Die rabenschwarze Nacht – Fright Night
Film | |
Titel | Die rabenschwarze Nacht – Fright Night |
---|---|
Originaltitel | Fright Night |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1985 |
Länge | 103 Minuten |
Altersfreigabe |
|
Stab | |
Regie | Tom Holland |
Drehbuch | Tom Holland |
Produktion | Herb Jaffe |
Musik | Brad Fiedel |
Kamera | Jan Kiesser |
Schnitt | Kent Beyda |
Besetzung | |
| |
→ Synchronisation | |
Chronologie | |
Die rabenschwarze Nacht – Fright Night (Originaltitel Fright Night) ist eine US-amerikanische Horrorkomödie von Tom Holland aus dem Jahr 1985.
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Charly Brewster liegt zusammen mit seiner Freundin Amy im Bett, während Peter Vincents Gruselshow Fright Night im Fernseher läuft. Charly sieht, wie zwei Männer einen Sarg ins Nachbarhaus tragen. Amy merkt, dass sie von Charly völlig ignoriert wird und geht empört nach Hause. Am nächsten Tag sieht Charly, wie eine blonde Frau ins Nachbarhaus geht. Einen Tag darauf versucht Charly, sich wieder mit Amy zu versöhnen, wird dann aber von einer Nachrichtensendung abgelenkt, in der gesagt wird, dass die Blondine tot aufgefunden wurde. Als Amy bemerkt, dass Charly sie nicht wahrnimmt, wird sie wieder wütend und geht.
Nachts beobachtet Charly im Nachbarhaus seinen neuen Nachbar, Jerry Dandrige, beim Liebesspiel mit einer schönen rothaarigen Frau und bemerkt, dass Dandrige Fangzähne hat. Aber auch Jerry bemerkt, dass er von Charly beobachtet wird. Charly informiert einen Polizisten, dass Jerry Dandrige der Mörder ist. Als die beiden das Haus besichtigten wollen, rutscht Charly die Behauptung heraus, Jerry sei ein Vampir, was zur Folge hat, dass ihn der Polizist für verrückt hält.
Charly erzählt seinem Schulkameraden Ed die Geschichte. Nach einem Wortgefecht erzählt Ed, wie man sich gegen Vampire verteidigen kann und auch, dass ein Vampir ein Haus nur betreten kann, wenn er eingeladen wurde. Charly rüstet sein Zimmer mit Kruzifixen und Knoblauch aus, aber seine Mutter hat den neuen Nachbarn bereits eingeladen und sagt ihm, dass er jederzeit wieder kommen kann. Des Nachts kommt Dandrige, um Charly zu töten. Dandrige bietet ihm an, dass er ihn am Leben lässt, wenn er aufhört ihm nachzuspionieren. Charly rammt ihm aber einen Bleistift in die Hand. Nun zeigt Dandrige sein wahres Gesicht und verwandelt sich. Charly wird in letzter Sekunde gerettet, als seine Mutter aufwacht und Dandrige die Flucht ergreift.
Charly bittet den inzwischen entlassenen Gruselmoderator Peter Vincent um Hilfe, findet aber auch bei ihm keinen Glauben. Amy und Ed machen sich Sorgen um Charly und besuchen ihn. Amy und Ed tun so, als würden sie Charly glauben, denken aber, dass er nun völlig den Verstand verloren hat. Sie überreden Peter Vincent, dass er mit ihnen und Charly in Dandriges Wohnung geht, um Charly zu überzeugen, dass dieser kein Vampir ist. Peter Vincent ist dem erst abgeneigt, geht aber schließlich darauf ein, weil Amy ihn bezahlt.
Am Abend gehen sie zu Dandriges Haus und testen ihn mit Weihwasser. Dandrige besteht den Weihwassertest, da es eigentlich nur einfaches Leitungswasser war. Peter erkennt dann aber in seinem Zigarettenetui (welches einen Spiegel enthält), dass Dandrige kein Spiegelbild hat, worauf ihm das Etui auf den Boden fällt und er die anderen jetzt dazu drängt, mit ihm das Haus fluchtartig zu verlassen. Charly, Amy und Ed gehen im Nebel nach Hause. Ed nimmt eine Abkürzung durch eine enge Gasse, bis er bemerkt, dass er von Dandrige verfolgt wird. Nach kurzer Flucht wird er von Dandrige gebissen.
Peter hat sich inzwischen in seiner Wohnung verschanzt. Auf einmal klopft Ed an die Tür und sagt, hier draußen sei ein Vampir. Peter lässt ihn herein und stellt mit Entsetzen fest, dass Ed selbst der Vampir ist. Ed greift Peter an, aber der kann sich retten und drückt Ed ein Kreuz auf die Stirn, was diesen verletzt. Ed flieht und schwört Rache.
Amy und Charly flüchten vor Dandrige in eine Disco. Amy wird auf einmal wie hypnotisiert von Dandrige angezogen und von ihm entführt. Dabei verursacht Dandrige nebenbei eine Massenpanik. Charly wird dazu aufgefordert, zusammen mit Peter Vincent in Dandriges Wohnung zu kommen. Charly kann Mr. Dandrige mit einem Kreuz abwehren, aber dessen menschlicher Mitbewohner Billy Cole überwältigt ihn. Peter rennt aus dem Haus und sucht in Charlys Haus dessen Mutter. Er findet Ed in ihrem Bett vor, der sich in einen Wolf verwandelt und auf Peter losgeht. Schließlich gelingt es Peter, Ed mit einem abgebrochenen Tischbein zu pfählen.
Charly hat inzwischen bemerkt, dass die benommene Amy eine Vampirin ist. Peter kommt und sagt, dass sie Amy noch retten können, wenn sie Dandrige noch vor Morgengrauen umbringen. Erst versucht Billy Cole, sie aufzuhalten. Peter erschießt ihn, aber Billy steht wieder auf, da er inzwischen von Mr. Dandrige gebissen wurde. Peter schießt noch einige Male auf ihn, ohne ihn dadurch aufhalten zu können, dann rammt Charly jedoch einen Holzpfahl in Billys Herz, woraufhin dieser stirbt. Auf einmal erscheint Dandrige, der Charly und Vincent nun endgültig den Garaus machen will. Er merkt nicht, dass die Sonne hinter ihm aufgeht. Ein Sonnenstrahl dringt durch eine zerbrochene Scheibe hinter ihm, und er fängt Feuer. Er muss nun so schnell wie möglich in seinen Sarg zurück, aber Charly und Vincent stellen sich ihm in den Weg. Dandrige nimmt die Form einer Fledermaus an und flüchtet in seinen Sarg. Peter geht zusammen mit Charly in den Keller, um den Sarg zu finden. Amy taucht auf und stürzt sich in Vampirform auf Charly. Peter kann inzwischen Dandrige fast aufhalten, indem er die schwarz gestrichenen Fenster im Raum zerbricht, um das Sonnenlicht hereinzulassen. Dandrige schafft es, in die noch dunkle Ecke zu flüchten, in der sein Sarg steht, bis es Charly gelingt, das dort verhängte Fenster zu enthüllen. Die Sonnenstrahlen treffen Dandrige und bewirken, dass er zu Staub zerfällt.
Wieder liegen Charly und Amy im Bett und wieder läuft Peter Vincents Fright Night Show, diesmal aber mit Aliens statt Vampiren. Plötzlich scheint Charly flüchtig etwas in einem Fenster des Nachbarhauses zu erkennen. Zunächst starrt er angestrengt hinüber, besinnt sich aber anders, als Amy fragt, ob alles in Ordnung sei, wendet sich vom Fenster ab und geht wieder zu Amy ins Bett.
Zwei glühende Augen sind im Nachbarhaus zu sehen und man hört Eds verrücktes Lachen.
Kritiken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quelle | Bewertung |
---|---|
Rotten Tomatoes (Tomatometer) | 92 %[1] |
Metacritic (Metascore) | 62/100[2] |
Fright Night erhielt ein gutes Presseecho, was sich auch in den Auswertungen US-amerikanischer Aggregatoren widerspiegelt. So erfasst Rotten Tomatoes größtenteils positive Besprechungen und ordnet den Film dementsprechend als „Zertifiziert Frisch“ ein.[1] Laut Metacritic fallen die Bewertungen im Mittel „Grundsätzlich Wohlwollend“ aus.[2] Es folgen einige repräsentative Pressestimmen:
Roger Ebert schrieb in der Chicago Sun-Times vom 2. August 1985, die erste Filmhälfte sei witzig, die zweite beinhalte „spektakuläre Spezialeffekte“. Der Film sei nicht „hervorragend“, aber biete viel Spaß.[3]
Das Lexikon des internationalen Films schrieb, der Film sei eine „moderne Variation des ‚Dracula‘-Stoffes“ und ein „parodistisch angelegter Horrorfilm mit vielen grellen Grusel- und Schockeffekten.“[4]
Variety schrieb: „Regisseur Tom Holland hält seinen Film schön einfach und gänzlich glaubhaft (akzeptiert man erst einmal die Existenz von Vampiren).“[5]
Janet Maslin meinte in der New York Times: „Richtig komödiantisch ist der Ton nie, und die Horrorakzente sind mehr ekelhaft als gruselig.“[6]
Time Out London hielt fest: „Seltsam, dass der Film überhaupt funktioniert – aber er tut es“ und hob auch die Musik von Brad Fiedel hervor.[7]
Mike Bracken erinnerte an American Werewolf (R: John Landis, 1981) und schien eine Zweiteilung über die Dauer gesehen zu haben („second act“, „second half“). Er weist auch auf den sexuellen und insbesondere homoerotischen Subtext hin („there‘s actually some subtext here“).[8]
Der Film gewann im Jahr 1986 drei Saturn Awards für den besten Horrorfilm, das beste Drehbuch und für Roddy McDowall als besten Nebendarsteller. Weiterhin erhielt er Nominierungen in den Sparten Beste Regie, Beste Spezialeffekte sowie Chris Sarandon als bester Hauptdarsteller. Tom Holland gewann 1986 einen Preis des Filmfestivals Fantasporto und wurde für einen weiteren Preis dieses Festivals nominiert.
Hintergrund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Figur | Darsteller | Deutscher Sprecher |
---|---|---|
Charly Brewster | William Ragsdale | Udo Wachtveitl |
Jerry Dandrige | Chris Sarandon | Norbert Langer |
Amy Peterson | Amanda Bearse | Inez Günther |
Peter Vincent | Roddy McDowall | Reinhard Glemnitz |
Ed Thompson | Stephen Geoffreys | Philipp Brammer |
Billy Cole | Jonathan Stark | Pierre Franckh |
Judy Brewster | Dorothy Fielding | Gudrun Vaupel |
Detective Lennox | Art Evans | Herbert Weicker |
Der Film wurde in Los Angeles gedreht.[9] Seine Produktionskosten betrugen schätzungsweise 9 Millionen US-Dollar. Der Film spielte in den Kinos der USA ca. 24,9 Millionen US-Dollar ein.[10]
An den Spezialeffekten war Richard Edlund beteiligt (visual effects producer).[11]
McDowalls Rollenname Peter Vincent war als Hommage gedacht für zwei Ikonen des klassischen Horrorfilms, Peter Cushing und Vincent Price. Mit Price verband McDowall eine langjährige private Freundschaft. Eine Spur Christopher Lee sei auch noch beigefügt, so Roger Ebert.[3]
Die deutsche Synchronfassung entstand bei der cine – adaption GmbH Film- und Fernsehsynchronisation, München. Michael Brennicke schrieb das Dialogbuch und John Pauls-Harding führte Regie.[12][13]
Soundtrack
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Soundtrack des Films wurde vom Komponisten Brad Fiedel erstellt. Er enthält sowohl Rock und Pop Songs als auch rein Instrumentale Soundtrackstücke. Das Lied Come To Me (Brad Fiedel) stellt das Hauptthema des Films dar (wobei die gesungene Version so nicht im Film vorkommt). Im Abspann läuft dann das gleichnamige Lied Fright Night der J. Geils Band. Der Soundtrack wurde auf Kassette, Vinyl und CD veröffentlicht. 2016 erschien eine Remasterte Version des Soundtracks. Es erschien außerdem eine 2-Disc-Deluxe-Version, diese beinhaltet auch die instrumentalen Stücke und eine farbige Vinyl-Platte in blau-weiß.[14]
Nr. | Titel | Autor(en) | Interpret | Länge |
---|---|---|---|---|
1. | Fright Night | Joe Lamont | J. Geils Band | 3:47 |
2. | You Can't Hide From The Beast Inside | Steve Plunkett | Autograph | 4:05 |
3. | Good Man In A Bad Time | Jon Reede, Marc Tanner, Ron Aniello | Ian Hunter | 3:44 |
4. | Rock Myself To Sleep | Kimberley Rew, Vince De La Cruz | April Wine | 3:31 |
5. | Let's Talk | Mark Mothersbaugh | Devo | 2:46 |
6. | Armies Of The Night | Ron Mael, Russell Mael | Sparks | 4:31 |
7. | Give It Up | Bobby Caldwell, Dennis Matkosky | Evelyn „Champagne“ King | 3:46 |
8. | Save Me Tonight | Garri Brandon, Mitchell Leib | White Sister | 4:22 |
9. | Boppin' Tonight | Gary Goetzman, Mike Piccirillo | Fabulous Fontaines | 3:05 |
10. | Come To Me | Brad Fiedel | Brad Fiedel | 3:43 |
Fortsetzung und Adaptionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1988 wurde die Fortsetzung Mein Nachbar, der Vampir (R: Tommy Lee Wallace) veröffentlicht, in der Roddy McDowall erneut die Rolle von Peter Vincent übernahm.
Eine Neuverfilmung mit Anton Yelchin, Colin Farrell, Christopher Mintz-Plasse und David Tennant in den Hauptrollen erschien im Jahr 2011 mit dem Titel Fright Night.
Im Jahr 1988 veröffentlichte die britische Softwarefirma Microdeal ein gleichnamiges Computerspiel für den Commodore Amiga.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die rabenschwarze Nacht – Fright Night bei IMDb
- Die rabenschwarze Nacht – Fright Night in der Online-Filmdatenbank
- Die rabenschwarze Nacht – Fright Night in der Deutschen Synchronkartei
- Mike Bracken: The Horror Geek Speaks: Fright Night in IGN (englisch)
- Ain‘t It Cool News: Tom Holland im Gespräch anlässlich der Cast and Crew Reunion am 19. September 2008 im Landmark’s Nuart Theatre (englisch)
- Ain‘t It Cool News: Chris Sarandon im Gespräch 2008 (englisch)
- Informationen zum Computer-Spiel auf Fandom
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Die rabenschwarze Nacht – Fright Night. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 5. Oktober 2021 (englisch, 38 erfasste Kritiken).
- ↑ a b Die rabenschwarze Nacht – Fright Night. In: Metacritic. Abgerufen am 13. Oktober 2023 (englisch, 13 erfasste Kritiken).
- ↑ a b Kritik von Roger Ebert, abgerufen am 14. Juni 2007
- ↑ Die rabenschwarze Nacht – Fright Night. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 14. Juni 2007.
- ↑ Variety Staff: Fright Night. In: Variety. 1. Januar 1985, abgerufen am 21. August 2008 (englisch): „Director Tom Holland keeps the picture wonderfully simple and entirely believable (once the existence of vampires is accepted, of course)“
- ↑ Janet Maslin: Fright Night (1985). In: The New York Times. 2. August 1985, abgerufen am 21. August 2008: „But its tone is never exactly comedic and its horrific touches are more disgusting than scary“
- ↑ Fright Night (1985). In: Time Out London. Archiviert vom am 29. November 2009; abgerufen am 21. August 2008 (englisch).
- ↑ siehe Weblinks.
- ↑ Fright Night – Filming locations in der Internet Movie Database, abgerufen am 14. Juni 2007
- ↑ Fright Night – Box office / Business in der Internet Movie Database, abgerufen am 14. Juni 2007
- ↑ Fright Night – Full cast and crew in der Internet Movie Database, abgerufen am 21. August 2008
- ↑ Fright Night – Die rabenschwarze Nacht (1985). In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 26. Mai 2023.
- ↑ Rabenschwarze Naechte. In: synchrondatenbank.de. Abgerufen am 26. Mai 2023.
- ↑ a b Fright Night (Original Motion Picture Soundtrack) (2016, CD). Abgerufen am 3. Februar 2021.