Benutzer:RedTux/Werkstatt/Strömungen

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Diese Übersicht der Strömungen des Marxismus liefert einen groben Überblick der unterschiedlichen sich auf den Marxismus berufenden Organisationen und Schulen. Nachdem die genaue Unterscheidung der unterschiedlichen Strömungen in Forschung und Politik umstritten ist, kann diese Übersicht nur eine ungefähre Annäherung liefern. Die Auflistung erfolgt in ungefährer historischer Reihenfolge.

Hauptströmungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sozialdemokratie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptartikel: Sozialdemokratie

Die Begriffe Sozialdemokratie und Sozialismus werden meist synonym verwendet und bezeichnen die bedeutendste Strömung in der Arbeiterbewegung. Bereits Marx kritisierte in seiner Kritik des Gothaer Programms und anderen Schriften die versöhnlerische Haltung von Teilen der Sozialdemokratie, die laut Marx in erster Linie die Staatsmacht erlangen wollten. Die Ergreifung der ökonomischen Macht durch das Proletariat, die sozialistische Revolution, rückte seiner Ansicht nach zusehends in den Hintergrund. Mit dem Wachsen der Gewerkschaftsapparate und der zunehmenden Integration sozialistischer oder sozialdemokratischer Parteien in den bürgerlichen Staatsapparat wurde diese „reformistische“ Praxis in den meisten Sektionen der Sozialistischen Internationale zur Regel. Die Hochburgen der klassischen Sozialdemokratie befanden sich in Deutschland und Österreich. Die führenden Strömungen waren hier das so genannte „marxistische Zentrum“ um Karl Kautsky und der Austromarxismus um Victor Adler; später um Karl Renner, Max Adler, Fritz Adler und Otto Bauer. Während die Notwendigkeit des Sozialismus’ im Programm und auf öffentlichen Reden erwähnt wurde, verstärkte sich in der Praxis die Zusammenarbeit mit Teilen des Bürgertums.

Orthodoxer Marxismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptartikel: Orthodoxer Marxismus

Der orthodoxe Marxismus der klassischen Sozialdemokratie (etwa bis zum Ersten Weltkrieg) orientierte sich nach eigener Darstellung eng an den Schriften von Marx und Engels. Mit der Spaltung der russischen Sozialdemokratie in Menschewiki und Bolschewiki und der Gründung des „marxistischen Zentrums“ (Zentrismus) um Karl Kautsky Anfang des 20. Jahrhunderts spaltete sich der orthodoxe Marxismus in einen reformistischen und einen revolutionären Flügel. Letzter konzentriert sich als revolutionärer Marxismus auf die Weiterentwicklung und revolutionäre Umsetzung des Marxismus. Eine besondere Ausformung des orthodoxen Marxismus ist der Austromarxismus, der zwischen Sozialreform und Revolution schwankt und dadurch die Herausbildung (und Abspaltung) eines starken revolutionär-marxistischen Flügels im Österreich der Zwischenkriegszeit verhindern konnte. Bereits in den späten 1890er Jahren versuchten Eduard Bernstein und andere mit ihrer „Revision“ des klassischen Marxismus, die Praxis des Reformismus innerhalb der deutschen Sozialdemokratie theoretisch zu untermauern.

Revisionismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptartikel: Revisionismus

Der Revisionismus um Eduard Bernstein lehnte im Gegensatz zum orthodoxen Marxismus alle radikalen und revolutionären Aspekte des Marxismus ab und erachtete auf Grund der veränderten ökonomischen Bedingungen (Imperialismus) einen gemäßigten Weg zum Sozialismus als möglich. Spätestens nach der Spaltung der sozialdemokratischen Parteien in sozialistische und kommunistische Parteien nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Revisionismus mit seiner politischen Praxis des Reformismus zur Hauptströmung innerhalb der Sozialistischen Internationale, deren Sektionen sich in den meisten Ländern inzwischen vollkommen von einer marxistischen Weltanschauung losgesagt haben.

Ähnlich wie die Fabian Society in Großbritannien plädierte Bernstein für eine Überprüfung des Marxismus in Richtung eines „evolutionären Sozialismus“ und argumentierte, dass das (abstrakte) Ziel des Sozialismus nicht durch eine Revolution, sondern durch Sozialreformen erreicht werden müsse. Charakteristisch hierfür war der bekannte Ausspruch Bernsteins „Die Bewegung ist alles. Das Endziel ist nichts.“ Die entschiedenste Gegnerin Bernsteins im so genannten Revisionismusstreit war die Linkssozialistin Rosa Luxemburg mit ihrer Broschüre Sozialreform oder Revolution.

Demokratischer Sozialismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptartikel: Demokratischer Sozialismus

Als demokratischer Sozialismus werden seit der Oktoberrevolution 1917 – und verstärkt während des Kalten Krieges – die vom klassischen Marxismus abweichende Ansichten des Reformismus und Revisionismus als demokratischer Sozialismus bezeichnet. Dieser stellte nach eigener Auffassung einen dritten Weg zu Kapitalismus und (revolutionärem) Kommunismus das. Als solcher bildete der so genannte „demokratische Sozialismus“ die Hauptrichtung innerhalb der Sozialdemokratie der Nachkriegszeit sowie des so genannten westlichen Marxismus und des Eurokommunismus. Die meisten sozialdemokratischen Parteien haben den Marxismus mittlerweile aus ihren Parteiprogrammen gestrichen.

Die Grenze zwischen Reformismus und Revisionismus ist fließend. Die wichtigsten Vertreter gruppierten sich um das deutsche „marxistische Zentrum“, die Austromarxisten, die russischen Menschewiki, sowie um belgische und französische Sozialisten. Eine dem Marxismus gegenüber von Anfang an skeptische Haltung vertraten unter anderem der deutsche Kathedersozialismus, das Genossenschaftswesen und die Arbeiterselbsthilfevereine um Ferdinand Lassalle sowie später die Gewerkschaftsführung um Eduard Bernstein, die Fabian Society und schließlich die aus dieser hervorgegangene Labour Party. Zwar grenzte sich der Reformismus der klassischen Sozialdemokratie um Kautsky und andere formell noch vom Revisionismus Bernsteins ab, in der Praxis verfochten beide Richtungen meistens jedoch dieselbe Politik. Auf philosophischem Gebiet ist eine Annäherung an den Neukantianismus und andere nichtmarxistische Strömungen für Revisionismus und Reformismus kennzeichnend. Das Schwanken der sozialdemokratischen Führungen zwischen rechten Revisionisten und linken Revolutionären wurde nach Kautskys „Zentrum“ als Zentrismus bezeichnet. Diese Politik führte schließlich am Vorabend des Ersten Weltkriegs zur Unterstützung der jeweiligen „nationalen Bourgeoisie“ und zur Zustimmung zu den Kriegskrediten im Parlament, wobei Bernstein, Kautsky, Bauer und andere pazifistische Positionen vertraten.

Sowjetmarxismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

siehe auch: Leninismus

Der Sowjetmarxismus oder Marxismus-Leninismus (von Kritikern meist als Stalinismus bezeichnet) berief sich auf den orthodoxen Marxismus und beanspruchte, diesen an die neuen Gegebenheiten (Imperialismus und Monopolkapitalismus) angepasst zu haben. Denselben Anspruch erhebt der Trotzkismus, der mit seiner Theorie der permanenten Revolution die Theorie vom Sozialismus in einem Land ablehnt und eine kritische Distanz zum Realsozialismus bewahrt. Sowohl der Marxismus-Leninismus als auch der Trotzkismus sehen sich in der Nachfolge der Bolschewiki unter Lenin.[1] Spätestens seit Stalin galt der Marxismus-Leninismus in den Sektionen der kommunistischen Internationale sowie in den „realsozialistischen Ländern“ als verbindliche Ideologie. Auf den Marxismus-Leninismus beriefen sich auch viele Befreiungsbewegungen in der „Dritten Welt“, aus denen sich oftmals eigenständige politische Systeme entwickelten, wie zum Beispiel die heute noch bestehenden Systeme Chinas (Maoismus), Nordkoreas (Chuch'e-Ideologie), Kubas oder Vietnams.

Leninismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptartikel: Leninismus

Der Begriff Leninismus ist gleichbedeutend mit Bolschewismus. Seit der Zwischenkriegszeit wird meist der Begriff Kommunismus als Synonym zu Leninismus oder Bolschewismus verwendet. 1903 spaltete sich die russische Sozialdemokratie anlässlich der Debatte über das Parteistatut in Bolschewiki („Mehrheitler“) und Menschewiki („Minderheitler“). Während die Bolschewiki um Lenin den Aufbau einer straffen Partei von Berufsrevolutionären verfolgten, traten die Menschewiki für lose Mitgliedskriterien ein. Nachdem die Menschewiki sich in der Sozialistischen Internationale zusehends dem Reformismus und Revisionismus annäherten, kam es 1912 endgültig zum organisatorischen Bruch mit Lenins Bolschewiki, deren zentralistische Kaderpartei nach dem Ersten Weltkrieg zum Vorbild der Kommunistischen Parteien wurde, die sich 1919 zur dritten, Kommunistischen Internationale zusammenschlossen. Den Grundstein für die Gründung der Kommunistischen Internationale legten neben den russischen Bolschewiki um Lenin die serbische Sozialdemokratie und der deutsche Spartakusbund um Karl Liebknecht (Abgeordneter zum Reichstag) und Rosa Luxemburg, die gemeinsam mit Kriegsgegnern in anderen Ländern bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs eine internationalistische Position vertraten (siehe: Zimmerwalder Manifest).

Der Begriff Kommunismus wurde in Abgrenzung zu den „sozialistischen Parteien“ verwendet, deren Führung als verbürgerlicht galt, während die „kommunistischen Parteien“ für eine revolutionäre Umgestaltung der bürgerlichen Gesellschaft durch das Proletariat eintraten. Zentral für den Leninismus oder Kommunismus waren neben der „Partei neuen Typs“ (demokratischer Zentralismus) die Imperialismustheorie Lenins, der ausgeprägte „proletarische Internationalismus“, das entschiedene Eintreten für eine sozialistische Revolution und für die Errichtung einer Räterepublik, sowie die Verteidigung des Selbstbestimmungsrechts der Völker (d.h. das Recht auf nationale Autonomie und staatliche Lostrennung). In ideologischer Hinsicht ist ein Festhalten am historischen Determinismus der „Orthodoxie“ der 2. Internationale zu bemerken, wonach der Sozialismus mit historischer Notwendigkeit siegen werde. Viele der Führer der neuen kommunistischen Parteien waren teilweise sehr jung und unerfahren, weshalb sie häufig abgehoben von der Arbeiterbewegung agierten und stark abhängig von den Bolschewiki in Russland waren. Auf diesen Umstand hat bereits Lenin in seiner Schrift Der linke Radikalismus, die Kinderkrankheit im Kommunismus aufmerksam gemacht.

Als sich der Stalinismus Ende der 1920er Jahre in der 3. Internationale endgültig durchsetzte, kam es in den meisten Ländern zu Abspaltungen durch oppositionelle Gruppen. Der Trotzkismus und andere oppositionelle Strömungen beriefen sich in Folge ebenso auf den Leninismus wie der in der Sowjetunion zur Staatsideologie erhobene Marxismus-Leninismus.

Marxismus-Leninismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptartikel: Marxismus-Leninismus

Der Begriff Marxismus-Leninismus kam erstmals in der Sowjetunion in der Auseinandersetzung mit oppositionellen Gruppen um den „wahren Marxismus“ auf. Josef Stalin schuf einen Personenkult um Lenin und stellte seine Politik als direkte Fortsetzung der Politik der Bolschewiki dar. Der Marxismus-Leninismus wurde in der Folge die offizielle Staatsdoktrin in den Diktaturen des Realsozialismus. Charakteristisch für diese Kanonisierung des Marxismus sind – in Anlehnung an die Orthodoxie der klassischen Sozialdemokratie – neben dem Personenkult um Lenin, Stalin und andere Staatsoberhäupter insbesondere die Schaffung einer dogmatischen marxistischen Philosophie und Wirtschaftstheorie. Dazu zählen der Dialektische Materialismus (DIAMAT; der Begriff wurde erstmals von Joseph Dietzgen gebraucht), die Arbeitswerttheorie (AWT; der Begriff wurde erstmals von Karl Kautsky gebraucht) und die sozialistische Politische Ökonomie (POLÖK; Marx und Engels sprachen stets von der Kritik der politischen Ökonomie und schufen keine eigene sozialistische Wirtschaftstheorie).

Erschaffen wurde der Marxismus-Leninismus unter Stalin. Daher rührt die Bezeichnung Stalinismus durch Kritiker dieser Variation des Marxismus und der meist damit verbundenen repressiven Politik. Während Marx, Engels und andere in ihrem Denken von den realen Verhältnissen und den Kämpfen abstrahierten, wird dem Marxismus-Leninismus vorgeworfen, die Eigeninteressen der herrschenden politischen Kaste zur philosophischen Grundlage zu erheben. Die Unterschiede zu verwandten Strömungen sind dabei weniger philosophischer Natur, sondern vielmehr Resultat eines gewissen ökonomischen und sozialen Drucks, der meist zu einem Bruch zwischen befreundeten staatssozialistischen Regimes führte (Jugoslawien–Sowjetunion; China–Sowjetunion; Albanien–China; Korea–China …), sowie Ausdruck unterschiedlicher nationaler Interessen. Hierbei werden die Ansichten der gegnerischen Partei oft als revisionistisch bezeichnet. So beruft sich beispielsweise der Maoismus auf Stalin, bezeichnet seine Politik nach dem Bruch mit Mao Zedong als Revisionismus. Ähnlich verhält es sich mit der Kritik an den Reformbestrebungen Chruschtschows, Dubčeks, Gorbatschows und anderer, die von älteren Kommunisten meist als revisionistisch bezeichnet wurden. Der starke Personenkult dieser Regimes führte häufig dazu, dass es nach dem Tod eines Staatsführers oftmals zu politischen Krisen kam, so brach beispielsweise Jugoslawien ein Jahrzehnt nach dem Tod Titos vollständig auseinander. Dennoch bestehen die jeweiligen hier angeführten Staatsideologien weiter fort. Eine weitere Besonderheit ist das vage Verhältnis zum Faschismus. Kam es während des Nationalsozialismus’ noch zu einer Unterschätzung des Faschismus, wurden später viele Militärdiktaturen als faschistisch bezeichnet. Im Unterschied zu anderen Strömungen hat der Marxismus-Leninismus hier eine in erster Linie moralische, weniger ökonomische Faschismus-Analyse.

Stalinismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptartikel: Stalinismus

Maoismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptartikel: Maoismus

Titoismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptartikel: Titoismus

Castrismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Guevarismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Juche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptartikel: Juche

Neomarxismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptartikel: Neomarxismus

Der Neomarxismus (auch: westlicher Marxismus) ist ein Sammelbegriff für Theorien insbesondere der Neuen Linken, die in Abgrenzung zum Realsozialismus versuchen, die Kernaussagen des Marxismus an die inzwischen geänderten sozialen und ökonomischen Bedingungen anzupassen. Es existieren hier die verschiedensten Ausformungen wie zum Beispiel jene des Reform- und Eurokommunismus, des Operaismus sowie der Frankfurter Schule. Wegen der Kritik am traditionellen Marxismus wird häufig auch der Begriff Postmarxismus verwendet, zu welchem auch die Antideutschen oder die Wertkritiker zählen. Gelegentlich wird auch der Titoismus zum Neomarxismus gezählt. Zentral für den Neomarxismus waren die Schriften von Karl Korsch, Georg Lukács, Ernst Bloch, Antonio Gramsci, Louis Althusser, Paul Sweezy, Roman Rosdolsky und anderer.

Kritische Theorie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptartikel: Kritische Theorie

Existenzialismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptartikel: Existenzialismus

Strukturalismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptartikel: Strukturalismus

Postmarxismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptartikel: Postmarxismus

Wertkritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptartikel: Wertkritik

Oppositionelle Strömungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trotzkismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptartikel: Trotzkismus

Der Begriff wurde bereits von Lenin abwertend gegen die Ansichten Leo Trotzkis geprägt und später von Stalin übernommen. Trotzkis Theorie der permanenten Revolution wurde von Lenin 1917 in seinen Aprilthesen übernommen und war die Grundlage für den bolschewistischen Oktoberaufstand. Nach Trotzki können in den weniger entwickelten Ländern (siehe: Dritte Welt) die so genannten bürgerlich-demokratischen Aufgaben (Agrarreform, nationale Frage, freier Zugang zur Bildung, volle soziale und politische Rechte für alle usw.) nur im Zuge einer sozialistischen Revolution gelöst werden. Ferner sind Trotzkis Faschismusanalyse (ökonomische und soziale Ursachen; Rolle des Kleinbürgertums), seine Betonung der Einheitsfront sowie seine Ablehnung der Volksfront, seine Theorie der dual task, d.h. der doppelten Aufgabe des gleichzeitigen Aufbaus einer revolutionären marxistischen Partei und breiterer sozialistischer Formationen, sowie die Ansicht der Notwendigkeit einer politischen Revolution gegen die in der UdSSR regierende bürokratische Kaste bei einer prinzipiellen kritischen Unterstützung der Sowjetunion und ihrer ökonomischen und sozialen Errungenschaften (siehe: Planwirtschaft).

(vgl. Diskussion:Marxismus/Archiv/2006-2007#Stalinismus = Marxismus?)

Durch die starke Vervolgung durch Nationalsozialismus und Stalinismus gab es nach dem Zweiten Weltkrieg nur noch wenig erfahrene Aktivisten in der Vierten Internationale, so dass es bereits bald um verschiedene Fragen zu Spaltungen kam. Heute ist die trotzkistische Bewegung stark zersplittert. Die Hauptströmung im Trotzkismus bildete der nach ihrem Haupttheoretiker Ernest Mandel so genannte Mandelismus, der als eine Fortsetzung des Pablismus um Michel Pablo gilt. Der Mandelismus unterscheidet sich vom klassischen Trotzkismus vor allem dadurch, dass er dem Stalinismus fortschrittliche Elemente zusprach, sowie durch seine Zustimmung zur Guerilla-Taktik und seine unkritische Unterstützung nationaler Befreiungsbewegungen und anderer sozialer Bewegungen (Frauenbewegung, Studentenbewegung, Neue Linke). Die Arbeiterklasse galt demnach – ähnlich wie im Marxismus-Leninismus – nicht mehr unbedingt als das (einzige) revolutionäre Subjekt. Mao Zedong, Ernesto Che Guevara und andere wurden von Pablo und Mandel auf Grund ihres Bruchs mit Stalin als „unbewusste Trotzkisten“ bezeichnet. Josip Broz Tito wurde sogar die Mitgliedschaft des Bundes der Kommunisten Jugoslawiens in der 4. Internationale angetragen. Der Imperialismustheorie Lenins stellte Mandel in seinem „Spätkapitalismus“ seine Theorie der „langen Wellen“ entgegen. Der demokratische Zentralismus und der revolutionäre Führungsanspruch wurden durch losere Strukturen und teilweise organisatorische Selbstauflösung zu Gunsten breiterer Formationen abgelöst. Auch die internationale Struktur folgt im Vergleich zur zentralistisch aufgebauten 4. Internationale um Trotzki mehr einem föderalistischen Organisationsprinzip.

„Staatskapitalisten“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rätekommunismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptartikel: Rätekommunismus

Rechte Opposition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weitere sowie verwandte Strömungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Operaismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptartikel: Operaismus

Syndikalismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptartikel: Syndikalismus

Im Gegenzug zum klassischen Marxismus, der sich zur Durchsetzung der eigenen Ziele in politischen Organisationen oder Parteien organisiert, ist der Syndikalismus anarchistisch beziehungsweise utopisch-sozialistisch geprägt und versucht, Sozialreformen und im Fall des Anarchosyndikalismus die sozialistische Revolution allein über die Betätigung in den Gewerkschaften zu erreichen. Der Syndikalismus ist keine marxistische Strömung, war vor dem Zweiten Weltkrieg jedoch insbesondere in Südeuropa eine der stärksten Strömungen innerhalb der Arbeiterbewegung und übte dort und in den USA (IWW) einen gewissen Einfluss auf den Marxismus aus.

Freudomarxismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptartikel: Freudomarxismus

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vgl. Josef Stalin: Auf dem Wege zum Oktober. Sowjetischer Staatsverlag, 1925; insbesondere die Teile:
    Josef Stalin: Trotzkismus oder Leninismus? Rede auf dem Plenum der kommunistischen Fraktion des Zentralrats der Gewerkschaften der Sowjetunion. 19. November 1924 (Online-Version; geprüft am 15. Mai 2008) und
    Josef Stalin: Über zwei Besonderheiten der Oktoberrevolution, oder der Oktober und Trotzkis Theorie der „Permanenten“ Revolution. In: Ders.: Die Oktoberrevolution und die Taktik der russischen Kommunisten. (Online-Version; geprüft am 15. Mai 2008. Vorwort zu dem Buch „Auf dem Wege zum Oktober“).
    Beide in: Stalin Werke. Bd. 6, 1924.
    Leo Trotzki: Was ist nun die Permanente Revolution? Grundsätze (Schlussfolgerungen). In: Ders.: Die permanente Revolution. Arbeiterpresse Verlag, Essen 1993, S. 183–189 (Online-Version; geprüft am 15. Mai 2008).
    Bill Van Auken: Sozialismus in einem Land oder Permanente Revolution. Internationales Komitee der Vierten Internationale (IKVI), 27. September 2005 (Online-Version; geprüft am 15. Mai 2008).