Grundnahrungsmittel

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Als Grundnahrungsmittel, synonym und rechtlich klarer auch Grundlebensmittel[1][2], werden die Nahrungs- bzw. Lebensmittel bezeichnet, die in der jeweiligen Kultur die Grundversorgung mit lebenswichtigen Nährstoffen für die menschliche Ernährung sicherstellen. In Europa und in den anderen Teilen der Welt sind das neben pflanzlichen Lebensmitteln auch tierische Lebensmittel wie Fleisch, Fleischprodukte, Milch, Milchprodukte, Fisch, Geflügel und Eier. Sie sichern die Grundversorgung mit Eiweiß, Kohlenhydraten und Fett.

Zu den weltweit wichtigsten pflanzlichen Grundnahrungsmitteln gehören Getreide wie Weizen, Reis, Speicherwurzeln (Knollen, Rhizomen) wie Kartoffeln oder Yams, Hülsenfrüchte wie Linsen und Bohnen und Früchte wie Weintrauben und Oliven. Solche Grundnahrungsmittel stellen die Grundversorgung mit Makronährstoffen wie Kohlenhydraten, Eiweiß und Fett sicher, nicht jedoch unbedingt eine ausreichende Versorgung mit Mikronährstoffen wie Vitaminen und Mineralstoffen.

Pflanzliche Nahrungsmittel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Getreide und Pseudogetreide[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Weizen, der zusammen mit Mais und Reis das meistangebaute Getreide der Welt ist, ist für Menschen in vielen Ländern als Brotgetreide ein Grundnahrungsmittel. Weizen mit niedrigem Proteingehalt und damit ungenügender Backfähigkeit findet als Futtermittel in der Nutztierhaltung Verwendung. Hartweizen ist besonders für die Herstellung von Teigwaren (Hartweizengrieß) geeignet.
  • Roggen wird besonders in Nord-, Mittel- und Osteuropa als Brotgetreide verwendet. Der vergleichsweise hohe Lysin­anteil macht Roggen zu einem wichtigen Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung.
  • Reis ist das traditionelle Grundnahrungsmittel der chinesischen, japanischen sowie der koreanischen Küche. Durch die Polierung des braunen Reises und den Siegeszug des weißen Reises (siehe Kleie) haben sich Vitaminmangelkrankheiten wie etwa Beri-Beri in großem Ausmaß verbreitet und betrafen vor allem die ärmeren Bevölkerungsteile. Diese Mangelerscheinungen waren 1912 der Anlass für die Entdeckung der Vitamine.
  • Unterschiedliche Hirse­arten sind in vielen Gebieten Afrikas und Asiens die Hauptnahrungsmittel.
  • Mais wird heute weltweit angebaut und ist in vielen Ländern ein Grundnahrungsmittel, vor allem in Afrika.
  • Quinoa ist in Südamerika ein wichtiges Grundnahrungsmittel.

Wurzel- und Sprossknollen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hülsenfrüchte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Linse war im alten Ägypten eines der Grundnahrungsmittel und auch in Israel kannte man sie. Heute werden Linsen vor allem in Spanien, Russland, Chile, Argentinien, den USA, Kanada und Vorderasien angebaut. Allein in Indien sind über 50 Sorten verbreitet.
  • Sojaprodukte sind heute Bestandteil vieler verarbeiteter Nahrungsmittel. Zur direkten menschlichen Ernährung dienen die frischen, grünen Hülsen (Schoten) der Sojabohne oder verschiedene Eiweißprodukte wie Tofu und Sojasauce. Daneben gibt es weitere Zubereitungen wie Miso-Suppe oder Yuba. Sojaöl ist eines der wichtigsten Speiseöle, die Pressrückstände sind Bestandteil von Kraftfutter in der Nutztierhaltung.
  • Erdnuss liefert wie Soja Öl und Eiweiß.
  • Gartenbohne ist ein weit verbreiteter Eiweißlieferant.

Herkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) definiert verschiedene Weltregionen und ordnet die Herkunft von Grundnahrungsmitteln diesen zu.[4]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiktionary: Grundnahrungsmittel – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Pschyrembel (2021): Grundlebensmittel
  2. Duden.de: Grundlebensmittel.
  3. Fran Osseo-Asare: Food Culture in Sub-Saharan Africa. Greenwood Press, Westport CT/London 2005, S. 18–20.
  4. Staple foods: What do people eat?, auf fao.org