Bischweier

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Wappen Deutschlandkarte
Bischweier
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Bischweier hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 50′ N, 8° 17′ OKoordinaten: 48° 50′ N, 8° 17′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Karlsruhe
Landkreis: Rastatt
Höhe: 133 m ü. NHN
Fläche: 4,6 km2
Einwohner: 2994 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 651 Einwohner je km2
Postleitzahl: 76476
Vorwahl: 07222
Kfz-Kennzeichen: RA, BH
Gemeindeschlüssel: 08 2 16 006
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Bahnhofstraße 17
76476 Bischweier
Website: www.bischweier.de
Bürgermeister: Robert Wein
Lage der Gemeinde Bischweier im Landkreis Rastatt
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Karte

Bischweier ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg im Landkreis Rastatt. Zur Gemeinde Bischweier gehören außer dem gleichnamigen Dorf keine weiteren Ortschaften.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bischweier liegt in der Oberrheinischen Tiefebene, am Eingang des Murgtals rund sieben Kilometer von der Kreisstadt Rastatt und rund 66 km von der Landeshauptstadt Stuttgart entfernt.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde grenzt im Norden an Muggensturm, im Osten an die Stadtteile Oberndorf und Winkel der Stadt Gaggenau und im Süden und Westen an die Stadt Kuppenheim.

Geschichte

Urkundliche Nachweise für die Entstehung Bischweiers sind nicht nachweisbar, doch die Namen Bischoviswrile (1288) und Bissweyer (1581) das das Dorf als „Weiler des Bischofs“ wahrscheinlich Gründung oder auch Besitz von Speyer war.

Um das Jahr 1041 war Bischweier im Besitz des Grafen Heinrich von Calw. Dieser Trat Bischweier am 6. Juni 1041 an den Grafen Heinrich III. (HRR) ab.[2]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verwaltungsverband[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde ist Mitglied des Gemeindeverwaltungsverbands „Nachbarschaftsverband Bischweier-Kuppenheim“ mit Sitz in Kuppenheim.

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rathaus Bischweier

Der Gemeinderat in Bischweier hat 12 Mitglieder. Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 führte zu folgendem amtlichen Endergebnis.[3] Die Wahlbeteiligung lag bei 56,1 % (2009: 55,2 %). Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.[4][5][6]

Wahltag Wahlbeteiligung CDU SPD Sitzverteilung
24.10. 1999 58,8 % 47,0 53,0 6 / 6
13.06. 2004 57,7 % 55,2 44,8 7 / 5
07.06 2009 55,2 % 61,3 38,7 7 / 5
25.05 2014 56,1 % 61,7 38,3 7 / 5
27.05 2019 65,0 % 55,1 44,9 7 / 5

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1988 ist Robert Wein der Bürgermeister. Er wurde zuletzt 2020 im Amt bestätigt.[7]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bischweier verfügt über eine denkmalgeschützte Kapelle. Die neugotische Kirche St. Anna[8] wurde von 1898 bis 1900 nach Plänen des Erzbischöflichen Baurats Johannes Schroth errichtet.

Kirche St. Anna
St.-Annen-Kapelle

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Fußballverein VfR Bischweier spielt derzeit (Saison 2018/2019) in der Bezirksliga Baden-Baden.

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die im Jahr 2009 teilerneuerte Sporthalle dient dem Kindergarten-, Schul- und Vereinssport. Vereinzelt finden dort auch kulturelle Veranstaltungen statt. Sie verfügt über rund 1.000 m² bespielbare Hallenfläche.

Eine Katholische öffentliche Bücherei im Gemeindehaus in der Eichelbergstraße steht für alle Einwohner unabhängig von der Konfession zur Verfügung. Der Bestand von 2.700 Medien umfasst Kinderbücher, Romane, Sachbücher, Spiele, CDs und Hörbücher.[9]

Die Markthalle in Bischweier war ursprünglich eine Obsterfassungshalle für die Bischweierer Obstbauern. Seit 1993 wird sie von der Gemeinde als Mehrzweckhalle genutzt. Das Fassungsvermögen der Halle liegt bei über 400 Sitzplätzen. Sie ist mit Bühne und einer Großküche ausgestattet.[10]

Die ehemalige Obsterfassungshalle neben der Markthalle, welche bis zum Sommer 2015 als Unterstellmöglichkeit für Wohnwagen diente, wurde zum Dorfgemeinschaftshaus umgebaut. Im unteren Geschoss befinden sich Räumlichkeiten für Vereine und eine Küche. Im Obergeschoss befindet sich ein etwa 100 m² großer Mehrzweckraum. Das Gebäude wurde am 23. März 2016 feierlich eingeweiht. Es dient während des Umbaus des Kinderhauses Regenbogen als Ausweichquartier für die Krippengruppen.[11]

Gedichte und Sagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lied des Dorfbrunnens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Brunnen meiner Heimat

rauscht Träume voller Poesie

der Brunnen meiner Heimat

singt mir der Jugend Melodie

Ich höre oft sein frohes Rauschen

und Raunen, wenn die Nacht beginnt

und Pärchen ihre Küsse tauschen

am Brunnenrand im Maienwind

Ich sehe mich als Kind dort spielen

mit Schiffchen die ich selbst gemacht.

ich seh mich meine Stirne kühlen

nach mancher wilden Bubenschlacht

Ich seh das Funkeln goldner Sterne

im dunklen Wasser für und für.

Bin ich auch weit weg in der Ferne,

der Brunnen meiner Heimat ist bei mir.[12]

Karl Jung

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bischweier ist Standort kleiner und mittelständischen Betriebe wie der Dambach Lagersysteme GmbH. Des Weiteren befand sich innerhalb des Ortsgebiets ein Werk des Unternehmens Kronospan, welches jedoch 2011 kurz nach einem Werksausbau stillgelegt wurde. Kronospan beschäftigte ehemals zirka 190 Mitarbeiter. Die Produktionsanlagen wurden seit 2019 großteils rückgebaut.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die vierspurig ausgebaute Bundesstraße 462 (RottweilRastatt) führt zur vier Kilometer entfernten Anschlussstelle Rastatt-Nord (49) der A 5. Die Gemeinde hat eine S-Bahn-Station an der Murgtalbahn (von Rastattnach Freudenstadt) und gehört zum Karlsruher Verkehrsverbund (KVV). Sie wird in den Hauptverkehrszeiten alle 30 Minuten bedient, an Wochenenden und Feiertagen fährt sie stündlich. Bischweier wird werktags von verschiedenen Buslinien an den Haltestellen Bahnhofstraße, Rathaus, Kirche, Mugtalstraße und Winkelberg angefahren.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Bischweier gibt es eine Grundschule und in deren unmittelbarer Nähe den Kindergarten Regenbogen. Weiterführende Schulen befinden sich in Kuppenheim (Haupt- und Realschule), Gaggenau (Realschule und Gymnasium), Rastatt (Realschule und Gymnasium) und Baden-Baden (Gymnasium).

Soziale Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Dorfplatz befinden sich eine Seniorenwohnanlage sowie ein Wohnheim für Menschen mit Behinderung der Lebenshilfe Kreisvereinigung Rastatt/Murgtal.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bildhauer und Keramiker Karl Hermann Föry wurde am 7. August 1879 in Bischweier geboren. Er verstarb 1930 in Bad Nauheim. Im Bischweierer Neubaugebiet Winkelfeld wurde eine Straße nach ihm benannt. Vor dem Haupteingang des Kindergarten Regenbogen befindet sich zudem eine kleine Gedenktafel in Erinnerung an Hermann Föry.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ernst Rümmele: Bischweier – Geschichte eines Dorfes. Bischweier 1983, ISBN 3-924 310-01-7.
  • Landesarchivdirektion Baden-Württemberg, Landkreis Rastatt und Landesmedienzentrum Baden-Württemberg (Hrsg.): Kreisbeschreibungen des Landes Baden-Württemberg – Der Landkreis Rastatt. Band 1, Jan Thorbecke Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-7995-1364-7, S. 370–380.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bischweier – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Ernst Rümmele: Bischweier Geschichte eines Dorfes.
  3. Kommunalwahldaten 2014 des Statistischen Landesamtes@1@2Vorlage:Toter Link/www.statistik.baden-wuerttemberg.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. Wahlergebnisse Gemeinderatswahl 2019. Abgerufen am 3. März 2024.
  5. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Gemeinderatswahlen seit 1999 Stimmenverteilung. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, abgerufen am 3. März 2024.
  6. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Gemeinderatswahl Sitzverteilung seit 2004 nach Geschlecht und Staatsangehörigkeit der Mitglieder. Abgerufen am 3. März 2024.
  7. https://www.staatsanzeiger.de/staatsanzeiger/wahlen/buergermeisterwahlen/bischweier/
  8. Kath. Kirchengemeinde St. Anna auf ebfr-glocken.de, abgerufen am 27. Februar 2024.
  9. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 1. Januar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/cms7.bischweier.de
  10. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 1. Januar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/cms7.bischweier.de
  11. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 1. Januar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/cms7.bischweier.de
  12. Ernst Rümmele: Bischweier Geschichte eines Dorfes.