Hombrechtikon
Hombrechtikon | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Zürich (ZH) |
Bezirk: | Meilen |
BFS-Nr.: | 0153 |
Postleitzahl: | 8627 Grüningen 8634 Hombrechtikon 8714 Feldbach |
Koordinaten: | 700818 / 234488 |
Höhe: | 464 m ü. M. |
Höhenbereich: | 405–581 m ü. M.[1] |
Fläche: | 12,19 km²[2] |
Einwohner: | 8999 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 635 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
22,4 % (31. Dezember 2023)[4] |
Gemeindepräsident: | Rainer Odermatt (FDP) |
Website: | www.hombrechtikon.ch |
Lage der Gemeinde | |
Hombrechtikon (im lokalen Dialekt Humbrächtike[5] [humˈbɾæχtikχə]) ist eine politische Gemeinde in der Schweiz. Sie liegt im Bezirk Meilen im Kanton Zürich und grenzt an das rechte Ufer des Zürichsees. Die Nachbargemeinden sind Grüningen, Bubikon, Rapperswil-Jona, Stäfa und Oetwil am See. Im Norden liegt der Übergang vom Zürichsee zum Glatttal im Zürcher Oberland. Zu Hombrechtikon gehören die am Zürichsee gelegene Ortschaft Feldbach ZH sowie die Weiler Uetzikon, Dändlikon, Herrgass, Lutikon, Lützelsee und Schirmensee.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Fläche der Gemeinde beträgt 1219 ha, davon entfallen 61 % auf Landwirtschaft, 15 % auf Wald und 14 % auf Siedlungen. Der Ort Feldbach liegt am See, wo auch der Bahnhof der SBB steht. Das eigentliche Dorf thront über dem See auf dem Rücken des Pfannenstiels. Auf einer Hochebene in einer Mulde des Pfannenstiels liegt auf dem Gemeindegebiet oberhalb des Dorfes die geschützte Moorlandschaft mit dem Ütziker Ried und dem Lützelsee.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Steinbeilfund in der Fromatt aus der Jungsteinzeit (ca. 4500 v. Chr.) lässt darauf schliessen, dass die Gegend der heutigen Gemeinde bereits damals von Menschen durchstreift wurde. Die ältesten Siedlungsspuren hinterliessen die Pfahlbauer um 3800 v. Chr. bei Feldbach am Zürichsee.
Urkundlich wurde der Name hunbrestinchon erstmals 1194 erwähnt. Der Name geht zurück auf einen alemannischen Sippengründer namens Humbracht. Der Name Hombrechtikon bedeutet also zusammen mit der Endsilbe -ikon: Der Hof des Humbracht.
Die einzelnen Weiler und Aussenwachten wechselten immer wieder die Besitzer. Angefangen mit dem Kloster St. Gallen, dem Kloster Einsiedeln, der Inselpfarrei Ufenau, den Habsburgern und schliesslich 1408 der Stadt Zürich. Ab 1831 gehörte Hombrechtikon zum Oberamt Meilen, dem heutigen Bezirk Meilen.[6]
Die Landi Hombrechtikon, Genossenschaft, 1888 als "Landi" Landwirtschaftlicher Verein Hombrechtikon gegründet, fusionierte 2022/2023 mit der Landi Stäfa-Männedorf AG zur Landi Zürichsee AG mit Sitz in Stäfa.[7][8]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nationalratswahlen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei den Nationalratswahlen 2023 betrugen die Wähleranteile in Hombrechtikon:[9]
SVP 37,57 % (+2,39), SP 14,14 % (+2,72), glp 12,16 % (−0,86), FDP 10,17 % (−1,82), Mitte 7,62 % (+2,11), Grüne 7,11 % (−5,90), EVP 3,75 % (−0,89), EDU 3,32 % (−0,20).[10]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: «In Rot eine gebundene goldene sechzehnährige Garbe.»
Das heutige Wappen soll vermutlich daran erinnern, dass Hombrechtikon vor der Reformationszeit an die katholische Kirche Abgaben leisten musste. Die älteste bekannte Darstellung des Wappens ist am Kirchturm der Kirche von Hombrechtikon zu sehen und stammt aus dem Jahr 1676.
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bevölkerungsentwicklung[11] | |
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Jahr | Einwohner |
1634 | 617 |
1772 | 1501 |
1850 | 2649 |
1900 | 2292 |
1950 | 3079 |
1970 | 4589 |
1990 | 6865 |
2000 | 7246 |
2010 | 7957 |
2015 | 8463 |
2017 | 8801 |
2021 | 9006 |
Der Ausländeranteil beträgt 20,4 %.
- Religion: 32,5 % reformiert, 26,6 % römisch-katholisch.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Reformierte Kirche, in der heutigen Form eine 1758–59 von Jakob Grubenmann neu erbaute Rokokokirche. Der Turm stammt von einer spätgotischen Vorgängerkirche.
- Katholische Kirche St. Niklaus, 1968–1969 von Architekt Walter Moser erbaut, nimmt aussen die Formensprache von Le Corbusiers Kirche Notre-Dame-du-Haut auf und ist wie diese auf leicht erhöhtem Gelände erbaut.
- Land- und Bauernhäuser in verschiedenen Aussenweilern, insbesondere in Schirmensee (ehemaliges Gasthaus Rössli), in Feldbach (spätgotisch-barocke Häusergruppe der Fam. Bühler), Lützelsee (Haus Menzi, repräsentativer Riegelbau um 1680), Lutikon (Haus Egli, schön bemaltes Riegelhaus von 1665–1666) und Langenried (Haus Dändliker, 1683)
- Dorfmuseum Stricklerhuus
Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde Hombrechtikon ist sowohl im Individual- als auch im öffentlichen Personennahverkehr bestens erreichbar.
Öffentlich
Die Station Feldbach[12] an der Rechtsufrigen Zürichseebahn wird halbstündlich von der S-Bahn Zürich angefahren:
- S 7 Winterthur – Kloten – Zürich HB – Stadelhofen – Meilen – Rapperswil
Es existieren folgende Buslinien, die durch die Verkehrsbetriebe Zürichsee und Oberland (VZO) bedient werden:
- 880 Bahnhof Rüti – Bad Kämmoos – Bubikon – Wolfhausen – Hombrechtikon – Stäfa Frohberg
- 955 Bahnhof Stäfa – Laubisrüti – Hombrechtikon Post
- 970 Hombrechtikon Post – Eichtal – Bahnhof Feldbach
Individualverkehr
Im Treffpunkt Hombrechtikon der Hauptstrassen 336 Hombrechtikon-Rüti und 339 Feldbach ZH-Hombrechtikon-Oetwil am See-Uster-Illnau hat Hombrechtikon auch Nebenstrassen zu den Nachbarn Stäfa, Grüningen und Kempraten-Rapperswil SG. Nächstgelegene Anschlüsse an die Oberlandautobahn A15 sind die Nummern 11 Rüti und 12 Rapperswil.
Abwasserreinigung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Hombrechtiker Abwasser wird auf dem Feldbacher Horn zusammen mit dem Abwasser von Teilgebieten der Stadt Rapperswil-Jona SG am Feldbach, vor seiner Mündung in den See in der ARA Hombrechtikon-Seewis gereinigt.[13]
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hombrechtikon hat mit den umliegenden Gemeinden zusammen ein umfassendes sportliches Angebot.
Handball
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aufgrund des regionalen Booms besuchen viele junge Hombrechtiker den Handball-Schulsport oder gehen regelmässig in Trainings beim HC GS Stäfa, der in Sachen Nachwuchsabteilung national eine nennenswerte Rolle spielt. Die Erste Mannschaft ist in der Nationalliga (NL) vertreten.
Turnen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der grösste Sportverein in Hombrechtikon ist der Turnverein TV Hombrechtikon mit seinen Sektionen. Von den insgesamt 450 Aktiven turnen 200 in den Jugendgruppen.
Kunstradfahren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Randsportart ist in Hombrechtikon sehr stark ausgeprägt. Neben vielen nationalen Erfolgen feiern die Sportler des ATB Hombrechtikon internationale Erfolge (dritter Rang WM 2005 und 2006).
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinrich Bosshard von Rümikon (1748–1815), Bauer, Laienprediger und Geodät
- Johann Heinrich Staub (1781–1854), Textilindustrieller
- Gottlieb Bodmer (1804–1837), Porträtmaler und Lithograf
- Dorothea Trudel (1813–1862), pietistische Heilerin
- Felix Heusser (1817–1875), Landarzt und Chirurg
- Johann Friedrich Dändliker (1821–1900), Pietist und Vorsteher des Diakonie-Hauses in Bern
- Jakob Brennwald (1825–1887), Unternehmer und Politiker
- Johann Heinrich Bühler-Honegger (1833–1929), Industrieller und Politiker
- Alice Wegmann-Dändliker (1850–1909), Schriftstellerin
- Hermann Huber (1888–1967), Kunstmaler und Grafiker
- Amalie Halter-Zollinger (1892–1985), Mundartdichterin
- Paul Speck (1896–1966), Keramiker, Bildhauer und Plastiker
- Constantin Polastri (1933–2009), Kunstmaler
- Romeo Borbach (* 1938), Jazzmusiker
- Arnim Halter (1948–2023), Schauspieler und Regisseur
- Hans Ledermann (* 1957), Radrennfahrer
- Cecilia Bartoli (* 1966), Opernsängerin
- Thomas Frischknecht (* 1970), Mountainbike-Weltmeister und Olympia-Silbermedaillengewinner
- Morris Trachsler (* 1984), ehemaliger Eishockeyspieler
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hermann Fietz: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich, Band II: Die Bezirke Bülach, Dielsdorf, Hinwil, Horgen und Meilen. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 15). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1943. DNB 365803049.
- Christine Barraud Wiener: Hombrechtikon. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Heinz Gallmann: Zürichdeutsches Wörterbuch. Hrsg.: Grammatiken und Wörterbücher des Schweizerdeutschen in allg. verständl. Darstellung, betreut vom Verein Schweizerdeutsch. 1. Auflage. Band III Zürichdeutsches Wörterbuch. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2009, ISBN 978-3-03823-555-2, S. 669.
- ↑ Geschichte Hombrechtikons (PDF; 428 kB)
- ↑ LANDI Hombrechtikon, Genossenschaft. In: Zefix. Abgerufen am 27. Oktober 2024.
- ↑ Raphael Meier: Hombrechtikon: Die Landi schliesst nach über 130 Jahren. In: zsz.ch. 27. Oktober 2024, abgerufen am 27. Oktober 2024.
- ↑ Eidgenössische Wahlen 2023, NR – Ergebnisse Parteien (csv). In: opendata.swiss. Bundesamt für Statistik, abgerufen am 17. Februar 2024.
- ↑ Eidgenössische Wahlen 2023, NR – Ergebnisse Parteien (csv). In: opendata.swiss. Bundesamt für Statistik, abgerufen am 17. Februar 2024.
- ↑ Zahlen/Fakten Hombrechtikon. Abgerufen am 12. April 2021.
- ↑ https://www.schienenverkehr-schweiz.ch/Bahnhof/Feldbach
- ↑ Kanton Zürich, Baudirektion: ARA Hombrechtikon-Seewis, Hombrechtikon. (PDF) In: Kanton Zürich online. Kanton Zürich, Baudirektion AWEL, Sektion Abwasserreinigungsanlagen, 2020, abgerufen am 24. Februar 2022.