widerhall fanden, ist begreiflich und Oberpostmeister Steidle - Stuttgart bekräftigte die Ansichten des Redners aus eigener Erfahrung mit den Worten 'Machen Sie Schulden, recht viel Schulden, das ist der beste Kitt für den Verein!', womit derselbe stürmischen Beifall weckte."[43]

Datei:Uhlandhöhe 1938.png
Uhlandhöhe Reutlingen (1938)

Trotz allen Bekundungen und Rücklagen auch in den folgenden Jahren wurde nie eine Liederhalle gebaut. Politische Umwälzungen führten im Nationalsozialismus zum Verbot von Studentenverbindungen duch Rudolf Heß im Frühjahr 1936. Somit erwarb der damalige Vorsitzende des Reutlinger Liederkranzes, Stadtpfelger Karl Brucklacher, das Vereinshaus Frankonenhaus der Studentenverbindung Freie Burschenschaft Frankonia Reutlingen am 03. April 1937 für 46.000,- Reichsmark für den Liederkranz. Der Kauf des Anwesens in der Friedrich-Ebert-Straße 17 war der Höhepunkt Karl Brucklachers als Vorsitzender, der bei der ersten Generalversammlung, die nun im eigenen Haus stattfinden konnte, sein Amt niederlegte und an Willy Kleinecke übergab. Zu Ehren des ehemaligen Vorsitzenden wurde das Nebenzimmer Brucklacherstube benannt.

Das Gebäude war in keinem guten Zustand, weshalb die Räumlichkeiten zunächst renoviert werden mussten, bevor die Proben abgehalten werden konnten. Am 16. Juni 1947 fand die erste Chorprobe nach dem Zweiten Weltkrieg statt. Durch den großen Zuwachs der Mitglieder und durch die Gründung des Frauenchores 1951 wurden die Raümlichkeiten zu klein. Außerdem war die Gaststätte für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Schließlich entschied man sich für einen Anbau eines Saales. Die Baumaßnahmen zeigten sich als schwierig. Eine notwendig gewordene Errichtung einer Stützmauer sprengte den finanziellen Rahmen, der sich nun auf mehr als das Doppelte des urprünglich veranschlagten Betrages belief. Durch intensive Bemühungen des Vorsitzenden Albert Koch und des 2. Vorsitzenden Ludwig Braun sowie durch die Untertützung sowohl der Mitglieder, als auch der Stadt Reutlingen und der Klosterbrauerei Pfullingen, die eine neue Ausstattung anbrachte, konnten die Bauarbeiten beendet die Räumlichkeiten am 25. April 1954 ihren neuen Bestimmungen übergeben werden. Der neue Saal wurde nach dem Komponisten Friedrich Silcher Silchersaal benannt. Für das gesamte Anwesen einigte man sich auf den Namen Uhlandhöhe.

Eine Aufwertung stellte 1969 der Einbau von zwei automatischen Kegelbahnen dar.

Uhlandhöhe Reutlingen (2003)

Ende der Siebzigerjahre stellte man fest, dass Wasser durch die Terrasse in die darunter befindliche Kegelbahn eingedrungen ist. Um das Problem zu beheben, wurde beschlossen, die Terrassen mit einem Pavillon zu überbauen. Das Richtfest wurde am 11. Dezember 1981 begangen. 1983 wurde auch diese Baumaßnahme fertig gestellt. Der Pavillon stellte eine große Bereicherung zu den übrigen Rämlichkeiten des Lokales dar und erhielt den Namen des ehemaligen Vorsitzenden Otto Neumann.

Aus Anlass des 175-jährigen Jubliäums wurde im Jahr 1999 beschlossen, eine Generalüberholung am gesamten Gebäude vorzunehmen. Besonders das Foyer und der Silchersaal wurden neu gestaltet.

Im Januar 2009 wurde festegestellt, dass im Bereich der Parkplätze des Anwesens zu Bodenbewegungen gekommen ist. Nach einer Begehung des darunterliegenden Frankonenstollens stand fest, dass durch den Frankonenstollen selbst keine Gefahr für das Gebäude bestünde, sondern dass es sich bei den Bodenbewegungen um natürliche Hangrutschungen handele.[44] Für die bevorstehenden Sanierungsmaßnahmen des in die Jahre gekommenen Gebäudes hätte der Reutlinger Liederkranz ca. 300.000 Euro an Kosten aufbringen müssen, was die finanziellen Kräfte des Vereins überstieg.[45] Ein Verkauf der Uhlandhöhe im Jahr 2012 war somit unausweichlich. Der Betrag aus dem Verkauf wurde in die Stiftung Reutlinger Liederkranz 1827 überführt.

Historie des Gebäudes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1810: Das Gebäude wird von Johann Phillipp Eisenlohr als "Eisenlohrs Bierkeller" errichtet.
  • Brauerei Krauß
    1891: Der Bierbrauer Louis Krauß kauft das Anwesen und ließ weite Teile der veralteten Brauereigebäude abreißen. 1906 bestand das Gebäude noch aus einem zweistöckigen Wohn- und Wirtschaftsgebäude, an dessen nordöstlichen Seite der noch heute vorhandene Turm stand. Ab 1906 unterhielt die Witwe von Louis Krauß eine Schankwirtschaft.
  • 1919: Die Schankwirtschaft geht im Juni an den Koch Joseph Rogg über. Sein Nachfolger war bereits ab August desselben Jahres dessen Bruder Remigius Rogg (ebenfalls Koch), der seine Tätigkeit im Juni 1921 wieder einstellte. Die Wittwe von Louis Krauß betreibt das Bierdepot und den Flaschenbierthandel ebenfalls bis 1921weiter.
  • 1921: Die Schankwirtschaft und der Bierhandel wird eingestellt, und das Gebäude geht in den Besitz von Karl Weiblen über, der in der Folgezeit darin wohnte.
  • 1927: Die Freie Burschenschaft Frankonia zu Reutlingen e.V. erwibt das Gebäude (Frankonenhaus).
  • 1937: Der Reutlinger Liederkranz erwirbt das Anwesen.
  • 1954: Anbau des Silchersaales und Eröffnung des Gaststättenbetriebs unter dem Pächter Ernst Ziegler.
  • 1983: Anbau des Otto-Neumann-Pavillons.
  • 2012: Der Reutlinger Liederkranz verkauft die Uhlanhöhe an die Akabus Unternehmesguruppe, die das denkmalgeschützte Gebäude von Gund auf modernisiert und 2014 in Wohn- und Geschäftsräume umwandelt.[46]

Probeorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Zum goldenen Ochsen (1827)
  • Lokal von E. F. Kalbfell, später: Schwanen (1829)
  • Zum goldenen Ochsen (1831)
  • Heimberger (1833)
  • Altes Kameralamt, später: Museum
  • Knappsche Bierbrauerei, später: Paradies (1844)
  • Sonne (bei Stumpp) (Nov. 1844)
  • Bierbrauer Fr. Keim am Marktplatz (1849)
  • Baudersches Lokal
  • Saal im Bad-Hotel (später: Hotel zum Kronprinzen)
  • Baudersches Lokal
  • Zum Schwanen (bei Ernst Schaal) (23. April 1877)

Am Ende des Jahres 1893 bezog der Liederkranz den oberen Saal im Schwanen, da der untere, kleinere Saal aufgrund der stetig wachsenden Sängerzahl nicht mehr ausreichte.

  • Frankonenhaus, später Uhlandhöhe (1937)
  • Aula des Friedrich-List-Gymnasiums (1942), da das eigene Vereinsheim für Kriegszwecke freigegeben werden musste
  • Keine Proben 1945 bis 1946
  • Uhlandhöhe (1947)
  • Aula der Theologischen Hochschule, Reutlingen (2012)
  • Probeort der Auswahlchöre: Aula des Friedrich-List-Gymnaiums, Reutlingen
    • Chooories (2012 - Eintrittsjahr in den Reutlinger Liederkranz)
    • d'aChor (2013 - Eintrittsjahr in den Reutlinger Liederkranz)
    • Chooorizon (2018 - Gründung des Jugendchores)
  • Wechselnde Probeorte während der Corona-Pandemie (2020-2022):
    • Naturtheater Reutlingen (2020)
    • Leerstehende Fabrikgebäude im Wagner-Areal, Reutlingen (2020)
    • Kfz- und Reifen Radecki GmbH (2021)
    • Katholische Kirche Heilig Geist, Reutlingen (2021)
    • Online-Proben während der Lockdown-Phasen

Mitgliederstatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorsitzende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Jakob Gayler
  • 1827: Wiedenmann
  • 1828 bis 1830: Hefele
  • 1830: Majer
  • 1830 bis 1833: Friedrich Gottlieb Pfeilsticker (1770-1847)
  • 1833 bis 1834: Johann Jakob Gayler (1785-1867)
  • 1834 bis 1835: Friedrich Gottlieb Pfeilsticker (1770-1847)
  • 1835 bis 1836: Johann Christoph Dollhopf (1796-1865)
  • 1836 bis 1837: Johann Jakob Gayler (1785-1867)
  • 1837 bis 1838: Gottlob Müller
  • 1838 bis 1845: Benjamin Knapp
  • 1845 bis 1848: Matthäus Hipp (1813-1893)

Hipp legt Ende Februar durch den Übertritt zu den außerordentlichen Mitgliedern sein Amt als Vorsitzender nieder. Der provisorische Zustand ohne Vorsitzenden hält bis zum 07. Juli, als Hipp wieder zum Vorsitzenden gewählt wird.

  • 1848 bis 1850: Johann Christoph Dollhopf (1796-1865)

Nach großen Unruhen im Verein wurde in der Plenarversammlung beschlossen, dass auch außerordentliche (nicht singende) Mitglieder als Vorsitzende gewählt werden können. In derselben Sitzung wurde Dollhopf zum Vorsitzenden gewählt.

  • 1850 bis 1852: Matthäus Hipp (1813-1893)
  • 1852 bis 1856: Dr. Jakob Reicherter
  • 1856 bis 1859: Johannes Schlegel (1807-1902)
  • 1859: Christmann
  • 1860 bis 1861: Johannes Schlegel (1807-1902)
  • 1861 bis 1862: August Albrecht Braun (1824-1887)
  • 1862 bis 1865: Johannes Schlegel (1807-1902)
  • 1865 bis 1866: Friedrich Wilhelm von Maur (1823-1893)
  • 1866 bis 1878: Johannes Schlegel (1807-1902)
  • 1878 bis 1885: Friedrich Appenzeller (†1885)
  • 1885 bis 1897: Karl Rupp (1839-1898)

Um die Jahreswende 1890/91 trat aus politischen Gründen eine Krise im Vorstand ein. Sowohl der 1. Vorsitzende Karl Rupp als auch der 2. Vorsitzende Christian Reiniger legten ihr Amt nieder. Trotzdem führte Reiniger die Geschäfte des Vereins weiter. Kurz nach der Faschingszeit konnte Karl Rupp dazu bewegt werden, das Amt des 1. Vorsitzenden fortzuführen, wodurch die kurze Zeit ohne 1. Vorsitzenden zu Ende ging. Christian Reiniger dagegen bestand auf seinen Rücktritt.

  • 1897 bis 1918: Friedrich List (1869-1940)
  • 1919 bis 1922: Christian Quenzer (1868-1922)
  • 1922 bis 1937: Karl Wilhelm Brucklacher (1868-1959)
  • 1937 bis 1939: Dr. Eduard Leuze (1906-1973)
  • 1939 bis 1941: Willy Kleinecke (†1950)
  • 1941 bis 1945: Karl Wilhelm Brucklacher (1868-1959)
  • 1947 bis 1950: Willy Kleinecke (†1950)
  • 1950 bis 1961: Albert Koch (†1961)
  • 1961 bis 1965: Ludwig Braun (1898-1978)
  • 1965 bis 1980: Otto Neumann (*1910)
  • 1980 bis 1998: Ludwig Leininger (*1925)
  • 1998 bis 2010: Robert Trost (1943-2021)
  • 2010 bis 2016: Gerhard Mench
  • 2016 bis 2020: Ingrid Speth
  • Seit 2020: Janna Schreiber

Chorleiter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1827 bis 1830: Johann Friedrich Dieffenbacher (1801-1882)
  • 1830: Früh
  • 1830 bis 1831: Jacob Adam Seitz (1801-1878)
  • 1831 bis 1834: Früh
  • 1837 bis 1842: Wacker
  • 1836 bis 1837: Früh
  • 1837 bis 1842: Schuler
  • 1842/1843 bis 1845: Jacob Adam Seitz (1801-1878)

Seitz wurde bereits 1842 zum Musikdirektor gewählt. Aufgrund der Tatsache, dass er kein ordentliches Mitglied war, wurde die Wahl für ungültig erklärt. Im Jahr 1843 wurde Seitz rechtmäßig erneut zum Musikdirektor gewählt.

  • 1845/1846 bis 1847: Horst (†1851)

Horst hatte die musikalische Leitung bereits im November 1845 übernommen. Seine Wahl zum Musikdirektor erfolgte 1846.

  • 1847: Abele

Nach einem Beschluss der Generalversammlung, dass nicht mehr der Musikdirektor alleine die Auswahl der Literatur bestimmen dürfe, kam es zum Streit zwischen dem Vorsitzenden Hipp und Musikdirektor Horst. Horst legte sein Amt nieder und Abele übernahm vorübergehend die Leitung der Chorproben bis Mai 1847.

  • 1847 bis 1848: Ruoff
  • 1848 bis 1850: Horst (†1851)

Nach großen Unruhen im Verein wurde in der Plenarversammlung beschlossen, dass jedes "taugliche Individuum" zum Musikdirektor gewählt werden kann. In derselben Sitzung wurde Horst erneut zum Musikdirektor gewählt.

  • 1850 bis 1853: Ludwig Attinger (1825-1894)
  • 1853 bis 1856: Hablitzel
  • 1856 bis 1859: Ludwig Attinger (1825-1894)
  • 1859 bis 1860: Martin Schick (1828-1875)
  • 1860 bis 1861: Jacob Adam Seitz (1801-1878)
  • 1861 bis 1875: H. Friderich
  • 1875 bis 1878: A. Wannert
  • 1878 bis 1883: A. Schönhardt
  • 1883 bis 1908: Gottlob Friedrich Weinhardt (1853-1934)
  • 1909 bis 1921: Fritz Aichele (1921)
  • 1921 bis 1923: Hermann Kaupp
  • 1923 bis 1927: Ferdinand Binz
  • 1927 bis 1939: Willy Strecker
  • 1939 bis 1942: Wilhelm Eiltel
  • 1942 bis 1945: Willy Möbus
  • 1947 bis 1951: Georg Krietsch (1904-1969)
  • 1951 bis 1979: Karl Hermann Mäder (1910-1998)
  • 1980 bis 1981: Franz Mattes
  • 1981 bis 1993: Prof. Felix Groß
  • 1993 bis 2011: Peter Hermann (*1955)
  • seit 2011: Thomas Preiß, Chordirektor BMCO (*1968)

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Homepage Reutlinger Liederkranz

Social Media[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gesamtverein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chooorisma[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

d'aChor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Eduard Kral (Hrsg.): Taschenbuch für Deutsche Sänger. Verlag von Hoffmann & Ludwig, Wien 1864, S. 200.
  2. »Launiges von und über Mozart«: Reutlinger Liederkranz gibt Konzert in der Stadthalle - Reutlingen - Reutlinger General-Anzeiger. Abgerufen am 16. März 2022.
  3. chooories. Abgerufen am 17. März 2022.
  4. Armin Knauer: Geburt der Musik aus der Stille - Kultur regional - Reutlinger General-Anzeiger. Abgerufen am 16. März 2022.
  5. a b Robert Trost, Fritz Le Claire, Fritz Dehn: 175 Jahre Reutlinger Liederkranz 1827 e.V. Oertel + Spörer, Druck- und Verlagshaus, Reutlingen 2002.
  6. a b Andrea Glitz: Reutlinger Liederkranz aus New York zurück: Was kommt danach? - Reutlingen - Reutlinger General-Anzeiger. Abgerufen am 17. März 2022.
  7. Thomas Preiß - 2015. Abgerufen am 17. März 2022 (deutsch).
  8. Weihnachtskonzert des Hochschulorchesters : ESB Business School. Abgerufen am 17. März 2022.
  9. Robert Trost, Fritz Le Claire, Fritz Dehn: 175 Jahre Reutlinger Liederkranz. Oertel + Spörer, Druck- und Verlagshaus, Reutlingen 2002, S. 55.
  10. Robert Trost, Fritz Le Claire, Fritz Dehn: 175 Jahre Reutlinger Liederkranz. Örtel + Spörer, Druck- und Verlagshaus, Reutlingen 2002, S. 57.
  11. Willkommen beim Reutlinger Weindorf. Abgerufen am 28. März 2022.
  12. Otto Aikele, Uwe Thomsen, Waltraud Koegstadt, Margot Winkel: 150 Jahre Reutlinger Liederkranz. Oertel + Spörer, Druck- und Verlagshaus, Reutlingen, S. 38.
  13. 70 Jahre Frauenchor im Liederkranz Reutlingen - Reutlingen - Reutlinger General-Anzeiger. Abgerufen am 18. März 2022.
  14. VOICES-RT | Moderne Chormusik in Reutlingen. Abgerufen am 16. März 2022 (deutsch).
  15. Max Schäffer, Ferdinand Binz: Hundert Jahre Reutlinger Liederkranz. 1927, S. 8.
  16. Festschrift zur 125-Jahrfeier des Reutlinger Liederkranz
  17. Die Sängerbewegung im 19. Jahrhundert. Abgerufen am 3. April 2022.
  18. a b Angelika Hauser-Hauswirth, Theo Balle, Walther Schneider, Herbert Bähr: 150 Jahre Schwäbischer Sängerbund 1849 e.V,. 1. Auflage. Silberburg-Verlag, Tübingen 1999, ISBN 3-87407-316-5, S. 33 f.
  19. Dr. Eduard Kral: Taschenbuch für Deutsche Sänger. Hoffmann & Ludwig, Wien 1864, S. 200.
  20. Matthias Slunitschek: „Der Töne Geister dulden keine Sklaverei“. Der junge Hermann Kurz und der Reutlinger Liederkranz. In: Stadtarchiv Reutlingen, Reutlinger Geschichtsverein e.V, (Hrsg.): Reutlinger Geschichtsblätter. Jahrgang 2013, Neue Folge Nr. 52, 2014, ISSN 0486-5901, S. 114 ff.
  21. Raimund Vollmer: BILDERTANZ: 1859: Als die Bahn nach Reutlingen kam. In: BILDERTANZ. 4. Februar 2010, abgerufen am 19. März 2022.
  22. 12.07.2008: 10 Jahre Städtepartnerschaft mit Reading | Stadt Reutlingen. Abgerufen am 1. April 2022.
  23. Andrea Glitz: Reutlinger Liederkranz singt in der Carnegie Hall - Reutlingen - Reutlinger General-Anzeiger. Abgerufen am 30. März 2022.
  24. Andrea Glitz: Reutlinger Liederkranz aus New York zurück: Was kommt danach? - Reutlingen - Reutlinger General-Anzeiger. Abgerufen am 30. März 2022.
  25. Georg Günther: Politisch’ Lied - kein garstig’ Lied. In: Helmut Völkl (Hrsg.): Musik in Baden-Württemberg, Jahrbuch 1994. Band 1. J.B. Metzler, Stuttgart 1994, ISBN 978-3-476-01264-7, S. 32.
  26. Otto Elben: Der volksthümliche deutsche Männergesang, seine Geschichte, seine gesellschaftliche und nationale Bedeutung. Laupp, Tübingen 1855, S. 72.
  27. Das große Liederfest in Ulm am 25. Juli 1836. In: Augsburger Abendzeitung. Der Sammler (Beilage), Nr. 31. Augsburg 1836.
  28. Vermischte Nachrichten. In: Augsburger Tagblatt. Nr. 215. Augsburg 5. August 1836.
  29. Nachrichten - Coburg. In: C. Gaillard (Hrsg.): Berliner Musiklische Zeitung. Nr. 37. Challier & Comp., Berlin 13. Juli 1845, S. 4.
  30. Das große Liederfest des Schwäbischen Sängerbundes. In: Regensburger Tagbaltt. Conversationsblatt (Beiblatt zum Regensburger Tagblatt), Nr. 96. I. Rettmayr, Regensburg 14. August 1850, S. 3.
  31. Das große Liederfest des Schwäbischen Sängerbundes. In: Regensburger Tagblatt. Conversationsblatt (Beiblatt zum Regensburger Tagblatt), Nr. 97. I. Rettmayr, Regensburg 16. August 1850, S. 3.
  32. Artikel: Reutlingen: 15. Juni. In: Neue Passauer Zeitung. Nr. 170. Schnellpressendruck Puster & Keppeler, 23. Juni 1952, S. 679.
  33. Presseartikel. In: Schwäbischer Merkur. Schwäbische Chronik, Nr. 115. Stuttgart 18. Mai 1853, S. 865.
  34. W. C.: Telegraphische Berichte. In: Der Bote vom Remsthal. Nr. 63. J. Kellersche Buchdruckerei, Gmünd 8. Juni 1854, S. 254.
  35. Schwäbische Chronik des Schwäbischen Merkurs, Ausgabe vom 28. Mai 1858
  36. 9. Jahresbericht des Schwäbischen Sängerbundes, abgedruckt in der Schwäbischen Chronik des Schwäbischen Merkurs, Ausgabe vom 12. November 1858
  37. Artikel vom 04. März 1862 in der Schwäbischen Chronik des Schwäbischer Merkurs, Stuttgart
  38. Max Schäffer, Ferdinand Binz: Hundert Jahre Reutlinger Liederkranz. 1927, S. 28.
  39. Max Schäffer, Ferdinand Binz: Hundert Jahre Reutlinger Liederkranz. 1927, S. 34.
  40. Schwäbisches Liederfest. In: Münchner Neueste Nachrichten. Nr. 146. Knorr & Hirth, München 31. März 1892, S. 4.
  41. Dr. Otto Elben: Der volksthümliche deutsche Männergesang, seine Geschichte, seine gesellschaftliche und nationale Bedeutung. Verlag der H. Laupp'schen Buchhandlung, Tübingen 1855.
  42. Carl Bames: Chronica von Reutlingen und Pfullingen. Karl Knödler, Reutlingen 1985, ISBN 3-87421-095-2, S. 118 ff.
  43. Max Schäffer, Ferdinand Binz: Hundert Jahre Reutlinger Liederkranz. 1927, S. 95.
  44. Mitteilungsvorlage Druckversion. Abgerufen am 18. März 2022.
  45. Jürgen Kempf: Wird die Uhlandhöhe verkauft? - Reutlingen - Reutlinger General-Anzeiger. Abgerufen am 18. März 2022.
  46. Friedrich-Ebert-Straße 17 – AKABUS Unternehmensgruppe. Abgerufen am 18. März 2022.