COVID-19-Pandemie in der Schweiz

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Kantone mit bestätigten Infektionen
Hinweisplakat der Kampagne «So schützen wir uns» (5. März 2020)

Die COVID-19-Fälle in der Schweiz und Liechtenstein und Verdachtsfälle betreffen die neuartige Erkrankung COVID-19. Sie wird durch das Virus SARS-CoV-2 aus der Gruppe der Coronaviridae verursacht und gehören in die Gruppe der Atemwegserkrankungen. Die Coronavirus-Epidemie 2019/2020 nahm im Dezember 2019 in Wuhan, Provinz Hubei, Volksrepublik China ihren Ausgang.

Die in der Schweiz festgestellten Infektionen fanden sich insbesondere bei Personen, die zuvor in Italien waren. In Liechtenstein gab es einen bestätigten Fall (Stand 4. März 2020). Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) startete am 1. März 2020 die Kampagne «So schützen wir uns» mit Hygiene-Empfehlungen zum Schutz vor dem neuen Coronavirus.

Verlauf in der Schweiz

Die Fälle werden vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) erfasst.

  • Am 25. Februar 2020 wurde die Infektion bei einem im Kanton Tessin wohnhaften 70-jährigen Mann festgestellt. Er hatte sich in der Nähe von Mailand angesteckt.[1]
  • Am 27. Februar wurden 7 weitere Fälle in den Kantonen Aargau, Basel-Stadt, Genf, Graubünden, Tessin, Waadt und Zürich gemeldet. Alle Patienten waren kurz zuvor in Italien.
  • Am 28. Februar 2020 wurden acht neue Fälle gemeldet, darunter aus den Kantonen Basel-Landschaft und Wallis.
  • Am 29. Februar wurde unter anderem ein Fall aus dem Kanton Bern bestätigt. Die 21-jährige Frau aus Biel war eine Woche zuvor aus Mailand zurückgekehrt.[2]
  • Am 29. Februar 2020 zählte man mindestens 21 nachgewiesene Infektionen.[3]
  • Am 1. März 2020 wurden nur in Genf und im Wallis neue Fälle erfasst. In Spreitenbach, Aargau, wurden aufgrund eines 31-jährigen Erziehers, der sich bei einem Familienbesuch in Norditalien infiziert hatte, 44 Kindergartenkinder, 8 Lehrpersonen und eine Reihe von Kontaktpersonen in die Quarantäne geschickt.[3]
  • Am 4. März 2020 hat das Referenzlabor in Genf 58 Fälle bestätigt.[4]
  • Am 5. März 2020 wurde in der Schweiz der erste Todesfall vermeldet. Es handelt sich um eine 74-jährige Frau mit einer chronischen Vorerkrankung aus dem Kanton Waadt.[5] Am gleichen Tag wurde die 100. Person in der Schweiz positiv auf den Virus getestet.[6]
  • Stand 5. März 2020 lag die Schweiz mit 1,06 bekannten Fällen pro 100 000 Einwohner auf Platz 9 der Rangliste der am stärksten betroffenen Länder. Innerhalb Europas verzeichnete die Schweiz die stärkste Belastung nach Italien.[7]
  • Stand 6. März 2020 sind 181 Fälle positiv bestätigt worden[8]

Statistik

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erfasst weltweit Daten. Die folgenden Diagramme basieren auf diesen von der WHO veröffentlichten Zahlen, deren Aktualisierung mit einer Verzögerung von etwa einem Tag erfolgt, da sie u. a. auf den Daten der lokalen Behörden beruhen.[9]

Bestätigte Infektionen (kumuliert) in der Schweiz Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert.

Bestätigte Infektionen (neue Fälle) in der Schweiz

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Verlauf in Liechtenstein

In Liechtenstein gab es bisher einen bestätigten Fall. Der erkrankte Mann hatte im Ausland Kontakt mit einer infizierten Person und kam daher als Verdachtsfall ins Landesspital und wurde am 3. März 2020 positiv auf den Coronavirus getestet.[10]

Reaktionen und Massnahmen

Schweiz

Medienmitteilung der Schweizer Regierung zum Verbot von Grossdemonstrationen (28. Februar 2020, Version auf Französisch)

Am 28. Februar 2020 rief der Bundesrat eine besondere Lage aus. Er verabschiedete die Verordnung über Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus (COVID-19)[11] gestützt auf Art. 6 Abs. 2 Buchstabe b des Bundesgesetzes über die Bekämpfung übertragbarer Krankheiten des Menschen (Epidemiengesetz) vom 28. September 2012.[12] Unter anderem wurden Einschränkungen bei Versammlungen erlassen, so wurden Grossveranstaltungen mit mehr als 1000 Personen verboten. Direkt davon betroffen sind u. a. die Basler Fasnacht, Sportveranstaltungen und Konzerte.[13] Über Veranstaltungen mit weniger als 1000 Teilnehmenden entscheiden die kantonalen Behörden.[14]

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) startete am 1. März 2020 die Kampagne «So schützen wir uns»[15] u. a. mit Plakaten, Flugblättern, der Telefon-Hotline Infoline Coronavirus und der Website Coronavirus – So schützen wir uns.[16] Am 2. März 2020 wurden die zuvor gelben Plakate durch neue rote Plakate ersetzt, die statt der zuvor drei nun sechs Verhaltenshinweise enthalten. Am 5. März 2020 wurde eine dritte Version des Plakats veröffentlicht, auf dem neu auch zum Abstandhalten aufgefordert wird.

Schweizer Kantone

Mit der Einstufung als «besondere Lage» wurden auf Bundesebene nur Grossveranstaltungen ab 1000 Teilnehmer geregelt. Kleinere Veranstaltungen liegen im Verantwortungsbereich der Kantone:

  • Der Kanton Aargau hat am 28. Februar 2020 eine Bewilligungspflicht für Veranstaltungen ab 150 Personen erlassen.[17]
  • Der Kanton Nidwalden hat am 3. März 2020 Veranstaltungen ab 200 Personen verboten.[18]
  • Der Kanton Schwyz hat am 3. März 2020 Veranstaltungen zwischen 150 und 999 Personen einer Genehmigungspflicht unterstellt.[19]
  • Der Kanton Bern hat Veranstaltungen unter 1000 Personen nur unter den Bedingungen erlaubt, dass keine Personen anwesend sind, die in den letzten zwei Wochen aus Covid-19-betroffenen Regionen angereist sind, und die Identität aller Personen muss bekannt sein.[20]

Liechtenstein

In Liechtenstein gilt das Schweizerische Epidemiengesetz und die Liste meldepflichtiger Krankheiten wird ebenfalls von der Schweiz übernommen.[21] Die Liechtensteiner Regierung rief auch die besondere Lage aus und zog mit der Verordnung vom 28. Februar 2020 über Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus (COVID-19) (LGBl-Nr. 2020.072) bei den Einschränkungen für Veranstaltungen nach.[22]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Tessin meldet ersten bestätigten Fall von Corona-Virus in der Schweiz. St. Galler Tagblatt, 25. Februar 2020, abgerufen am 25. Februar 2020.
  2. Neue Coronavirus-Fälle in Graubünden und Baselland. In: bund.ch. 29. Februar 2020, abgerufen am 29. Februar 2020.
  3. a b https://www.tagesanzeiger.ch/wissen/coronavirus/spezialfall-im-kanton-waadt-kein-bezug-zu-italien/story/21364907
  4. https://www.nzz.ch/schweiz/coronavirus-in-der-schweiz-die-zahl-der-bestaetigten-faelle-steigt-ld.1542664
  5. Neues Coronavirus, Webseite des BAG, abgerufen am 5. März 2020
  6. Der Bund: Erster Corona-Todesfall in der Schweiz: Patientin in der Waadt gestorben, abgerufen am 5. März 2020
  7. Die Schweiz liegt auf Platz 9 der am stärksten betroffenen Länder – alles zum Coronavirus in 13 Grafiken In: Neue Zürcher Zeitung vom 5. März 2020
  8. Öffentlichen Verkehr in Stosszeiten meiden ... In: Neue Zürcher Zeitung vom 6. März 2020
  9. Coronavirus disease (COVID-2019) situation reports. WHO, abgerufen am 3. März 2020.
  10. Radio Liechtenstein: Erster Coronafall in Liechtenstein bestätigt vom 3. März 2020
  11. Verordnung über Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus (COVID-19) (SR 818.101.24)
  12. Bundesgesetz über die Bekämpfung übertragbarer Krankheiten des Menschen
  13. Coronavirus: Welche Veranstaltungen werden nun abgesagt? In: Neue Zürcher Zeitung, 28. Februar 2020
  14. Neues Coronavirus: Massnahmen des Bundes, Webseite des Bundesamts für Gesundheit, abgerufen am 3. März 2020
  15. Neues Coronavirus: So schützen wir uns, Webseite des Bundesamts für Gesundheit, abgerufen am 3. März 2020
  16. bag-coronavirus.ch: Coronavirus – So schützen wir uns, Website des Bundesamts für Gesundheit, abgerufen am 3. März 2020
  17. Aargauer Veranstalter brauchen ab 150 Personen eine Bewilligung: So setzt der Kanton das Verbot des Bundes um. In: Aargauer Zeitung Online, 28. Februar 2020
  18. Nidwalden verbietet Anlässe mit mehr als 200 Personen. In: Nidwaldner Zeitung Online, 3. März 2020
  19. Medienmitteilung Departement des Innern des Kanton Schwyz vom 3. März 2020
  20. Der Kanton Bern greift besonders hart durch. In: SRF, 29. Februar 2020
  21. https://www.llv.li/files/au/anpassungstrategieklimawandel-li.pdf
  22. https://www.radio.li/news-1/coronavirus-fuenf-verdachtsfaelle-liechtenstein-abgeklaert-alle-gesund
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