De Haan
De Haan | ||
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Staat: | Belgien | |
Region: | Flandern | |
Provinz: | Westflandern | |
Bezirk: | Ostende | |
Koordinaten: | 51° 16′ N, 3° 2′ O | |
Fläche: | 42,17 km² | |
Einwohner: | 12.656 (1. Jan. 2017) | |
Bevölkerungsdichte: | 300 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 8420 (Klemskerke, Wenduine) 8421 (Vlissegem) | |
Vorwahl: | 059, 050 | |
Bürgermeister: | Peter Breemersch | |
Adresse der Kommunalverwaltung: |
Leopoldlaan 24 8420 De Haan | |
Website: | www.dehaan.be |
De Haan (französisch: Le Coq, auch Le-Coq-sur-Mer) ist eine Gemeinde an der belgischen Nordseeküste in der belgischen Provinz Westflandern. Von den 12.656 Einwohnern (Stand 1. Januar 2017) leben ungefähr 5200 im Badeort De Haan, ungefähr 4000 in Wenduine und der Rest in den Orten Klemskerke, Vosseslag, Harendijke und Vlissegem.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
De Haan liegt direkt an der Nordseeküste. In zentraler Lage im Ort befindet sich ein Haltepunkt der Küstenstraßenbahn Kusttram, welche sämtliche Orte an der belgischen Nordseeküste miteinander verbindet. Die nächste größere Stadt ist das 10 km entfernt gelegene Ostende. Die Großstadt Brügge liegt ca. 17 km entfernt.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Teilgemeinde Klemskerke ist ein altes belgisches Polderdorf, das im Jahre 1003 zum ersten Mal als „Clemeskirca“ nachweislich erwähnt worden ist. Der heutige Ortskern von De Haan hat seinen Ursprung dagegen erst im Jahre 1889. Damals erteilte König Leopold II. (Belgien) für die Bebauung eines Dünenabschnittes eine Genehmigung (Concessie). In Klemskerke ließ sich der König aus den Gewinnen der Ausbeutung des Kongo einen Golfplatz anlegen.[1]
Wenige Jahre zuvor, 1886 wurde die Kusttram eröffnet, die sich als Entwicklungsmotor für die gesamte belgische Nordseeküste erweisen sollte. Bereits 1888 wurde in der Nähe des Haltepunktes der Bahn das erste Hotel eröffnet. Die Genehmigung des Königs umfasste eine Reihe von Auflagen für die künftigen Bauherren: So durfte eine bestimmte Bauhöhe nicht überschritten werden, die Häuser mussten freistehend, das heißt von Gärten umgeben sein und schließlich musste der anglo-normannische Baustil für alle Villen eingehalten werden. Der letztgenannte Punkt ist seit den 1960er Jahren nicht mehr bei allen Neubauten bestimmend. Gleichwohl unterscheidet sich De Haan durch seine offene, stark begrünte Bauweise bis heute von allen anderen Badeorten an der belgischen Nordseeküste. 1899 begann man mit dem Bau des Grand Hotel du Coq. 1949 wurde es unter dem Namen „L’Esperance“ zu einer Ferienherberge für wallonische Kinder umgestaltet. Bei der Gebietsreform von 1977 kaufte die neue Großgemeinde das Gebäude und funktionierte es zum Rathaus um.
Im Jahre 1910 wurde der Aachener Architekt Josef Stübben, der unter anderem die Kölner Neustadt geplant hatte, mit der Erweiterung des Concessie-Gebietes beauftragt. Aufgrund der ursprünglich erteilten Genehmigung trägt der Kern von De Haan zwischen dem Seedeich und der Küstenstraßenbahn bis heute die Bezeichnung Concessie.
Im Jahre 1977 wurden die bis dahin selbstständigen Gemeinden Wenduine, Vlissegem und Klemskerke zur neuen Großgemeinde De Haan fusioniert.
Orte in der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gemeinde De Haan gliedert sich in die Teilgemeinden Klemskerke, Vlissegem und Wenduine, wobei De Haan Centrum auf der Grenze zwischen den beiden Ersteren liegt (siehe Grafik Nr. IV).
Weitere Ortsteile sind Vosseslag und Harendijke.
Bebauung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Bebauung in der Concessie besteht hauptsächlich aus weißen Villen sowie Ferienhäusern und Hotels im Stil der Belle Époque und im Landhausstil. Es gibt im Ort De Haan zahlreiche Ferienhaussiedlungen, die Zeepolder-Gruppe (Zeepolder I und II), das Holiday Village (Ehemaliger Zeltplatz heute mit Polder- und Fischerhäusern) und den Ferienpark Atlantis.
In den anderen Ortsteilen von De Haan finden sich zum Teil auch ältere Sehenswürdigkeiten, so zum Beispiel in Klemskerke die dem heiligen Clemens geweihte Kirche Sint Clemens, eine gotische Hallenkirche aus dem 13./14. Jahrhundert.
Sport- und Freizeitmöglichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In De Haan gibt es bewaldete Dünen (ca. 157 ha) mit beschilderten Wanderwegen. Die Gemeinde bietet zahlreiche Sportstätten wie Tennisanlagen, Golfplätze, Reitställe und -wege sowie ein Wellen- und Hallenbad und Minigolfplätze. Am Meer sind Strandsegeln und Surfen möglich. Außerdem gibt es Fahrrad- und Pedalovermietungen. Ferner befinden sich die Orte Ostende und Blankenberge in unmittelbarer Nähe, wo unter anderem ein Spielkasino und eine Diskothek besucht werden können.
Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der berühmteste Einwohner von De Haan war Albert Einstein, der 1933 nach seiner Flucht aus Deutschland sechs Monate lang dort lebte. Auch James Ensor, einer der berühmtesten belgischen Maler, wurde in den 1930er Jahren häufig in De Haan gesehen. Der flämische Künstler Fernand Luickx hatte viele Jahre bis 2012 seine Atelier-Galerie in der Delacenseriestraat in Wenduine.
Fotos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- Website der Gemeinde De Haan (niederländisch, französisch, deutsch, englisch)
- Bilder von De Haan
Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Adam Hochschild: Schatten über dem Kongo. Die Geschichte eines der großen, fast vergessenen Menschheitsverbrechen. Klett-Cotta, Stuttgart 2000. ISBN 3-608-91973-2. S. 241.
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