David Wolf (Eishockeyspieler)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Deutschland  David Wolf

Geburtsdatum 15. September 1989
Geburtsort Düsseldorf, Deutschland
Größe 189 cm
Gewicht 98 kg

Position Stürmer
Nummer #89
Schusshand Links

Karrierestationen

2005–2007 Jungadler Mannheim
2006–2007 Heilbronner Falken
2007–2009 ETC Crimmitschau
2009–2011 Hannover Scorpions
2011–2014 Hamburg Freezers
2014–2015 Adirondack Flames
2015–2016 Hamburg Freezers
2016–2024 Adler Mannheim

David Wolf (* 15. September 1989 in Düsseldorf) ist ein deutscher Eishockeyspieler, der zuletzt bis zum Ende der Saison 2023/24 bei den Adler Mannheim aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) unter Vertrag gestanden und dort auf der Position des Stürmers gespielt hat. Zuvor war Wolf, der die Spielertypen des Enforcers und der Pest verkörpert, bereits für die Hannover Scorpions und Hamburg Freezers in der DEL aktiv. Darüber hinaus spielte er kurzzeitig bei den Calgary Flames in der National Hockey League (NHL). Sein Vater Manfred war ebenfalls Eishockeyspieler[1] und deutscher Nationalspieler.

David Wolf begann seine Karriere im Sportinternat Mannheim in der Saison 2005/06 bei den Jungadler Mannheim in der Deutschen Nachwuchsliga (DNL), mit denen er im Jahr 2006 DNL-Meister und 2007 DNL-Vizemeister wurde. Durch die Kooperation der Adler Mannheim mit den Heilbronner Falken durfte Wolf 2007 ein Spiel in der 2. Bundesliga absolvieren. Im Jahr 2007 verpflichtete ihn der ETC Crimmitschau, für die er bis zur Saison 2008/09 insgesamt 90 Pflichtspiele in der 2. Bundesliga bestritt. Für die Spielzeit 2009/10 wechselte der Sohn des früheren Eishockeyspielers und ETC-Trainers Manfred Wolf in die Deutsche Eishockey Liga (DEL) zu den Hannover Scorpions und wurde dort ebenfalls mit einer Förderlizenz für den REV Bremerhaven ausgestattet. Im Jahr 2010 wurde er mit den Scorpions Deutscher Meister.

Wolf im Trikot der Adler Mannheim (2022)

Zur Saison 2011/12 wechselte Wolf zu den Hamburg Freezers und verbrachte dort zunächst zwei Spielzeiten. Am 12. Mai 2014 unterschrieb der Stürmer einen Einjahresvertrag bei den Calgary Flames aus der National Hockey League (NHL).[2] Im Rahmen der Saisonvorbereitung wurde er an die Adirondack Flames, das damalige Farmteam, aus der American Hockey League (AHL) abgegeben. Im Januar 2015 wurde er erstmals ins NHL-Aufgebot berufen und kam so am 31. Januar 2015 zu seinem Debüt in der NHL. Es folgten drei weitere Einsätze, darunter ein Spiel in den Stanley-Cup-Playoffs 2015 gegen die Anaheim Ducks. Obwohl ihm eine Vertragsverlängerung angeboten wurde, entschied sich Wolf für eine Rückkehr in die Deutsche Eishockey Liga zu den Hamburg Freezers[3], wo er noch einen Kontrakt bis zum Sommer 2018 besaß.

Nach der Saison 2015/16 wechselte er jedoch zu den Adler Mannheim zurück, für deren Jugendmannschaften er einst auf dem Eis stand. Er erhielt einen Siebenjahresvertrag. Im Gegenzug ging Martin Buchwieser von Mannheim nach Hamburg.[4] In der Saison 2018/19 konnte Wolf seinen zweiten Meistertitel nach 2010 erringen, als seine Mannschaft den Titelverteidiger EHC Red Bull München durch einen 4:1-Seriensieg im Finale bezwang.[5] Am 9. Januar 2020 erzielte er in einem Heimspiel gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven zum ersten Mal vier Tore in einem DEL-Spiel.[6] Insgesamt spielte Wolf acht Jahre in Mannheim, ehe er den Klub nach der Saison 2023/24 verließ.

Auf internationaler Ebene vertrat Wolf sein Heimatland bei der U18-Junioren-Weltmeisterschaft 2007 sowie der U20-Junioren-Weltmeisterschaft 2009.

Für die A-Nationalmannschaft kam der Stürmer erstmals bei der Qualifikation für die Olympischen Winterspiele 2014 zu einem bedeutenden Einsatz. Aufgrund einer Sperre und dem zwischenzeitlichen Wechsel nach Nordamerika kehrte er erst im Rahmen der Qualifikation für die Olympischen Winterspiele 2018 auf dauerhafter Basis in den DEB-Kader zurück. Nach der erfolgreichen Qualifikation für die Olympischen Winterspiele 2018 absolvierte Wolf in der Folge die Heim-Weltmeisterschaft 2017, bei der Deutschland das Viertelfinale erreichte. Beim olympischen Eishockeyturnier 2018 in Pyeongchang gewann der Enforcer die Silbermedaille mit dem deutschen Olympiaaufgebot.

Erfolge und Auszeichnungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karrierestatistik

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stand: Ende der Saison 2023/24

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
2005/06 Jungadler Mannheim DNL 33 11 5 16 87 6 3 3 6 4
2006/07 Jungadler Mannheim DNL 27 14 22 36 93 5 2 1 3 40
2006/07 Heilbronner Falken Oberliga 1 0 0 0 0
2007/08 ETC Crimmitschau 2. Bundesliga 46 7 2 9 40 6 0 1 1 6
2008/09 ETC Crimmitschau 2. Bundesliga 36 2 6 8 120
2009/10 Hannover Scorpions DEL 54 4 7 11 40 11 3 0 3 12
2009/10 REV Bremerhaven 2. Bundesliga 7 2 2 4 33
2010/11 Hannover Scorpions DEL 51 2 4 6 97 4 1 1 2 52
2010/11 Hannover Indians 2. Bundesliga 1 0 3 3 4
2011/12 Hamburg Freezers DEL 46 12 23 35 167 5 0 0 0 2
2012/13 Hamburg Freezers DEL 49 17 19 36 96 6 1 3 4 26
2013/14 Hamburg Freezers DEL 48 14 26 40 152 10 4 8 12 47
2014/15 Adirondack Flames AHL 59 20 18 38 168
2014/15 Calgary Flames NHL 3 0 0 0 2 1 0 0 0 0
2015/16 Hamburg Freezers DEL 36 10 12 22 82
2016/17 Adler Mannheim DEL 48 14 23 37 137 7 0 4 4 39
2017/18 Adler Mannheim DEL 30 10 8 18 71 10 4 2 6 8
2018/19 Adler Mannheim DEL 45 15 20 35 70 14 2 6 8 20
2019/20 Adler Mannheim DEL 40 19 14 33 60
2020/21 Adler Mannheim DEL 38 13 21 34 42 1 0 0 0 0
2021/22 Adler Mannheim DEL 33 6 6 12 43 9 1 8 9 12
2022/23 Adler Mannheim DEL 44 13 16 29 49 9 4 4 8 13
2023/24 Adler Mannheim DEL 45 12 9 21 67 7 3 1 4 6
DNL gesamt 60 25 27 52 180 11 5 4 9 44
2. Bundesliga gesamt 90 11 13 24 197 6 0 1 1 6
DEL gesamt 607 158 211 369 1173 93 23 37 60 237
NHL gesamt 3 0 0 0 2 1 0 0 0 0

Vertrat Deutschland bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM
2007 Deutschland U18-WM 8. Platz 1 0 0 0 0
2009 Deutschland U20-WM 9. Platz 6 1 0 1 53
2013 Deutschland Olympia-Quali 2. Platz 3 2 1 3 0
2016 Deutschland Olympia-Quali 1. Platz 3 0 0 0 4
2017 Deutschland WM 8. Platz 5 1 0 1 18
2018 Deutschland Olympia 2. Platz, Silber 7 0 2 2 2
2022 Deutschland Olympia 10. Platz 3 0 0 0 31
Junioren gesamt 7 1 0 1 53
Herren gesamt 21 3 3 6 55

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Wolf gehört zu den meist bestraften Spielern der DEL-Geschichte und sammelte bis 2024 1.410 Strafminuten. (Stand 6. Sept. 2024)[7] Beim Playoff-Halbfinalspiel der Freezers gegen den ERC Ingolstadt am 8. April 2014, streckte er seinen Gegenspieler Benedikt Schopper unvermittelt mit mehreren Faustschlägen nieder. Im Gebiss von Schopper klaffte anschließend eine Lücke über sechs Zähne. Daraufhin wurde er für sieben Spiele gesperrt und konnte daher nicht für die Weltmeisterschaft 2014 nominiert werden. Weiterhin ermittelte die Staatsanwaltschaft gegen ihn wegen Körperverletzung.[8] Im Laufe der Ermittlungen stellte sich heraus, dass Wolf durch seine Schläge eine Brücke ausgeschlagen hatte.[9] Während der DEL-Playoffs 2023 wurde Wolf nach einem überharten Angriff auf den Ingolstädter Daniel Pietta für drei Spiele gesperrt und zu einer Geldstrafe in nicht bekannter Höhe verurteilt.

Commons: David Wolf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. flames.nhl.com, A by-the-numbers look at the newly signed David Wolf
  2. Eishockey News, Die NHL ruft: Hamburgs Wolf geht im Sommer zu den Calgary Flames, abgerufen am 12. Mai 2014
  3. Die Hamburg Freezers freuen si: David Wolf kehrt zu den Hamburg Freezers zurück. In: fr.de. 17. Juli 2015, abgerufen am 18. April 2023.
  4. ADLER Mannheim. In: www.adler-mannheim.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Mai 2016; abgerufen am 2. Mai 2016.
  5. Süddeutsche Zeitung: Eishockey: Adler Mannheim gewinnen achte Meisterschaft. Abgerufen am 10. Januar 2020.
  6. Mannheim schlägt Bremerhaven im Spitzenspiel. Abgerufen am 10. Januar 2020.
  7. Eishockey News Saison-Vorschau 2024/25, S. 231
  8. DEL: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Wolf (Memento vom 14. April 2014 im Internet Archive)
  9. http://www.bild.de/sport/mehr-sport/hamburg-freezers/wolf-haute-nur-die-bruecke-raus-35579648.bild.html