Groß Gerstedt

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Groß Gerstedt
Stadt Salzwedel
Koordinaten: 52° 51′ N, 11° 5′ OKoordinaten: 52° 50′ 35″ N, 11° 5′ 11″ O
Höhe: 27 m ü. NHN
Fläche: 4,08 km²[1]
Einwohner: 91 (31. Dez. 2023)[2]
Bevölkerungsdichte: 22 Einwohner/km²
Eingemeindung: 30. September 1939
Eingemeindet nach: Gerstedt
Postleitzahl: 29410
Vorwahl: 03901
Groß Gerstedt (Sachsen-Anhalt)
Groß Gerstedt (Sachsen-Anhalt)
Lage von Groß Gerstedt in Sachsen-Anhalt
Feldsteinkirche mit gotischem Backsteinportal
Feldsteinkirche mit gotischem Backsteinportal

Groß Gerstedt gehört zur Ortschaft Osterwohle und ist ein Ortsteil der Hansestadt Salzwedel im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Das altmärkische Dorf Groß Gerstedt, ein nach Norden erweitertes Rundplatzdorf mit Kirche auf dem Platz,[1] liegt vier Kilometer westlich von Salzwedel. Im Süden strömt die Salzwedeler Dumme, an der auch der zugehörige Wohnplatz Wolfsmühle liegt.[3] Nachbarorte sind Böddenstedt, Klein Wieblitz und Klein Gerstedt.

Mittelalter bis Neuzeit

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Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird der Ort als Gerstede magna mit 10 Hufen Land aufgeführt. Die Mühle gehörte dem Kloster Diesdorf.[4] Weitere Nennungen sind 1491 dudeschen Gerstede, 1494 in dem dorpe to groten gerstede, 1600 Großen Gerstedt, 1687 Grossen Gerstedt[1] und 1804 Groß Gerstedt.[5]

Eingemeindungen

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Ursprünglich gehörte das Dorf zum Salzwedelischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Zwischen 1807 und 1813 lag es im Landkanton Salzwedel auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Ab 1816 gehörte die Gemeinde zum Kreis Salzwedel, dem späteren Landkreis Salzwedel.[1]

Am 1. Oktober 1939 erfolgte der Zusammenschluss der Gemeinden Groß Gerstedt und Klein Gerstedt zur Gemeinde Gerstedt.[6] Durch die Auflösung der Gemeinde Gerstedt durch Eingemeindung in Osterwohle am 1. Oktober 1972 kam der Ortsteil Groß Gerstedt zu Osterwohle.[7]

Bis Ende 2009 gehörte Groß Gerstedt mit dem Wohnplatz Wolfsmühle zur Gemeinde Osterwohle und war Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Salzwedel-Land. Durch die Eingemeindung von Osterwohle nach Salzwedel am 1. Januar 2010 kam der Ortsteil Groß Gerstedt zur Stadt Salzwedel und zur neuen Ortschaft Osterwohle.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner
1734 066
1774 050
1789 072
1798 059
1801 061
1818 071
1840 126
1864 130
1871 138
1885 138
Jahr Einwohner
1892 [0]146[8]
1895 140
1900 [0]148[8]
1905 144
1910 [0]140[8]
1925 128
1939 131
2010 [0]092[9]
2014 [00]086[10]
2015 [00]090[10]
Jahr Einwohner
2021 [00]091[11]
2021 [00]91[12]
2022 [00]92[12]
2023 [0]91[2]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1939:[1]

Die evangelische Kirchengemeinde Groß Gerstedt gehörte früher zur Pfarrei Bombeck.[13] Die evangelischen Christen aus Groß Gerstedt gehören heute zum Pfarrbereich Osterwohle-Dähre im Kirchenkreis Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[14]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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  • Die evangelische Dorfkirche Groß Gerstedt, ein kleiner spätromanischer Feldsteinbau mit dreiseitigem Ostschluss, ist eine Filialkirche der Kirchengemeinde in Bombeck.[13] Die Kirche wurde vermutlich zu Beginn des 15. Jahrhunderts aus teils sehr großen Feldsteinen erbaut. Das rundbogige Südportal und das kleine Ostfenster sind noch ursprünglich. Über dem Westportal erhebt sich ein Dachreiter mit achtseitigem Spitzhelm, der im flachgedeckten Innern von dorischen Säulen gestützt wird.[15]
  • Der Ortsfriedhof ist auf dem Kirchhof.
  • Neben der Kirche in Groß Gerstedt steht ein quadratisches Steindenkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges.[16]
  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 760–763, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 128 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 332, 56. Groß-Gerstedt (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 760–763, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. a b Hansestadt Salzwedel (Hrsg.): Salzwedel – Statistik Einwohner/Ort zum Stichtag 31.12.2023 mit Haupt- oder alleiniger Wohnung. 6. August 2024.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 407 (uni-potsdam.de (Memento vom 26. April 2019 im Internet Archive)).
  5. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 373 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D00395~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  6. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1939, ZDB-ID 3766-7, S. 36.
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 361 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
  8. a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 128 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  9. Hansestadt Salzwedel (Hrsg.): Integriertes Stadtentwicklungskonzept 2020. Juni 2015, S. 70 (salzwedel.de [PDF; abgerufen am 5. Mai 2019]).
  10. a b Jens Heymann: Kernstadt und Dörfer der Einheitsgemeinde Salzwedel legen zu. In: Altmark Zeitung, Ausgabe Salzwedel. 15. Januar 2016 (az-online.de).
  11. Alexander Rekow: Salzwedel schrumpft weiter. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 11. Januar 2022, DNB 954815971, S. 13.
  12. a b Shannon Lang: Einwohnerzahl steigt wieder. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 28. Januar 2023, DNB 954815971, S. 17.
  13. a b Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 96 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  14. Pfarrbereich Osterwohle-Dähre. In: ekmd.de. Abgerufen am 26. April 2019.
  15. Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen Anhalt I. Regierungsbezirk Magdeburg. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2002, ISBN 3-422-03069-7, S. 292.
  16. Groß Gerstedt, Stadt Salzwedel, Altmarkkreis Salzwedel. In: denkmalprojekt.org. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, 1. April 2018, abgerufen am 2. Oktober 2022.